Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Nov 1998- 2  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Sitzung des Marktgemeinderates am 19. Nov. 98

Kläranlage Schwend

Kastl (nla) Die Abwasseranlage der Gemeinde Schwend war Gegenstand einer ausführlichen Diskussion im Gemeinderat Kastl. Nach Plänen, die jüngst in der Gemeinde Kastl zur Anhörung Betroffener auflagen, soll am Ortsrand von Kastl, unterhalb der Höhle Osterloch, die Abwasseranlage der Gemeinde Schwend entstehen. Das Wasser der Kläranlage soll von dort über eine Druckleitung zur Lauterach geführt und oberhalb von Kastl eingeleitet werden. (Planzeichnung dazu)

Zu Beginn der Beratungen herrschte keine Einigkeit über die Möglichkeiten der Kastler Gemeinderäte zur Einflußnahme bei diesem Projekt. Bürgermeister Hans Raab vertrat die Auffassung, daß der Markt Kastl auf diese Planungen kaum Einfluß nehmen kann. Die Kläranlage entsteht im Gemeindebereich Schwend. Außerdem seien dazu die Fachstellen gehört.

Bürgermeister Hans Raab berichtete von den Gesprächen, die er im Zusammenhang mit den Planungen geführt hat. Es wäre ursprünglich geplant gewesen, die Abwässer nach der Kläranlage im Gebiet versickern zu lassen. Das wäre sicherlich die schlechteste Lösung gewesen. Marktrat Franz Zimmermann fragte nach, warum eine Entsorgung der Abwässer nicht innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft mit Illschwang angestrebt wird.

Der Bürgermeister meinte, daß das nicht möglich sei und die benachbarte Schilfkläranlage die Mindestanforderungen zur Reinigung nicht erfülle. Eine schriftliche Anfrage, ob Schwend nicht gleich an die Kläranlage in Kastl anschließen könnte, habe es nicht gegeben, erklärte der Bürgermeister auf Anfrage. Lediglich Gespräche haben dazu stattgefunden, in denen er den Anschluß Schwends an die Kastler Kläranlage abgelehnt habe, weil er die Kapazitäten der Kläranlage Kastl nicht ausreizen wollte.

3. Bürgermeister Heinz Lang kritisierte diesen Alleingang des Bürgermeisters und wünschte in solche Diskussionen als Marktgemeinderat eingebunden zu sein. Er widersprach der Auffassung des Bürgermeisters, daß man auf die Planung keinen Einfluß nehmen könne. Die Druckleitung zur Lauterach führt über Kastler Gebiet. Eines der höchsten Rechte des Marktgemeinderates sei die Planungshoheit im Gemeindebereich. Auch könne man Kastl das Mitspracherecht bei der Nutzung der Lauterach im Kastler Bereich nicht einfach absprechen.

Als höchst bedauerlich empfand Lang die Tatsache, daß man als Gemeinderat auf die gemeindliche Anschlagtafel verwiesen wird, wenn man über solche Planungsvorhaben informiert sein will. Lang zeigte Verständnis für die Räte aus Schwend, wenn sie eine Kläranlage bauen wollten und begrüßte grundsätzlich diese Maßnahme, stellte aber einige Fragen im Zusammenhang zum Bau und Betrieb, die er durch das Wasserwirtchaftsamt beantwortet haben wollte. Vor allem störte ihn der Standort am Ende des Hainthales, der unterhalb des Osterloches zwischen den Trinkwasser-Schutzgebieten der Gemeinden Schwend und Kastl liege.

Marktrat Walter Matschiner bekräftigte die Forderung nach Auskunft durch die Fachstellen und bat um weitere Informationen zu den Planvorhaben. Ihn interessierte vor allem die Aufnahmekapazität der Lauterach für belastetes Wasser. 2. Bürgermeister Herbert Braun hingegen vertrat die Auffassung, daß der Bürgermeister sicherlich das Beste für die Gemeinde wollte und bemängelte die kritischen Anfragen.

Markträtin Ursula Kraft erinnerte an die Ausführungen des Fachmannes zur Wasserwirtschaft in der letzten Gemeinderatssitzung. Es ging um die Ausweiseung des künfitgen Wasserschutzgebietes der Gemeinde Kastl. Der Fachmann hatte die Räte aufgefordert "dran zu bleiben", wenn man das Grundwasser weiterhin unbehandelt bewirtschaften will. Krafts Frage war, ob die Kläranlage an diesem Standort auch noch genehmigungsfähig wäre, wenn das bisher noch nicht ausgewiesene Wasserschutzgebiet in diesem Bereich bereits existieren würde.

Auf Empfehlung des Bürgermeisters kam man schließlich überein, daß die aufgeworfenen Fragen nicht dem Wasserwirtschaftsamt, sondern der Genehmigungsbehörde im Landratsamt vorgelegt würden. Bis dahin wolle man das Thema vertagen.

Die Fragen der Marktgemeinderäte:

1. Welche Belastung durch geklärte Abwässer (in Einwohnergleichwerten) kann die Lauterach in dem Bereich zwischen Kläranlage Kastl und Kläranlage Lauterhofen ohne ökologische Nachteile aufnehmen? Ist es vorstellbar, dass Bebauungspläne der Zukunft auch unter dem Gesichtspunkt geprüft werden müssen ob vorhandene Vorfluter (in unserem Fall die Lauterach) noch Reinigungskapazitäten vorweisen?

2.) Könnte die Kläranlage in Kastl die ungeklärten Wässer aus dem beplanten Bereich aufnehmen, auch und besonders unter dem Gesichtspunkt, dass einige Kastler Gemeindeteile vielleicht während der Betriebsdauer dieser Kläranlage gar nicht anschließen werden?

