Am Mittwoch, 12. März 97 wird der 10-jährige Vorsitzende der Kastler CSU, Gert Steuerl, durch eine heimliche Aktion des Bürgermeisters und seines Hofberichterstatters mit der denkbar knappesten Entscheidung abgewählt. Er hatte ihm nichts vorzuwerfen, als beim Thema Staatsstraße auf der falschen Seite zu stehen.
In der gleichen Sitzung wählten die anwesenden Mitglieder ihre Delegierten. Heinz Lang erhielt mit 38 Stimmen mehr Stimmen, als alle anderen neu gewählten Vorstandsmitglieder. In Pfaffenhofens Jahreshauptversammlung wurde Piehler einstimmig gewählt - mit neun Stimmen.
Zwei Tage später, am 14. März, verkündet CSU-Vors., Josef Piehler, Pfaffenhofen, bei einem Termin als Presseberichterstatter, daß er jetzt (nach Steuerl) Heinz Lang "fertig macht". Am 5. Mai 1997 hat Piehler für ein Treffen in Utzenhofen ein Schreiben fertig, das in der unten dargestellten Form die Kreisvorstandschaft erreicht.
Am 6.5.1997, ausgerechnet an dem Tag, an dem der Ministerpräsident in Kastl ist, wandert dieser Brief in den Briefkasten.
CSU- Ortsverbände Kastl
Kastl, 6.5.97 An den Kreisvorstand der CSU Ausübung von Parteiämtern durch Kreisrat Heinz Lang Sehr geehrte Damen und Herren - liebe Parteifreunde! Die jüngsten Vorgänge in Kastl haben gezeigt, daß Heinz Lang Sein provozierendes und unkollegiales Auftreten Deshalb haben wir zu ihm jedes Vertrauen, unsere Belange in Wir bitten deshalb den Kreisvorstand und die - 2 - Dafür bitten wir, den 2. Vorsitzenden des CSU-
Ortsverbands Weiter möchten wir, daß
Johann Polster als Kandidat für den Außerdem bitten wir, dieses Schreiben als Führungsmittel
zu Wir bedauern, daß wir zu solchen drastischen Schritten Mit freundlichen Grüßen
Monika Breunig CSU Kastl
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Obwohl Heinz Lang Mitglied der Kreisvorstandschaft ist, gingen die Unterzeichner davon aus, daß Heinz Lang dieses Schreiben erst zur Kenntnis erhält, wenn es, wie bei der Kastler CSU-Jahreshauptversammlung, zu spät zum Reagieren ist. Demnach halten Vorsitzende Breunig, Vorsitzender Piehler und Bürgermeister diese Art von Politik also für normal.
Dieser Angriff hat das Gegenteil bewirkt. Es gab eine spontane Unterschriften-Aktion von Kastler CSU-lern, FU- und JU-lern. Innerhalb weniger Tage waren über achzig Unterschriften gegen dieses Schreiben gesammelt, davon 50 von Mitgliedern. Die anderen Mitglieder, die Piehler allesamt in diesem Brief einfach vereinnahmte, waren nicht informiert. Auch mehrere Vorstandsmitglieder wußten nichts vom Treffen und nichts von der Aktion.
Hoffen wir für Kastl, daß es mit Piehlers
"Führungsmitteln", was immer das auch ist, niemals zu dieser Art von Ruhe in
Kastl kommt.
Interessant ist auch die Abstufung der Unterschriften am Ende
des Briefes. Links oben steht Breunig für Kastl, zweiter ist Piehler für Pfaffenhofen.
Das unterste Treppchen bleibt für Utzenhofen, dem Ort, der die CSU in der Gemeinde stets
stark machte und der in allen Nennungen durch Heinz Lang stets an zweiter stelle kommt.