Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Jan 1999- 1  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header


Kastler Recht 1999

Kare9907t.jpg (3477 Byte)Kastl (nla). Eine große Anzahl von Bürgern aus Kastl und Umgebung fand sich zum traditionellen Kastler Recht am Montag auf dem Kastler Marktplatz ein. Am ersten Montag nach "Dreikönig" holen sich die Kastler seit der Marktrechtsverleihung durch König Ludwig vor 676 Jahren ihr "Kastler Recht" in den Wirtshäusern des Ortes.

 

Kare9903t.jpg (2764 Byte)Zu einem einstündigen Rahmenprogramm hatte der Kulturverein "Kulturkastl" eingeladen. In Filser-Worten begrüßte Vorsitzender Hermann Forster die Bürger. Ein Herold zu Pferde verlas zum Ende schließlich die kaiserliche Urkunde zur Marktrechtsverleihung mit den drei Teilen: das Recht Markt zu halten, die Gerichtsbarkeit in Kastl zu halten und das Abliefern des Zehent beim Kloster.Bevor es in den Wirtsstuben zünftig aufging, wurde das Kastler Lokalgeschehen auf die Schippe genommen.

Kare9909t.jpg (3238 Byte)In mehrstimmigen G´stanzln wurde an das Geschehen des vergangenen Jahres erinnert: Die Öffnung eines neuen Einkaufsmarktes wurde erwähnt, die zur Schließung des bisherigen führte, der neue Pfarrer wurde gerügt, weil er zu lange predigt und die bisweilen befremdlichen Liturgie des Pfarrers von Utzenhofen wurde ausgesungen.

 

Kare9904t.jpg (2327 Byte)Anschließend wurde durch die Theatergruppe ein herb-kritisches "Kasperltheater" aufgeführt, womit an eine Gerichtsverhandlung in Amberg erinnert wurde und dessen Ähnlichkeiten mit lebenden Personen voll beabsichtigt war. Der Kasperl wirkte als Moderator dieser Aufführung. Der Reihe nach vorgestellt wurden der Alleinherrscher, König Hanus Raabus, der ohnehin nur noch drei Jahre regieren will und der Räuberhauptmann Heinz, der nur mit seinem Standartspruch antwortete: "http://www.kastl.net", Großmutter Sieglinde, die ihren SPD-Ausweis verlegt hat und seitdem nur noch "schwarz sieht", das Bademeister-Krokodil, das Korkodilstränen vergießt, weil der König das Freibad schließen will, und der "Seppl", der als Hofberichterstatter wirkt und nur deshalb soviele Zeugen vor Gericht zitierte, weil dadurch möglichst viel Zeugengeld anfiel.

Außerdem wirkten mit ein Kasperltheater-Teufel, der Worte des Sensenmannes aus dem Schweppermannspiel zitierte und eine Gretl, die zur Vernunft aufforderte. Wie die Geschichte künftig weitergeht wurde auch gleich verkündet: "weiterhin 8:7". Eine Bürgerin mit dem unverwechselbaren Birgländer Dialekt stellte fest, "daß es auf die paar Bröckerl vom Birgland auch nimmer ankäme" (das Abwasser vom Birgland soll künftig vor Kastl in die Lauterach eingeleitet werden).

Nach etwas einer Stunde verteilten sich die Besucher auf die Wirtshäuser des Ortes, die von der zünftigen "Kirwa-Musi" der Reihe nach aufgesucht wurden.

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