-------------------------------------------------------------------------------- Warum
geht das in Kastl so vorteilhaft?
Ist europäisch
Das bestehende Ungarische Gymnasium nimmt, zusammen mit 12 Schulen, seit Beginn am
Modellversuch Europäisches Gymnasium" des Freistaates Bayern teil. Besondere
Bedeutung kommt in Kastl derzeit den Naturwissenschaften zu. Der Fremdsprachenunterricht
wird jedoch nicht gekürzt, sondern noch erweitert. Die zweite Fremdsprache wird bereits
ab der 6. Klasse unterrichtet. Das Erlernen einer vierten Fremdsprache (Italienisch) wird
ermöglicht. Der Schulversuch läuft kostenneutral, Fördergelder gibt es nicht.
Ist multilingual
Die Unterrichtssprache ist - schulrechtlich - Ungarisch. Als erste Fremdsprache gilt
Deutsch. Tatsächlich beschäftigt die Schule fünf Lehrkräfte, die nicht Ungarisch
können. Demnach werden einige wenige Fächer nur in Ungarisch, bzw. Deutsch unterrichtet.
In den meisten Fächern wird bilingual in Deutsch und Ungarisch unterrichtet. Zweifel an
der Funktionalität dieser Methode konnten durch kultusministerielle Unterrichtsbesuche
ausgeräumt werden. Als Lehrbücher werden nur die in Bayern zugelassenen Werke verwendet.
Geplant ist derzeit, einige Fächer (z.B. Erdkunde) in einigen Jahrgangsstufen auch in
Englisch zu unterrichten.
Glücklicherweise besteht kein Mangel an Lehrkräften, die sowohl der ungarischen
wie auch der deutschen Sprache mächtig sind. Zweisprachigkeit sollte zumindest in den
unteren Klassen Voraussetzung sein, während die Vorbereitung auf das Abitur im
Schwerpunkt auf Deutsch erfolgen sollte.
Na - ja !?
Ist bunt gemischt
Die Schülerschaft ist recht heterogen. Schüler aus dem Ausland, aus Deutschland und
der engeren Umgebung von Kastl sind in einem bunten Gemisch vereint. Da im Raum
Nürnberg/Regensburg das Angebot an Privatschulen nicht sehr groß ist, hat die Schule
auch für viele Schüler der Region eine Bedeutung. Als staatlich genehmigte Ersatzschule
ist die Einrichtung nicht an die üblichen Aufnahmebedingungen gebunden. Obwohl die
Internatsgebühren mit derzeit 750,- DM (10 Monate im Jahr) recht moderat sind, haben
viele Eltern Schwierigkeiten, diese Gebühren zu entrichten.
Es sollte in der Tat darauf geachtet werden, dass die Schulgebühren auch in Zukunft
moderat bleiben. Aber schon aus rein wirtschaftlichen Überlegungen ist darauf zu achten,
dass zumindest eine kostendeckende Belegung des Internates erreicht werden kann. Die
Aufnahme von Schülern ohne jeden Bezug zur besonderen Identität des EUG sollte zwar
möglich, nicht aber die Regel sein.
Derzeit ist dies für rund 40 Schüler möglich, allein
der Landkreis Amberg-Sulzbach bezahlt deswegen 66.000,- Mark (33.000 EUR) freiwillige
Gastschulbeiträge. Es entsteht der Verdacht, dass man diese Schüler nur so lange
"duldet", bis man sie nicht mehr braucht, weil die "Klientel-Schüler"
ausreichen.
Ist politisch gewollt (sollte es sein!)
Seit 1990 vergibt der Freistaat Bayern Stipendien für 30 Schüler aus Ungarn im Wert
von 600,- DM pro Monat. Dies war eine mündliche Zusage des Bayerischen
Ministerpräsidenten Streibl bei einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten Horn aus
Ungarn. Die Stipendien werden in Ungarn ausgeschrieben und im Einvernehmen mit dem
Ungarischen Kultusministerium vergeben.
Ist leistungsfähig
Die Schule hatte 1996 noch 234 Schüler. Die Zahl ist, sicher auch wegen der
angekündigten Schließung, auf 228 Schüler im Jahr 1997 zurückgegangen. Davon sind 34
Schüler nicht im Internat untergebracht, also Externe. 124 SS kommen aus Deutschland, 78
Schüler aus Ungarn, 19 SS aus der Schweiz, 3 SS aus den USA, 2 SS aus Österreich, 1
Schüler kommt derzeit aus Frankreich und ein Schüler aus Großbritannien. Dafür werden
22 Lehrkräfte benötigt und dazu noch Erzieher.
Der gesamte Personalaufwand beträgt 46 Personen. Durch die vom BMI verordnete
Einstellungssperre sind nicht alle Stellen besetzt. Kollegen leisten (eigentlich längst
nicht mehr zumutbar) unbezahlte Mehrarbeit.
Kastl ist vorbereitet
Rechnet man Fremdfirmen ein, so stehen hier ca. 70 Arbeitskräfte zur Verfügung. Viele
Arbeitnehmer hätten am Arbeitsmarkt aber auch kaum eine andere Chance. Aufgrund der
Altersstruktur und der Herkunft wären sie auf die Sozialkassen angewiesen. Das Ungarische
Gymnasium ist der größte Arbeitgeber im Markt Kastl (2800 Einwohner). Die touristische
Infrastruktur (Hotel und Gaststätten) ist darauf eingestellt.
Der besonderen Verantwortung, die das EUG unter Anderem als Arbeitgeber für den
Markt Kastl trägt wurde in der Vergangenheit viel zu wenig Beachtung geschenkt. Das EUG
darf nicht eine Insel inmitten eines Ortes sein. Die enge Zusammenarbeit in kirchlichen,
sozialen und wirtschaftlichen Bereichen sollte also geübt und praktiziert werden.
