Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Januar 1998-3  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Jahreshauptversammlung Verkehrsverein vom Januar 1998

Kastl (nla). "Ein Handwerksbetrieb, der sich nach zehn Jahren nicht neu orientiert, geht kaputt." Diese Erkenntnis stellte der Vorsitzende des Verkehrsvereines, Heinz Lang, in den Vordergrund seiner Ausführungen in der Jahreshauptversammlung im Berghof. Die Vertreter von Kastl.de, Kulturkastl, Aktionskreis Freibad und Heimatmuseum berichteten von ihrer Arbeit.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Der Vorsitzende konnte den zweiten Bürgermeister, Herbert Braun, als Vertreter des Bürgermeisters, den Leiter der Verwaltung, Gert Bücherl, und einige Marktgemeinderätinnen und -räte begrüßen, sowie Repräsentanten der gerade in jüngerer Zeit entstandenen Initiativen, die allesamt unter dem Strich das Gleiche anstreben, nämlich die Verbesserung der Lebensqualität für Bürger und Gäste des Fremdenverkehrsortes. Lang übermittelte die Grüße von Altbürgermeister Xaver Mosner, der auf dem Weg der Genesung sei und den er am Vortag auch im Namen der Versammelten zum Geburtstag gratuliert hatte.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) In einer knapp einstündigen Rede zeigte Heinz Lang die Richtung auf, die mit der Arbeit des Vereines in Zukunft angestrebt werden müsse. Er sei jetzt seit über zwölf Jahren für diesen Verein aktiv. "Ein Betriebsinhaber, der nach zehn Jahren nicht nach neuen Wegen und Möglichkeiten sucht, wird nicht mehr lange Freude an seiner Arbeit haben", meinte der Vorsitzende.

Er brachte die Aktionen der Vergangenheit nochmals in Erinnerung. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Vorsitzender habe der Verein über Geldknappheit geklagt, eine Folge des schlecht besuchten Volksfestes damals. Ein schlechtes gastronomisches Angebot wurde damals reklamiert und man hatte kaum moderne Fremdenzimmer vorzuweisen. Es hatte an Prospektmaterial gefehlt und die Entwicklung beim Thema Tourismus drehte sich beständig nach unten.

Mit neuen Ideen und Zielen, mit neuen Mitarbeitern und der unverminderten Unterstützung durch Erhard Stöcklmeier und Max Wittmann, besonders auch mit Unterstützung der Gemeinde, habe diese Spirale nach unten zurückgedreht werden können. Es glaube jetzt auch die Bevölkerung, daß der Tourismus in Kastl eine Chance darstellt und ohne Alternative ist. Mit ausgezeichneter Gastronomie und vorzeigbarem Prospektmaterial könne man heute Gäste aufnehmen, das Ortsbild sei ansprechend und Rad- und Wanderwege laden ein.

Vieles sei in Kastl geschehen und vieles sei nicht von vorne herein einvernehmlich gewesen. Er erinnere sich noch gut an die Markplatzgestaltung und den Architekten, auf dessen Mitarbeit man erst nach dem Ausbau der Hohenburger Straße, schließlich einvernehmlich, verzichtet hatte. Daß heute Bäume und Abgrenzungen im Markplatz sind, das Info-Häuschen, der Krug, der zum Brunnen geht, das alles sind Zeugen einer zunächst kontrovers geführten Diskussion, deren Ergebnisse am Ende überzeugten. Auch künftig werde man viel diskutieren müssen, um den besten Weg zu finden.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Jetzt sei es an der Zeit, so der Vorsitzende, nach neuen Möglichkeiten für Kastl zu suchen. Man könne sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die Zeichen der Zeit gäbe nicht zuletzt die Bayerische Staatsregierung mit Ministerpräsident Stoiber vor. Mit dem Verkauf von Vermögenswerten schaffe dieser Mittel herbei, um Projekte für die Zukunft zu finanzieren. Kastl habe kaum etwas zu verkaufen, was größere Summen einbringt. So bleibe nur der eigene Geist. In Gesprächen mit dem Bürgermeister und dem Verwaltungsleiter seien vor zwei Jahren vier Projekte beschrieben worden: "Kastler Kultursommer", ein Projektgedanke zur besseren Vermarktung des Schweppermannspieles; "ein gepflegter Urlaub", ein Projekt, in dem das Altenheim pflegenden Personen als Entlastung dient; "Reitwanderwege" als überregionales Projekt im Umfeld des Reitsportzentrums und "Kastl.de", ein Projekt zur Nutzung des Internet für die Tourismus- und Wirtschaftsförderung.

