Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Okt 1999 - 1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Marktratssitzung vom Do, 7.10.99

Schulverbund zur Standortsicherung

Landschaftsschutzgebiete -- weitgehende Einigkeit

Abwasser Birgland - vierter Abänderungsvorschlag

 

Schulverbund zur Standortsicherung

Kastl (nla) Die Marktgemeinde Kastl strebt zur Bestandssicherung des Hauptschulstandortes einen Schulverbund mit Lauterhofen und Pilsach an. Darauf verständigten sich die Marktgemeinderäte in der Oktobersitzung.

 

Zur Beratung dieses Tagesordnungspunktes hatte man die Schulleiterin, Elisabeth Spörer gebeten, die Zahlen zur Entwicklung der Hauptschule in Kastl vorzutragen und mögliche Auswirkungen der Schulreform aufzuzeigen. Die Rektorin nannte einige wesentliche Fakten.

Zunächst sei mit den neuen Lehrplan der Hauptschule eine Aufwertung der praktischen Fächer Werken, Bürotechnik und Hauswirtschaft erfolgt, wodurch die Aufteilung der Schüler in Gruppen noch wichtiger geworden ist. Es sei aber nicht möglich, etwa 16 Schüler einer Klasse in diese drei Fachgruppen aufzuteilen. Erst im Verbund mit anderen Hauptschulen könne man die nötige Schülerzahl dafür vorweisen.

Dazu kommt, so die Schulleiterin, dass gleichzeitig mit der Einführung der sechsstufigen Realschule die Möglichkeit zur Erreichung der Mittleren Reife in der Hauptschule geschaffen wurde. Die dafür notwendigen M-Klassen können nur gebildet werden, wenn mehrere Schulen Schüler liefern.

Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit habe man auch in Lauterhofen erkannt und sich um Partner bemüht. Auch Pilsach habe Interesse an einer Zusammenarbeit mit Lauterhofen. Damit würde es möglich, in Lauterhofen Mittlere-Reife-Züge einzurichten. Voraussetzung sei aber, dass Lauterhofen bereit ist, als Ausgleich dafür mitzuhelfen, dass die Klassen 7 bis 9 an ihren Stammorten Pilsach und Kastl erhalten bleiben. Dazu müssten dann Schüler des Lauterhofener Schulsprengels an die Nachbarschulen abgegeben werden.

Nachfragen der Marktgemeinderäte wollten klären, ob mit Ursensollen ähnliche Gespräche geführt worden sind und wie man sicher stellen will, dass dieses Geben und Nehmen auf Dauer gesichert werden kann, damit nicht nach kurzer Zeit eine "Einbahnstraße" beim Schülertransport entsteht. Es wurde festgestellt, dass man in Ursensollen dieses Thema offensichtlich, nach dem Thema "Schulhausneubau", als weniger wichtig erachtet und Lauterhofen stärker wirbt.

Der Marktgemeinderat beauftragte die Verwaltung ein Vertragswerk aufzusetzen, das über die Landräte bei der Regierung vorgestellt werden sollte. Nur so könne man auf eine gewisse Dauerhaftigkeit dieser landkreisübergreifenden Zusammenarbeit hoffen. Eine ganz wesentliche Frage dabei sei, dass den drei Verbundsschulen für die gemeinsam erbrachten Schülerzahlen ein gemeinsames Kontingent an Lehrerstunden zugeteilt wird, das die Schulleitungen gerecht unter sich aufteilen.

Rektorin Spörer und Konrektor Hermann Römer wurden bei dieser Gelegenheit gebeten, nachzudenken, wie man die Veränderungen beim Ungarisches Gymnasium in eigene Überlegungen einbeziehen kann. Das Internat müsse nicht zwangsläufig nur Gymnasiasten aufnehmen, zumindest solange Kapazitäten frei wären.

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 Landschaftsschutzgebiete - weitgehende Einigkeit

 

Kastl (nla). Mit der Neuordnung der Landschaftsschutzgebiete befassten sich die Damen und Herren des Marktgemeinderates in der Oktobersitzung. Inzwischen besteht weitgehend Einigkeit über die Dimensionen der auszuweisenden Flächen.

 

Im Februar war den Marktgemeinderäten eine Planung des Landratsamtes Amberg-Sulzbach ausgehändigt worden, wonach das gesamte Gemeindegebiet von Kastl künftig Landschaftsschutzgebiet sein sollte. Nur wenige Flächen waren ausgenommen. Inzwischen waren die Räte aufgefordert, eigene Vorstellungen zur Ausweisung der geschützten Flächen vorzulegen. Sie wurden durch die Verwaltung in einen Plan aufgenommen, den Bürgermeister Hans Raab in der Sitzung zur Diskussion stellte.

Kreisrat Heinz Lang dankte der Verwaltung für diese Vorarbeit und erläuterte, warum er im Februar gegen die vorgelegten Pläne protestiert hatte. Landwirte in geschützten Flächen werden künftig mit Einschränkungen rechnen müssen, auch wenn die derzeitige Gesetzeslage noch nicht so dramatisch sei. Außerdem würde jetzt entschieden, welche Grundstücke wirtschaftlich aufgewertet würden, weil man sie auch in späteren Jahren verändern, vielleicht sogar bebauen darf. Es dürfe dabei, so Lang, nicht zu Ungerechtigkeiten kommen.

