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In Kreistagssitzung des Landkreises Amberg-Sulzbach zum Haushalt 1999 wurde durch den SPD-Bezirksrat, Richard Gaßner, provokativ nachgefragt, wo denn die 100.000,- DM für das Gymnasium Kastl im Haushalt zu finden seien. Er habe davon in der Zeitung gelesen, könne aber keine entsprechende Haushaltsposition finden.

Dazu muß man etwas Vorgeschichte kennen: In einer vorangegangenen Kreistagssitzung hatte der Kreistag beschlossen, dem Landrat 100.000,- DM zur Verfügung zu stellen, wenn er damit zur Rettung des Gymnasiums beitragen kann. Gaßner hatte damals dagegen vorgetragen, daß so eine "freiwillige Leistung" durch den Landkreis nicht übernommen werden dürfe.
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azung993t.JPG (9801 Byte) Kreisrat Heinz Lang hatte bei den Vorberatungen zum Haushalt in der CSU-Fraktion beantragt, daß 100.000,- DM in den Haushalt eingestellt werden, wissend, daß dieser Betrag allein sicher nicht das Gymnasium retten kann, wenn aus Bonn keine Hilfe kommt. Als ein Signal wollte Lang diese Haushaltsposition werten.

In seiner Fraktion wurden Lang jedoch vernünftige Gründe vorgetragen, diesen Betrag nicht auszuweisen, wobei die Fraktion, so stellv. Landrat Willy Morgenschweis, aber zu der Zusage des Kreistages stehen würde. CSU-Kreisvorsitzender Werner Schulz hat nun in der Woche nach dieser Fraktionssitzung mit der Kreisvorstandschaft das Gymnasium besucht und diese Zusage erwähnt, womit er in der Presse zitiert wurde.
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Der Landrat mit seinen obersten Beamten
Sei es, daß Gaßner den Kreisvorsitzenden Schulz ärgern wollte, oder seien es andere Gründe gewesen; mit dieser Anfrage und der "knallharten" Aussage des Landrates ("Es ist kein Betrag für Kastl vorgesehen, weil Kastl zu Ende geht.") wurden die Hoffnungen, daß man durch bundesweit erscheinende Presseorgane doch noch die Aufmerksamkeit des zuständigen Ministers Naumann wecken könnte, durch diese pessimistischen Verlautbarungen überdeckt. In Kastl war man seit dem Regierungswechsel nach ROT-GRÜN noch nicht an den zuständigen Minister herangekommen. Die Abgeordneten Pfannenstein, SPD, und Wilhelm, GRÜNE, hatten sich in den letzten Wochen um Direktkontakte bemüht.

Aktueller Anlaß für den Landrat war möglicherweise die am 25. Februar stattfindende Kuratoriumssitzung des Ungarischen Schulvereines, in der man sich vermutlich über die Kündigungen des Personals vor arbeitsrechtlichen Folgen im nächsten Schuljahr schützen will.
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Kreisrat Lang konnte in der Kreistagssitzung keinen aktuellen Bezug für diese Diskussion herstellen. Das, was man weiß, weiß man schon seit zwei Jahren. Er stellte fest, daß mit der Schließung des Gymnasiums nicht etwa die Probleme des Kreistages gelöst wären, sondern erst beginnen würden. Landrat Dr. Wagner sah eher die Bayerische Staatsregierung am Zug, denn sie ist der Eigentümer der Burg Kastl. Zum Verständnis fragte Lang nach, ob damit die Zusage von 100.000,- DM entfallen würde. Der Landrat bestätigte dies, weil die Grundlage entfiele. Deshalb stimmte Lang schließlich gegen den Kreishaushalt. Weitere vier Stimmen gegen den Haushalt kamen von den GRÜNEN im Kreistag. 
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links: nach der Sitzung Landrat und Bezirksrat im Gespräch
oben: ein Blick in den Sitzungssaal

 

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