Mut gemacht habe ihm, so Heinz Lang, die Haltung des Landrates, Dr. Hans Wagner, der voll auf die Fremdenverkehrsarbeit setzt. Mit der Einstellung einer qualifizierten Tourismusfachkraft setze der Landrat Zeichen und er habe den Rückhalt aller Fraktionen im Kreistag. Einen erheblichen Einfluß auf die Region wird das Reitsportzentrum in Kreuth bei Rieden ausüben. Auch in Kastl sei man gut beraten, sich darauf einzustellen.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Von den vier Projekten sei bisher nur die "Kastl.de" in eine konkrete Phase getreten. Seit April 1997 lägen die Seiten von Kastl im Internet. Am Tag der Versammlung wären diese 3706 mal aufgerufen worden. Wollte man diesen großartigen Werbeerfolg mit Prospektmaterial bestreiten, müßte man sehr viel Geld setzen.

Doch neben der Werbung für den Touristenort Kastl verfolge das Projekt "Kastl.de" auch die Absicht, ortsansässige Firmen zukunftsfähig zu halten. Diese weiteren Absichten und Inhalte darzulegen überließ Lang dem Sprecher der Gruppe "Kastl.de", Markus Schuller, in einem eigenen Tagesordnungspunkt.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Unterstützt durch eine kurze Stellungnahme des Forsthofwirtes, wonach das Ungarische Gymnasium auch für sein Hotel ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor sei, schilderte der Vorsitzende die bisherigen Bemühungen um den Bestand dieser einmaligen Einrichtung. Landrat Dr. Hans Wagner habe in seiner kämpferischen Position für die Schule die Rückendeckung durch die Kreistagsfraktionen und Staatssekretär Rudolf Kraus führte in einer Kreistagssitzung aus, er könne sich vorstellen, daß die Förderung durch den Bund über das Jahr 2000 hinaus erfolgt, bis man ein neues, tragfähiges Konzept erarbeitet habe.

