Amberg-Sulzbach, Neumarkt, Kastl (nla). Die Mandatsträger der CSU im Bundeswahlkreis trafen sich im Forsthof Kastl. Dabei wurde MdB Rudolf Kraus erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die politische Diskussion stand noch ganz unter dem Eindruck der Regierungskrise in Bonn, eingeleitet durch den Rücktritt des Bundesfinanzministers, Oskar Lafontaine.

Zur Bundeswahlkreiskonferenz mit Neuwahlen hatte der Vorsitzende, MdB Rudolf Kraus, die Mandatsträger aus den Landkreisen Amberg und Neumarkt eingeladen. In der politischen Diskussion stand man noch ganz unter dem Eindruck der Bonner Regierungskrise. "Uns geht es, wie dem Großteil der Menschen im In- und Ausland. Der Rücktritt des Finanzministers wird als Erleichterung empfunden," meinte Rudolf Kraus, "doch geht die verfahrene Situation längst nicht nur auf seine Kappe. Die Verantwortung trägt natürlich der Kanzler. Jedermann hält die bisher beschlossenen Maßnahmen für unausgereift und nicht durchdacht."

Interessant, so die Diskussion der Mandatsträger, dürfte das Verhalten des bisherigen hessischen Ministerpräsidenten bei der Frage des Länderfinanzausgleiches werden. Dieser hatte bisher zusammen mit den Bayern eine Änderung der gegenwärtigen Belastungen gefordert.

Mit großem Nachdruck forderte die Bundeswahlkreiskonferenz, daß die bisherigen Anliegen der örtlichen Bevölkerung auch von der neuen Bundesregierung beachtet werden. Man habe sich mit Minister Kanthers Entscheidung zum Ungarischen Gymnasium Kastl nicht abgefunden und könne auch die neue Bundesregierung nicht aus der Verantwortung lassen. Ebenso erwarte man von der Bayerischen Staatsregierung, daß sie ihre Haltung dazu überdenkt, gerade im Hinblick auf die Tatsache, daß die Gebäude im Besitz des Freistaates sind und sie im Falle der Schließung des Gymnasiums eine Nachfolgenutzung überlegen müßte.

Genauso konsequent, wie bei der alten Bundesregierung, fordert man auch jetzt den unverzüglichen Ausbau der A6, wenn die Baureife erreicht ist und den zügigen Ausbau der B299 über Neumarkt hinaus.

Wichtig sei die Bebehaltung der Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur für die Gebiete, die bisher gefördert wurden. Auf besondere Empörung stießen die Vereinbarungen der EG Landwirtschaftsminister zur Agenda 2000. Wenn die beschlossenen Beschränkungen eintreten, wird das zu tausendfachen Betriebsschließungen führen.

In den nachfolgenden Wahlen zur Vorstandschaft wurde Rudolf Kraus einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Wie bisher bleibt Staatssekretär Hans Spitzner sein Stellvertreter. Die Kasse wird weiterhin Maria Reindl führen. Zu Kassenprüfern wurden die Vorsitzenden der Jungen Union Neumarkt, Michael Pfeifer, und Amberg, Matthias Schöberl, gewählt. In den Beratungen wurden Maßnahmen zur Europawahl und zur Mitgliederwerbung besprochen.

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