Heinz Lang, Kastl

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Kastler Illustrierte
Bürgerinformation
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Gabi Thanner-Fritsch,  Sebastian Schönauer,       Peter Zahn
BN Neumarkt              BN Bayern, StV Vors.       BN Amberg

Das Wasser im Dorf lassen

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Sebastian Schönauer, Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung am 30.3.01 in Lauterhofen im Lauteracher Hof beim BN Neumarkt  (Pressebericht dazu)


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von
Sebastian
Schönauer


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Der BN Bayern erkennt die Grundsätzlichkeit dieser Sache an. Solchen Dingen werden wir künftig öfter begegnen. Deshalb hilft er in diesem Fall auch vor Gericht.

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Zitate aus diesem Treffen, sinngemäß erfasst :
Wenn die Leitung einmal gebaut ist, muss sie doch wirtschaftlich ausgenutzt werden, das ist man schon den Gebührenzahlern schuldig. (Schönauer)
Ich warne Sie! Reden Sie nicht über Zahlen. Wer in eine Zahlendiskussion einsteigt, gibt grundsätzlich schon einmal zu, dass er den Bedarf anerkennt. (Schönauer)
Bevor wir das Wasser nutzlos ins Schwarze Meer fließen lassen, geben wir es den Neumarktern als Trinkwasser. Das ist die wichtigere Nutzung im Vergleich zur Stromerzeugung. (Bürgermeister Neumann)
So schlimm kann die Not mit dem Wasser in Neumarkt nicht sein, wenn man jetzt einen Palast der Badefreuden (Erlebnisbad) bauen will im Millionenprojekt "Zauberberg",  wo man eintauchen kann in Licht und Wasser. (Thanner-Fritsch)
Wir werden von unseren Kindern und Enkeln einmal nicht daran gemessen werden, dass wir jetzt 49 Mio Autos in der BRD gehabt haben. Sie werden uns fragen: Was habt Ihr für uns gelassen. (Schönauer)
Die endogrinen Stoffe sind im Grundwasser (Hormone). Man weiß, dass von den heute geborenen männlichen Nachkommen, wegen der Beschaffenheit der Samen, ein Drittel ohne medizinische Hilfe keine Kinder zeugen können. - Wir löschen uns selber aus. (Schönauer)
... sein Tafelsilber verkauft man nicht!
... für ein Linsengericht das Erstgeburtsrecht abkaufen lassen (Schönauer nach Bibel)
Sie können noch zehn so Veranstaltungen abhalten. Es wird nichts ändern. Die Entscheidung fällt in Regensburg und im Landratsamt Neumarkt; hoffentlich bald und nicht erst in einem halben Jahr. (Bürgermeister Neumann)
Mit Ihren Einwänden und Fragen ist es so: es ist zeitlich immer falsch. Entweder es ist zu früh. "Es gibt doch noch gar nichts, lasst uns doch erst einmal nachdenken" oder es ist zu spät: "Ja jetzt kann man das nicht mehr ändern". Also: So früh wie möglich! (Schönauer aus Erfahrung)
Wissen Sie, ich hatte eine ganz freudlose Jugend, kein Fernseher, kein Computer und kein Auto - stellen Sie sich vor, meine Mutter konnte mich nicht mal von der Schule abholen. Und nachmittags musste ich auch noch am Hof mitarbeiten. (Schönauer)
Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Leute sich bemühen, sich hinsetzen und mühsam Briefe schreiben und kriegen dann (Anm. von Beamten des Wasserwirtschaftsamtes) so eine Antwort. (Schönauer)
Die Bürgermeister aus Kastl und Hohenburg haben gesagt, dass sie Verständnis für mich haben, aber sie müssen halt tätig werden, weil sich die Mühlenbesitzer und Fischer beschweren. (Bürgermeister Neumann am Hallerbrunnen zu Madeisky und Ries)
Neumarkt hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Es hat zugelassen, dass Giftstoffe im Boden das Trinkwasser bedroht. Wenn man jetzt zulässt, dass man preiswerte Wege geht, werden die Schäden nie behoben. (Madeisky)
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Der Vorgang hat landesweite Bedeutung

LAUTERHOFEN-KASTL (nbs) . Um das geplante Wasserabkommen der Pettenhofener Gruppe mit den Stadtwerken Neumarkt zu verhindern, bot der stellvertretende Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Sebastian Schönauer, die volle Unterstützung des Verbandes an. Der Vorgang hat landesweite Bedeutung.

