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KASTL (nbs). Einen beachtlichen Beitrag leisteten die
Mitglieder der Frauenunion Kastl in den letzten drei Monaten bei der Organisation von
Sach- und Geldspenden für ein Kinderheim in Bosnien. Die zwei großen Lastkraftwagen die
letzten Samstag in Kastl mit diesen Hilfsgütern beladen wurden, reichten nicht aus. Die
übrigen Hilfsgüter, nochmals ein großer LKW voll, kommen nun in ein Zwischenlager nach
Roth, wo diese mit dem nächsten Konvoi auf die Reise zu den durch den Krieg geschädigten
Kindern nachfolgen.
Im Rahmen des Kastler Sommers riefen die Gewerbetreibenden vom Verein für Tourismus
und Gewerbe Kastl zu einer Spenden- und Sammelaktion für die Kriegskindernothilfe in
Bosnien auf. Diese Aktion unter dem Leitthema Lichtblicke erfolgte im Rahmen
der Kriegskindernothilfe Roth und des Ökumenischen Friedeskreises Schwabach für ein
Kinderheim für Waisen oder zurückgelassene Kinder in Kulen Vakuf im Großraum Bihac. Den
Kontakt fanden die Kastler über den Deininger Rektor, Heinz Lang, zu den Aktiven aus
Deining um Rosmarie Sippl.
Dieser Sammlung schloß sich die Frauenunion Kastl mit Getraut Steuerl und Angelika Hiller
an. Als örtliches Lager in Kastl stellten die Familien Weigl die Räumlichkeiten der
ehemaligen Knopffabrik zur Verfügung. Auf zwei Etagen waren die Räume bis unter die
Decke, von seit Juli gespendeten Waren, gefüllt. Gesammelt wurden neben Kleidung für
Babys, für Kinder und Erwachsene auch Kinderbetten und Wiegen, Hygieneartikel,
Babyflaschen, Babynahrung, Handtücher, Bettwäsche, Wolldecken, Betten und Geschirr aller
Art. Auch Frauen aus umliegenden Gemeinden lieferten in Kastl ihre Spenden an. Große
Unterstützung bot die örtliche Marktbäckerei Nürnberger, die neben der Infoverteilung
beim Verkauf ihrer Brötchen in den verschiedenen Orten jede Woche zwei
Lieferwägen voller Spendenartikel zurückbrachten. Zudem spendierte diese Bäckerei noch
eine Tonne Mehl. An Geldspenden kamen mehrere tausend Mark. Die größte Einzelspende von
einer Person aus Amberg betrug 2000 Mark.
Letzten Samstag wurden nun zwei große Lkws von freiwilligen Helfern aus Kastl beladen,
die am Sonntag mit ihren Partnern aus Deining, Roth und Freystadt ins Kriesengebiet nach
Bosnien starteten. Als Fahrer des 11 Toner, den die Firma Wels aus Amberg zur Verfügung
stellte, übernahmen Andreas Hiller und Gerd Steuerl aus Kastl das Steuer. Den
Siebentonner von der Firma Ginger aus Regenstauf steuern Rainer Steuerl und Tobias Lang.
Der Vorsitzende der Gewerbetreibenden Betriebe in Kastl, Markus
Schuller dankte den vielen Helferinnen der Frauenunion für ihren großartigen Einsatz.
In Kulen Vakuf, im Großraum Bihac wird mit diesen Spenden die durch die
Kriegskindernothilfe renovierte, frühere Schulküche, ein Kinderheim für Waisen oder
zurückgelassene Kinder gebaut. Der Rohbau steht bereits. 40 Kinder sollen auf insgesamt
337 Quadratmetern eine neue Heimat finden. Dieses Haus kostet alles in allem 260000 Mark.
Zur Finanzierung fehlen derzeit 85000 Mark. Außerdem sind Zuschüsse für die jährlichen
Betriebskosten von rund 65000 Mark aufzubringen.
Andy Hiller und Gert Steuerl im linken LKW, Tobias Lang und Rainer Steuerl im
rechten LKW, vorne v.l.n.r: Angelika Hiller, Daniela Schuller, Gertraud und Barbara
Steuerl, Markus und Maxl Schuller, Sebastian Lang, Resi und Georg Lang.
Treffen mit den Helfern aus Deining und Roth auf dem Parkplatz bei Velburg und
Aufbruch Richtung Passau am Sonntag, dem 10.10.99 gegen 13.00 Uhr |