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Die in den letzten Jahren gesunkene Schülerzahl und die
seit Auslaufen der Zuwendungen durch den Bund angespannte finanzielle Lage erfordern im
EUG neue Impulse. Es soll nicht mehr an den Leistungen der Schule oder - wie zur Zeit - an
den Gehältern der Lehrer gespart werden. Eine Schule muss für die Kinder da
sein Daher plant der USV, aktuelle Sparmaßnahmen vor allem auf die Verwaltung und
den wirtschaftlichen Betrieb der Schule umzuleiten. Gerade die überproportional hohen
Betriebskosten für Heizung Wasser, Abwasser und Entsorgung müssen deutlich reduziert
werden. Mittelfristig aber muss investiert werden. Wir wollen nicht nur ungarische
Schule in Deutschland sein,
Wer braucht denn eine ungarische Schule in Deutschland?
Warum sollte der Freistaat Bayern eine ungarische Schule in Deutschland fördern?
sondern neben dem in Europa einzigartigen kulturellen Angebot
Ungarn ist in Europa, demnach sind alle Schulen in Ungarn in
Europa, demnach ist eine "ungarische Schule" in Kastl kein einzigartiges
kulturelles Angebot. Vor dem Fall des "Eisernen Vorhangs" war es das einmal,
doch das ist Nostalgie! Eine Schule für ehemalige Exilungarn könnte natürlich ein
einzigartiges Angebot darstellen, man bräuchte sich nicht an ungarischen Gesetzen und
auch nicht an bayerischen und deutschen Gesetzen orientieren. Nur - woher sollen die
Millionen für den Unterhalt kommen?!
langfristig auch in der politischen Bildung, der Freizeitgestaltung oder z.B. der
EDV-Zusatzqualifikation Maßstäbe setzen.
Dazu hätte die Schule, wie es selbst bayerische
Hauptschulen taten, seit 1986 Gelegenheit gehabt.
Die dringend notwendige Erhöhung der Schülerzahl kann nur durch ein modernes Angebot und
dessen geeignete Kommunikation erreicht werden.
Eben genau - und moderne Schulen haben ja nicht nur
Computer, sondern doch wohl modernen Untericht insgesamt. Warum sonst sollen ungarische
Eltern ihre ungarischen Kinder an eine ungarische Schule in Deutschland schicken, wo alles
nur teuerer ist, incl. der Lehrer und Geschäftsführer. Die Methode, dass man
willfährige Schüler aus Ungarn zum Auffüllen über die bayerischen Stipendien herholt,
kann ja wohl nicht dauerhaft funktionieren.
In Zukunft soll auch der USV oder ein neu zu gründender Förderverein für
Zusatzleitungen aufkommen. Hier können Eltern, ehemalige Schüler aber auch Sponsoren aus
der Wirtschaft gezielt ausgeschriebene Projekte und Anschaffungen finanzieren.
Von diesem Sponsoring träumen manche Kräfte seit 1997 in
ihren Verlautbarungen. Wo sind all die versprochenen Gelder?
Als einer der größten Arbeitgeber im Markt Kastl mit XX Stellen sieht sich das EUG
aber auch in der Verantwortung für den Ort und den Landkreis. Das
Europäisch-Ungarisches Gymnasium ist so stark mit der Burg und dem Ort Kastl verwachsen,
dass es nur eine gemeinsame wirtschaftliche Zukunft geben kann. Maßnahmen, die
neben der Schule auch den Standort stärken, haben daher Priorität.
Sehr gut!
Spekulationen um eine Neuausrichtung der Schule erteilt der USV eine Absage: Das
Europäisch-Ungarische Gymnasium hat eine klare, zukunftsweisende Identität. Mir müssen
die Schule nicht verändern wir müssen unsere Potentiale ausschöpfen.
Falsch! Der USV hatte eine Neuausrichtung mit der Gründung
der gGmbH akzeptiert. Warum hat denn der USV die Schule nicht einfach eigenverantwortlich
weitergeführt? Das hatte doch handfeste Gründe! Die nunmehr gewandelte Haltung des USV
entspricht zwar dem Originalton der Seilschaft, jedoch hat die
nicht kapiert, dass der Ungarische Staat und der Bayerische Staat und die
öffentlichen Gesellschafter für ihr Geld eine Abkehr vom Exilantengymnasium erwarten.
