Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Dez 1999 - 2  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header


Rätselraten zu Sitzungspunkten
Eine Forderung mit Folgen
Ordentliche Sitzungsvorbereitung
Streit geht weiter?
Ach so geht das!
sachlicher Nachschlag

Bild und Links

Zu Sachlichkeit und Friede zurückkehren
(beinahe eine Glosse)

In der letzten Sitzung des Jahres 99 wünschte sich Bürgermeister Hans Raab, dass man wieder zur sachlichen Diskussion zurückfinden möge. Dies kann man nur unterstreichen. Voraussetzung zur sachlichen Diskussion ist Information. Bei der Abwasseranlage Birgland durfte man erstmals sachlich diskutieren, als die Baumassnahmen für die Firmen ausgeschrieben waren und eigentlich nichts mehr zu entscheiden war. Qualvolle Diskussionen im Rat waren die Folge.

Die Ladung zur 47. Sitzung am 2. Dezember 1999 enthielt unter TOP 5 die Zeile "Festlegung von Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung Utzenhofen und unter TOP 7 den Hinweis "Präsentation des Marktes Kastl im Internet". Zwei Themen in einer Sitzung, zu denen man allein von der Ladung her zu wenig Vorinformation hat.

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 Rätselraten zu Sitzungspunkten

"Worum also geht es in Utzenhofen?", fragt man sich, wenn man sich auf die Sitzung vorbereitet. Am Sitzungstag bei TOP 5 erfährt man es dann, dass der Bürgermeister drei weitere Brücken bauen will. "Nicht bauen!", sagt er dann aber, "nur planen bzw. beantragen!". "So entstand vor Jahren das Millionenbauwerk Schulhauserweiterung", sagt ein Marktrat, und schon ist der Streit wieder da! Die Bürgermeister-Mehrheit steht bald, die Minderheit kann sich überlegen, ob sie dafür oder dagegen stimmt.

 "Worum also geht es bei der Internetpräsentation?", fragt man sich bei TOP 7. In der Sitzung erfährt man dann, dass der Kämmerer die Domain auf einen anderen Server legen will und neue Seiten für Kastl erstellen will. Mit den bisherigen Seiten, das hat er früher schon einmal gesagt, "identifiziert er sich nicht". Heinz Lang hat sie vor vier Jahren in Ferienarbeit kostenlos erstellt und für Kastl ins Netz legen lassen. Absicht damals war, die Kastler Handwerker, früher als anderswo, zukunftsfähig zu machen. "Vorsprung beim Umgang mit den neuen Medien", so Lang damals, "ist Vorsprung für den Betrieb!" Soll dieser Heinz Lang dagegen reden, dass seine Seiten entfernt bzw. erneuert werden? Er schweigt und signalisiert Zustimmung (Enthaltungen gibt es nicht, dagegen sein, ohne Begründung, kommt nicht gut an).

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Eine Forderung mit Folgen 

Mutig legt der Kämmerer noch etwas nach: "und die e-mail -Adressen der Firmen sollen künftig auch nicht mehr auf der Kastl.de liegen." "Warum denn das? Wo ist das Problem?", denkt man bei sich. Der Kämmerer beantwortet ungefragt: "Damit würde man die zahlreichen fehlgeleiteten e-mails, die bei der info@kastl.de-Adresse landen, vermeiden. "Das kann es nicht sein", denkt man sich. Dieser Arbeitsaufwand mit dem Weiterleiten an die richtige Adresse dauert Sekunden. Und das hätte er beim Provider einfach abstellen lassen können. Was soll´s denkt man sich, müssen die Betriebe eben zur kastl.net wechseln.

Der bisherige Provider informiert die Gewerbetreibenden von den anstehenden Umstellungen und bietet Alternativen an. Dann protestieren Gewerbetreibende und der Kämmerer erkennt die Kurzatmigkeit seines Vorgehens. Er verfasst nachfolgendes e-mail an die "Kastl.de-ler", und glaubt sachliche Fehler bei anderen zu sehen. (e-mail des Kämmerers! mit Kommentar). Weitere Gespräche zum Thema sind nötig. Der Gemeinderatsbeschluss, 14 Tage vorher gefasst, ist bereits nichts mehr wert, eine weitere Beratung und Abstimmung im Januar ist nötig.

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Ordentliche Sitzungsvorbereitung

Wie gesagt: Der Informationsgehalt mancher Ladung geht gegen Null. Zähe Nachfragen, Anmerkungen dazu in nachfolgenden Sitzungen sind die Folge. "Jeder Gemeinderat kann aber," so der Bürgermeister, "jederzeit vorher ins Rathaus kommen, um sich zu erkundigen, denn man will sachlich diskutieren. Eine ordentliche Sitzungsvorbereitung jedoch schildert, durch die Verwaltung zusammengefasst, den Sachverhalt, legt wichtige Begleitschreiben bei und gibt - ganz wichtig - am Ende einen Beschlussvorschlag vor. Diese Texte gehen vor der Sitzung an die Fraktionen, ggf. auch an den Antragsteller. Dann kann sachlich beraten werden.

 

"Streit geht weiter"? 

