Heinz Lang, Kastler Illustrierte - Anfang Ausgabe Dez 1998- 1 |
MdB Wilhelm im Ungarischen Gymnasium
Kastl (nla). Mit dem Regierungswechsel in Bonn und den damit verbundenen Umbesetzungen bei Ministerämtern musste man sich in Kastl für den Erhalt des Ungarischen Gymnasiums Kastl um neue Kontakte bemühen. Neue Personen in Ministerämtern wurden wichtig. Einige Kastler Kommunalpolitiker haben sich auf Initiative des Lehrers Bernhard Raum darum bemüht. |
Die Grünen Marktratsmitglieder, Walter Schöberlein und Ursl Kraft, haben ihren Bundestagsabgeordneten kontaktiert. Außerdem konnte Schöberlein als Bundesdelegierter mit dem Außenminister Fischer direkt Kontakt aufnehmen und ihm erste Information zukommen lassen. Hermann Seher hat in der SPD Kontakte gesucht. Am Montag, dem 1.12.1998, kam MdB Wilhelm ins Gymnasium um sich vor Ort zu informieren.
Empfangen wurde der MdB von Schulleiter Georg Kurin und seinem designierten Nachfolger, Mirco Keller. Verwaltungsleiter Alfons Haubner, Bürgermeister Hans Raab, Kreisrat Heinz Lang und der Gymnasiallehrer Bernhard Raum wurden von Marktrat Walter Schöberlein begrüßt, der das Gespräch organisiert hatte und leitete. Er bat die einzelnen Teilnehmer der Runde jeweils um einen kurzen Bericht zu ihren Tätigkeiten.
Schulleiter Kurin erläuterte, daß nicht erst mit der Streichung der Bundesmittel, sondern mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs eine Umorientierung im Schulkonzept stattgefunden habe. Von der Exilschule habe sich das Gymnasium zum multilingualen (mehrsprachigen) europäischen Gymnasium gewandelt. Es sei inzwischen auch gelungen, beim Ungarischen Ministerpräsidenten Orban empfangen zu werden. Dieser habe seine Unterstützung zugesagt und ein Schreiben an Bundeskanzler Schröder gerichtet.
Verwaltungsleiter Alfons Haubner stellte klar, dass jetzt sehr schnell etwas geschehen müsse, weil er sonst in absehbarer Zeit mit der Abwicklung beginnen müsse. Aus arbeitsrechtlichen Gründen könnten Kündigungen nicht erst am letzten Tag ausgesprochen werden. Nachfragen in den Ministerien hätten ihn nicht ermuntert.
Bürgermeister Hans Raab sprach von den schlimmen Auswirkungen für das Kastler Geschäftsleben und den Arbeitsplatzverlusten, die mit diesem größten Arbeitgeber in der Gemeinde verloren gehen würden. Für die Kastler sei nicht vorstellbar, dass die Klosterburg ein unbewohntes Gemäuer werden könnte.
Kreisrat Heinz Lang blickte zurück und erinnerte, dass bereits vor zwei Jahren abgewickelt werden sollte. Durch das Engagement von MdB Kraus konnte dann doch eine neue Eingangsklasse mit den dafür notwendigen Neueinstellungen an Lehrern vorgenommen werden. Weitergehende Finanzierungsmöglichkeiten seien am Innenminister Kanther gescheitert. Landrat Wagner habe sich bisher großartig verhalten und werde sicher auch künftig treu zum Gymnasium stehen, wenn von der neuen Bundesregierung eine andere Haltung zum Bestand der Schule eingenommen werde.
Bernhard Raum berichtete von den Treffen eines Arbeitskreises Kastler Kommunalpolitiker für das Gymnasium und von seinem Schriftverkehr mit dem ehemaligen Vorsitzenden der SPD-Fraktion Scharping. Dieser hat den Vorgang jetzt aber an den neu dafür zuständigen Minister Naumann abgegeben.
Marktrat Walter Schöberlein berichtete von seinem Gespräch mit Außenminister Fischer am Rande einer Bundesdelegiertenversammlung. MdB Wilhelm will jetzt im Gespräch mit Außenminister Fischer nachlegen und diesen Bemühungen nochmals Nachdruck verleihen.
Insgesamt wurde deutlich, daß die Zeit drängt. Es müssen jetzt in sehr kurzer Zeit konkrete Finanzierungskonzepte auf dem Tisch liegen, wenn das Gymnasium eine Chance behalten soll. MdB Wilhelm sicherte zu, noch in dieser Woche in der Fraktionssitzung den Kontakt zum Außenminister Fischer zu suchen, der in wenigen Tagen mit dem ungarischen Außenminister zusammentrifft. Er wird sich dafür einsetzen, daß durch Projektförderung das Schuljahr 1999/2000 gesichert wird und bis dahin ein anderes Finanzierungskonzept entstehen kann. Der Abgeordnete wollte nicht einsehen, daß man hier eine funktionierende europäische Begegnungsschule auflöst. In wenigen Jahren wird man erkennen, daß solche Einrichtungen zur Integration Osteuropas dringend notwendig sind.
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