zurück zur AG 2001 -          Anfang
zurück zu Kastl.net
 
Lehrplan Jahrgangsstufe 8

 

(DIE LINKS STELLEN QUERVERBINDUNGEN ZU ANDEREN FÄCHERN DAR)

Die Berufswahl rückt näher, Berufsorientierung wird zur besonderen Aufgabe dieser Jahrgangsstufe. In den praktischen Fächern kann sich der junge Mensch weiter erproben, bei Betriebserkundungen und insbesondere im Betriebspraktikum macht er unmittelbare Erfahrungen mit der Arbeitswelt. Die Berufsberatung hilft mit, seine Wünsche mit den Möglichkeiten abzustimmen; er wird realistischer und nüchterner, vielleicht auch mutloser. Viele Schüler zeigen zunehmenden Willen zur Leistung. Andere steigen innerlich aus, demonstrieren ihr Desinteresse, sind nur schwer für den Unterricht zu motivieren. Durch Übernahme von Aufgaben im Schulleben können manche von ihnen neues Interesse und Selbstvertrauen gewinnen.
 

Einige Schüler haben am Ende des Schuljahres ihre Schulpflicht erfüllt. Sie stehen vor der Frage, ob sie die Hauptschule freiwillig weiter besuchen oder in die Berufsausbildung gehen sollen. Die Schule ist bei der Beratung dieser Jugendlichen besonders gefordert.
 

Rückkehrer aus anderen Schularten kommen in die Klasse, die Altersunterschiede nehmen zu. Kulturspezifische Eigenheiten der Schüler unterschiedlicher Herkunft prägen sich deutlicher aus. Hinzu kommt das immer noch gegebene Reifungsgefälle zwischen Mädchen und Buben. Außerschulische Freundschaften und Liebesbeziehungen bahnen sich an. Durch all dies wird die Klasse heterogener. Einzelansprüche mit gemeinsamen Interessen und Pflichten zu verknüpfen, fordert besonderes Führungsgeschick der Lehrer. Katholische Religionslehre (Jahrgangsstufe 8)  

Leitmotiv: Lebensplanung - in meinem Leben Sinn finden
 

8.1 Sehnsucht nach Leben - Sinn suchen  EvR8.2, Eth8.1

Jugendliche sind auf der Suche nach einem Leben, das sich lohnt. Sie sollen unterschiedliche Ausdrucksformen der Sehnsucht nach Leben kennen lernen und darauf aufmerksam werden, dass diese Sehnsucht nie vollkommen zu stillen ist, sondern immer offen bleibt und die eigene Kreativität ständig neu herausfordert. Anhand konkreter Beispiele sollen die Schüler Schicksale von Menschen kennen lernen, die in eine Sucht geraten sind oder einer pseudoreligiösen Gruppe angehören. Sie sollen nach Wegen suchen, die ihnen helfen, ihr Leben in Freiheit zu entfalten. Dabei können sie entdecken, was ihre Freude am Leben fördert und dies in kleinen Schritten im Alltag umsetzen.
 

8.1.1 Die Sehnsucht ist groß - was Jugendlichen wichtig ist  Ku8.5

- Lebensformen Jugendlicher und ihre Sehnsüchte (z. B. Outfit  WTG8.4, WTG8.7, Sprechweisen, Musik  E8.2, Mu8.1, Treffpunkte, Freunde, Cliquen, Gemeinschaft, Rituale, Sport)
 

8.1.2 Achtung Sackgasse! - Wenn aus Sehnsucht Sucht wird

- Suchtgefahren und ihre Folgen (z. B. Rausch- und Suchtmittel  Ph/Ch/B8.3.4, Fernsehen, Computer, Musik, Glücksspiel)

- aktuelle pseudoreligiöse Gruppierungen (z. B. okkulte Praktiken, Psychokulte und Sekten)

 Mu8.2.3; Merkmale, Strategien, Folgen (z. B. Realitätsverlust, Fremdbestimmung, Isolation, Gewaltbereitschaft)
 

8.1.3 Sinn entdecken - was mein Leben schön macht  Ph/Ch/B8.3.4

- spüren, wie schön es ist, zu leben (z. B. Leben als Geschenk, Gefühle zeigen, Probleme anpacken; Sehnsüchte fordern heraus, kreativ zu sein  Ku8.4)

- entdecken, dass ich für andere wichtig bin: ich werde gebraucht (z. B. Freunde, Familie, Gruppe); ich bin für Gott wichtig (z. B. Jes 49,15-16; Joh 3,16f.; meditative Vertiefung)
 
 

8.2 Wofür die Kirche da ist - Hilfen zum Leben  EvR8.5

Viele Jugendliche sind über die Dienste und Aufgaben der Kirche nur unzureichend informiert. Sie sollen deshalb auf das Wirken der Kirche in ihrem Lebensraum aufmerksam werden. Dabei lernen sie die Kirche als eine Gemeinschaft verstehen, zu deren Selbstverständnis es gehört, sich für andere Menschen, für Arme, Notleidende und Unterdrückte einzusetzen. Ein Einblick in die vielfältigen Aktivitäten und Projekte kirchlicher Gruppen und Verbände kann das Interesse der Schüler für die Aufgaben der Kirche wecken und ihnen helfen, sich in ihr zu engagieren.
 