In welcher Form (Mustersatzungen und ggf. Urteile) müssten sich die dann hinzukommenden Haushalte an den Betriebskosten zur Kastler Anlage und an den Personalkosten beteiligen?

3.) Wie weit wurde überhaupt die Überlegung durchdacht, dass Schwend an eine bestehende Kläranlage in Lauterhofen oder Kastl oder anderswo anschließt? Ist es richtig, dass Anträge dazu vorlagen, vom Markt Kastl - ohne Anhörung des Marktgemeinderates - aber abgelehnt worden sind?

4.) Was spricht gegen ein Einleiten der Abwässer von Schwend in eine Kläranlage des Partners in der Verwaltungsgemeinschaft (Illschwang)? Das natürliche Gefälle im Gelände trifft nicht durchgängig zu.Was spricht gegen die Nutzung eines Vorfluters jenseits der Wasserscheide über Riedelhof hinaus? Wäre es nicht sinnhafter, Illschwang nimmt Schwend auf und verzichtet auf die Entsorgung der entstehenden Autobahnraststätte, die dann durch die in Ursensollen entstehende Kläranlage entsorgt werden könnte?

5.) Welche Vorkehrungen der Planer wurden gegen Überflutung der Kläranlage bei Hochwasser-Sturzbächen getroffen?

6.) Die geplante Kläranlage liegt genau im Grundwasserbereich der Wasserversorgungen Kastl und Birgland und zwischen den geplanten Wasserschutzgebieten. Wie wird versucht auszuschließen, dass Betriebsfehler zu Grundwasserschädigungen führen können?

7.) Dürfte die Kläranlage dort noch gebaut werden, wenn das in der Diskussion befindliche Wasserschutzgebiet für Kastl schon ausgewiesen wäre.

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Brünnthal wird nicht angeschlossen
Bauland an der Lauterach kostet 95,- DM

Kastl (nla) Für den Weiler Brünnthal und die Einöde Bärnhof werden keine Vorbereitungen zum Anschluß an eine Kläranlage getroffen. Dies entschied der Marktgemeinderat in sehr kurzer Beratung in seiner zweiten Sitzung des Novembers. Im Baugebiet an der Lauterach kostet der Quadratmeter fünfundneunzig Mark. Die Erneuerung der Lautsprecheranlage für die Volksschule wurde zurückgestellt.

In der zweiten Novembersitzung des Marktgemeinderates konnte Bürgermeister Hans Raab die zahlreiche Gäste begrüßen. So war auch die neunte Klasse mit ihrem Lehrer Hans Weiß erschienen.

Der erste Punkt der Tagesordnung betraf die Einleitung der Abwässer aus der geplanten Kläranlage für die Gemeinde Schwend in die Lauterach (wir berichteten). Dieser Diskussion folgte der Punkt "Bau einer Abwasseranlage für den Weiler Brünnthal und die Einöde Bärnhof". Die Beratungen dazu wurden in aller Kürze durchgeführt, die Baumaßnahme in wenigen Minuten abgelehnt. Aus den Gesprächen vor der Sitzung war erkennbar geworden, daß zu dieser Maßnahme keine Mehrheit zu erwarten stand.

Die Verwaltung hatte dazu eine Kostenermittlung durchführen lassen. Da die geplante Entsorgungsleitung der Kläranlage Schwend zur Lauterach in der Nähe vorbeiführen würde, hätte man beiläufig die Verrohrung für das Abwasser dieser Höfe mit verlegen können. Der Bürgermeister schlug vor, nur die Leerrohre einzubauen, ohne die Anlieger anzuschließen. Kosten dafür entstünden in Höhe von rund 50000 Mark. Marktrat Franz Zimmermann verwies darauf, daß jede weitere Mark, die für die Kanalisation ausgegeben wird, für die Fortsetzung der Baumaßnahmen in Pfaffenhofen und Pattershofen bereitgestellt werden müsse. Dort gebe es konkrete Probleme mit den Klärgruben.

In der nachfolgenden nichtöffentlichen Sitzung sollte die Erneuerung der Lautsprecheranlage für die Volksschule Kastl als Auftrag vergeben werden. Marktrat Heinz Lang bat darum, die grundsätzliche Beratung dazu in die öffentlichen Sitzung vorzuziehen. Der Marktgemeinderat war zu diesem Projekt mit Kosten von rund 10000 Mark bisher noch nicht gehört worden. Da das Feuerwarnsystem unabhängig von der Lautsprecheranlage funktioniert, einigte man sich, zunächst kostengünstigere Alternativen zur Lautsprecheranlage zu suchen und mit der Schulleitung nochmals darüber zu sprechen.

Angesprochen wurde bei dieser Gelegenheit eine Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung, wonach unter der neuen Kultusministerin das Ende der wohnortnahen Hauptschule naht. Kastl wäre mit Sicherheit betroffen, was fatale Folgen hätte. Die vor wenigen Jahren für mehrere Millionen durchgeführte Erweiterungsbau der Volksschule würde dann leer stehen.

Drei Bauanträge wurden genehmigt. In Reusch baut die Familie Reindl eine neue Tavernwirtschaft, das bisherige Gebäude soll dann entfernt werden. In Pattershofen wurde bei Beer eine Wohnhauserweiterung genehmigt und in Mühlhausen baut Familie Grunner eine Maschinenhalle.

Aus der vorangegangenen nichtöffentlichen Sitzung wurden Beschlüsse bekannt gegeben. Die Verwaltung erhält eine neue Telefonanlage. Die Baulandpreise für das Baugebiet an der Lauterach waren festgelegt worden. Der Quadratmeter kostet dort incl. Straßenbauerschließung fünfundneunzig Mark. Kosten für Kanal und Wasserleitung kommen noch dazu.

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