Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe April 2000 -2 Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Freunde des Lauterachtales wollen
Aufnahme von Flächen in FFH Gebiete beantragen

 

Kastl (nla). Bei einer Exkursion besichtigten die Mitglieder des Vereines "Freunde des Lauterachtales" die Trockenrasengebiete im Lauterachtal, Hainthal und am Mühlhausner Bach. Als sachkundigen Führer konnte der Vorsitzende, Dr. Elmar Heider, den Referenten, Reinhold Fritsch vom BN Neumarkt begrüßen. Anlass für die Wanderung war die FFH-Richtlinie der EU, die zur Zeit in den Gemeinden teilweise für etwas Aufregung sorgt.

Bald stellte sich heraus, dass der Referent aus Velburg manche Erscheinungen im Lauterachtal besser kennt, als die Einheimischen. Kein Problem jedoch hatten die Wanderer beim Erkennen der blauen Blüten der Küchenschelle. Am Galgenberg hatte man sich einen Überblick über die vielfältigen Lebensräume des fränkischen Juras, die Kalkbuchenwälder auf den Bergkuppen, die extensiv bewirtschafteten Talwiesen und die Karstfelsen in den Steilhängen verschafft. Im Zusammenfluss von Lauterach und Mühlhausener Bach begutachtete man die letzten Reste von Hochstaudenfluren ebenso wie die südexponierten lichten Kiefernwälder im engen Tal der Lauterach.

Zum eigentlichen Vortrag und zu theoretischen Ausführungen kehrte man in Brunn ein. Fritsch machte deutlich, dass wegen des weltweiten Artenschwundes und der Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen, sich alle Staaten der EU ein Netzwerk der Ökosysteme im Projekt Natura 2000 gegeben haben, die in der Flora-FHRichtlinie seit Mai/Juni 1992 auf ihre Umsetzung wartet. Der Zeitplan für die Ausweisung der Gebiete ist durch die Umsetzung in nationales Recht in Bund und Ländern erheblich in Verzug geraten.

Dies sorgt bei Land- und Forstwirten, Naturschützern, Kommunen und anderen Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen, oft auch verständlicherweise, für Unmut. Sind doch bis zur endgültigen Ausweisung als "besondere Schutzgebiete" im Sinne der FFH-Richtlinie bis Juni 2004 mindestens fünf Stufen in einem Dialogverfahren von "unten nach oben" im Sinne der Agenda 21 vorgesehen. Ausgewogene Verhältnisse zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Interessen aller sollten zum Nutzen unserer Natur- und Kulturlandschaft und der darin lebenden Arten im Vordergrund stehen.

Die Lebensräume des fränkischen Juras sind Zeugen eines gemeinsamen geologischen, europäischen Erbes des vergangenen Warmmeeres. So haben die Verbundssysteme Mainfrankens, des fränkischen, schwäbischen und französischen Juras, die westlichen Kalkalpen und das zentrale Gebirgsmassiv der Cevennen im Süden Frankreichs ähnliche Zusammensetzungen, deren Erhalt ein gemeinsames Management sinnvoll und erforderlich macht. Darüber hinaus ist neben dem europäischen Verbund ein lokales Netzwerk anzustreben. Um einer Verinselung entgegenzuwirken, ist es zum Beispiel sinnvoll, die Lebensräume der Weißen und der Schwarzen Laber, der Lauterach und des Vilstales zum Donauraum hin zusammenzuschließen.

Alle Förderungen - ABSP, LEADER, LIFE, Strukturfonds, Pläne zur ländlichen Entwicklung und Natura 2000 - sind notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu sichern. Die Gebiete, die trotz fachlicher Zugehörigkeit jetzt nicht aufgenommen werden, laufen Gefahr, in der komplexen Förderkulisse finanziell nicht berücksichtigt zu werden und so auch eine Chance der ländlichen Entwicklung zu verpassen.

Die Mitglieder beschlossen, dass man die Gemeinde bitten wird, die Aufnahme der Trockenrasen und der Flussauen in die FFH-Gebiete zu beantragen. Notfalls werde man aber auch selber den Antrag einbringen.

 

 

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