Anfang Homepage von Heinz Lang - kastl.net - Ungarisches Gymnasium Kastl
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Kastl in Duna-TV
Sendung auf Duna-TV (Ungarn)

In der Sendung vom 22.12.1998 auf Duna-TV (Ungarn) sprach der Moderator Czaky mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban über Ungarische Bevölkerungsgruppen, die außerhalb Ungarns leben. Eingeleitet wurden die Themen aus aller Welt durch kurze Filmbeiträge, in denen Betroffene Fragen an den Ministerpräsidenten formulierten. Das Ungarsch-europäische Gymnasium von Kastl wurde in einem Filmbeitrag von Ludwig Mathe eingespielt. Die Stellvertretende Schulleiterin, Gabi Biro, formulierte eine Frage an den Ministerpräsidenten (aus dem Ungarischen übersetzt durch Ludwig Mathe):

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Moderator Czaky
Czaky: Dürfen wir die Fragen fortsetzen, denn es geht nicht nur um die Ungarn, die in den Karpaten leben. Auch im westlichen Teil Europas lebende Ungarn haben Erwartungen an die ungarische Regierung. In Bayern existiert das einzige zweisprachige Gymnasium in Europa, welches seit 1956 (richtig seit 1958) von der Bayerischen Staatsregierung unterstützt wird.

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Konrektorin Biro
Biro: (als Filmbeitrag eingespielt) Die Schule kämpft seit zwei Jahren mit Schwierigkeiten, weil die Regierung in Bonn die Schule nicht mehr als Flüchtlingsschule anerkennt. Ich möchte fragen, worin die ungarische Regierung und sie (Hr. Min.Präs.) persönlich die Bedeutung und die Aufgabe der Schule in der Zukunft sehen
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Ministerpräsident Orban
Orban: Ich kenne die Sachlage, weil im Laufe des Herbst der Direktor der Schule (damals Georg Kurin) und zwei Lehrer bei mir vorstellig wurden. Die Situation ist wirklich nicht einfach, weil die Regierung in Bonn bzw. in Bayern verlauten ließ, daß sie das Gymnasium nicht mehr als Flüchtlingsschule versteht.

 

Czaky: (dazwischenredend) weil fünfzig Jahre nach Kriegsende ...

 

Orban: Und wir müssen es einsehen, daß da viel Wahrheit drinsteckt. Wir dürfen nicht den Sinn der Schule darin suchen, daß die Abkömmlinge der Ungarn Ungarisch lernen, sondern müssen einen neuen Sinn suchen - meines Erachtens gibt es auch so einen (neuen) Sinn. Ich glaube, daß es in Europa und Übersee, wo in großer Zahl Ungarn leben - und somit auch in Bayern, es wünschenwert ist, daß das Ungarische vermittelt wird. Und die Regierung bemüht sich, dies auch zu unterstützen.

Czaky: (dazwischenredend) Kann sie es auch finanzieren?

Orban: Das Unterrichtsministerium hat dafür auch einen eigenen Etat bereitgestellt. In unseren bilateralen Verhandlungen werden wir die Frage auf die Tagesordnung setzen, nachdem Bayern das Problem nach Bonn verlagert hat. Die traditionelle deutsch-ungarische Freundschaft muß es möglich machen können, daß man eine Lösung findet und begreiflich machen, daß in Deutschland eine ungarischsprachige Schule weiterbesteht.

Aber genau das Gleiche benötigen wir auch in Brasilien, Argentinien, USA, in den traditionellen ehemaligen ungarischen Emigrationszentren, teilweise auch deshalb, daß die Kinder der ehemaligen Ungarn ihre Muttersprache lernen, denn nach meiner Überzeugung kann ein Ungar nur in der Muttersprache richtig sprechen. Man kann viele Sprachen erlernen, aber nur in der Muttersprache Gefühle und Haltungen richtig ausdrücken.

Darüber hinaus sollen diejenigen, die Interesse für Ungarn zeigen - und die Zahl wird immer größer - und nicht von ungarischen Vorfahren abstammen, eine auf der Hand liegende Möglichkeit erhalten, die ungarische Sprache kennenzulernen.

Czaky leitet über zu Ungarn in Amerika.

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