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...... Landrat Dr. Hans Wagner
(Statement im Konzept für die Schule von Heinz Lang)

Seit vielen Jahren begleite ich nun das Ungarische Gymnasium Kastl, einer Schule, die gut in die Zeit der Umgestaltung Europas passt. Die letzten Jahre bin ich Vorsitzender des Kuratoriums, welches über die Finanzen wacht.

Mit Schreiben vom 07. April 1997 teilte das Bundesministerium des Innern dem Schulverein mit, dass die institutionelle Förderung der Schule zum 31.12.1999 eingestellt wird. Mit dem Entfallen der Kriegsfolgelasten, so die Begründung, könne auch diese Einrichtung nicht mehr gefördert werden. Damit würden in der Finanzierung 1,6 Mio DM fehlen.Die Zuwendungen des Freistaates Bayern betragen 1,47 Mio DM. Die Regierung der Oberpfalz trägt 197.000,- DM zur Finanzierung bei. Die angegliederten Internate werden durch die Diözese Eichstätt gefördert.

Sowohl der Freistaat Bayern, als auch die Regierung der Oberpfalz und die Diözese stehen nach wie vor zu dieser Schule, können aber auf die bisher gewährten Mittel nicht aufstocken. Kann für die entfallenden Mittel des BMI kein Ersatz gefunden werden, muss dies das Ende für diese 40-jährige Einrichtung bedeuten, die wohl international ein Prototyp der Begegnungsschulen sein dürfte.

Dies kann nicht im Sinne der Bundesregierung, des Freistaates Bayern, der ungarischen Regierung und des Landkreises Amberg-Sulzbach sein und ist den Kastlern nicht zu vermitteln.

Dem Ungarischen Volk verdanken wir Deutschen zum wesentlichen Teil die Wiedervereinigung. Herr Ministerpräsident Streibl hatte der Schule zur Wiedervereinigung spontan 30 Stipendien für Schüler aus Ungarn und für alle Zeiten zugesagt. Das Gymnasium ist jetzt ein „europäisches Gymnasium"; gute Gründe also, die Schule zu erhalten!

Der Freistaat Bayern ist Eigentümer der Klosterburg Kastl. Ohne weitere Verwendung würde das Gebäude sehr schnell dem Verfall geopfert. Die Unterstützung der Schule empfiehlt sich demnach schon aus Kostengründen.

Der Landkreis Amberg-Sulzbach gehört zu den leidgeprüften Regionen in Deutschland. Der ehemalige Stahlstandort musste sich in den letzten Jahren schmerzhaft umorientieren. Alle Anstrengungen richten sich derzeit auf den Tourismus. Das internationale Ambiente der Schule wirkt hierbei belebend. Nach der Entscheidung zum BGS-Standort Nabburg wäre die Auflösung der Schule ein weiterer schwerer Schlag für die Region.

Meine eindringliche Bitte an alle Freunde ist es, ganzheitlich einzutreten für ein neues Modell, so dass Schüler, Eltern und Lehrer, der Markt Kastl und der Landkreis Amberg-Sulzbach diesen Verlust nicht hinnehmen müssen.

Dr. Hans Wagner, Landrat

 

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