Bei einer Veranstaltung zum Thema „Das Wasser im Dorf lassen" hatten hierzu die Kreisgruppe Neumarkt zusammen mit der Ortsgruppe Kastl in den „Lauteracher-Hof" eingeladen. Aus Lauterhofen selber waren nur wenige Bürger anwesend. Wie Schönauer als Leiter des Arbeitskreises „Wasser" vom Bund Naturschutz und als Landesvorsitzender der Interessengemeinschaft kommunaler Trinkwasserversorgungen in Bayern sagte, gebe es immer öfter Fälle, wo das Land den Trinkwasserschutz für Städte übernehmen soll. Städte geben eigene Trinkwasservorkommen auf um Bebauungspläne erstellen zu können und wollen sich im Land schadlos halten.

Ärgerlich äußerte sich Schönauer, weil es nicht in Ordnung sei, wenn sich einfache Leute oder auch Politiker, besorgt um die Zukunft der „Lauterach", bemühen, sich hinsetzen und Briefe schreiben, und dann von Amtsdirektoren Antworten bekommen, die aus der Luft gegriffen seien. Schönauer: „Ich finde es richtig, wenn Leute sagen, wir lassen uns unser Wasser nicht abgraben!" Der Referent warnte bei den Verhandlungen mit Zahlen zu jonglieren. „Wer sich auf Zahlen einlässt habe schon verloren!" Und zeitlich, so der Referent, macht man es sowieso immer falsch. Entweder es ist zu früh, dann heißt es: „Es sei noch nichts entschieden", oder es ist zu spät. Dann heißt es:" Jetzt könne man es nicht mehr ändern." Als Fazit empfahl Schönauer: „So früh wie möglich reagieren!" Ohne Schuldzuweisungen zu machen wollte Schönauer aufklären und in dieser „gewaltigen Verantwortung" eine „zweite Meinung" hineinbringen. Schönauer warnte, „wenn die 200er Verbundleitung mit Neumarkt erst mal gebaut ist, dann wird diese auch wirtschaftlich genützt werden, da in dieser Leitungsdimension bis zu 100 Liter pro Sekunde transportiert werden könnten". Für den BN-Vizechef stehen mit diesem Verbund knallharte wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Bürgermeister Helmut Neumann wandte bei der Diskussion ein, dass er hingestellt werde, als sei er ein Vertreter der Wasserwerke Neumarkt. Neumann stellte klar, dass beim Hallerbrunnen das Wasser nicht gepumpt werden muss, da es frei von der Quelle weg fließt. Und Bürgermeister Neumann sieht bei einer Wasserlieferung nach Neumarkt einen „riesigen Vorteil, wenn das Wasser als Trinkwasser verwendet wird, anstatt ins Schwarze Meer weg zu laufen.

„Für die Vorsitzende der Kreisgruppe des Bund Naturschutz in Neumarkt, Gabi Thanner-Fritsch aus Velburg, spielt das Wasserwirtschaftsamt Regensburg mit diesem Wasserverbund keine rühmliche Rolle. Die Vorsitzende appellierte, eine technographisch mögliche Lösung zu finden, um diese schwierige Situation abwenden zu können. Damit will Gabi Thanner-Fritsch keinen Wasserkrieg inszenieren. Für Thanner-Fritsch seien die Darstellungen aus Neumarkt in keiner Weise korrekt. „Fakten werden weg geredet und es wird nicht aufgeklärt!"

Inzwischen haben sich sechs Interessenguppen zu einer Gemeinschaft zusammen geschlossen, um Wasserlieferungen nach Neumarkt zu verhindern. Von den Fischereivertretern warnte Josef Wiesner, dass mit dem Wasserentzug die Lauterach erwärmt würde, was Auswirkungen auf das Forellengewässer hat. Zudem verwies er auf den Verdünnungsgrad wegen der Kläranlagen. Als Vertreter der 20 Kleinkraftwerke, die sich zwischen Kastl und Schmidtmühlen an der Lauterach befinden, befürchtet Josef Graml finanzielle Verluste für die Produzenten dieser umweltfreundlichen Energie. Als Mensch, der schon immer an diesem Fluss lebe, liege ihm besonders die Wasserqualität am Herzen.

Die ökologische Bedeutung der Lauterach hob die Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Kastl, Helga Priner hervor. Nach Meinung von Helga Priner sollen die Neumarkter ihre Probleme selbst lösen. Nach Meinung der Markträtin der Grünen Bürgenahen Liste, Ursula Kraft aus Kastl, hält ein solcher Wasserverbund den Vorgaben der Agenda 21 nicht stand. Sie erinnerte an die von ihr geschätzten guten Beziehungen zwischen Lauterhofen und Kastl beim Wassernotverbund, beim Schulverbund und beim Freibad. Sie bezweifelte, dass mit den Neumarkter Bedürfnissen für Lauterhofen überhaupt ein wirtschaftlicher Gewinn erzielt werden kann und meinte, dass dies nur zum nachhalten Schaden beiträgt.

