Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Nov 1999 - 3  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Versammlung mit Hermann Fellner

fellnmin.jpg (5895 Byte)Kastl (nla). Eine stattliche Anzahl von CSU-lern aus der Gemeinde Kastl fand sich im Gasthaus Gehr in Pfaffenhofen ein, um aus dem Munde des ausgewiesenen Ostexperten, Hermann Fellner, Erfahrungen und Meinungen zur Deutschen Einheit zu vernehmen.

Der frühere Bundestagsabgeordnete, Hermann Fellner, der als Anwalt und Vertreter von Firmen über gute Kontakte in Mittel- und Osteuropa verfügt, plauderte vor den CSU-Mitgliedern darüber, wie er damals als Bundestagsabgeordneter und danach als Vertreter der Wirtschaft die Wiedervereinigung und die Folgejahre erlebt hat.

Im Fazit bezeichnete Fellner die Wiedervereinigung als Gewinn. Hätte man vor elf, zwölf Jahren gefragt, was die Deutschen zu zahlen bereit sind, wenn der Rüstungswettlauf ein Ende findet, die Bedrohung durch die SS20-Raketen gebannt wird und das Ost-West-Verhältnis so werden soll, wie es sich aus heutiger Sicht darstellt, so wären sicher höhere Summen bereitgestellt worden. Gemessen am Wert der Situation in Europa seien die 1200 Milliarden Mark, die man in den vergangenen zehn Jahren bezahlt hat, sicher angemessen, meinte der Redner.

Sicher seien auch Fehler gemacht worden und enttäuschend war, wie wenig man trotz Nachrichtendienste wusste, aber vieles könne man verzeihen. Am meisten aber ärgert Fellner auch heute noch, dass es der SED und ihren Nebenorganisationen mit Gregor Gysi an der Spitze bis heute gelungen ist, das riesige Vermögen der Staatspartei weltweit zu verstecken. Er habe den Ehrgeiz, dieses Geld zu finden.

Das Kernproblem bei der Neuorganisation des Staates in der ehemaligen DDR seien aus seiner Sicht drei wesentliche Umstände gewesen. Die neuen Beamten aus dem Osten, die politisch nicht belastet waren, waren sehr unerfahren. Die erfahrenen Beamten, die vor der Wende schon im Staatsdienst waren und überlebt hatten, seien charakterlich zu hinterfragen und die dritten, die aus dem Westen in den Osten gegangen sind, wären nicht gegangen, wenn sie bei uns schon in der ersten Reihe gestanden hätten.

Sozialistische Erziehung nicht folgenlos

Gemessen an dieser Tatsache sei die Wiedervereinigung erstaunlich reibungslos verlaufen. Die Kritik, es wäre alles zu schnell gegangen, teilt Fellner nicht. Der Slogan war: "Wenn die D-Mark nicht zu uns kommt, kommen wir zur D-Mark.

Man muss auch heute noch akzeptieren, dass die Produktivität in der Wirtschaft der neuen Bundesländer, bei optimistischer Sicht, erst achtzig Prozent der westlichen darstellt. Auch in den Verwaltungen sei marktwirtschaftliches Denken noch nicht ausreichend vorhanden: Vielfach herrsche die Auffassung vor, die Kasse müsse leer sein, damit wieder neues Geld kommt. Und vierzig Jahre sozialistische Erziehung sei nicht folgenlos, so der Redner. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis dieses Problem überwunden sei.

Und wir haben gut daran getan, unser Grundgesetz als gemeinsame Verfassung zu nehmen. Er wüsste nicht, was man vom Osten hätte übernehmen sollen, ausgenommen die grünen Pfeile an den Ampeln für Rechtsabbieger, die bei uns zunehmend eingeführt werden, meinte Fellner heiter.

Mitgeholfen beim Gymnasium

Kreisrat Lang nutzte die Gelegenheit, den CSU-Mitgliedern den aktuellen Stand beim Ungarischen Gymnasium mitzuteilen und dankte in diesem Zusammenhang auch dem Redner für seine Unterstützung beim Knüpfen von Kontakten in ungarischen Regierungskreisen. Auch bei der Umorientierung des Gymnasiums hoffe man auf Fellners Unterstützung. Seminare für Ungarische Wirtschaftsmanager seien in Kastl jederzeit möglich. In der für ihn typischen Art und Weise legte Fellner nach, dass ihm vierhunderttausend zugesagt worden seinen und er jetzt dauernd von dreihunderttausend höre. Da könne er nicht zufrieden sein.

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