Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe April 1998- 1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Kulturverein - erste Jahreshauptversammlung seit Bestehen

Kastl (nla). Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Kulturangebot konnte der im vergangenen Jahr gegründete Kulturverein inzwischen anbieten. "Das Kind, mit dem man lange schwanger gegangen war, hat inzwischen laufen und auch schon sprechen gelernt", faßte der Vorsitzende von "Kulturkastl", Hermann Forster, die Entwicklungsstufe des Vereines sinnbildlich zusammen.

In der ersten Jahreshauptversammlung seit der Gründung konnte Vorsitzender Hermann Forster zahlreiche Mitglieder, Bürgermeister Hans Raab, Kreisrat Heinz Lang und Marktgemeinderatsmitglieder im Forsthof Kastl begrüßen. Schriftführerin Dr. Anita Meier verlas das Protokoll der Gründungsversammlung.

In seinem Bericht konnte der Vorsitzende auf die stattliche Zahl von inzwischen einhundertvierzig erwachsenen Mitgliedern im Verein verweisen. "Das Kind, mit dem man lange schwanger gegangen war, hat inzwischen laufen und auch schon sprechen gelernt", faßte der Vorsitzende von "Kulturkastl", Hermann Forster, die Entwicklungsstufe des Vereines sinnbildlich zusammen. In einem kurzen Rückblick erinnerte Forster an die ersten Gespräche, vom Termin mit Landrat Dr. Hans Wagner wegen des Schweppermannspieles bis zu den Versammlungen im Umfeld der Gründung. Inzwischen habe man auch Selbstbewußtsein und einer Durchführung des Schweppermannspieles nach 1998 würde man nicht ausweichen. Der Vorsitzende und der Kassier spielen, neben weiteren Mitgliedern, in diesem Jahr ebenfalls aktiv mit.

In der kurzen Zeit seines Bestehens konnte der Verein schon einige Glanzlichter im Veranstaltungskalender von Kastl setzen. Erinnert wurden die Bemühungen um das Kastler Recht, ein Theater-Workshop, der Friedensritt ungarischer Reiter, das Gründungsfest mit anspruchsvoller Musik, Ausstellung, Gospelchor und Jugendtheatergruppe.

Das Gründungsfest und das anschließende Helferfest habe zusammengeschweißt, so der Vorsitzende. Man will versuchen, es wenigstens alle zwei Jahre am ersten Augustwochenende durchführen zu können. Aber auch zahlreiche weniger spektakuläre kulturelle Ereignisse seien von Vereinsmitgliedern organisiert worden. Forster listete auf. Zu einigen Arbeitsgemeinschaften gaben die Initiatoren der Gruppen Zusatzberichte.

So trifft sich jeden Freitag die Theatergruppe Spitzmaus. Ein Gitarrenkurs wurde von Anita Meier durchgeführt. Adolf Kraft organisiert regelmäßig den Filmclub im Goldenen Löwen mit anspruchsvollen Filmen. Angelika Skotner sammelte Interessenten für einen Malkurs bei der Kunsterzieherin Markus vom ungarischen Gymnasium. Eine Fahrt zu Starlight Express wird von Franziska Renner organisiert und der Gospelchor probt jeden Sonntag um 18.00 Uhr im Forsthof. Nach dem Erfolg in der Kirche von Lauterhofen will man weitere Aufführungen auch andernorts, vielleicht auch etwas entfernter anstreben.

Bei allem dürfe natürlich auch der Spaßfaktor nicht vernachlässigt werden. Die Faschingswanderung und die Stammtische seien angenehme Termine gewesen. Forster würde jetzt noch gerne eine Erwachsenen-Theatergruppe einrichten, die vielleicht, im Wortspiel zu den Spitzmäusen, als Maulwürfe bezeichnet werden könnte. Interessant wären sicher auch Abende mit echter Volksmusik und ein Literaturzirkel. Das dies jedoch nicht alles von ihm persönlich begleitet werden kann, machte der Vorsitzende deutlich. Aktivisten mit Neigung zu eigenverantwortlichem Handeln werden noch gesucht.

Bei der Suche nach einem eigenen Domizil sei man noch nicht fündig geworden. Bahnhof und Spital wären ein finanzielles Abenteuer gewesen, das die Mitglieder in dieser Phase noch nicht eingehen wollten.

Die nächsten Aktivitäten richten sich auf eine Dichterlesung, zusammen mit Kolping, zu der Harald Grill in den Rudersaal geladen wird. Nach dem Kauf einer Tonanlage denke man bereits an Scheinwerfer für Theater und Musik. Denkbar wäre auch eine Musikveranstaltung mit allen Kastler Bands. Im eigenen Gehversuch soll die Gruppe Spitzmaus ein Theaterstück erarbeiten. Ebenfalls angedacht ist eine Mehrtagesfahrt. Hermann Forster dankte allen Aktiven und den Mitgliedern in der Vorstandschaft namentlich.

Im Anschluß an den Bericht des Vorsitzenden gab Kassier Klaus Hiller eine erfreuliche Entwicklung im Kassenstand des Vereines bekannt. Besondere Anerkennung verdiene die Bereitschaft einiger Bürger zu stattlichen Spenden. Zu Kassenprüfern wurden Heinz Lang und Angelika Skotner gewählt.

