Kastler Illustrierte von Heinz Lang

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Kastler Illustrierte, Homepage von Heinz Lang, Kastl

Ausgabe Juni 1998 

zur Homepage Umschlagseite (Titel)

Die Glocken der Pfarrkirche St. Peter

in Kastl

Das älteste vierstimmige Glockenensembie in

Deutschland

von Hermann Römer,
Konrektor  in Kastl           Sagen und Geschichten dazu
                                           Bilder vom Kirchturm innen

Wir freuen uns über jede Nachricht, die Sie uns liefern!
Text im autoscan aus dem Eisengau Band 10/98 entstanden - kleinere Fehler möglich  e-mail.gif (895 Byte)

Die Stiftung der Glocken

 

Man schrieb das Jahr 1322, den 28. September. In den Flußauen von Ampfing bei Mühldorf tobte die letzte große Ritterschlacht auf deutschem Boden. Seit Wochen waren sich die beiden Heere gegenübergelegen. Friedrich der Schöne von Österreich wollte König Ludwig dem Bayern die Krone streitig machen. In dieser Schlacht sollte die Entscheidung fallen. Und es sah nicht gut aus für Ludwig den Bayern, denn die Obermacht des Gegners war groß. Doch auf der Seite Ludwigs standen edle und kampferprobte Ritter aus dem Nordgau, unter ihnen auch der wackre Feldhauptmann Seyfried Schweppermann und der Burggraf von Nürnberg.

Weitab vom Kampfgetümmel, im Nordgau und vielleicht auch im Kloster Kastl warteten die edlen Frauen der Nordgauritter in Sorge auf die edösende Nachricht über den Ausgang des Krieges. Sie, Seyfried Schweppermann, König Ludwig der Bayer und auch Hermann, der gewaltige Abt des Klosters Kastl, hatten Gott in einem Gelübde das Versprechen gegeben, sie wollten bei einem Sieg eine gewaltige Glocke für die Kirche des Klosters Kastl gießen lassen. Sie sollte mit ihrem edlen Klang den Dank an Gott für die Gnade des Sieges weit in die Welt hinausrufen.

"Unter den Gutthätem zur Verfertigung dieser Glocke wird eine Guttuta von Lotterbach aufgeführt.- 'sie hat viel köstlich Metall von Silber geben'.'(Ignaz Brunner)

Und Gott war Ludwig dem Bayern und den Nordgaurittern gewogen. Er schenkte ihnen den Sieg und Ludwig die Königs- und später die Kaiserkrone.

Von der Siegesfeier in Kastl berichtet Ignaz Brunner in seiner Chronik "Das Merkwürdigste von der Heffschaft, dem Gotteshause und Kloster Kastl im Regenkreise Bayerns.'-

Im Jahr 1323 am 6. Jänner, dem Feste der Erscheinung des Herrn, kam König L u d w i g, der Bayer, umgeben von vielen seiner Getreuen und Tapfem, nach Kastel, und feierte in unserrn alten Gotteshause das D a n k f e s t wegen des bei Mühldorf, im dennatigen lsarkreise Bayems am 28. September 1322 erfochtenen und in den Annalen unsers Vaterlandes ewig denkwürdigen Sieges gegen des s c h ö n e n F r i e d r i c h ' s, des Oesteffeichers, Heer (s. unten Abschnitt lit. Absatz.- Vier Tage ec.).

An diesem festlichen Tage ertönet zum e r s t e n Male die g r o ß e G 1 o c k e (s. unten Abschnitt 11. Absatz. D i e g r o ß e G 1 o c k e ec.), zu deren Beischaffung neben Abten H e r m a n n (s. unten Abschnitt lit. Absatz. Abt Herrnann ec.) und dem Kloster Kastel viele Ritter und Edle, nicht minder L u d w i g 's Feldhauptmann, Anführer des bayerischen Heeres, S e y f r i e d S c h w e p p e r m a n n, die ergiebigsten Beiträge gemacht hatten, zur And-Icht und festlichen Freude.

Noch heut ruft dieß bei" underungswürdige Kunstwerk des Alterthums und ftomme Denkmal der Dankbarkeit für den in erwähnter Schlacht den Bayem und ihrem allgeliebten L u d w i g verliehenen göttlichen Schutz mit weit hörbarem majestätischem Klange die Christenschaar zum Tempel des Herm.

