Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Februar 1998-3  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Ortsvorsitzendenkonferenz in Kastl

Amberg-Sulzbach, Kastl (nla). Zu einer Ortsvorsitzendenkonferenz hatte die Landkreis-CSU nach Kastl geladen. Ein kämpferischer Rudolf Kraus läutete dabei den Wahlkampf ein. Kreisvorsitzender Werner Schulz kritisierte Forderungen nach einem Runden Tisch, die unmittelbar nach der Entscheidung zum Senat gestellt wurden.

krscskrs.jpg (8159 Byte)In einer sehr gut besuchten Ortsvorsitzendenkonferenz konnte Kreisvorsitzender Werner Schulz die Ortsvorsitzenden der CSU, die Mitglieder der Kreistagsfraktion, die Kreisvorstandschaft, die Bürgermeister, sowie die Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaften begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Parlamentarischen Staatssekretär, Rudolf Kraus, dem Landrat Dr. Hans Wagner, dem Landtagsabgeordneten Otto Zeitler, den Bezirksräten Ingrid Kurz und Benno Grosser, sowie dem Kandidaten für die Landtagsliste der CSU, Senator Franz Kustner.

Monika Breunig sprach für den gastgebenden Ortsverband Kastl das Grußwort. Kreisvorsitzender Werner Schulz ging auf die aktuellen Themen ein. Er kam zu der Erkenntnis, daß man bei den bevorstehenden Wahlkämpfen mit Sicherheit davon ausgehen könne, daß alle anderen Gruppen gegen die CSU zusammenstehen. Man werde wieder einmal hören, wie schlecht die Politik der CSU sei. Dabei ist es doch so einfach, diesem Argument zu begegnen, denn überall, wo die anderen regieren oder mitregieren, steht es um die jeweiligen Länder weitaus schlechter, als um Bayern mit seiner CSU.

Der Kreisvorsitzende ging auf den vergangenen Bürgerentscheid ein. Er habe kein Problem damit, die von den Bürgern getroffene Entscheidung zu akzeptieren. Er könne die Entscheidung auch nicht als Niederlage für die CSU werten. Es sei aber für ihn aber sehr erstaunlich, daß unmittelbar nachdem man die Ergebnisse dazu auf den Tisch hatte, von den gleichen Leuten, die für Abschaffung des Runden Tisches "Senat" argumentiert hatten, jetzt ein neuer Runder Tisch gefordert würde. Da könne man doch nur annehmen, daß man mit den Gruppen und Verbänden, die nach dem Gesetzentwurf des Landtages am runden Tisch sitzen sollten, nicht einverstanden war und ganz anderen Gruppen zum Einfluß verhelfen will. Wenn aber nicht die Vertreter der Gewerkschaften, der Landwirtschaft, der Kirchen und Sportvereine, wer soll denn dann die Interessen der Bürger formulieren?, fragte der Kreisvorsitzende.

Stolz zeigte sich Werner Schulz auch über den Erfolg, den man in der Oberpfälzer CSU im Zusammenhang mit Franz Kustner eingefahren habe. Franz Kustner sei der Kandidat für Amberg Stadt und den Landkreis Amberg-Sulzbach und auch noch für Bürger aus dem Bereich Nabburg wählbar. Damit habe er eine echte Chance, in den Landtag einzuziehen.

krscskr2.jpg (23395 Byte)

Wer den Parlamentarischen Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium, Rudolf Kraus, kennt, weiß, daß er das ruhige, sachbezogene Gespräch im direkten Umgang mit den Menschen bevorzugt. Unsinnige Äußerungen des politischen Gegners locken ihn nur selten aus der Reserve. Deshalb war die kämpferische Stimmung seiner Rede in Kastl auch für manchen Ortsvorsitzenden eine neue Erfahrung, die Kraus großen Applaus einbrachte.

Wenn durch die SPD und andere politische Gegner unsere Gegend dauernd kaputtgeredet würde, so Kraus, halte er dies für eine politische Dummheit erster Klasse, weil Firmen und Investoren natürlich kein Interesse daran haben können, ihr Geld in eine kaputte Gegend zu setzen. Die Arbeitslosenzahl im Arbeitsamtsbereich Schwandorf sei prozentual in den letzten Jahren deutlich gesunken, anders als in anderes regierten Bereichen.

Noch dümmer aber sei die Behauptung, daß die Menge der vorhandenen Arbeit eine feste Größe sei, die man anders verteilen müsse. Es wird nicht funktionieren, daß man denen, die arbeiten etwas abnimmt, um anderen davon zu geben. Die Schultern der Arbeitslosen und der in Arbeit stehenden sind nicht die gleichen. Außerdem ist es falsch anzunehmen, daß die Arbeit bei uns knapp wäre. Es gäbe genügend Arbeit, sagte Kraus mit Blick auf die Bürgermeister, wenn man sie auch bezahlen könnte.

