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Ausgabe Juni 1998 

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Friedvoll - aber die Wahrheit sagen dürfen!

Kastl (nla). Eine verhältnismäßig ruhige und gemäßigte Aussprache über die Vorgänge in den Marktgemeinderatssitzungen des letzten Jahres und die vorangegangene Sitzung im besonderen fand in der letzten öffentlichen Sitzung statt. Auch in dieser Sitzung verlas Markträtin Jobst eine vorbereitete Erklärung, die sich gegen Marktrat Heinz Lang richtete.

Zu Beginn der Sitzung wies Bürgermeister Hans Raab darauf hin, daß er künftig stärker auf die Reihenfolge der Wortmeldungen achten wird. Damit glaubte er den Punkt 5 der Tagesordnung, "Handhabung der Ordnung in Marktgemeinderatssitzungen", abgehandelt zu haben. Markträtin Jobst bestand jedoch auf das Verlesen ihrer vorbereiteten Erklärung. Darin machte sie ihrem Kollegen Heinz Lang Vorwürfe, weil ihr dieser im Zusammenhang mit Bauschuttablagerungen beim Johannisfeuer Vorhaltungen gemacht hatte. Sie bezeichnete Lang als Scharfmacher und kritisierte seine Berichte, auch und vor allem im Internet.

Marktrat Heinz Lang konterte mit dem Verlesen einer ebenfalls vorbereiteten Erklärung. Er wollte damit die Vorlesemethode überzeichnen, da man Gefahr laufe, sich nur noch vorbereitete und juristisch abgeklärte Texte anhören zu müssen und man auch nicht wisse, wer letztlich der Verfasser solcher Erklärungen sei. Von seiner Kritik an Frau Jobst zum Bauschuttvorgang wollte Lang nichts wegnehmen. Was er ihr vorgeworfen habe, halte trotz der Spontaneität seiner damaligen Äußerung jeder Prüfung stand. Statt dessen stellte er fest, daß es innerhalb und außerhalb des Marktgemeinderates Leute gäbe, die sich nicht um ein einziges Zukunftsthema von Kastl bemühen, und nur noch starr wie die Katze vor dem Mausloch sitzend darauf warten, daß er sich zu weit herauswagt und man ihm etwas daraus drehen könnte.

Zweiter Bürgermeister Herbert Braun zeigte sich verärgert und wählte einen schärferen Ton, weil dem Bürgermeister andauernd das Zurückhalten von Informationen und Unwahrhaftigkeit vorgeworfen wird. Auch der Umgang mit den Vertretern des Straßenbauamtes in der letzten Sitzung sei unmöglich gewesen. Markträtin Jobst würde ständig attackiert, weil sie sich zur Straße eine andere Meinung angeeignet hätte und Markträtin Breunig bleibe nur verschont, weil sie sich so ruhig verhalte, meinte Braun. Heinz Lang hielt er vor, die Erfolge für sich verbuchen zu wollen und die Mißerfolge dem Bürgermeister anzulasten.

Marktrat Franz Zimmermann verwahrte sich gegen solche Vorhaltungen von Sieglinde Jobst und Herbert Braun, weil nicht Jobst attackiert werde, sondern ganz im Gegenteil diese durch ihre "Giftpfeil-Leserbriefe" wiederholt angegriffen habe. Was Frau Jobst dort behauptete, konnte nicht unwidersprochen stehen bleiben.

Heinz Lang antwortete Herbert Braun, daß dieser nur zu genau wissen müßte, was er in den vergangenen Jahren gearbeitet habe und wer bisher die Erfolge verbuchen durfte. Hier könne man ihm nun wirklich keinen Vorwurf machen, meinte Lang. Er betonte nochmals, daß ihm an einer friedvolleren Zukunft liegt. Wenn er dafür aber die Wahrheit nicht mehr sagen dürfe oder als "Scharfmacher" gilt, liegt ihm nichts an diesem Frieden. Lang machte noch einmal deutlich, welche Wahrheiten für ihn unverrückbar sind: Der kurzfristige Meinungsumschwung zur Staatsstraße von Sieglinde Jobst und Monika Breunig wurde unter Anführung von Argumenten erreicht, die nicht stimmten und selbst Marktrat Luschmann habe unter anderen Voraussetzungen den Baumaßnahmen zugestimmt. Wahr sei auch, daß bis zur Sitzung vom Mai 1998 nie eine Erläuterung der Pläne durch das Straßenbauamt erfolgt sei. Darauf habe man ein Recht gehabt, was der Bürgermeister verwehrt hatte. Die Vertreterin vom Straßenbauamt, Bauoberrätin Meier, habe bei ihrem Besuch das Thema Lauterachtalstraße ausgrenzen wollen. Er lasse sich aber künftig nicht mehr vorschreiben, worüber er reden darf und worüber nicht.