8.2.1 Aktive Pfarrgemeinden - das Evangelium als Richtschnur

- warum sich Menschen in der Gemeinde engagieren (z. B. in Jugendgruppen, -verbänden; in Projekten und Diensten) G/Sk/Ek8.1.5; wie die Kirche sich versteht: Gemeinschaft und Zeichen der Liebe Gottes; Bilder für die Kirche (z. B. Volk Gottes, Leib Christi, Schiff, Netz)
 

8.2.2 Kirche in unserer Gesellschaft - Verantwortung übernehmen

- sozial-caritative und seelsorgliche Dienste (haupt- und ehrenamtliche Dienste)  HsB8.4.2

- für eine menschliche Arbeitswelt und Kultur (z. B. CAJ, KAB, Kolpingwerk, Betriebsseelsorge; Verlautbarungen zu kulturellen und sozialen Fragen, zu Sonn- und Feiertagen)
 

8.2.3 In der Einen Welt leben - Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden  Ku8.5

- nicht auf Kosten anderer leben (z. B. die "Dritte Welt" deckt uns den Tisch)

- anders leben, damit andere leben können (z. B. Konsequenzen für unseren Lebensstil, Eine-Welt-Läden, kirchliche Hilfswerke); ggf. Projekt

- ggf. Firmunterricht
 

8.3 Miteinander gehen - Freundschaft und Liebe  Eth8.2

Fragen nach Freundschaft, Liebe und Sexualität beschäftigen Heranwachsende in hohem Maße. Die Auseinandersetzung mit den oft unterschiedlichen Einstellungen der Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen soll sie veranlassen, gesellschaftliche wie eigene Vorstellungen zu hinterfragen. Biblische Aussagen können die Jugendlichen ermutigen, Sexualität als kostbare Gabe zu verstehen, die der Achtung und Wertschätzung bedarf. Die Schüler sollen erkennen, dass Zuneigung, Zärtlichkeit und Sexualität als Formen personaler Beziehung und Liebe lebenslange Prozesse sind. Dabei können sie für die verwandelnde Kraft der Liebe sensibel werden.
 

8.3.1 Auf der Wunschliste ganz oben - einen Freund oder eine Freundin finden  D8.1.1

- Erfahrungen mit Freundschaft; was Jungen und Mädchen voneinander erwarten: Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen

- Klischees von Freundschaft und Liebe (z. B. Männer- und Frauenbilder in den Medien)
 

8.3.2 Sich selbst annehmen - auf dem Weg zum Frau- bzw. Mannsein

- Ich bin so, wie ich bin: Wer bin ich? (z. B. Aussehen und Kleidung  WTG8.7; sich selbst mögen - als Mädchen bzw. Junge; Anerkennung suchen); mein Körper: Ausdruck meiner Person (z. B. Übungen zur Körpererfahrung, Körpersprache)

- Geschlechtlichkeit: ein kostbares Gut (z. B. eine Ausdrucksmöglichkeit von Zärtlichkeit und Liebe; Geschlechtlichkeit, ein Wunder der Natur; Wertschätzung und Verantwortung in Sprache, Medien, Verhalten; Schamgrenzen und Intimsphäre)

- als Mann und Frau leben: füreinander geschaffen (z. B. Gen 1,26-27; 2,18.21-25)
 

8.3.3 Liebe verändert - mit anderen Augen sehen

- vom Verliebtsein zur Liebe (z. B. Entwicklungs- und Reifungsprozess, Stufen der Zärtlichkeit, was alles zur Liebe gehört; einander nicht drängen, warten können, Problematik früher Sexualbeziehungen und Dauerbindungen; ggf. Hld 8,7; Sir 6,14-17)

- in der Liebe wachsen (z. B. Lebensstadien, Gottes- und Nächstenliebe; Aussagen der Bibel: Röm 13,8-10; 1 Kor 12,31b-13,8a)
 
 

8.4 "Höre Israel, Jahwe unser Gott ist einzig"- die Religion der Juden  EvR8.3, Eth8.5

In der Religion der Juden finden die Schüler die Wurzel des Christentums. Sie sollen auf Spuren des Judentums in unserer Kultur aufmerksam werden und Grundzüge des Glaubens der Juden kennen lernen. Dabei können sie ein Gespür für die Glaubenskraft der jüdischen Religion bekommen und erkennen, wie stark der jüdische Glaube das Christentum prägt. Die oft leidvolle Geschichte der Juden in Europa und die Schuldgeschichte der Christen gegenüber den Juden sollen sie als Mahnung erkennen, jeglicher Form von Judenfeindlichkeit entgegenzutreten. Dadurch sollen sie herausgefordert werden, sich für die Würde jedes Menschen und für Verständigung und Versöhnung einzusetzen.
 