An diesem nämlichen Siegesfeste erhob Kaiser L u d w i g den Ort K a s t e 1 zu einem M a r k t, und verlieh ihm zugleich Wochenmarkts-Gerechtigkeit (s. unten Jahr 1308 und ff.). "

Auch im Schweppermannspiel wird auf dieses bedeutende Ereignis verwiesen, wenn Frau Kathrein König Ludwig zuruft, als er sich anschickt, nach Rom zu ziehen, um sich vom Papst zum Kaiser krönen zulassen:

"Nehmt unsrer Herzen heißes Wünschen mit auf Euren Weg - und daß der Heimat Stimme Euch geleite und ihr Abschiedsgruß stets tröstlich stärke Euch in fernem Land, mög heute zum ersten Male feierlich erklingen die große Glocke Kastls - von des Nordgaus Edetfrauen gestiftet - zum Dank für Gottes Gnade, die, Heff König, Euch und meinem Seyfried Schweppermann mit allem Heere den Sieg besche,rte! Glück auf die Romfahrt, König Ludwig - des Bayemlandes Zier und Stolz - schau Euch der Glocke Rufen nach! Glück und frohe Wiederkehr, Heff Kaiser Ludwig!'

"Auf dem Kirchthurme" so schrieb Brunner, "hängen fünf Glocken, die wohl zusammenstimmen und von hohem Alter sprechen; sie sind.' die große Glocke (Stürmerin genannt), die Frauenglocke, die Mittagsglocke, die größere und die kleinere Meßglocke.

Die Jesuiten aber sollen ein paar Glocken auf dem Thurme ihrer Kirche zu Amberg aufgehangen und dafür zwei andere hierher gebracht haben.'

Seit dem 14. Jahrhundert hat der harmonische Klang dieses Geläutes das Leben der Kastler begleitet in friedlichen und kriegerischen Zeiten, bei freudigen und traurigen Ereignissen, bei Unglücksfällen und Festlichkeiten.

Heute allerdings hängen nur noch vier Glocken auf dem Turm der Pfarrkirche, denn eine mußte während des 2. Weltkrieges abgeliefert werden. Doch von den vier vorhandenen ertönten von 1990 bis 1995 nur drei, da eine einen 40 cm langen Sprung bekommen hatte.

 

Beschreibung der einzelnen Glocken 1. Die Stürmerin

Die größte Glocke, die sogenannte "Stürmerin" oder "Kaiserglocke" oder volkstümlich "der Sturmara" hat einen Durchmesser von 140 cm, mit den Kronbögen ist sie 160 cm hoch. Das Gewicht beträgt 3.300 kg, also etwa 66 Zentner. Der Schwengel allein soll über 2 Zentner haben.

Nach Feststellungen von Wolfram Menschick, dem Glockensachverständigen der Diözese Eichstätt, erklingt sie im Ton e.

Ihre Umschrift zwischen vier Reifen in gotischen Majuskeln lautet:

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(= Im Jahre des Herrn 1322 ist dieses Werk unter Abt Hermann vollendet worden, wobei Christus mit uns war.)

Brunner übersetzt: "im Jahre des Heffn 1322 ist dieses Werk unter dem Abte Hermann mit Christi Beistand vollkommen zu Stande gebracht worden.'

Der Mantel ist mit einem Rautenmuster in großen Formen überzogen, die durch leicht erhöhte Linien gebildet werden. Am Rand sechsblättrige Rosetten (heute fast nicht mehr zu erkennen).

2. Die Petersglocke

Die zweitgrößte Glocke, die dem Kirchenpatron Petrus und dem Apostel Paulus geweiht ist, wird im Volksmund Mittagsglocke genannt.

Sie hat einen Durchmesser von 125 cm und mißt bis zu den Kronbögen 105 cm, insgesamt 122 cm. Sie wiegt 1.300 kg, also 26 Zentner. Sie erklingt im Ton fis.

Ihre Umschrift zwischen vier Reifen lautet:

glk_umschr2.gif (10143 Byte)

 

Im Jahre des Herrn 1312 gegossen. 0 Petrus, oberster Hirte, und Paulus, gro( ,Wr Lehrer, bittet für uns.)