Der Bürgermeister rechtfertigte sein Vorgehen, warum er den in Sitzungen mehrfach geforderten Kontakt zum Straßenbauamt nicht ermöglicht hat. Eine Diskussion hätte nichts gebracht. Er hätte die Pläne im Entwurf gesehen. Der Bürgermeister äußerte die Vermutung, daß einige Markträte die Behördenvertreter so verärgert hätten, daß diese nach zehn Minuten wieder gegangen wären und die Maßnahme "Lauterachtalstraße" dann nicht erfolgt wäre. Marktrat Franz Zimmermann meinte, daß die Straße dann wohl in der Tat nicht gebaut worden wäre. Wenn sich vorher alles so dargestellt hätte, wie es jetzt erkennbar ist, wäre die Mehrheit zu einer anderen Entscheidung gekommen, meinte Zimmermann.

Zum kurzfristigen Meinungsumschwung der Markträtinnen Jobst und Breunig stellte der Bürgermeister fest, daß er nie bei den beiden gewesen ist. Marktrat Zimmermann erwiderte, "aber die bei dir". Marktrat Luschmann rechtfertigte die Aktivität des Bürgermeisters, daß es sein gutes Recht gewesen sei, auf die Meinungsbildung einzuwirken.

 

 

 Weitere Einkaufsmöglichkeit ja - aber keine unmittelbare Konkurrenz zu Netto

 

Kastl (nla). Einen weiteren Einkaufsmarkt in unmittelbarer Konkurrenz zu den bestehenden Geschäften und den im Bau befindlichen Nettomarkt soll es nicht geben. Eine qualifizierte Bauvoranfrage für ein Geschäftszentrum unterschiedlichster Anbieter dagegen wollte der Marktgemeinderat mehrheitlich nicht ausschließen.

Eine Maklerfirma hatte beantragt, für die Grundstücke unmittelbar neben dem entstehenden Nettomarkt eine Verkaufszusicherung des Gemeinderates zu erhalten, um ein halbes Jahr Zeit für die Planung und Veräußerung des Objektes zu haben. Im Antrag hatte es geheißen, daß an die Verwirklichung eines Lebensmittel- und Verbrauchermarktes gedacht sei.

Bürgermeister Raab sprach sich gegen jede weitere Ansiedlung solcher Art aus. Das verlange der Anstand im Umgang mit dem Investor des im Bau befindlichen Marktes. Wenn es am Ende für beide Märkte nicht reicht, sind wir so weit, wie bisher. Er beantragte, die Anfrage abzulehnen. Unterstützt wurde er dabei durch Markträtin Ursl Kraft, die es nicht gut findet, dem entstehenden Markt eine Konkurrenz vor die Nase zu setzen. Am Ende wären beide Geschäfte nicht existenzfähig.

Marktrat Karl Luschmann wollte es sich so leicht nicht machen. Zum einen sei jedes Geschäft dem freien Markt ausgesetzt und die Gemeinde könne es sich im Hinblick auf die Gemeindefinanzen auch gar nicht leisten, einen Grundstücksverkauf einfach abzulehnen. Mit dem Gewähren einer Option für ein halbes Jahr sei nichts kaputt.

Auch Marktrat Matschiner konnte sich nicht vorstellen, daß es sich beim Kaufwilligen um einen Verrückten handelt. Er wird sicher seine Risiken abwägen und erst nach sorgfältiger Prüfung der Chancen investieren. Unter diesem Aspekt müsse man sich nicht den Kopf dieser Leute zerbrechen.

Dritter Bürgermeister Heinz Lang, der die Kontakte mit Netto gemacht hatte, bat um eine differenzierte Vorgehensweise. Eine verbindliche Zusage für den Verkauf sollte es in diesem Stadium nicht geben. Man wisse dafür noch zu wenig. Eine einfache Konkurrenz zu Netto will sicher keiner. Jedoch könne ein Einkaufszentrum auch ganz anders aussehen und muß nicht zwangsläufig konkurrieren. Im Gegenteil könnte eine Ansammlung von Geschäften die Attraktivität des Einkaufens in Kastl allgemein erhöhen. Außerdem sollte man nicht vergessen, daß es in Kastl den lange bestehenden Markt im Zentrum immer noch gebe und nichts bekannt sei, daß der sich verabschiede. Lang plädierte dafür, den Optionsantrag abzulehnen, sich jedoch für eine qualifizierte Bauvoranfrage offen zu zeigen.

Kämmerer Gert Bücherl wies darauf hin, daß der beantragte Markt so sicher auch nicht genehmigungsfähig sei und das Baugebiet an der Lauterach erst modifiziert geplant werden müßte. Jedoch könnte der Antragsteller durch Umbenennung bzw. -planung diese Hürde auch wieder leicht nehmen. Der Marktgemeinderat einigte sich mehrheitlich auf den Vorschlag Langs.

 

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