"Führungsmittel" des Josef Piehler und des Bürgermeisters     6. Mai 1997

Führungsmittel des Josef Piehler und des Bürgermeisters

Am Mittwoch, 12. März 97 wird der 10-jährige Vorsitzende der Kastler CSU, Gert Steuerl, durch eine heimliche Aktion des Bürgermeisters und seines Hofberichterstatters  mit der denkbar knappesten Entscheidung abgewählt. Er hatte ihm nichts vorzuwerfen, als beim Thema Staatsstraße auf der falschen Seite zu stehen.

In der gleichen Sitzung wählten die anwesenden Mitglieder ihre Delegierten. Heinz Lang erhielt mit 38 Stimmen mehr Stimmen, als alle anderen neu gewählten Vorstandsmitglieder. In Pfaffenhofens Jahreshauptversammlung wurde Piehler einstimmig gewählt -  mit neun Stimmen.

Zwei Tage später, am 14. März, verkündet CSU-Vors., Josef Piehler, Pfaffenhofen, bei einem Termin als Presseberichterstatter, daß er jetzt (nach Steuerl) Heinz Lang "fertig macht". Am 5. Mai 1997 hat Piehler für ein Treffen in Utzenhofen ein Schreiben fertig, das in der unten dargestellten Form die Kreisvorstandschaft erreicht.

Am 6.5.1997, ausgerechnet an dem Tag, an dem der Ministerpräsident in Kastl ist, wandert dieser Brief in den Briefkasten.

 


CSU- Ortsverbände Kastl                Kastl, 6.5.97
Pfaffenhofen
Utzenhofen

An den Kreisvorstand der CSU
im Landkreis Amberg-Sulzbach
- an die Ortsvorsitzendenkonferenz
- an die Kreisdelegiertenversammlung

Ausübung von Parteiämtern durch Kreisrat Heinz Lang
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Sehr geehrte Damen und Herren - liebe Parteifreunde!
Die derzeitige politische und menschliche Situation in der
CSU der Marktgemeinde Kastl dürfte allgemein bekannt sein.
Aus unseren Reihen ist Kreisrat Heinz lang als Schriftführer
des CSU-Kreisverbands Amber-Sulzbach der Vertreter Kastls
im Kreisvorstand. Außerdem ist Heinz Lang noch als
Ersatzdelegierter für den Landesparteitag und als
Bezirksdelegierter für den Bezirksparteitag gewählt.

Die jüngsten Vorgänge in Kastl haben gezeigt, daß Heinz Lang
nicht der geeignete Mann in allen Parteigremien als Kastler
Mitglied ist
und ihm diese Gremien nur als Forum für seine
eigenen, ehrgeizigen, politischen Pläne dienen.

Sein provozierendes und unkollegiales Auftreten
gegenüber Parteifreunden und Bürgermeister vor allem
auch in der Öffentlichkeit, hat nicht nur dem politischen
Ansehen der CSU im Lauterachtal, sondern weit über die
Grenzen des Landkreises hinaus der CSU geschadet.

Deshalb haben wir zu ihm jedes Vertrauen, unsere Belange in
den Gremien der CSU zu vertreten, verloren und wünschen auch
nicht, daß Heinz lang weiter in den Parteigremien vertreten
ist.

Wir bitten deshalb den Kreisvorstand und die
Kreisvertreterversammlung, unsern gemeinsamen Wunsch zu
respektieren.
Der freiwerdende Platz der Kreisschriftführers sollte mit
einem engagierten, loyalen und vetrauenswürdigen
Parteifreund aus einem anderen rührigen Ortsverband besetzt
werden.

                          - 2 -

Dafür bitten wir, den 2. Vorsitzenden des CSU- Ortsverbands
Utzenhofen, Johann Polster, der lange Jahre auch in der
Jungen Union aktiv war, als weiteres Mitglied (Beisitzer) im
CSU Kreisvorstand zu berücksichtigen.
Nach dem Beschluß der OV-Konferenz in Siebeneichen am 2.5.97
werden diese Beisitzer in Blöcken gewählt.
Nach dem Ausscheiden von
Heinz Lang ist Johann Polster dem
Kandidatenblock 1 zuzuordnen.

Weiter möchten wir, daß Johann Polster als Kandidat für den
Delegierten des Landesparteitags und des Bezirksparteitags
der CSU vorgeschlagen wird.

Außerdem bitten wir, dieses Schreiben als Führungsmittel zu
sehen, zu dem wir gezwungen wurden.
Es geht nicht an, daß Leute, die dem Ansehen der gesamten
CSU schaden - auch noch ihr Publikum in den verschiedenen
Parteigremien finden und dort ihr langjähriges Kastler
Intrigenspiel fortsetzen.
Dieses Schreiben ist kein alleiniger Entschluß der 3 CSU-
Ortsvorstände, sondern wurde im Kreis aller
Vorstandschaften der 3 CSU-Ortsverbände, die immerhin über
120 Mitglieder vertreten, am 5.5. 1997 im Pfarrheim
Utzenhofen beschlossen.

Wir bedauern, daß wir zu solchen drastischen Schritten
gezwungen sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß nur Ruhe
in der gesamten Kastler CSU einkehrt, wenn notorische
Unruhestifter aus ihren Ämtern ausscheiden. 

Mit freundlichen Grüßen

 

Monika Breunig
                Josef Piehler
                                   Theo Gradl

CSU Kastl
                CSU- Pfaffenhofen
                                   CSU Utzenhofen

 


Obwohl Heinz Lang Mitglied der Kreisvorstandschaft ist, gingen die Unterzeichner davon aus, daß Heinz Lang dieses Schreiben erst zur Kenntnis erhält, wenn es, wie bei der Kastler CSU-Jahreshauptversammlung, zu spät zum Reagieren ist. Demnach halten Vorsitzende Breunig, Vorsitzender Piehler und Bürgermeister diese Art von Politik also für normal.

 

Dieser Angriff hat das Gegenteil bewirkt. Es gab eine spontane Unterschriften-Aktion von Kastler CSU-lern, FU- und JU-lern. Innerhalb weniger Tage waren über achzig Unterschriften gegen dieses Schreiben gesammelt, davon 50 von Mitgliedern. Die anderen Mitglieder, die Piehler allesamt in diesem Brief einfach vereinnahmte, waren nicht informiert. Auch mehrere Vorstandsmitglieder wußten nichts vom Treffen und nichts von der Aktion.

Hoffen wir für Kastl, daß es mit Piehlers "Führungsmitteln", was immer das auch ist, niemals zu dieser Art von Ruhe in Kastl kommt.
Interessant ist auch die Abstufung der Unterschriften am Ende des Briefes. Links oben steht Breunig für Kastl, zweiter ist Piehler für Pfaffenhofen. Das unterste Treppchen bleibt für Utzenhofen, dem Ort, der die CSU in der Gemeinde stets stark machte und der in allen Nennungen durch Heinz Lang stets an zweiter stelle kommt.

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