Für Pfarrer Stefan Brand, der nach
dem Segensgebet dem generalsanierten Kircheninstrument den Segen erteilte, biete die Orgel
mit den vielen verschiedenen Klängen ein Bild des Zusammenklanges und Lobes aller
Geschöpfe, entsprechend dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus. Die Freunde der
Kirchenmusik kamen in der kleinen aber, wie der Geistliche sagte, beliebten Kirche, voll
auf ihre Kosten. In den letzten vier Monaten wurde die 130 Jahre alte
"Edenhofer" Orgel von der Orgelbaufirma Manfred Tonius aus Roßtal bei Nürnberg
mit einem finanziellen Gesamtaufwand von rund 37000 Mark saniert. Besonders aufwendig war
die Verbreiterung des Spieltisches um 8,5 Zentimeter zur Brüstung der Empore. Überholt
wurde die Traktur und einige Pfeiffen erneuert. Teilweise erneuert werden mußte die
Windlade. Zu diesen Arbeiten hatte der Orgelbauer das Instrument zum größten Teil
Zuhause in seiner Werkstatt.
Pfarrer Stefan Brand dankte den Pfarrangehörigen für die bislange
rege Spendenbereitschaft von 22500 Mark. Der Restbetrag von 14500 Mark wird von den
Rücklagen der Pfarrei zwischenfinanziert. Zur künftigen Wartung der Orgel wurde mit der
Orgelbaufirma ein Stimmwartungsvertrag geschlossen. In Anerkennung seiner gelungenen
Restaurierungsarbeit ehrte Pfarrer Brand den Orgelbauer Manfred Tonius mit einer Kerze mit
dem Motiv der Kastler Madonna.
Stimmungsvoll war der Einstig ins Konzert mit dem Stück "In dir
ist Freude - BWV 615" von Johann Sebastian Bach. Entsprechend dem Bachjahr, dem 250.
Todestag des großen Kirchenmusikers folgten die Präludien und Fuge in C-Dur, g-moll und
a-moll. Von Domenico Zipoli war das anschließende begeisternde "All
Elevatione". Zum "Andante cantabile" von Joseph Haydn setzte Franz Weiß
mit der Trompete ein. Imposant war das Präudium und Fuge in G-Dur - BWV 541 von Johann
Sebastian Bach. Mit diesem Werk bot die Organistin sicher die größte Kraftentfaltung der
Orgel mit seinen 540 Pfeiffen in acht Registern. Ein musischer Leckerbissen war ebenso das
"Trumpet Voluntary" mit Trompete, dass Henry Purcell zugeschrieben wird. Der
erste große Beifall der Konzertbesucher kam bereits nach der Toccata über das bekannte
"O du fröhliche", das die Organistin mit einer hohen Fingerfertigkeit zunächst
als eigenes Präludium wiedergab bevor zum Abschluß alle Besucher zu diesem
Weihnachtslied einstimmen konnten. Allen Interessierten erläuterte der Orgelbauer nach
dem Konzert das Pfeiffeninstrument. Foto: Hans Braun |