Ein mögliches Konzept, so Heinz Lang, sei die Form einer Begegnungsschule. Der Schulreferent der Diözese, ein ebenfalls wichtiger Sponsor der Schule, habe die Bereitschaft zur weiteren Förderung und Mitarbeit bei der Gestaltung zugesagt. Man müsse aber sehr aufpassen, so Lang, daß die in Kastl gerade entstandenen Ideen nicht andernorts schneller verwirklicht werden und Kastl nicht, wie seinerzeit bei der Eisenbahn, das Nachsehen habe.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) So habe seine Tätigkeit als Vorsitzender ständig mit Kommunalpolitik zu tun und sei ohne diese auch nicht denkbar. Mehr habe er auch bei seiner Übernahme des Amtes nicht versprochen. Einen Heinz Lang, der Ideen und Arbeit einbringt, die Entscheidungen und Zielbeschreibungen aber anderen überläßt, wird es nicht geben.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Der zweite Vorsitzende, Erhard Stöcklmeier, betreut vor allem das Wanderwegenetz um Kastl. Er ging in seinem Bericht auf Klagen ein, die sich bisweilen im Zusammenhang mit der Beschilderung ergäben. Kastl weise ein sehr breit gefächertes Angebot auf, das er allein gar nicht regelmäßig bewältigen könne. Er bat um Untersützung und um Hinweise, wenn da oder dort etwas zu reparieren wäre. Lang bezeichnete seinen Stellvertreter als unermüdlichen Idealisten, der zu zuverlässig seinem Wort steht, wenn er eine Aufgabe übernommen hat.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Max Wittmann legte seinen Kassenbericht offen. Haupteinnahmequelle sei das Kastler Volksfest. Mit dem Festwirt, Erhard Richthammer, habe man hervorragend zusammenarbeiten können. Die Abrechnung mit ihm sei fair gelaufen und für beide Seiten zur Zufriedenheit aufgegangen. Max Wittmann hob die Leistung der Volksfesthelfer hervor, die mit ihrem Einsatz diese Einnahmen ermöglicht haben. Die Kasse war von Bürgermeister Raab geprüft worden. Gert Bücherl gab den Bericht und bestätigte ein vorbildliches Wirtschaften. Der Vorsitzende stellte in diesem Zusammenhang klar, daß die positive Bilanz nur möglich sei, weil im Rathaus die Bereitschaft vorhanden sei, die Arbeit zu den Regularien der Fremdenverkehrsarbeit zu erledigen. Dafür bedankte sich Lang ganz besonders.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Der Leiter der Verwaltung, Gert Bücherl, berichtete von dieser Tätigkeit im Tourismusbüro und gab einen statistischen Überblick. Die Anfragen und Vorsprachen seien zwar weniger geworden, nicht aber die Zahl der Übernachtungen. Ebenso seien zwei Vermieter ausgestiegen, jedoch sei durch neue Ferienwohnungen die Anzahl der Betten erhöht worden. Eine schwere Aufgabe sei für ihn das Besorgen von Inseraten zu Werbemitteln. Hierzu wünschte er sich eine positivere Haltung.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Daran konnte unmittelbar der Sprecher der Firmen in der "Kastl.de", Markus Schuller, anknüpfen. Es sei gerade für sie als Firmeninhaber ein dauerndes Ärgernis, daß irgendwelche Werbefirmen auf sie zukämen und man als Firmeninhaber allmählich zögerlich werde. Genau hierin sehe seine Gruppe eine Möglichkeit zur Nutzung des Internet. Ein kurzes e-mail an die anderen könne schnell abklären helfen, ob man eine Werbemaßnahme für zuträglich oder unwichtig erachte.

Darüber hinaus sei das Projekt "Kastl.de" eine hervorragende Einrichtung, die durch den Verkehrsverein geschaffen wurde. Inzwischen seien siebzehn Kastler Firmen an der Einwahltechnik in Kastl angeschlossen. Die Zukunft der Nachrichtenübermittlung und des Angebotswesens laufe auf diese Technik hinaus.

Schuller erklärte, daß diese Firmen sich eine Organisationsform geben müßten. Man denke, daß man sich in einer Sparte des Verkehrsvereines sich organisieren könne. Seinem Antrag zur Gründung dieser Sparte wurde mit großer Mehrheit entsprochen. Damit verbunden waren einige neue Mitglieder für den Verein. Ein Satzungsentwurf wird erarbeitet.

Ein herzliches Wort des Dankes richtete Heinz Lang an den technischen Fachmann der "Kastl.de", Markus Römer. Dieser würde inzwischen, dank Internet, von seinem Arbeitsplatz in München aus die Kastler Seiten pflegen. Er habe den Motor in die von Lang entworfene Karosserie eingebaut.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Ein weiterer Tagesordnungspunkt sah das Schweppermannspiel vor. Da aber der Bürgermeister und der örtliche Spielleiter entschuldigt waren, sprach der Vorsitzende nur den Punkt Aufführungsrechte an. Das Spiel 1998 werde durch die Gemeinde organisiert. Das begrüße er. Jedoch sehe er schon die Notwendigkeit, einen Beschluß zu fassen, daß die Rechte an diesem Spiel, die beim Verkehrsverein lägen, für 1998 an den Markt Kastl abgetreten werden. Für nachfolgende Spiele soll damit kein Präjudiz geschaffen sein.