Wer von uns wüßte in seinem Haus und in seiner Gemeinde nicht Dinge, die zu verbessern wären, fragte der Redner. Die Kosten der Arbeit zu senken, sei das einzig wirksame Mittel, diese Wünsche zu Aufträgen und damit zu Arbeit werden zu lassen. Genau das habe die Bundesregierung auch angestrebt, als sie die Lohnnebenkosten in vielen Bereichen gesenkt hat. Wenn das nicht im beabsichtigten Maße geschehen sei, so läge das nicht an der CDU/CSU.

Die Ängste, daß man mit solchen Maßnahmen unsozial würde, kann der Staatssekretär nicht teilen. Wenn zum Beispiel in der Schweiz, einem Musterland der Demokratie, die Jahresarbeitsleistung um fünfzehn Prozent über der bundesdeutschen liegt, müsse das doch nachdenklich machen. Dabei habe die Schweiz aber noch nicht einmal die 150 Milliarden für Kriegsfolgelasten zu tragen.

Schließlich ärgerte den Staatssekretär, daß so ganz einfache Erkenntnisse nicht in den Kopf mancher Leute wollen: Wenn der Mensch weniger arbeitet, hat er in der Regel zwar mehr Zeit, aber weniger Geld. Das bedeutet, daß er sich hilft. Er versucht dazu zu verdienen, sehr häufig in Schwarzarbeit, zum Schaden der Firmen und Beschäftigten, die diese Aufträge bräuchten.

Die Arbeitszeitverkürzung bei VW dauernd als Gegenargument anzuführen, verschweige einige wichtige Begleiterscheinungen in der Produktion dieses Automobilherstellers. In ganz erheblichem Maße würde sich VW auf die Automation umstellen und sich außerdem zahlreicher mittelständischer und kleiner Zulieferfirmen bedienen. Was dort sozial abläuft, würde in den Reden der politischen Gegner nicht angeführt.

Mit Rücksicht auf den Koalitionspartner FDP wollte Rudolf Kraus deren neueste Vorschläge zur Pflegeversicherung nicht mit groben Tönen angreifen. Dennoch hielt er überhaupt nichts davon, den kleinen Kapitalstock, der durch die Pflegeversicherung entstanden ist, sofort wieder abzutragen. Es sei doch gut, wenn da ein paar Reserven lägen. Es sei schon so, wie Franz Josef Strauß zu sagen pflegte: "Eher hält sich der Hund einen Wurstvorrat, als der Politiker einen Geldvorrat."

Nach dem Beitrag des Staatssekretärs sprach Landtagsabgeordneter Otto Zeitler ein Grußwort zu den Versammelten. Mit Blick auf den Wahlkampf warnte er davor, als CSU-ler immer nur die Sachargumente anzuführen. Der politische Gegner habe in der Vergangenheit immer wieder gerade in Wahlkampfzeiten versucht, mit Themen das Gefühl und die Ängste der Wähler zu erreichen. Er erinnerte an das Thema Nachttiefflug vor der letzten Wahl. Unmittelbar nach der Wahl hat man davon nichts mehr gehört. Wo stehen denn jetzt die Menschen nachts in ihren Betten, weil sie nicht schlafen können?, fragte Zeitler.

Zum Ende der Ortsvorsitzendenkonferenz gab Schatzmeister Konrad Huber organisatorische Hinweise und der Kreisvorsitzende wies auf Veranstaltungen der nächsten Wochen hin. Ein Faltblatt zu den Terminen des Politischen März der Christlich Sozialen Union wurde durch den Kreisgeschäftsführer, Horst Carstiuc, an die Vorsitzenden entsprechend ihrer Mitgliederzahl verteilt. Es kann außerdem bei der Geschäftsstelle in Sulzbach-Rosenberg nachgefordert werden. Viele Besucher nutzten den Aufenthalt in Kastl, um in der anschließenden Veranstaltung der Hans-Seidel-Stiftung zur AGEND 21 den Vortrag von Herbert Mirbeth, Mitgliedes im Umweltausschuß des Landtages, zu hören.  

 zurück zur Ausgabe  Februar 1998 / 3

zurück zur CSU Homepage


.........

[Rathaus] [CSU-Kastl] [Kreistag] [KT-Sitzungen] [CSU-Amberg-Sulzbachl] [Lauterachtal] [Presse]
[aktuell] [bis 1997] [Tagebuch 96/97] [Kastler Sommer] [Kunst] [Spitze]

[Geographie] [Anreise] [offizielle Kastler Seiten] [Ortsteile] [Termine] [aktuell in Kastl.de] [Landkreis] [Landkreis-Bilder]
[Hilfe] [Motive] [flintstones] [Reise] [Hompages]  

[BR-online] [Wetter] [Fahrpläne: Neumarkt und Amberg] [VG-Nürnberg

©1997 - Heinz Lang