Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Aug 2000 -1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

 

Kastler Sommer 2000      

-      Kulturkastl: Theatergastspiel   -


 

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KASTL (nbs@). "All’s i’s patsch nos, es i’s a’ Katastroph’, aber i’ ka’ nix dafür wenns in Kastl für a’ Theater koa Doch gibt!" Gespickt mit einer Portion Ironie versuchte der angebliche "Hausmeister" des Schnürbodentheaters aus München (Gerhard Weiss) die rund 100 Besucher von der nasskalten Stimmung aufzumöbeln. Den zum Frösteln kamen die Besucher schon bei der Theaterinszenierung am Sonntagabend im Innenhof Kastler Klosterburg.

Eine gelungene und schauspielerisch perfekte Inszenierung bot das Schnürbodentheater der Theaterwerkstatt Gerhard Weiss aus München mit der französischen Komödie "La ligue des femmes" oder "Die Schwierigkeit eine Komödie zu spielen", aus der Feder von Pierre Chamblain de Marivaux (1688 - 1763). Trotz der Witterung erwies sich der äußere Rahmen der Klosterburg als treffend. Als Bühne diente ein alter hölzerner Leiterwagen aus Anno dazumal. Zwischen den Holzsprossenrädern waren die Lautsprecher für die musikalische Untermalung der Szenerie verstaut. Bis kurz vor dem eigentlichen Beginn der Aufführung goss es in Strömen. Wegen der seltenen Bühnenkonstruktion mit dem Leiterwagenaufbau konnte das Stück nicht ins Refektorium des Gymnasiums verlegt werden, wie es der Kulturverein "Kulturkastl", der das Gastspiel arrangiert hatte, angekündigt hatte.

Bürgermeister Hans Raab wusste genau Bescheid: "Zum Spielbeginn ist’s wieder trocken!" Und tatsächlich pünktlich um 20.30 Uhr war der Regen vorbei. Schnell schnappten sich die Besucher aus dem trockenen Bereich des Säulengangs der Klosterburg die Stühle, die Schauspieler bauten in Eilestempo ihre Requisiten auf, stellten Beleuchtung und Musik ein und nach etwa 20 Minuten Verspätung leitete der "Hausmeister" der Spielgruppe die Aufführung ein. Trotz der künstlerischen Leistung der zehn professionellen Schauspieler mit ihrem Leiter und Intendanten Gerhard Weiss trübten die immer kühler werdenden Temperaturen im Freien der Klosterburg die Stimmung.

Mitten im Auftakt mussten die Akteure unterbrechen. Die mächtigen Glocken von "Sank Peter", der Klosterkirche, läuteten um 21 Uhr zum "Engel des Herrn". Dann endlich war es so weit: Mit einem Vorspiel in congenialer Weise, nach Episoden von Homer, Goethe, Hoffmansthal und Bernhard in Szene gesetzt vom Ensemble des Schnürbodentheaters, nahm die Theaterszenerie seinen Auftakt. Ein genervter Hausmeister und Beleuchter eröffnet dann dem Theaterdirektor, dass noch am gleichen Abend die Komödie "La ligue des femmes" aufgeführt werden soll. In hellster Aufregung versucht der Direktor, mit eilig zusammengesuchten Kostümen und Requisiten eine Probe mit seinen störrischen Schauspielern zu organisieren. Solange "geprobt" wurde gab ein "Narr" eine Hymne an die Frauen.

Gestrandet auf einer öden Insel beschließen Arthenic (eine Adelige) Madame Sorbin (eine Frau aus dem Volk), ihre Tochter Lina und die praktische Zerline ein Frauenregiment zu errichten. Die Frauen wollen gemeinsam gegen die Bevormundung durch die Männer ankämpfen und gründen ein Frauenregiment. Dafür wurde von der Gruppe als Kulisse eigens ein Minischiff gebastelt. Die Männer (Monsieur Sorbin, der Edelmann Timagéne und der verliebte Persinet) verlachen sie nur, und nach vielen Wirrnissen gelingt es ihnen, mit Hilfe des schlauen Hermokrates die Macht zurückzuerobern. Ende gut, alles gut. Männer und Frauen versöhnen sich. Auch die Schauspieler sind zum Schluss glücklich, den Besuchern mit ihrem Einsatz trotz der kühlen Temperaturen auf ihre Weise "eingeheizt" zu haben. Mit großem Applaus wurden die Künstler von den ausgeharrten Publikum verabschiedet.

 

Theateraufführung im Burginnenhof

La ligue de femmes oder die Schwierigkeit, eine Komödie zu spielen

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Wo vor zwei Jahren das Schweppermannspiel Kastl aufgeführt wurde, startet am Sonntag, den 30. Juli 2000 um 20.30 mit Einlass um 19.30 erstmals ein Theater-Gastspiel.  Es kommen die Schauspieler des Schnürbodenthaters aus München. Zur Aufführung gelangt eine französische Boulevard-Komödie nach Art von Moliér. Veranstalter im Rahmen des Kastler Sommers ist der Kulurverein Kastl. Eintritt wird - auf allen Plätzen - nur 10 Mark betragen.

Angaben zum Stück

 


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