Zurück zur Kastler Illustrierten Ausgabe Januar 02-2 Ungarn

Anmerkungen zu den Internetseiten des USV

Die Aussagen dieser Seite sind gerichtlich geprüft, weil der USV vor dem Landgericht München I den Verfasser (Bernhard Raum) und den Domaininhaber (Heinz Lang) auf Unterlassung ( 250.000 Euro bei Zuwiderhandlung ) verklagt hatte. Nach längerer Diskussion und Durchgehen der einzelnen Behauptungen und nach der Antragstellung hat der USV auf Anraten des Gerichts die Klage in sämtlichen Punkten zurückgenommen. Der einzige von uns eingeräumte Fehler war die Aussage, dass das Büro der Verwaltungsleiterin "gewaltsam aufgebrochen" wurde. Es war, wie wir beim Nachprüfen selbst erkannten und einräumten, in Wirklichkeit "in ihrer Abwesenheit geöffnet" worden. Alle anderen Darstellungen dürfen wir nach Auffassung des Gerichts so schreiben. 

Auch die Darstellung, dass die USV-Vertreter bisher auch vor körperlicher Einschüchterung nicht zurückgeschreckt waren und der USV die Schule mehrmals an den Rand des Ruins gefahren hat, darf Heinz Lang weiterhin behaupten. Der USV trägt die Kosten zu 9/10. Bleibt die Frage, ob die wirklich der USV oder die Schule trägt, die er seit dem Ausscheiden der Diözese wieder "fest im Griff" hat. Die Beklagten Raum/Lang dagegen trugen das volle Prozessrisiko (Rechtsschutz war weder durch Versicherungen noch durch den Markt Kastl gewährt), weil sie sich für das Europäisch-Ungarische Gymnasium eingesetzt hatten. Die übrigen Pressionsversuche des USV waren eine Anzeige gegen Lang und Raum bei der Staatsanwaltschaft und eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Beamten Lang. Gott sei Dank hatten die Beklagten in Rechtsanwalt Broelmann, München, einen engagierten und großzügigen Juristen zur Verteidigung gefunden. (gez. Heinz Lang)

Die Methode

Dem verwirrten Leser der Internetseiten des USV, der Informationen sucht, um die kaum begreiflichen Vorgänge am EUG zu verstehen, kann man nur die Orientierung an die Hand geben: Gehen Sie in etwa vom Gegenteil aus, was da steht, dann liegen sie ungefähr richtig. In etwa so:

 

Behauptung:                             Tatsache

 

Der USV handelt rechtmäßig. Er tut es nicht.

Der USV handelt demokratisch. Er handelt willkürlich.

Er ist nicht nationalistisch. Er ist es in erheblichem Maß.

Er will eine moderne Schule. Er will zurück zur alten Exilschule.

Das bayerische KM steht hinter ihm. Das wird man sehen.

Er ist angewidert von körperlicher Nötigung. Wenn sie nicht von ihm ausgeht.

 

Der Anstreicher des USV verfährt ziemlich dreist nach dem Motto:

 

Der Mensch ist gut, drum hau ihn in die Fresse ! (B. Brecht)

 

Die psychologische Masche ist: Man unterschiebt alle eigenen Kalküle und Methoden dem Gegner. Man nimmt dabei die Pose der verfolgten Unschuld ein. Der oft erfolgreiche Effekt: Solche Ungeheuerlichkeiten würde doch niemand behaupten, wenn nicht was dran wäre. Im ungünstigeren Fall ist der Leser verwirrt und denkt: da hat wohl jeder ein bisschen Recht.

 

Letzteres ist in manchen Presseechos zu beobachten, wo dem Mist des Herrn Palfi zumindest quantitativ derselbe Stellenwert eingeräumt wird wie den verantwortlichen Äußerungen des Landrats und anderer - in bester journalistischer Ausgewogenheit. Aber das Mittel zwischen Lüge und Wahrheit ist eben nicht die Wahrheit, nicht einmal die Halbwahrheit.