3. Die Frauenglocke

Die dritte Glocke ist als Frauenglocke bekannt, da sie der Jungfrau Maria geweiht ist.

Sie hat einen Durchmesser von 115 cm und erreicht eine Höhe von insgesamt 110 cm, ohne Kronbögen 95 cm. Ihr Gewicht liegt bei 1.000 kg, also 20 Zentner. Sie ist auf den Ton g gestimmt.

Ihre Umschrift lautet:

glk_umschr3.GIF (5566 Byte)

(= Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir, Du bist gebenedeit.)

In ihrem Alter gleicht sie den beiden anderen, also gegossen um das Jahr 1320. Sie war fünf Jahre lang verstummt.

4. Die kleine Glocke

Sie wird meist Abendglocke genannt.

Gegenüber den drei übrigen wirkt sie wirklich klein. Bei einem Durchmesser von 70 cm erreicht sie bis zu den Kronbögen eine Höhe von 65 cm und eine Gesamthöhe von 75 cm. Sie wiegt etwa 200 kg, also 4 Zentner.

Obwohl keine Umschrift einen Hinweis auf ihr Alter gibt, gilt sie als die älteste Glocke. Wahrscheinlich wurde sie schon Mitte des 13. Jahrhunderts, also um 1260, gegossen. Sie trägt am Hals zweimal drei Ringe und am unteren Rand einmal drei Ringe. Ihr Klangwert könnte f sein. Auch sie war sehr gefährdet.

Von der 5. Glocke die während des 2. Weltkrie s al%-eholt wurde

Nach bisherigen Nachforschungen stellt das Kastler Geläute das älteste vierstimmige Glockenensemble in Deutschland dar.

Das Geläute im Südturm des Eichstätter Domes stammt zwar ungefähr aus der gleichen Zeit, es umfaßt aber nur drei Glocken. Natürlich gibt es noch einzelne Glocken, die älter sind, aber als Geläute mit vier Glocken darf man das Kastler Ensemble als ältestes bezeichnen.

 

Wann läuten die einzelnen Glocken?

Sicherlich findet es jeder natürlich, daß zu bestimmten Zeiten eine Glocke erklingt oder mehrere läuten. Aber bei näherem Hinsehen entwickelt sich daraus eine kleine Wissenschaft, die gar nicht so leicht zu durchschauen ist. Es bedarf schon der jahrelangen Erfahrung eines Mesners, die richtige Glocke zur richtigen Zeit zu läuten.

In den folgenden, Ausführungen möchte ich versuchen, das Läuten der vier Glocken zu enträtseln.

1. Die Stürmerin allein ertönt eigentlich nur jeden Donnerstag nach dem Abendläuten zur Mahnung an die bittere Leidensstunde des Herrn auf dem Ölberg.

Früher war es auch üblich, sie an Fronleichnam und beim Flurumgang zu den einzelnen Evangelien zu läuten.

2. Der Klang der Frauenglocke begleitet uns während des ganzen Tages beim jeweiligen "Gebetläuten" am Morgen, am Mittag und am Abend. Am Abend setzt nach ihrem Verstummen noch kurz die Abendglocke ein. Am Freitag um 1 1 Uhr ertönt sie zusammen mit der Petersglocke zum Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu. Auch zeigt sie den nicht anwesenden Gläubigen an, wenn sich bei Gotte-sdiensten die hl. Wandlung vollzieht.

3. Die St.-Petersglocke kündigt uns jeden Samstag um 15 Uhr den folgenden Sonntag an. Am Sonntag selbst mahnt sie uns eine Stunde vorher und eine halbe Stunde vor Beginn des Pfarrgottesdienstes zur Eile. Erst 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn gesellt sich noch der gewaltige Klang der Stürmerin dazu. An großen Feiertagen erklingen eine Viertelstunde vorher alle Glocken.

4. Die Abendglocke läutet jeden Tag abends nach dem Klang der Frauenglocke den verdienten Feierabend ein.

Sicherlich werden Sie sich fragen: Wann erklingt denn dann das ganze Geläute? Eigentlich nicht sehr oft. Wie schon angesprochen, an großen Feiertagen 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn, weiterhin bei Beerdigungen, wenn sich der Trauerzug von der Marktkirche zum Friedhof bewegt.

