Kastl (nla). Ein vorweihnachtliches Klangerlebnis erster Wahl wurde den Bürgern mit dem Adventskonzert am Sonntagabend geboten. Die traditionelle Veranstaltung fand auf Initiative des Jugendblasorchesters statt und wurde musikalisch von den Musik- und Gesangsgruppen der Marktgemeinde gestaltet. Hermann Forster, vielseitiger Musiker und Leiter mehrerer Chöre, hatte die Gesamtleitung übernommen. Eine gänzlich gefüllte Klosterkirche erinnerte an mitternächtliche Christmetten.

Den stimmungsvollen Anfang setzte, bei völlig verdunkelter Kirche aus dem Seitenschiff singend, die Gesangsgruppe Schola Gregoriana Castellensis unter der Leitung von Wolfgang Herdegen mit "Rorate coeli desuper", einem Gregorianischen Choral aus dem 9. Jahrhundert. An der Altartreppe hatte der Kinder- und Jugendchor Kastl von Regine Schneider Aufstellung genommen. "Maria durch ein Dornwald ging" und ein Lied von Gertraud Wackerbauer, "Gott, du bist die Liebe" erklangen. Der dritte Beitrag der Jugendlichen hieß "Heute Nacht ist uns ein Kind geboren" von Chris Herbing.

Nügard

Semov

Das Jugendblasorchester Kastl bestand seinen ersten großen Auftritt mit dem neuen Dirigenten, Emil Semov, aus Amberg. Im ersten Beitrag brachte man gekonnt die "Ouverture" aus Händels Feuerwerksmusik. Der bisherige Dirigent, Kjyel Nügard, war der Einladung des Orchesters gefolgt und genoss erstmals den Raumklang der Basilika auf den hinteren Plätzen. Eine geistliche Lesung von Pfarrer Stefan Brand brachte sodann Adventsgedanken nahe.

Der Männergesangverein Kastl unter der Leitung von Hermann Forster zeigte sich als traditionell zuverlässiger Klangkörper. "Hoch tut euch auf" von C. W. Gluck, "Menschen, die ihr wart verloren" von Ferdinand Habel und "Herbei, oh ihr Gläubigen", nach einer Bearbeitung von Willy Trapp, erklang nun von der rückwärtigen Empore. Inzwischen hatte sich der Frauensingkreis Wolfsfeld mit den volkstümlichen Instrumenten neben dem Altar eingerichtet. Das "Gloria" aus der Christkindlmesse, das "Marienmenuett" als Instrumentalstück und "Vor mir brauchst di niat fürcht'n!" vermittelten einen Hauch von bayerischer Weihnacht. Im wuchtigen Kontrast setzte das Jugendblasorchester nun die Feuerwerksmusik mit einem Menuett fort.

Und unmittelbar danach gelang dem Gospelchor "a castella" internationale Farbe ins Weihnachtskonzert zu bringen. Mit "Nkosi Sikelel'l", einer Hymne aus Südafrika, von Enoch Sontonga, wurden die für europäische Ohren ungewohnten Harmonien meisterhaft dargeboten. Die musikalische Reise führte nun nach Nordamerika mit "Poor Man Lazarus", einem Negro Spiritual nach Klaus Heizmann und endete in der Karibik mit "The Virgin Mary had a baby boy", arrangiert von John Leavitt.