Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Juli 1996-2  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Kulturverein

Am Sonntag, 14.07.96, fand im Berghof Kastl ein Vorbereitungstreffen für die Vereinsgründung eines Kulturvereines im September ´96 statt. Das Interesse war groß und die Ideen zahlreich. Interessenten sind noch willkommen und können sich bei Hermann Forster melden.

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Bild: Anita Meier, Hermann Forster, Karl Spindler, Bild rechts: die Versammlung

Die Gesprächsleitung am Berghof lag bei Hermann Forster. Einige Bauchschmerzen bei der Frage: Gehört auch das Schweppermannspiel zum ureigensten Aufgabenbereich eines Kulturvereines, wo man doch eigentlich Konzerte, Szenetheater, Kabarett, Ausstellungen und Geheimtipveranstaltungen organisieren möchte.

 

Gespräch in Amberg:

“Gibt es Fördermöglichkeiten für Kastl, die man durch eine Maßnahme des Kulturvereins anzapfen könnte?”Antwort: “ Ja, wenn überregionaler Anspruch und ein Konzept der Fremdenverkehrs- oder Wirtschaftsfördrung stehen. Aber: Eigenmittel sind immer erforderlich!

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hochkarätige Vertreter des Landratsamtes: Hr. Schmidbauer, Kämmerer, Hr.Kotz, Wirtschaftsförderung, Hr. Wagner, Rechtsabteilung

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Die Vertreter aus Kastl waren: Herbert Kremser, Hermann Forster, Karl Spindler und (nicht im Bild) Heinz Lang

Hervorragende Ideen,

die zur Zeit in Kastl angegangen werden.

Der Kulturverein ist im Entstehen und eine Gruppe versucht, durch Ideen und Aktivitäten die Attraktivität des Freibades zu erhöhen, um damit das jährliche Defizit zu senken. Einige Personen aus diesen Gruppen kennt man schon durch viel Engagement in anderen Zusammenhängen, bei Vereinen oder politischen Gruppen, manche Personen engagieren sich, zumindest öffentlich sichtbar, erstmalig für die Allgemeinheit und sind alleine deshalb schon ein Gewinn. Alle Personen verbindet das Ideal, daß das Gebiet der Gemeinde Kastl zu schön ist, als daß man es zur Nachtschläfergemeinde verkommen lassen dürfte. Man will nicht, wie in manchen Orten in unmittelbarer Nähe zu Städten, auf Eigenleben und Kultur verzichten. Hinzu kommt die Tatsache, daß gerade in jüngerer Zeit eine Vielzahl kreativer und künstlerischer Kräfte zugezogen sind, auf die man bei der Gestaltung des Gemeindelebens nicht verzichten will.

Kommentar damals von Heinz Lang,
dem Fremdenverkehrsvereinsvorsitzenden,
der designierten Vorstandschaft vorgetragen

Braucht es einen neuen Verein? Ich will auf keinen Fall den Eindruck entstehen lassen, als wollte man dieses Engagement schmälern, sondern erkennt das Positive. Zum bewußten Handeln gehört aber auch das Wissen um die Entstehung von Bewegungen und ihrer Vorgänger. Ohne die geschichtliche Grundlage könnte man in Kastl nicht Kulturarbeit betreiben.

“Kulturvereine” gab und gibt es in Kastl schon immer: Noch vor dem 2.Krieg gabes ein 15-Mann Streichorchester, der MGV wird inzwischen 150 Jahre alt und nach dem Krieg schuf man den Fremdenverkehrsverein. Als Dr. Kraus, dann Ludwig Siegl, schließlich Gustl Horner und andere Kastler sich darin engagierten, irgendwann das Schweppermannspiel und vieles mehr schufen, handelten und dachten sie auf der gleichen Ebene. Sie wollten Kastl kulturell nach vorne bringen und liebenswert gestalten. Das gilt sicher auch ausnahmslos für alle Vorstände der anderen Vereine in Gegenwart und Vergangenheit, für alle Bürgermeister und Gemeinderäte in den Jahren, ob in Ehren verabschiedet oder verärgert ausgeschieden.   

Natürlich - Das fortzusetzen und am Leben zu erhalten, was lange währt, in der x-ten Generation nach den Gründern, ist oft undankbar und unrühmlich. Der Verdacht des Nachmachens kommt auf. Alles war mehr oder weniger schon einmal da, ein Jubelfest beispielsweise oder Spitzenveranstaltungen mit Rekordbesuchen. Mehr noch: Bewußt oder unbewußt reden einige die Erfolge der jetzigen Generation kaputt und veredeln die manchmal auch mäßigen Erfolge der Vorgänger mit dem seidenen Schleier der Vergangenheit.  

Eine neue Kreation erregt mehr Aufsehen, kann vielleicht auch stärker motivieren und erfährt stärkeren Zuspruch. Man braucht Verkrustungen nicht zu fürchten. Vielleicht muß man auch nur einen Namen ändern, um eine Idee nach vorne zu bringen. Das gute alte „Amberger Volksblatt“ machte es vor. Die „Amberger Nachrichten“ wurden geschaffen. Es ist aber unvorstellbar, daß die “Amberger Nachrichten” das Archiv des „Volksblattes“ vernichten, damit man wirklich etwas Neues schaffen kann. Trotz aller Neuerungen werden die Redakteure auf diesen alten Fundus zurückgreifen.

Der Fundus des Kulturvereines liegt in der Tradition des Verkehrsvereines. Vielleicht könnte man im Verkehrsverein also an den gleichen Themen arbeiten. Die Bürokratie wäre dann nur einmal.Wenn man sich aber als neue Organisation wohler fühlt, oder der Zeitgeist es erfordert, dann ist dieser Weg effektiver und zu begrüßen.

Alte und neue Organisation müssen sich dann aber irgendwo regelmäßig treffen, denn es geht nur sinnvoll miteinander. Noch ein Verein? Geborene Mitgliedschaft im Vorstand? Nicht entmutigen lassen! Wenn da und dort Nachdenklichkeit und Zurückhaltung oder gar Kritik an alten oder neuen Vereinen geäußert wird, wo vielleicht viel Idealismus und Herzblut investiert wurde, so kann das den wirklich Engagierten schmerzen. Entmutigen darf das nicht.

Und niemals sollten den jeweils anderen weniger edle Absichten unterstellt werden, solange diese durch Taten beweisen, daß sie nicht nur Sprüche klopfen oder den bequemen Weg gehen. Wer nichts tut, obwohl er könnte, hat kein Recht zur Kritik. Wer aber an anderer Stelle kräftig für das Gemeinwohl zuarbeitet, muß auch mahnen dürfen. Kommt man letztlich zur Überzeugung, daß nur Eifersüchteleien oder Neid die Ursache der Kritik waren, kann man sie immer noch zur Seite schieben. Aber letztlich werden nur alle Vereine gemeinsam unsere gesamten Orte und Ortsteile von Kastl nach vorne bringen.    

Für manche paßt es vielleicht nicht gut zum Thema: Es war eine Freude zu sehen, wieviele Kastler den Weg ins Zelt nach Utzenhofen (Feuerwehrfest) gefunden hatten, auch ein Zeichen von Einigkeit. Es wäre schön, wenn alle Gemeindebürger das Volksfest Kastl ebenfalls als Teil des Kastler Eigenlebens begreifen könnten und für diese 26 Jahre währende Initiative von Kastler Bürgern ein paar mal Zeit fänden.

Inhalt Bürgerinfo Juli 1996

 


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