Anfang Kastler Illustrierte - Heinz Lang - Kampf um das Ungarische Gymnasium - Termine seit dem Regierungswechsel in Bonn
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Protokoll der Mandatsträgerbesprechung am 17.02.98

Am Dienstag, 17.02.1998, 9.00 Uhr fand im Landratsamt in Amberg eine Besprechung der involvierten Mandatsträger im Landkreis statt. Anwesende Mandatsträger waren: Landrat Dr. Hans Wagner, Parlamentarischer Staatssekretär Rudolf Kraus, (MdL Heinz Donhauser war entschuldigt), Ostexperte und ehemaliger MdB, Hermann Fellner, Bgm. Hans Raab, Kreisrat Heinz Lang. Anwesend waren ferner:Referent des Landrates, Markus Kurz, Geschäftsführer Alfons Haubner, Judit Jancsó, Deutsch-Ungarischer-Interessenverband, München.

 

Der Landrat berichtet

Landrat Dr. Wagner erinnerte in einer kurzen Chronologie an die Aktivitäten, die bisher gelaufen sind. Bereits 1993 sei ein Schreiben von KuMi Hans Zehetmeier signifikant gewesen, in dem dieser den Besuch der Schule ablehnte, um nicht falsche Hoffnungen zum weiteren Erhalt zu wecken. Eine Kopie ging als Fax an die Schule.

Der Geschäftsführer berichtet

Herr Haubner legte ein Papier mit den wesentlichen Daten der Schule vor. Beim Top 9 (Aufgaben des Ungarischen Gymnasiums) sind in neun Spiegelstrichen Aufgaben genannt, die aus Sicht der Schulleitung künftig noch übernommen werden könnten. Haubner, unterstützt von Bürgermeister Raab, kritisierten die nebeneinander laufenden Aktivitäten und wünschte das Zusammenlaufen bei der Schulleitung. Als störend wurden vor allem die Aktivitäten von Kreisrat Lang empfunden.

Hermann Fellner stellt klar

Hermann Fellner, der gute Kontakte zur Ungarischen Regierung besitzt, kritisierte das Fehlen der gesammelten Daten zur Schule bis vor wenigen Tagen. Er erklärte, daß er Heinz Lang, weil er ihn dafür geeignet halte, gebeten habe, ein Zukunftskonzept zu erarbeiten. (Dieses lag der Runde während der Besprechung vor.) Es müsse mit Blick auf eine europ. Förderfähigkeit abgestimmt sein, weshalb er den Kontakt von Heinz Lang mit MdL Zeitlmann, Innenausschuß, gewünscht habe. In den Unterlagen des Landratsamtes konnte er bisher kein solches Konzept der Schulleitung finden. Auch bedauerte Fellner, daß der Besuch der Schulleitung beim Minderheitenbeauftragten in Ungarn, der in diesen Tagen stattfindet, mit ihm nicht koordiniert worden sei und er davon zufällig erfahren habe. Die Runde kam überein, die Federführung künftig beim Landrat, bzw. dessen Referenten, Markus Kurz, anzusiedeln.

MdB Kraus berichtet

Staatssekretär Rudolf Kraus erinnerte an seine bisherigen Aktivitäten. Sie sind in den vorangegangenen Konzept-Seiten inzwischen eingearbeitet. Außerdem habe er einen Kontakt nach Brüssel angebahnt. Aussagen dazu sind verfrüht.

Noch ein Verein neben dem Trägerverein
Judit Jancsó berichtete von den Aktivitäten des 28 Mitglieder zählenden Vereines in München. Der Verein sei nicht für Kastl gegründet worden, wenn er auch als erste größere Aktion zunächst das Gymnasium im Auge habe. Im Zusammenhang mit der Schule habe man die neuen Bundesländer bisher vergessen, wo viele Ungarn leben. Der Verein bemühe sich um Spendengelder und um Stipendien für Schüler. Frau Jancsó erinnerte an die Tatsache, daß in Ungarn noch Leute aus vergangenen Zeiten in Entscheidungspositionen wären, die auf die Schule nicht immer gut zu sprechen waren. Man müsse auch für diese Leute deutlich machen, daß sich mit dem Wandel im Osten auch die Schule gewandelt habe. Außerdem seien in Ungarn derzeit Wahlen. Man müsse abwarten. Die Schule sollte von Ungarn untersützt werden, weil dies der Weg in das europäische Haus sei. Für die Wirtschaft seien die unterschiedlichen Mentalitäten von Westeuropäern und Mitteleuropäern eine Hürde, die es abzubauen gilt. Der Verein habe ebenfalls ein Zukunftskonzept vorliegen, das man in einem Brainstorming erarbeitet habe.

Hermann Fellner wies darauf hin, daß die letzten Ausführungen auch schon im vorliegenden Konzept von Heinz Lang zu lesen seien. Markus Kurz wird deshalb die Konzepte in ein Gesamtwerk zu stellen versuchen.

Dr. Wagner faßte den derzeitigen Stand zusammen:

1. Im Moment gibt es keine verbindliche Zusage zum Erhalt der Schule, weder von deutscher, noch von ungarischer Seite.

2. Positiv sei zu bewerten, daß Parlamentarischer Staatssekretär Lintner die Schule am 16. März, wenn er sich im Landkreis aufhält, besuchen wird.

3. Staatssekretär Kraus wird versuchen im BMI zu erreichen, daß der Schulverein die Schule jetzt nicht abwickeln muß. Herr Haubner erinnert an die Fesseln bei der Neuanstellung von Lehrern, die durch die Vorgabe zur Abwicklung entsteht. Wenn Herr Tabatj nach München kommt, sollte man darauf hinwirken, daß diese Vorgabe fällt.

4. Staatssekretär Kraus wird auf Staatssekretär Lintner einwirken, daß eine neue europäische Konzeption für die Schule - Integration von Kindern ost- und mitteleuropäischer EU-Partner - möglich wird und Fördermittel erhältlich werden.

5. Der Landrat wird nochmals an den Freistaat Bayern herantreten. Ministerpräsident Stoiber wird im Juli im Landkreis sein. Dabei sollte er an Kastl erinnert werden. Bgm. Raab erkärt auf Anfrage, daß Dr. Stoiber zum Schweppermannspiel nicht kommen wird.

6. An die Diözese Eichstätt, Schulreferenten Schimöller, wird ebenfalls ein Schreiben gehen, in dem Bezug auf das Gespräch mit Kreisrat Heinz Lang beim Neujahrsempfang genommen wird und das Angebot von Klaus Schimöller erinnert, an einem neuen Modell mitzuarbeiten.

7. Der Landrat überlegt, ob es für die Glaubwürdigkeit seiner Bemühungen vor Bund und Land insgesamt nicht notwendig sein wird, daß auch der Kreistag finanziell mit ins Boot steigt.

f.d.R.Heinz Lang

 

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