Karl Raab hielt diesen Beschluß für überflüssig und meinte, man hätte nur aktiv werden müssen. Der Vorsitzende widersprach dieser Darstellung. Man habe einvernehmlich mit dem Bürgermeister das Spieljahr 1998 abgewartet. Der von Lang beantragte Beschluß wurde mit großer Mehrheit gefaßt.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Schließlich entboten die Vertreter weiterer Gruppen ein Grußwort. Ihnen allen gemeinsam ist das Bemühen, Kastl kulturell nach vorne zu bringen und für Bürger und Gäste attraktiv zu halten. Hermann Forster von "Kulturkastl" berichtete von Zielen und Aktionen seines Vereines und dem gerade abgelaufenen "Kastler Recht". Er sah durchaus die Berechtigung eines eigenen Vereines und begrüßte den gegenseitigen Austausch. Dem Vorsitzenden Lang wünschte er weiterhin gute Einfälle und Nachsicht, wenn andere etwas Zeit brauchen, seine Ideen zu verstehen. Es sei ihm selbst so ergangen.

Markträtin Ursl Kraft nannte ihre Partner im Arbeitskreis und sprach die bisher erfolgten Maßnahmen des Freibad-Aktionskreises an. Besonders stolz sei man auf die vielen Helfer und Sponsoren bei den Bemühungen, das Kastler Freibad noch attraktiver zu machen. Die Wasserrutsche könne allein durch Spendengelder in der kommenden Saison aufgebaut werden. Beim Beach-Volleyballplatz habe es anerkennenswerte freiwillige Arbeitsstunden gegeben.

Franz Weiß vom Heimatmuseum berichtete vom großen Erfolg der Ausstellungen, wünschte sich aber noch stärkeren Zuspruch aus Kastl selbst. Stolz sei er auch, weil im Landratsamt jetzt Vitrinen mit Exponaten seines Museums gefüllt worden seien. Weitere Veranstaltungen für 1998 sind geplant. Heinz Lang dankte der Familie Weiß für ihr unschätzbares Engagement.

2. Bürgermeister Herbert Braun überbrachte die Grüße des Bürgermeisters. Er habe große Hochachtung vor den Leistungen derer, die heute ihre Berichte vorgetragen hätten. Er wisse, daß auch der Bürgermeister diese Aktivitäten sehr schätzt und bedauerte, daß er zu einigen konkret angesprochenen Dingen wenig sagen könne. Er wünschte den Aktiven weiterhin Kraft für ihre Arbeit und äußerte die Hoffnung, daß man bald wieder in der früher praktizierten Weise zusammenarbeiten könne.

ball_blue_shadow.gif (401 Byte) Ohne auf das Thema Lauterachtalstraße konkret einzugehen, sprach Heinz Lang in seinen Schlußworten zur Situation in Kastl allgemein. Es müsse auch nach dieser Diskussion wieder weitergehen. Wer geglaubt habe, man könne jemanden abstürzen lassen und dann unverdrossen zur Tagesordnung übergehen, habe sich getäuscht. Wer einen anderen in den Niederungen haben will, muß selber mit hinabsteigen. Es gäbe in einer Krise auch keine sonnigen Terrassenplätze, von denen aus man zuschauen könne. So etwas betrifft alle, so Lang, und die Bürger empfänden dies auch mit Bedauern. Er rief alle Beteiligten auf, sich jetzt wieder auf den Weg nach oben zu machen. Dafür gäbe es keinen Senkrechtstart, dies gelinge nur langsam und auch nur miteinander. In diesem Sinne bat er auch den Berichterstatter (einer anderen Zeitung), nicht eine Jahreshauptversammlung zu schildern, wie sie nicht stattgefunden hat.

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