Zwei Wochen nach dieser Sitzung liest man dann in der "Amberger Zeitung": "Bau vollendet, Streit geht weiter". "Eine höchstgradig umstrittene Baumaßnahme fand gestern ihren vorläufigen Abschluss". So schreibt die AZ in ihrer Ausgabe vom 16.12.1999. Im weiteren Verlauf werden die Sachverhalte derart verdreht dargestellt, dass man auch als Insider lange braucht, um zu kapieren, was eigentlich im im Kastler Streit aktuell geschehen ist -  nämlich gar nichts.

Die Bundesstraßenbrücke wurde für den Verkehr freigegeben. Es gab also "Leberkäs für die Gäste", wie der Bürgermeister zu solchen Anlässen traditionsgemäß witzelt. In Wirklichkeit gibt es dann nämlich gemischte Braten und der Bürgermeister hat die Lacher auf seiner Seite.

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 Ach so geht das!

Dann dämmert einem langsam, wie es zu diesem Zeitungsbericht kommen konnte. Was will man schon reden bei der Eröffnung dieser Brücke. Natürlich! Der Bürgermeister und der Chef des Straßenbauamtes haben sich vermutlich gegenseitig bemitleidet, wie schwer Straßenbau allgemein und in Kastl im besonderen ist, angesichts dieser bösen Gemeinderäte. Oder man hat sich vielleicht gegenseitig auf die Schulter geklopft, wie toll man diese Gegner bisher an die Wand gespielt hat.

Der geneigte Bürger aber liest den Zeitungsbericht und glaubt, dass diese uneinsichtigen Straßenbaugegner die neue Brücke wieder wegprozessieren wollen. Manche Bürger schütteln nur den Kopf, andere werden aggressiv, dass sie diese Gegner am liebsten würgen möchten. Was muss sich doch dieser Bürgermeister alles gefallen lassen, denkt der Bürger. Und obwohl seit vielen Monaten im Gemeinderat über das Streitobjekt nicht mehr gesprochen wurde, liest er von dem Streit in Kastl und seinem armen Bürgermeister.

Also auch, wenn die streitbare Minderheit im Gemeinderat schweigt, ist die Sachlichkeit und der Friede, den Kastl haben möchte, nicht da.

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Doch noch ein sachlicher Nachschlag:

Als die Brücke 1998 geplant wurde, war der Marktgemeinderat längst über der Staatsstraße ins Lauterachtal zerstritten. Richtig ist, dass diese innerörtliche Brücke für kaum einen Kastler ein größeres Problem dargestellt hat. Richtig ist, dass die ersten Vorstellungen des Herrn Gläser vom Straßenbauamt selbst einige Straßenbau-Fans abgeschreckt haben. Richtig ist ferner, dass die Planer dieser Brücke dankenswerter Weise wesentliche Verbesserungsvorschläge der Minderheit im Kastler Marktrat aufgegriffen haben (aus zwei Brücken eine machen und den Damm abgraben, das Niveau absenken). Die Spitze des Streites bzw. dessen Tiefstpunkt war das mit Sicherheit nicht. Das war schon eher der Zeugenaufmarsch im Amberger Gericht mit dem Eid des Piehler-Freundes, Xaver Riehl.

Die Baumassnahme Bundesstraßenbrücke war höchstens eine Randthematik und hat Emotionen nur dort erregt, wo  einmal mehr   unerträgliche Arroganz in Erscheinung trat. Frau Meier vom Straßenbauamt meinte, dass sie bestimmt, worüber der Gemeinderat diskutiert und worüber nicht. Dass man überhaupt wenigstens ein Jahr zuvor informiert wurde, bedurfte einer Anfrage von Räten, die etwas läuten gehört hatten. Der Bürgermeister kannte angeblich keine Pläne diesbezüglich. Hubert Geitner hingegen, als Rat meist bei der Bürgermeistermehrheit, gibt im Laufe der gleichen Sitzung noch zu, die Pläne gesehen zu haben. 14 Tage später gibt der Bürgermeister offiziell fertige Pläne an die Marktgemeinderäte weiter.

Richtig ist aber auch, dass mit dem Abschneiden des Ortsteiles Hammer die Alternativen zum weiteren Ausbau des Lauterachtales entscheidend verringert wurden. Leider wird diese Brücke aber nicht der Abschluss der Baumassnahmen sein können. Und zu dem, was jetzt noch folgt, haben viele Kastler ihre Bedenken vorgetragen und deswegen wurde vom "Verein der Freunde des Lauterachtales" mit dem Musterkläger Heinz Lang ein Verfahren am Verwaltungsgerichtshof angestrengt, dessen Entscheidung seit Jahren aussteht, also vor der angeblichen Planung dieser Brücke veranlasst wurde. Dieses Verfahren muss aufrecht erhalten werden, weil die planerische Unvernunft jetzt erst ihre schlimmsten Früchte zum Schaden des Lauterachtales hervorbringen könnte.

 

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B299 Brücke neu

Die neue Brücke der Bundesstraße zwischen BayWa und Anwesen Fuhrunternehmen Geitner wurde in der Woche vom Buß- und Bettag für den Verkehr geöffnet.

brk299offent.jpg (13618 Byte)

1. baumaßnahmen b299 3/99 ; 2. Pläne ; 3. Diskussion ; 4. Anfrage vorher

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