Presseerklärung
des Landratsamtes - entnommen aus Neumarkter Nachrichten vom Sa, 13.12.1997 (als Folge des Gespräches vom Mittwoch, dem 10.12.1997) Ein Schlag ins Gesicht |
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KASTL - Die Zukunft des Europäisch-Ungarischen Gymnasiums In Kastl ist akut gefährdet. Zu verdanken haben die Gemeinde Kastl und der Landkreis Amberg-Sulzbach dies, so Landrat Hans Wagner, Innenminister Manfred Kanther, der sich weigert, den Bundeszuschuß im Rahmen der institutionellen Förderung weiter zu gewähren. |
Nach dem Wegfall des BGS-Standortes ist dies ein weiterer "Schlag ins Gesicht der Oberpfalz", ließ Landrat Wagner schon mehrere Male verlauten. Bei gelindem Protest will man es diesmal nicht bewenden lassen, darin sind sich der Landrat, der Kastler Bürgermeister Hans Raab sowie Kreisrat Heinz Lang einig.
In einem gemeinsamen Gespräch betonte Landrat Wagner noch einmal, daß er alle Hebel in Bewegung gesetzt habe. Briefe seien an nahezu alle beteiligten Abgeordneten in Land und Bund ergangen, darunter auch an Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl sowie an Otto von Habsburg.
Der Europaabgeordnete antwortete prompt auf den Brief des Landrates, und dies sogar in einer Form, die wenigstens ein wenig Hoffnung verbreiten mag: "Sie wissen ja, wie sehr ich mit Burg Kastl verbunden bin. Ich werde mich sofort anstrengen, um zu sehen , ob etwas zu machen ist. Hoffentlich nützt es etwas, wenn ich auch fürchte, daß hier bei den massiven Sparmaßnahmen jetzt große Schwierigkeiten auftreten werden.
Vom Europäischen Gymnasium in Kastl hängen direkt und indirekt 70 Arbeitsplätze ab - von der ruhmreichen Vergangenheit der Klosterburg und dem völkerverbindenden Element des Gymnasiums mit seinen 250 Schülern ganz zu schweigen.
In einem Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl unterstreicht der Landrat noch einmal die Bedeutung der Einrichtung. Die Schule sei im Jahre 1958 nach dem ungarischen Aufstand gegründet worden und in all den Jahren eine segensreiche Einrichtung für die Ungarn aus aller Welt gewesen. Der Landrat weiter: "Herr Ministerpräsident a.D. Max Streibl sicherte nach der Wende als spontane Reaktion auf den politischen Beitrag der Ungarn 15 Stipendien fest für alle Zeiten zu. Alle Beteiligten an der Finanzierung sind bereit, das Gymnasium zu erhalten. Den Todesstoß will jedoch Ihr Bundesinnenminister dieser Schule versetzen."
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