 

In der Karwoche verabschieden sich die Glocken am Gründonnerstag mit vollem Geiäute nach dem Abendmahisgottesdienst und kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurück.

6. Vor den großen Festtagen (Weihnachten, Pfingsten, Kirchweih usw.) gibt es am Samstag um 15 Uhr noch das sogenannte "Rumleitn". Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Es beginnt entweder mit der kleinsten Glocke oder der Stürmerin, später setzt die nächste ein, gefolgt von der dritten und abgerundet von der Stürmerin oder der Abendglocke. Nach kurzem vollem Geläute setzen die einzelnen Glocken nacheinander wieder aus.

Eine andere Möglichkeit wäre, mit dem großen Geläute zu beginnen, bis zu einer einzelnen Glocke abzubauen und wieder zu vollem Klang aufzubauen.

Auch bei Beerdigungen und bei besonderen Anlässen (Firmung, Weißer Sonntag usw.) kann man ein vereinfachtes "Rumleitn" hören, wenn vor oder nach einem vollen Geläute eine einzelne Glocke vorher ertönt oder nachklingt.

 

7. Zwei Glocken künden uns schließlich noch die Zeit. Ein schwerer Metallhammer schlägt die Viertel-, Halbe-, Dreiviertel- und volle Stunde an der Petersglocke an. Die dumpfen vollen Stundenschläge ertönen dann von der Stürmerin.

 

Der neue St. Petersturm - der neue Glockenstuhl 1952

Über achthundert Jahre hatte der Turm des ehemaligen Klosters den Wirren der Zeiten und dem Wetter getrotzt, doch in den Jahren nach dem Kriege schien er in seinem Innersten so erschüttert, daß der Einsturz drohte. Untersuchungen hatten ergeben, daß er nicht auf gewachsenem Fels gegründet ist, sondern auf Trümmergestein steht. Seine Westflanke trug eine deutlich sichtbare Ausbuchtung unterhalb des Zifferblatts, die durch allzu starke Beanspruchung durch das einseitig in der Richtung von West nach Ost schwingende Geläute herrührte. Die zahlreichen Schlaudem, die besonders an der Westseite angebracht waren, bewiesen, daß man die Baufälligkeit des Turms schon längst erkannt hatte.

Der schadhafte Turm mußte teilweise abgetragen und das Fundament erneuert werden. Die schwierigen Aufgaben, die mit dem Gerüstbau am 2. April 1951 begannen, wurden von der Amberger Firma Brunner und Bachmann unter Aufsicht des Landbauamtes Amberg durchgeführt. Die einzelnen Quader wurden numeriert, abgetragen, rund um die Kirche gelagert und später wieder in der gleichen Rei-

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Der neue Turm wuchs hinter einem Gerüst versteckt empor.

Ansicht vom Bahnhof aus im Jahre 1952.

(Foto: Hermann Römer)

Zum ersten Male seit ihrem Bestehen mußten nun auch die Glocken und der Glockenstuhl ihren angestammten Platz verlassen. Sie wurden ebenfalls auf dem Kirchhof gelagert.

Über ein Jahr dauerte der Bau.

Da der alte Glockenstuhl schadhaft war, beauftragte man die Firma Ankermüller aus Amberg, einen neuen in Stahlkonstruktion zu entwerfen und zu planen. Das Landbauamt Amberg hielt ihn nach den damaligen Erkenntnissen für passend und geeignet und erteilte den Auftrag.

Sowohl das Gerüst für den Glockenstuhl als auch die Joche, an denen die Krone und somit die gesamte Glocke hing, waren aus massiven Stahlträgem. Ein etwa 5 cm starker Holzblock verhinderte die direkte Berührung von Glockenmetall und Stahl.

Glocke von Kastl - JochUm einen günstigeren Drehpunkt für das Stahljoch zu bekommen, legte man ihn tiefer, das heißt, die Joche wurden gekröpft. Damit konnte das erforderliche Gegengewicht oberhalb der Glockenkronen entfallen. Jedoch traten einige Schwierigkeiten beim Anschlag des Schwengels an den Glockenkörper auf. Die Schwengel wurden deshalb zum Teil unfachmännisch verlängert bzw. angehängt, damit Oberhaupt ein sicherer Aufschlag erreicht wurde.