Denkbar wäre schon eher die Nutzung der Kapazitäten in der Burg und im Ort Kastl für
die Deutsch-Ungarische Erwachsenenbildung in Kooperation mit international tätigen
Unternehmen und Universitäten. Entsprechende Zusagen liegen schon seit Jahren vor. Viel
versprechend und schon praktiziert sind auch Ausstellungen und Veranstaltungen mit
Deutschen und ungarischen Künstlern.
Neben den kulturellen Werten steht der USV aber vor allem hinter dem Bekenntnis der
Schule zum christlich-ökumenischen Geist. Zur Verstärkung dieses zentralen Elementes des
Europäisch-Ungarischen Gymnasiums wünscht sich der USV eine bessere Integration der
Schule in das kirchliche Leben der umliegenden Gemeinden. Die ehemalige Klosterburg
könnte auch hier ein gutes Klima für Begegnung und innere Einkehr bieten.
Von bildungspolitischen Experimenten hält der USV dagegen nicht viel, wie z.B. der
Einführung von Englisch als vermittelnde Sprache zwischen Schülern aus Deutschland und
Ungarn oder gar das völlige Zurückdrängen der ungarischen Identität innerhalb der
Schule.
Das völlige Zurückdrängen der ungarischen Identität ist
Teil der üblen Gerüchte der Seilschaft und nicht real.
Englisch als vermittelnde Sprache ist kein bildungspolitisches Experiment, sondern
wird bereits in der bayerischen Grundschuldidaktik als selbstverständliche Gegebenheit
betrachtet. Derzeit laufen Überlegungen,
Englisch im Kindergarten einzuführen. Darüber kann man vielleicht noch streiten, aber
nicht darüber, ob Englisch muttersprachlichen Ungarn und muttersprachlichen Deutschen als
Mittler dienen kann.
Das Europäisch-Ungarisches Gymnasium ist ein ungarisches Gymnasium in Deutschland. Das
ist heute nichts Ungewöhnliches mehr, schließlich gibt es auch deutsche Schulen in
Ungarn und rund um den Globus. Schulen dieser Art haben sich auch ohne solche Experimente
bestens bewährt.
Solche Schulen erhalten aber nicht die Fördergelder des
Gastlandes, sondern müssen vom Mutterland finanziert werden, etwa die
"Botschafter-Schulen". Der Ungarische Staat hat in der Vergangenheit
deutlich gemacht, dass die Finanzierung ungarischer Schulen im Ausland (von Europa
bis Brasilien) schwierig ist. Und Frau Biró höchst persönlich im Duna-TV diese
Antwort vom Ungarischen
Ministerpräsidenten erhalten: "...Wir dürfen nicht
den Sinn der Schule darin suchen, daß die Abkömmlinge der Ungarn Ungarisch lernen,
sondern müssen einen neuen Sinn suchen ..."
Durchaus eine Zukunft hat auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem ungarischen
Kultusministerium und ungarischen Kirchen. Denn die Zeiten als Exilgymnasiums sind längst
vorbei, (Warum handelt der USV nicht danach?)
die Vorbereitung auf ein osterweitertes Europa und die Begegnung deutscher und ungarischer
Schüler
Einige neue bildungspolitische Akzente stehen im EUG aber dennoch an. Ganz im Sinne der
Bayerischen Staatsregierung möchte der USV das Europäisch-Ungarisches Gymnasium im
Geiste eines Europas der Regionen und der demokratischen Bildung sehen. Es geht nicht um
die Nationalität oder die Sprache unser Schüler. Es geht darum, junge Menschen auf ein
gemeinsames, demokratisches Europa vorzubereiten.
(Demokratie? - Aber doch nicht in einer Schule, wo die
Schulleiterin von einem Bodyguard unter den Augen der Gechäftsführerin und der
ehemaligen Konrektorin am Betreten des Lehrerzimmers gehindert wird.)
Ungarische Kultur und Sprache in Bayern sind hierfür eine sehr gute, traditionsreiche
Basis.
Ungarische Kultur ja, die angewandten Methoden erinnern aber
eher an den Balkan.
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