Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Nov 2000 - 1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Presse-Information

Abgeordneter Rudolf Kraus, MdB
Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter den
Telefonnummern 09621/23602 oder 030/22774350 zur Verfügung
nw_rohstoffe39t.jpg (4485 Byte)



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"Chancen für nachwachsende Rohstoffe" - steigende Energiepreise und
Umweltschutz fordern auch in Amberg-Sulzbach und Neumarkt Wege zu verstärk=n,
"die in unserer Region bereits seit Jahren vorangebracht werden". MdB Rudolf=20
Kraus und MdB Albert Deß zeigten in der Gaststätte Forsthof in Kastl
Alternativen auf. Albert Deß und Bauernverbands-Präsident Franz Kustner
fuhren mit ihren Diesel-Pkws vor, mit denen sie bereits über 300.000 km
zurückgelegt haben. Getankt wird Biodiesel (verestertes Pflanzenöl), und=zwar
ohne jede Umbaumaßnahme. Die andere Alternative, umweltfreundlichen Sprit =u
fahren, stellte Josef Schneider, Geschäftsführer des Maschinenrings-
Sulz-Altmühl vor: "75 PS stark, traumhafte Abgaswerte und flott wie ein
Benziner", betonte er und führte ein mit kaltgepresstem Rapsöl betrieben=s
Auto vor.

Kaltgepresstes Rapsöl eigne sich aber nicht nur für PKWs, sondern treibe=auch
Trecker an. Ein entsprechendes Pilotprojekt mit 100 Schleppern sei vor kurze=
angelaufen, so Josef Schneider weiter. MdB Albert Deß habe diese Förderu=g
über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe in Güstrow mit angestoßen=Josef
Schneider berichtete über die positiv verlaufenden Pilotprojekte des
Maschinenrings Sulz-Altmühl, die im PKW-Bereich durch den Einsatz von
Staatssekretär Hans Spitzner vom Bayerischen Wirtschaftsministerium
bezuschusst worden seien.

"Erdöl ist ein endlicher Rohstoff, wir müssen uns Gedanken machen über=die
Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Rohstoffen", so MdB Rudolf Kraus,
Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung im Deutschen Bundestag. Die Energiekrise werde sich verschärfe=,
wenn der Lebensstandard in weiteren Länder ansteige.

Umwelt schützen und dennoch wirtschaftlich wachsen - Ökologie und Wirtsc=aft
sinnvoll zu vereinen, sei die Herausforderung der Zukunft, betonte Rudolf
Kraus. Man wolle mit gezielten Informationen die Bürgerinnen und Bürger
weiter für die Problematik sensibilisieren, so der Abgeordnete.

Der Oberpfälzer Bauernpräsident Franz Kustner bestätigte, dass nachwac=sende
Rohstoffe und deren Verwendungsmöglichkeiten noch zu wenig bekannt seien. =ie
Befürchtung, dass durch einen vermehrten Rapsanbau Monokulturen entstehen,=20
"ist unbegründet, weil Raps auf derselben Fläche nur alle 3-4 Jahre
ausgebracht werden kann". "Die EU muss nachwachsenden Rohstoffen wesentlich
stärker den Weg ebnen," so Franz Kustner. Biomasse weise in der Ökobilan= die
günstigsten Werte auf, knapp gefolgt von Rapsöl.

MdB Deß und MdB Kraus hätten schon vor Jahren die Chancen nachwachsender=20
Rohstoffe erkannt. In diesem Bereich können auch zahlreiche neue
Arbeitsplätze entstehen. Voraussetzung seien aber vernünftige Preise f=FCr
nachwachsende Rohstoffe, damit die Landwirtschaft diese Produkte auch
wirtschaftlich anbauen könne. Der Bauernverband bemühe sich seit vielen
Jahren um die Schaffung von vernünftigen Rahmenbedingungen. "Der Biodiesel=20
hat eine Tür geöffnet, damit Landwirte auch Energieerzeuger werden kön=en,"
so Franz Kustner.

Wissenschaftler hätten berechnet, dass 1/7 der jährlich nachwachsenden
Biomasse theoretisch ausreichen würde, um den jährlichen fossilen
Energieverbrauch zu ersetzen. Laut MdB Deß müsse die Forschung massiv
verstärkt werden. "Nur ein Bruchteil der Forschungsgelder, die für die
Rüstung ausgegeben werden, würde genügen, um den Einsatz von nachwachs=nden
Rohstoffen wesentlich schneller voranzubringen", so Deß weiter. Der früh=re
Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle habe in Brüssel durchgesetzt,
dass nachwachsende Rohstoffe auf Stillegungsflächen angebaut werden könn=n.
So habe sich die Anbaufläche in Deutschland von 1992 bis 1996 von 200.000 =uf
600.000 ha erweitert. Durch die Mineralölsteuerbefreiung für pflanzliche=20
Treibstoffe und das Stromeinspeisegesetz habe die unions-geführte
Bundesregierung einen breiten Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen
ermöglicht, so MdB Deß. Zum Glück habe die rot-grüne Bundesregierung=20
Weichenstellungen der CDU/CSU/FDP-Regierung nicht rückgängig gemacht, wi= das
im sozialen Bereich geschehen sei.

Das Thema "Nachwachsende Rohstoffe" habe bei der Bevölkerung nicht die
Beachtung gefunden, die notwendig gewesen wäre, um noch mehr zu erreichen.=20
Aufgrund der jetzt hohen Energiepreise sei die Nachfrage z. B. nach Biodiese=
stark angestiegen, berichtete Albert Deß. "Leider sind jetzt die Kapazit=E4ten
nicht vorhanden und können auch kurzfristig nicht geschaffen werden, um de=
Bedarf zu decken" - bundesweit gebe es über 700 Biodieseltankstellen.

Erfreulich sei die regionale Initiative im Raum Berching, kaltgepresstes
Rapsöl als Motoren-Treibstoff in umgebauten Fahrzeugen einzusetzen. Laut
Aussage von Maschinenring-Geschäftsführer Josef Schneider koste ein Umba=
derzeit jedoch noch zwischen 4.000 und 8.000 DM, der Preis für kaltgepress=es
Rapsöl liege seit Jahren konstant bei ca. 1 DM/Liter.

Daniel Dobmeyer, stellvertretender JU-Kreisvorsitzender, verwies auf die
geringe Steuerbelastung für Biodiesel und Rapsöl - er forderte die rot-g=üne
Bundesregierung auf, dies aus Umweltschutz-Gründen auch so beizubehalten.
Treibstoff auf pflanzlicher Basis sei weitgehend CO2-neutral.
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Bildunterschrift:

"75 PS stark, traumhafte Abgaswerte und flott wie ein Benziner" - Josef
Schneider (3. von links) präsentierte den 50 Besuchern samt MdB Rudolf Kra=s
(rechts), MdB Albert Deß und Bauernpräsident Franz Kustner (2. von links=
stolz sein mit Rapsöl betriebenes Auto.

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