 

Da hilft es nichts, jede einzelne Verleumdung auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Darstellung und Gegendarstellung heben sich gegenseitig auf und vertiefen die Verwirrung. Der Kompass für die Wahrheitsfindung liegt allein in der Plausibilität.

 

Die demokratische Pose

 

Wenn der USV so absolut von der Rechtmäßigkeit seiner Personalentscheidung überzeugt ist, hätte er das handstreichartige Vorgehen nicht nötig gehabt: zwei Tage vor Weihnachten, ohne Vorinformation der anderen Gesellschafter, der Eltern, der Lehrer, der Schüler. Es bleibt nur der Schluss: Es sollten überraschend Fakten geschaffen werden. Der schwarze Peter liegt dann bei den anderen Gesellschaftern, die das hinzunehmen haben oder aber klagen müssen und sich dann in der Rolle des Querulanten wiederfinden.

In eben diese Rolle will der USV auch die Eltern manövrieren, die diese Vorgehen als unzumutbar empfunden haben. Sie werden als „Demonstranten" beschimpft, als „einfache, manipulierte Menschen" - welch eine Arroganz gegenüber der Kundschaft! Die Frühstücksdirektorin des USV, eine Dr. Hochwald, fühlt sich gar von einem „Volksaufstand" bedroht !

Da bleibt einem die Spucke weg und nur der ironische Hinweis: Das Kastler Gymnasium ist - hoffentlich bleibendes - Ergebnis und Zeugnis eines Volksaufstand, des ungarischen.

Wer penetrant reklamiert, die Lehrer, Schüler und Eltern hinter sich zu haben, der hätte es nicht nötig gehabt, die Probe auf die Behauptung zu scheuen: Es gab aber keine Befragung der Lehrer, der Elternbeirat wurde nicht informiert, die Schüler nicht, und die Gesellschafter sind quasi sowieso Idioten, der Landrat ein Versager.

 

Rolle Rückwärts - Landung mit dem Kopf im Misthaufen der Geschichte

 

Wer aber ist der Schulverein? Wie viele Mitglieder hat er ? Wer kann Mitglied werden ? Wie wird man Mitglied ? Wer sind die Leute, die sich „teilweise seit Jahrzehnten ehrenamtlich um die Schule kümmern ?" Fakt ist: Von den aufgezählten 6 Personen war in den letzten Jahren bis auf Herrn Dr. Lipecz niemand an der Schule bekannt und präsent. Und dieser ist mittlerweile aus dem Vorstand ausgeschieden.

Fakt ist auch: Der Schulverein wurde im letzten Jahr von einer Gruppe neuer Mitglieder penetriert. Man installierte einen neuen Vorstand.

Rückblick: Der alte Vorstand hatte sich nach einem jahrelangen Diskussionsprozess von sich aus mit den jetzigen deutschen Gesellschaftern auf das Profil einer zweisprachigen, modernen europäischen Schule verständigt, die künftig eine Brückenfunktion zwischen dem designierten EU Mitglied Ungarn und Deutschland haben soll. Unter dieser Voraussetzung haben Bayern und Ungarn die Schule als förderungswürdig anerkannt. Mit diesem Markenzeichen wurden inzwischen gut die Hälfte der heutigen Schüler geworben.

Der bisher an der Schule unbekannte Unternehmensberater Palfi und jetzige Sprecher des USV lässt demgegenüber im Internet verlauten:

„Diese Mitglieder (des USV, mindestens 6, - wahrscheinlich minus Herrn Dr. Lipecz) wollen nichts anders, als eine Schule, die nach deren Satzung geführt wird, einer Satzung, die für alle Gesellschafter bindend ist:

 

Der Zweck der Gesellschaft ist die schulische, geistige und religiöse Erziehung von Kindern, insbesondere von ungarischer Abstammung aus dem europäischen und außereuropäischen Raum... Dazu unterhält die Gesellschaft eine Schule (Gymnasium) und ein Internat in Kastl und gewährleistet dort eine Ausbildung und Erziehung im christlichen und europäischen Geist. Die schulische Einrichtung hat zugleich das ungarische Brauchtum unter besonderer Berücksichtigung der ungarischen Sprache, Literatur, Geschichte und Heimatkunde zu vermitteln.(...).