Diese Äußerung ist sehr lobenswert und deckt sich voll
mit dem Konzept.
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Vorteile daraus...
für Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, Bayern
Mit einer ost- und mitteleuropäischen Begegnungsschule stellt Bayern die Weichen auf
gute Nachbarschaft zu Ost- und Mitteleuropa. Ganz im Sinne bayerischer Politik setzt man
dabei auf natürlich gewachsene Strukturen, wobei auf moderne, sich wandelnde
Verhältnisse angemessen reagiert wird. Die Erfahrungen der Exilschule im Umgang mit
internationaler Jugend nutzend, entsteht so ein tragfähiges neues Konzept ohne
Anlaufschwierigkeiten.
Der multilinguale Unterricht in Ungarisch, Deutsch und Englisch erleichtert
ausländischen Schülern das Eingewöhnen im fremden Land. Bayerische Schüler dagegen
gelangen zur Einsicht, dass das Erlernen von Sprache Sinn macht. Der Umgang mit Freunden
im Alltag motiviert zum Gebrauch der Sprache. Wer diese Schule durchläuft, hat die
Sprache nicht nur gelernt, sondern beherrscht sie.
Intensiv-Sprachkurse für ungarische und ost- und mitteleuropäische Manager und Beamte
in Deutsch werden kostengünstig möglich. Kastl bietet die touristische Infrastruktur,
die dazu nötig ist. Im Kursprogramm enthaltene Betriebsbesichtigungen schaffen
Begegnungen mit Firmenchefs der Region. Spracherwerb mit Begegnungen zur
Wirtschaftsförderung!
Die finanziellen Beiträge durch die verschiedenen Partner erleichtern eine positive
Entscheidung. Das ehemalige Kloster ist im Besitz des Freistaates. Ohne Nutzung droht
Verfall. Kosten bleiben so oder so! Sowohl das Gymnasium als auch die angedachte
Erwachsenenbildung dienen dem Markt Kastl mit seiner touristischen Ausrichtung. Das neue
Konzept der Schule wird so zur Wirtschaftsförderung für die Marktgemeinde.
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für Ministerpräsident Orbán,Ungarn
Mit einer Schule in Bayern geht Ungarn einen weiteren Schritt zum vereinten Europa. Die
Einheit vollzieht sich in den Köpfen. Der Jugend kommt damit eine wesentliche Bedeutung
zu. Ungarische Geschichte und Landeskunde wird vermittelt.
Mit dem Standort in Bayern profitieren die Schüler vom weltweit anerkannten
bayerischen Schulsystem. Die Unterrichtssprache Ungarisch erleichtert ungarischen
Schülern das Eingewöhnen im fremden Land. Intensiv-Sprachkurse für ungarische Manager
und Beamte in Deutsch werden kostengünstig möglich. Kastl bietet die touristische
Infrastruktur, die dazu nötig ist.
Als Ausbildungsschule für Deutschlehrer kann die Schule in Kastl durch Zusammenarbeit
mit den Katholischen Universitäten in Budapest und Eichstätt einen gewinnbringenden
Beitrag leisten. Durch die Jahrzehnte der Erfahrung im Umgang mit internationalen
Schülern gibt es keine Anlaufschwierigkeiten. Die finanziellen Beiträge durch die
verschiedenen deutschen Beteiligungen erleichtern eine positive Entscheidung.
WENN UNGARN DEN ANFANG MACHT
Der Ungarischen Nation kann bei der Annäherung der Nationen aus mehreren Gründen eine
Schlüsselposition zukommen.
1. Nicht erst mit seinem Beitrag zur Durchlöcherung des eisernen Vorhangs, sondern
durch seine typische Offenheit und Flexibilität auch während der Zeit des kalten Krieges
hat sich Ungarn das Vertrauen der westlichen Welt erworben.
2. Gleichwohl gibt es in Ungarn eine große Zahl von Entscheidungsträgern, die zur
vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Managern aus den ehemaligen Ostblockländern
prädestiniert sind.
3. Die geographische Lage Ungarns ist mit Blick auf die ehemaligen Ostblockländer
ebenso interessant, wie mit Blick auf die Balkanländer.
4. Stärker, als bei allen anderen Nationen, gibt es einen prozentual großen Anteil
von Ungarn, die außerhalb der eigenen Landesgrenzen leben. Zu den zahlreichen regionalen
ungarischen Minderheiten in anderen Ländern gibt viele Ungarn, die ausgewandert sind,
oder zumindest den größeren Teil des Jahres im Ausland verbringen.
5. Das Ungarische Volk ist mit ca. 15 Mio. Menschen, wovon noch ein Drittel im Ausland
leben, ein eher kleiner Partner in Europa. Daraus ergeben sich weitere Vorteile.
Geänderte Normen, neue Verhaltensanforderungen sind schneller dem ganzen Volk zu
vermitteln. Das Feedback kommt schneller zurück. Modelle, die später für alle Staaten
gelten können, sind leichter verifizierbar.
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für Kastl
Kastl hat derzeit nur eine Chance: Tourismus und Kultur. Das Europäische Gymnasium mit
angeschlossenen Internaten trägt erheblich dazu bei. Zahlreiche kulturelle
Veranstaltungen finden in diesem Ambiente statt. Ein Abzug dieser Einrichtung würde nicht
nur den Verlust des größten Arbeitgebers bedeuten, sondern die erheblichen Bemühungen
der letzten Jahre zunichte machen. Den Kastlern bleibt nur der Protest gegen solche
Überlegungen!
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