In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Hans Raab den Mitgliedern im Kulturverein für ihre zahlreichen Aktivitäten. Das Schwungrad im Verein sei der erste Vorsitzende, der mit seiner Kraft die Mitglieder zum Mitmachen bewege. Eine erstaunliche Zahl von Veranstaltungen sei erinnert worden und zeuge von der hervorragenden Arbeit. Besonders eindrucksvoll sei auch die Gestaltung des Friedensrittes gewesen, was ein erhöhtes Interesse auch bei Donau-TV in Ungarischen Regierungskreisen geweckt habe.

Der Vorsitzende des Kulturvereines hatte bei der Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereines gesprochen. Im Gegenzug sprach der Vorsitzende des Verkehrsvereines, Heinz Lang, von seiner Arbeit. Die lange Liste der Aktivitäten habe gezeigt, daß Verkehrsverein und Kulturverein nicht konkurrierend bestehen. Alles, was der Kulturverein durchgeführt habe, diene auch der touristischen Arbeit und dem wirtschaftlichen Erfolg, die im besonderen Augenmerk seines Vereines lägen.

Lang erinnerte an die Situation nach Pfingsten 1997, wo das Ungarische Gymnasium schon aufgegeben war. Landrat Dr. Wagner entließ Kreisrat Heinz Lang damals mit dem Hinweis, daß ein Fortbestand der Schule nur dann eine neue Chance bekäme, wenn die Ungarische Regierung ein aktives Interesse bekunden würde. Dies sei inzwischen gegeben. Lang glaubte, neben anderen Dingen, zwei wesentliche Faktoren für die Einstellungsänderung in Ungarn nennen zu können. Die künstlerischen Aktivitäten und die Volkstanzgruppe des Georg Müller und die vorbildliche Unterstützung des Ungarischen Generalkonsuls beim Organisieren des Friedensrittes durch den Kulturverein und das Gymnasium.

So zeige sich einmal mehr, daß Kunst und Musik einen eigenen Wert haben, wo Politik und Wirtschaft nicht mehr wirksam sind, meinte Lang. Kastl hätte sich auch nach dem Mittelalter kulturell eine große Tradition erhalten. Der Kulturverein habe mit seinen Bemühungen allen Grund zu ausgeprägtem Selbstbewußtsein. Einen breiten Raum nahmen Vorschläge und Diskussionen um den Beitrag des Kulturvereines beim Kastler Schwppermannspiel 1998 ein (dazu eigener Bericht).

Beitrag des Kulturvereines zum Schweppermannspiel

Kastl (nla). Die Vorsitzenden des Kulturvereines, Hermann Forster, und des Verkehrsvereines, Heinz Lang, sowie der örtliche Spielleiter des Schweppermannspieles, Hermann Römer, besprachen zum Ende der Jahreshauptversammlung des Kulturvereines mit den Mitgliedern die Möglichkeiten für eine Untersützung des Schweppermannspieles, welches in der Zeit vom 3. Juli bis 19. Juli stattfindet. Heinz Lang, im Festspielausschuß für Werbung und Zuschauerbetreuung zuständig, wünschte sich, daß das Umfeld und das Erlebnishafte das Schweppermannspiel 1998 mitbestimmen. Ein fahrbarer, weißer Würstlstand sei nicht das geeignete Utensil.

Besucher des Schweppermannspieles sollen eine Einstimmung auf das Spiel in der Klosterburg erfahren. Wie in jener Zeit üblich, sei im Spiel selbst nur wichtig, was der Adel und die großen Persönlichkeiten sagen. Lang meinte, daß es doch auch interessant sei, das Leben der kleinen Leute erfahrbar zu machen, gerade dann, wenn ein so wichtiger Besuch, wie der des Königs anstehe.

In lebenden Bildern, eingefrorenen Szenen oder kleinen Spielhandlungen könnten die Besucher auf dem Weg zum Aufführungsort historische Erfahrungen sammeln. Beispielsweise könnte ein Klosterbruder oder Friseur vom Alltag berichten. Außerdem möchte Lang, daß die Bewirtung durch Kastler Wirte und Geschäftsleute erfolge. Die Wirte hätten ihr Interesse daran bereits bekundet. Auch hier gelte ein historischer Anspruch bei der Kleidung und dem Speisenangebot.

Nachfragen zu konkreteren Vorstellungen gab der Vorsitzende des Kulturvereines, Hermann Forster, an die Versammlung zurück. Kreativität sei hier gefragt. Alle Mitglieder könnten hier entsprechend ihrer Fähigkeiten und Voraussetzungen mitwirken. Aus der Versammlung heraus entstand der Vorschlag, daß Christian Mosner eine historische Schmiede darstellen könnte. Dieser gab seine Zusage, wenn man ihn nicht alleine lasse.

So entstanden einige Vorschläge für solche Beiträge in der Versammlung. Örtlicher Spielleiter Hermann Römer führte das Augenmerk der vorgeschlagenen Bilder auf Orientierungspunkte der Spielhandlung und der Kastler Geschichte. Wenn ein Schmied für ein lebendes Bild zur Verfügung steht, könne er auch auf die Hufeisen des Schweppermann zu sprechen kommen, die einer Sage nach verkehrt herum befestigt waren.

Doris Oeder, der stellvertretende Vorsitzende, Herbert Kremser, und Markus Schuller werden die Federführung bei diesen Aktivitäten übernehmen. Ausführliche Diskussionsbeiträge und Gestaltungsvorschläge können am nächsten Stammtisch des Vereines besprochen werden.

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