Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Jan 2002- 1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

 

Warum nur will er unbedingt ...?

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Heinz Lang
Kreisrat
3. Bürgermeister

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Pressebericht zu Zielen im Neumarkter Tagblatt

(JUL Zieldiskussion)                                                                              von Heinz Lang

„Warum nur will er unbedingt dieses Gymnasium erhalten?  Wenn die doch selber so dumm sind und ihre Schule mit Gewalt kaputt machen wollen, dann lasst es doch kommen, wie es kommen muss!“ Diese oder ähnliche Sätze kann man allenthalben in Kastl hören. Weniger wohlwollende Zeitgenossen unterstellen mir, dass ich damit mein Podium gefunden habe, auf dem ich mich nach vorne spielen kann.

Nicht ganz so einfach

Leider verhalten sich die Dinge nicht ganz so einfach und der Egoismus einiger weniger rächt sich in sehr kurzer Zeit bei uns allen. Das heißt: Sehr bald wären nicht nur die Schüler und Lehrer oben in der Burg, sondern die ganze Bevölkerung von Kastl mit den Nachteilen konfrontiert. Das Ende des Gymnasiums wäre zugleich das Ende der Nutzung der Klosterburg. Es ist utopisch anzunehmen, dass in kurzer Zeit eine andere gleichwertige Verwendung gefunden werden kann.

Einnahmen weg

„Dann steht das Ding eben leer und es liegt nicht mehr soviel Müll auf dem Weg zur Burg,“ sagt vielleicht ein verärgerter Anwohner. Ihm kann man nur antworten, dass mit dem Geld, das unserer Marktgemeinde und den Geschäften damit entgehen würde, viele „Müllaufsammler“ beschäftigt und bezahlt werden könnten. Die geringere Einwohnerzahl führte erstens zu geringeren Zuwendungen durch den Staat und die Marktgemeinde käme finanziell noch stärker in Nöte. Zweitens würden die Mengen bei Wasser und Abwasser reduziert, wodurch wieder Einnahmen in der Gemeindekasse fehlten. Da Wasser und Abwasser aber kostendeckend umzulegen sind, heißt das nichts anderes, als dass die Bürger dies auffangen müssten. Geht man dann noch davon aus, dass mit dem Abzug des Gymnasiums auch einige Lehrer und Mitbürger im Umfeld wegziehen würden, kann man das Ausmaß des Verlustes allmählich begreifen: Es geht um Millionen!

Zentrumsfunktion weg

Doch die eigentlichen Verluste sind damit noch nicht erwähnt und leider interessieren sich noch nicht einmal alle Gemeinderäte für diese Auswirkungen: es sind die Bedeutungsverluste des Marktes Kastl in der Region. Wenn Kastl nicht in sehr naher Zukunft einen Umdenkprozess einleitet, verschwindet Kastl aus den Köpfen der überregionalen Politiker und verschwindet auf einigen Landkarten. Nicht etwa Straßenkarten sind gemeint, sondern die Kartographie der „förderwürdigen“ Zentren in Bayern. Auf den Punkt gebracht: wenn Kastl kein Zentrum mehr ist, kann es keine Förderungen mehr erhalten. Längst kann Kastl die Zentralitätskriterien nicht mehr vorweisen, die es noch vor 75 Jahren hatte. Kastl war damals Distrikt mit Sitz des Gerichtes und des Finanzamtes. Eine Verwaltungsreform hat dies 1929 zerschlagen, die Behörden wurden teilweise von Amberg, teilweise von Neumarkt geschluckt. Derzeit läuft wieder so eine Reform: der „Landesentwicklungsplan (LEP)“. Nur durch Zusammenführung aller Kräfte kann Kastl das Steuer vielleicht noch einmal herum reißen.

Fördergelder weg

Zentralitätskriterien sind z.B. Schulen, vor allem weiterführende Schulen wie unser Gymnasium, Einkaufsmöglichkeiten wie unser Nettomarkt, aber auch der Dorfladen, Freizeiteinrichtungen wie unser Freibad, aber auch unsere Sportgelände, Naherholungsfunktionen wie unser Lauterachtal, aber auch unser Hotel „Forsthof“. Einrichtungen der Versorgung wie eine Tankstelle und der Entsorgung wie eine zentralen Kläranlage, am besten für mehrere Orte. Linien des Öffentlichen PersonenNahVerkehrs (ÖPNV), nach Möglichkeit in mehrere Richtungen wie auch nach Sulzbach-Rosenberg. Das alles braucht Kastl, wenn es in irgend einer Form noch Zentrum sein will und bei Fördergeldern und politischen Entscheidungen berücksichtigt werden will.

Synergie dagegen setzen

Das kann nur gelingen, wenn alle Kräfte zusammenwirken: „Synergie“ heißt das Zauberwort im Landesplanungsprozess. Gelingen kann das ohnehin nur, wenn die Lauterachgemeinden sich verbünden, ganz besonders Kastl und Lauterhofen. Bei der Volksschule ist es uns gelungen. Und Landrat Löhner, Neumarkt, hat mir erst vor wenigen Tagen höchst aufgeschlossen zugestimmt, dass dies die einzige Chance „auch für Lauterhofen“ sein wird. Deshalb dürfen wir uns unser Gymnasium und so vieles, was wir noch haben oder wieder haben, nicht kaputt machen lassen. All die genannten Einrichtungen sollten zentrales Thema im Marktgemeinderat und in der Verwaltung werden. Ideen und Projekte von Bürgern und Gruppen sollten ausprobiert werden dürfen und vom Rathaus her unterstützt werden. (mehr dazu)     
Magyar

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