 

In dieser Satzung kommen weder die Schüler aus Ungarn noch die deutschen vor - maximal als Abfallprodukte oder Nebeneffekte des Wortes „insbesondere". Anachronistischer geht es kaum. Bis auf das Juristikum „Gesellschaft" und den - politisch unverzichtbar - beschworenen „europäischen Geist" unterscheidet diese Satzung nichts von der aus der Gründerzeit des Kalten Krieges.

Es schält sich klar heraus: Als Zielgruppe im Zentrum stehen die Nachfahren der ehemaligen Exilanten. Meist muttersprachlich deutsch sozialisiert, soll eine ungarische Dominanz in der kulturellen Identität gegen jeden Trend der Zeit konserviert werden, auch wenn keine Rückkehr nach Ungarn angestrebt wird. Dies widerspricht allen modernen Vorstellungen von Integration und war niemals Zeck der staatlichen Förderung, die das ungarische Gymnasium über die Jahrzehnte aus Bundesmittel erhalten hat.

Den Kindern aus Ungarn kann dabei nur die Rolle zukommen, Kastl sprachlich als ungarisches Ghetto zu stabilisieren. Damit werden aber ihre Interessen missachtet, denn sie kommen - neben dem bayerischen Abitur - deshalb nach Kastl, um besser deutsch zu lernen als dies in Ungarn möglich ist.

Den deutschen Kindern bleibt dann die Rolle des europäischen Alibi, des Signals an die Geldgeber, der Kulisse für die „ungarisch-bayerische Freundschaft", die der USV derzeit bis zum Zerreißen strapaziert.

 

„Es ist legitim, eine ungarische Schule in Bayern zu betreiben", schreibt der USV. Selbstverständlich. Aber der Verweis auf „Deutsche Auslandsschulen" ist demagogisch. Denn keine Auslandsschule irgendeines Staates wird überwiegend mit Mitteln des Gastlandes betrieben. Im Gegenteil liegt die Finanzierung zu 100 % bei dem Staat, der zu Gaste ist.

Wenn der USV allein das Profil der Schule diktieren will, dann muss er sie auch allein bezahlen. Selbstverständlich auch zu einer marktgerechten Miete für die Klosterburg. Er bezahlt aber zu den laufenden Kosten so gut wie nichts.

 

Der USV ist nicht nationalistisch ?

Wer gewählte Repräsentanten des Gastlands, das die Schule über Jahrzehnte finanziert, als Lügner und Versager tituliert, der beleidigt auch deren Wähler. Wer sich anmaßt, seine deutsche Kundschaft als „einfache, manipulierte Menschen" verächtlich zu machen, ist arrogant und begreift sich als etwas Besseres. Und wer dann in Kastl weiter nur ungarische Sprache und Kultur pflegen will, gibt damit auch zu erkennen, dass diese in seinen Augen etwas Höherwertiges sind. Wie man das dann bezeichnet, ist zweitrangig. Unverschämt ist es außerdem.

 

Die verfolgte Unschuld

 

Die USV-Mitlieder (Palfi und Szabados) versuchen „aufzuklären", werden aber „niedergebrüllt".

Der Landrat weist darauf hin, dass Arbeitsplätze in Gefahr seien, und „einige Lehrer verlassen bestürzt und verängstigt den Raum."

Frau Hochwald, Szabados und Herr Palfi möchten mit Frau Hortolani sprechen, aber „unbekannte Personen versperren den Zugang." ......

„Damit ist klar, wer hier die Bodyguards stellt. Es ist definitiv nicht der USV." ... „Der USV hat niemals körperliche Gewalt angewendet und ist ... von körperlicher und nichtkörperlicher Gewalt angewidert."