Als „Bittstellerin" ist die Vorsitzende des SPD Ortsverbandes Kastl, Sieglinde Jobst, nach Lauterhofen gekommen. Jobst: „Wir wollen den Bau dieser Wasserleitung nach Neumarkt ohne wenn und aber verhindern". Für die SPD Politikerin würde die Leitung nach Neumarkt zum „Fass ohne Boden". „Wasserraubbau in Vollendung", nannte Sieglinde Jobst einen solchen Zusammenschluss. Die Lauterach dürfe nach Meinung von Jobst nicht zum „Rinnsal der vier Kläranlagen werden, die in die Lauterach münden". Außerdem sei für die Kastler SPD Vorsitzende ein Dauerkonflikt mit Nachbargemeinden nicht auszuschließen.

CSU-Kreisrat und 3. Bürgermeister aus Kastl, Heinz Lang, informierte, dass sich der Kreistag in Amberg fraktionsübergreifend für eine von den Wünschen der Stadtwerke unbeeinträchtigte Lauterach stark macht. Auch aus Lauterhofener Sicht sei die Großzügigkeit falsch. Wenige Kilometer von der Lauterhofener Gemeindegrenze weg will Neumarkt eine Autobahnausfahrt in Frickenhofen bauen, welche die Ansiedlung von Gewerbe begünstigen soll. Das Wasser für diese nahe Konkurrenz holt man sich in Lauterhofen und verlegt die Leitung auch noch direkt dorthin. „Unsere Nachkommen im Lauterachtal werden einmal sagen: Was ham mir für blöde Leut g’habt!", mahnte Heinz Lang.

„Der OB aus Neumarkt müsste hier sein, der will ja was von euch!", prangerte Hans Jürgen Madeisky an. Und Madeisky ging in die Vollen: „Weil die Neumarkter geschlafen haben werde jetzt gelogen, beschönigt und die Augen verschlossen. Madeisky warnte: „das zweite Standbein, das die Neumarkter in Lauterhofen holen wollen, könnte im Extremfall zur eigentlichen Versorgung für Neumarkt werden, da die „Miss" kaputt gewirtschaftet wurde". Das bedeute für Madeisky, dass die Neumarkter einmal soviel Wasser wegnehmen müssten, das den Lauterhofenern nicht einmal mehr die Augen tropfen könnten. Dazu holte Madeisky aus, dass er bereits vor 20 Jahren in vielen Bereichen auf die Misswirtschaft mit Wasser in Neumarkt hingewiesen habe. Wie Madeisky sagte, haben die Neumarkter in das Wasserschutzgebiet Schutt hineingefahren, Gewerbe- und Industriegebiete wurden im Wasserschutzgebiet ausgewiesen. „Wer den Dreck macht, macht ihn weg", so sollte nach dem Verursacherprinzip vorgegangen werden. In diesem Zusammenhang wünschte Madeisky der Firma Pfleiderer ein langes Leben, auch wenn diese den „größten Saustall angerichtet habe, den man sich nur vorstellen kann.

Die ganzen Imprägniergifte liege in Höchstkonzentration im Boden. Zum Teil wurde versucht, die Gifte zu entsorgen und zu finden was angeblich gelungen sei. „Wir Neumarkter haben also Lumperei gemacht!" Die Brunnen der Brauereien Glossner und Lammsbräu wären für Madeisky nur eine Notfalllösung. Die Neumarkter haben nicht einmal das getan, was ländliche Gemeinden längst erledigt haben, nämlich Wassernotverbünde mit anderen Wasserversorgungsunternehmen. Madeisky erstaunt es, dass es im Gebiet von Lauterhofen Leute gibt, die so gutgläubig sind, ihr Wasser zu verschenken, als ob es ihr Wasser wäre und nicht ein Gemeingut. Madeisky: „Die Gemeinde Lauterhofen hat nicht das Recht dieses Wasser abzugeben, weil es nicht das Wasser der Lauterhofener allein ist, sondern das Wasser vieler vieler, Menschen und Tiere die an diesem Wasserlauf leben und mit diesem Wasser leben. Auch wenn man ihn dafür prügeln wird, empfahl er den Lauterhofenern und allen, die an diesem Bach wohnen: „Kämpft um euer Wasser und zwingt die Neumarkter Wasser zu sparen, Alternativen zu entwickeln, Dinge zu tun, die woanders schon getan werden und ihre Schäden zu beseitigen."

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