Er schlug deshalb vor um jeden Ort, vom Weiler bis zu den Dörfern, einen Kreis zu ziehen mit dem Radius ein Kilometer. Dort müsse auch künftig Ortsentwicklung möglich sein. Diese Flächen dürften nicht im Landschaftsschutzgebiet sein. Ökologisch wertvolle Flächen, wie Trockenrasen und Flussauen, die dann enthalten wären, könne man in ihrem Umgriff genau beschreiben und unter Schutz stellen. Landschaftsarchitekt Spindler wird dabei sicher Hilfe leisten können. Marktrat Ehbauer forderte einen entsprechenden Umgriff auch um die Einöden in der Gemeinde.

Bürgermeister Hans Raab schlug vor, statt des Vorschlages vom Landratsamt und abweichend vom Vorschlag Lang, das bisher gültige Landschaftsschutzgebiet zu belassen und in einigen Bereichen bestimmte Flächen im Bereich Reusch, Richt und Flügelsbuch noch heraus zu nehmen. Die Markträtinnen und Räte beauftragten die Verwaltung, diese Vorschläge nochmals in eine Planzeichnung aufzunehmen. Der Bürgermeister wird das Gespräch mit dem Landschaftsarchitekten im Zusammenhang mit dem Agendaprozess suchen.

 

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Abwasser Birgland - vierter Abänderungsvorschlag

 

Kastl (nla). Erneut musste der Marktgemeinderat von Kastl über das Thema "Abwasseranlage Birgland" diskutieren. Wie mehrmals berichtet baut die Nachbargemeinde eine Abwasseranlage und beabsichtigt am Ortsanfang von Kastl die Einleitung in die Lauterach. Über den Einleitungspunkt konnten sich die Gemeinden bisher nicht einigen. Nach Geschäftsordnungsanträgen kam es zu einem weiteren Angebot an das Birgland.

 

Bürgermeister Hans Raab hatte zu den Sitzungsunterlagen einen erneuten Antrag der Gemeinde Birgland nachgereicht, in dem Bürgermeister Steinmetz die Kastler bat, ihre ablehnende Entscheidung zur Nutzung der öffentlichen Wege für die Rohrleitung nochmals zu überdenken. 3. Bürgermeister, Heinz Lang, stellte den Antrag auf Nichtbehandlung. Es seien keine neuen Fakten auf den Tisch gelegt worden, die eine erneute Beratung im Sinne der Geschäftsordnung möglich machen. Dies wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt.

Markträtin, Ursl Kraft, und Marktrat, Walter Schöberlein, baten den Kollegen, Hubert Geitner, wegen persönlicher Betroffenheit an der Abstimmung nicht teilzunehmen. Er sei als Subunternehmer am Bau der Birgländer Anlage beteiligt. Ein im Birgland unerwünschtes Abstimmungsverhalten würde ihm persönliche Nachteile einbringen. Deshalb sei er in der Entscheidung nicht mehr frei. Der Bürgermeister, Hans Raab, vertrat die Auffassung, dass der Art 49 für Geitner nicht anwendbar sei und er teilnehmen dürfe. Eine Abstimmung darüber ließ er nicht zu.

Marktrat Maschiner brachte die nachfolgende Sachdiskussion auf den Punkt als er klarstellte, dass man grundsätzlich der Einleitung von Anfang an zugestimmt habe, "aber wenn jemand eine Abwasserleitung durch meinen Vorgarten gräbt, möchte ich gefragt werden und mitreden". Dies sei hier nicht geschehen. Alternativplanungen haben nicht rechtzeitig stattgefunden. Änderungswünsche der Kastler werden ignoriert. Bürgermeister Hans Raab hielt eine längere Diskussion für nicht nötig und drängte zur Abstimmung.

Kämmerer, Gert Bücherl, trug vor, wie das Verfahren möglicherweise ablaufen wird, je nachdem, wie der Marktgemeinderat entscheidet. Von vertraglicher Einigung mit dem Birgland bis zur Enteignung durch die Rechtsaufsichtsbehörde reiche die Pallette. Eine vertragliche Einigung hätte Vorteile im Hinblick auf die Übernahme von Folgelasten.

Gegner der innerörtlichen Einleitungsstelle trugen ein neues Argument vor. Es sei durchaus vorstellbar, dass die Menge des Lauterachwassers, das Kastl erreicht, künftig entscheidend verringert wird. Über eine intensivere Wasserschöpfung bei den Quellen vor Kastl werde nachgedacht und sei denkbar. In den Sommermonaten könne das zu einer weiteren Halbierung der Wassermenge führen.

Marktrat Lang widersprach der Auffassung, dass es keinen Ausweg aus der verfahrenen Situation gibt: "Wir müssen endlich gemeinsam auftreten und der Bürgermeister muss das wollen." Marktrat Karl Luschmann formulierte schließlich einen Antrag als weiteren Kompromissvorschlag an die Gemeinde Birgland. Der Einleitung des Abwassers wird zugestimmt, wenn das im Ortsbereich Kastl eingeleitete Abwasser einer Ozon und UV-Behandlung unterzogen wird und sehr kurze Abstände bei der Qualitätsprüfung akzeptiert werden. Diesem Antrag wurde mit 11:3 Stimmen entsprochen. Marktrat Luschmann wurde beauftragt, die Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Gesundheitsamt zu führen. Wenn diese Verhandlungen scheitern, wird man erneut beraten müssen.

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