Klar , weil der USV an diesem Montag seine rechtswidrigen Absichten nicht durchsetzen konnte, denn die Öffentlichkeit war präsent.

Deshalb zieht er es vor, die verfolgte Unschuld zu mimen.

Nachweisbar ist: Es gabt vom 1. Schultag an eine widerwärtige Mobbing-Kampagne des USV und seiner Geschäftsführerin in Verein mit der Betriebsrätin Biro, die Schulleiterin Hortolani zu zermürben und abzuschießen. Dies ist trotz erheblicher krimineller Bemühungen - sie werden noch Gegenstand von Verfahren sein - nicht gelungen.

Vorher hatte man bereits das Zimmer der Verwaltungsleiterin gewaltsam aufgebrochen (vgl. oben) und diese fristlos gekündigt (Wofür man nach dem Gerichtstermin teuer bezahlen musste )

Man musste sie später zurückholen, weil die Geschäftsführerin mit ihrer eigentlichen Aufgabe, der Regelung der Finanzen, nicht zurechtkam.

Nachdem Frau Hortolani kurz vor Weihnachten immer noch Direktorin war, lief die Zeit davon und die Geschäftsführerin Fülemen „Amok" (Schröder, Diözese Eichstätt).

Frau Hortolani wurde am vorletzten Schultag fristlos gekündigt.

An diesem Tag wurden drei Personen befragt, ob sie Schulleiter sein wollten - ein eindrucksvolles Zeugnis für die Qualitätsmaßstäbe, die der USV an diese Funktion anlegt. Erst die vierte, Frau Hochwald, folgte dem nationalen Ruf.

Am nächsten Tag erklärte die Geschäftsführerin die Stellungnahme des Bürgermeisters, die Schreiben des Landrats und der Diözese, Frau Hortolani sei Direktorin, für unwirksam. Gleichzeitig wurden alle Kollegen mit Abmahnungen bedroht, die sich ihr gegenüber loyal verhalten würden.

(Schon vorher wurden Abmahnungen und Drohungen für loyale Lehrer erteilt. Unterschriften für Frau Biro als Konrektorin waren erwünscht).

Als dann Frau Hortolani das Lehrerzimmer betreten wollte, um die Kollegen in die Ferien zu verabschieden, wurde sie von Frau Biro, Frau Fülemen und einem Bodyguard von auswärts am Betreten des Lehrerzimmers gehindert. Da begann die passive körperliche Gewalt, die Herr Palfy so widerwärtig findet, wenn sie nicht von seiner Seite ausgeht.

Zudem hatte der USV hat an der Schule einen rechtsfreien Raum geschaffen, Herr Szabados - nicht einmal Vorstand im USV - hatte sich die Zentralschlüssel angeeignet, übte nach dem 31.12. rechtswidrig das Hausrecht aus.

In den Ferien wurde dann das Zimmer der Direktorin aufgebrochen.

Diese Vorgeschichte ist nicht in den Seiten des USV zu lesen. Die Eltern aber hatten allen Grund, am ersten Schultag auch persönlich anwesend zu sein.

Lehre

 

In seiner derzeitigen Verfassung , mit seiner nationalistischen Al Capone - Mentalität hat sich der USV als Vertragspartner generell disqualifiziert, um so mehr für eine Begegnungsschule.

Er hat den Ruf der ehemaligen Exilungarn erheblich beschädigt. Nicht der Landrat oder der Bürgermeister mit ihren Äußerungen in der Presse, denn am Wetter ist nicht der Wetterbericht schuld. Und das unhaltbare Konzept der Fortsetzung des Exilgymnasiums für die Nachkommen ist sowieso zum Scheitern verurteilt.

Alle engagierten Eltern, ungarisch oder deutsch, denen die Schule am Herzen liegt, müssen wünschen, dass der ungarische Staat als Partner einsteigt, der USV auf sein tatsächliches Gewicht in der GmbH reduziert wird und den Fortgang der Schule nicht mehr behindern kann.