Ausgangspunkt war die Thematik des "dreifaltigen Gottes", wozu der Leiter des Seelsorgeamtes der Diözese Eichstätt, Domkapiturlar Rainer Brummer ausführlich Stellung nahm. Brummer stellte Eingangs fest: "Unsere Seelen kommen durch die heutige Hektik und den Stress der Arbeit nicht mehr nach". Brummer fragte die Pfarrgemeinderäte: "Wo leben wir mit unserem Glauben?" Und der Referent stellte fest: "Wir lassen uns von unserer Welt beherrschen, wo nur das zählt was uns was bringt und alles, was das Leben schöner macht, wie Liebe und Geborgenheit werden hinten angestellt". Brummer weiter:, "Wir leben in einer Welt voller ‘Ich-linge’, sprich Egoisten, in einer Ellenbogengemeinschaft und der Gleichmacherei". Dazu komme, dass der Gottesdienst für viele Christen nicht mehr die Wertschätzung einer Hochfeier hat, sondern er wird zum Angebot unter Angeboten, wie Pfarrer Franz Dunkel bedauerte. Eine Religionslehrerin berichtete, dass manche Kinder im Unterricht fragen wenn ihre Mitschüler das Kreuzzeichen machen:, "was machst den du da". Selbst Priester sind überfordert, versagen und werden zum "Verwalter" der Kirche, hieß es. Zur Kirchenverdrossenheit kommt noch der nachlassende Sinn für die Gemeinschaft. Das Solitaritätsempfinden schwindet und jeder lebt seinen eigenen Glauben, so die Argumentationen.

Domkapiturlar Rainer Brummer der zu dieser Lage auch keinen "Königsweg" wußte appellierte an die kirchlichen Mitarbeiter, ihren eigenen Glauben nicht aufgesetzt sondern ehrlich zu leben. "Ein ehrliches Glaubenszeugnis wird von Jedem akzeptiert", betonte Brummer. Jeder Christ sollte so auch "ein Stück Missionar" sein, forderte der Referent auf. "Der Glaube müsse für den Christen im Alltagsleben geerdet werden, nämlich im lieben, leiden und sterben". Den die Bekehrung geschieht meist außerhalb des Gotteshauses, im Alltag, führte Brummer an. Der Gast aus Eichstätt empfahl den Mitarbeitern durch ihr Engagement den "Suchenden" ein deutliches aber unaufdringliches Zeichen im ehrlichen Gespräch zu geben und diese nicht verurteilen.

Der dreifaltige Gott kann nach Aussage von Brummer nicht erklärt werden, er muß, "geglaubt" werden. Das geschieht beim Bibellesen und mit dem Besuch der Gottesdienste. Als Beispiel führte der Referent das Leben des Heiligen Franziskus oder von Mutter Therese an. Brummer forderte die Mitarbeiter auf, im Alltag Freude aufleuchten lassen aber auch das Maul aufmachen und Flagge zeigen. Am Symbol einer Flöte rief der Domkapiturlar auf, den Atem Gottes einlassen, die Melodie Jesu spielen und dabei den Geist der Einheit suchen. "Keiner", so Brummer, ist zu unbegabt die Melodie Christi zu spielen". "Wenn wir sie nicht spielen, wer sonst", fragte der Geistliche. Im Geist Jesu gelte es auch Brücken zu den anderen Konfessionen zu bauen. Den Geist der Einheit suchen und lebendig werden lassen beginnt, nach den Ausführungen des Eichstätter Referenten, für jeden Christen im eigenen Herzen. Als praktische Aktivitäten empfahl Brummer soziale Aktionen.