Daß die Harmonie des Geläutes und der Klang der einzelnen Glocken unter dieser Maßnahme gelitten hatten, merkte man bald. Doch es dauerte fast zehn Jahre, bis man ernsthafte Oberlegungen anstellte, etwas dagegen zu unternehmen.

 

Restaurierungen in den Jahren 1961 und 1995

In einem Gutachten aus dem Jahre 1960 wird darauf verwiesen, daß man im Jahre 1951/52 zwar den Turm gerettet hat, daß durch den neuen Glockenstuhl und die unsachgemäße Aufhängung die Glocken sehr großen Schaden genommen haben.

Im Jahre 1961 ging man trotz geringer finanzieller Mittel daran, den Glockenstuhl und die Aufhängung der Klöppel so umzugestalten, daß das Schlimmste verhindert werden sollte.

Glocke von Kastl1. Die gekröpften Stahljoche wurden durch gerade Stahlschienen ersetzt, an denen unten noch zwei Teilstücke angesetzt waren, da wo der Drehpunkt lag. Dieser lag aber immer noch tiefer als bei Holzjochen üblich.

 

 

2. Die Aufhängung der Klöppel wurde so verändert, daß ein seitliches Ausgleiten beim Schwingen nur noch schwer möglich war. Ganz vermieden wurde es aber scheinbar nicht, da es bei zwei Glocken immer noch verstärkt bis

 

IMI 1995 auftrat.

 

 

Auß , erdem wurden die Schwerpunkte der Klöppel so verändert, daß ein günstigerer Anschlagpunkt erreicht wurde.

 

3. Zwischen Kronbögen und Stahljoch kam als Abgrenzung von Metall zu Metall ein 5 cm starker Holzblock aus Hartholz.

 

Alle diese Maßnahmen kamen jedoch schon zu spät.

 

Am 6. März 1990 mußte die Frauenglocke für immer abgeschaltet werden. Wie schon im Gutachten von 1990 befürchtet, hatte sich durch die jahrelange falsche Aufhängung und den falschen Klöppelanschlagpunkt das molekulare Gefüge in der Anschlagstelle so stark verändert, daß sie einen ca. 40 cm langen Sprung bekam. Aus dem harmonischen Klang war ein Mißton geworden, und ein weiteres Läuten würde zur Folge haben, daß sich der Riß vergrößern könnte. Die Gefahr, daß die Glocke ganz zerspringt, war groß.

 

Aber noch bei einer zweiten Glocke bestand die gleiche Gefahr. Der Klöppelanschlag bei der Abendglocke - der wahrscheinlich ältesten Glocke - war so schlingernd, daß kein genauer Anschlagpunkt zustandekam. Breite Schleifspuren waren am Glockenrand entstanden. Da diese Glocke aber seltener geläutet wurde, hatte man sich entschlossen, sie weiter in Betrieb zu lassen.

Mit dem Abschalten der Frauenglocke war jedoch die Gefahr für die übhgen Glocken gestiegen. Die Petersglocke hatte jetzt alle Klangteile der früheren Frauenglocke übernommen. Ob nicht ihr vermehrter Einsatz auch zu Schäden an ihr selbst führen würde, war nicht vorauszusehen.

Rasche Hilfe und schnelles Handeln waren notwendig, um Schlimmeres zu vermeiden.

Nach vielen Verhandlungen wegen der Finanzierung entschloß sich die Kirchenverwaltung schließlich im Herbst 1995, die Glocken restauderen zu lassen und einen neuen Glockenstuhl in Auftrag zu geben. Die Finanzierung mußte notfalls die Pfarrgemeinde übemehmen.

Am Donnerstag, den 2. November 1995 wurden die Glocken abgenommen und nach Nördlingen gebracht. Gleichzeitig wurde mit dem Aufbau des neuen Glockenstuhls begonnen.

Am 21. Dezember 1995 konnten die Glocken zum ersten Mal wieder ertönen, neu gestimmt und mit vollem Klang.

im Turm der Klosterkirche
auch das gehörte
zu den Aufgaben
des Mesners:

das Uhraufziehen
mit der Kurbel.
Einmal oder zweimal
die Woche mußten
Uhrwerk und Schlag-
werk hoch oben im
Turm aufgezogen
werden.
Foto Hermann Römer


Uhrwerk heute
im Heimatmuseum
Kastl

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