8.4.1 Jüdisches Glaubensleben - Frömmigkeit, Feste und Brauchtum

- Spuren des Judentums bei uns (z. B. Erzählungen, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler, jüdische Organisationen; regionale Zeugnisse jüdischer Kultur: Synagogen, Friedhöfe, Gedenktafeln, Straßennamen, Gebäude)

- nach der Tora und ihrer Überlieferung leben (ggf. Mischna und Talmud): z. B. Alltag, Feste und Festkalender; Feiern in der Synagoge und zu Hause: Sabbat, Pessach; ggf. Synagogenbesuch
 

8.4.2 Miteinander zutiefst verbunden - jüdischer und christlicher Glaube

- die Bibel der Juden: das Buch Jesu und der Jünger (Bücher der Weisung, Propheten, Schriften)

- der Glaube an Jahwe als den einzigen Gott (z. B. Dtn 6,1-9, Dekalog, Gottes- und Nächstenliebe); der jüdische Prophet Jesus - Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Messias

- ggf.: jüdisches Erbe im Christentum (z. B. Synagoge-Kirche, Pessach-Abendmahl, Sabbat-Sonntag)
 

8.4.3 Entfremdung und Verfolgung - Verständigung und Versöhnung

- Juden und Christen in der Geschichte (z. B. Juden als "Sündenböcke", Ghettos, Judenpogrome)

- Verfolgungen der Juden im Nationalsozialismus (Auschwitz); ggf. Beispiele aus dem örtlichen Umkreis  G/Sk/Ek8.7.2, G/Sk/Ek8.7.4

- Verständigung und Versöhnung (z. B. II. Vatikanisches Konzil, kirchliche Initiativen; Woche der Brüderlichkeit, Aktion Sühnezeichen, Jugendaustausch)
 
 

8.5 Die Schöpfung ist uns anvertraut - unsere Welt erhalten und gestalten  EvR8.1

Die Schüler erleben die Großartigkeit der Natur und gleichzeitig die bedrückende Tatsache der Umweltzerstörung. Dies kann ihr Interesse wecken, sich mit den Fragen nach dem Sinn, dem Woher und Wohin unserer Welt auseinander zu setzen. Beim Erschließen biblischer Texte sollen sie sich dafür öffnen, die Welt als Schöpfung Gottes zu sehen und erkennen, dass der Mensch als Abbild Gottes für die Erhaltung und Gestaltung der Schöpfung mitverantwortlich ist. Dadurch werden sie angeregt, sich umweltgerecht zu verhalten und eine liebevolle und ehrfürchtige Haltung gegenüber allen Mitgeschöpfen und dem Schöpfer zu entwickeln.
 

8.5.1 Schönheit und Zerstörung - zwei Gesichter der Welt   Ku8.5

- über die Großartigkeit der Welt staunen (z. B. Makro- und Mikrokosmos, Wunder des Lebens)

- Umweltverschmutzung und -zerstörung (z. B. Tatsachen, Berichte, Gründe)  D8.1.2, Ph/Ch/B8.1.2, Ph/Ch/B8.2.2, G/Sk/Ek8.2.2
 

8.5.2 Deutungen der Welt - Schöpfungstexte

- nach dem Ursprung und Sinn von Welt und Leben fragen (z. B. eigene Fragen und Antworten; Deutungsversuche von Naturwissenschaftlern, in anderen Religionen)

- Grundaussagen der biblischen Schöpfungstexte (z. B. aus Gen 1,1-2,4a; 2,4b-25)  D8.2.1
 

8.5.3 Den Schöpfer loben - Verantwortung für Umwelt und Mitwelt

- als Abbild Gottes für die Schöpfung mitverantwortlich sein (z. B. Gen 1,27-28); unser Auftrag: die Welt schützen (z. B."Bebauen und Hüten " Gen 2,15; Grenzen von Wachstum und Freizügigkeit, Bereitschaft zu Maßhalten und Verzicht; Verbundenheit allen Lebens, Ehrfurcht vor den Mitgeschöpfen)  G/Sk/Ek8.5.1, S8.3.3, HsB8.1

- ggf.: Betrachtung der Mitwelt: Sinnbilder des Lebens entdecken (z. B. Sonnengesang, gegenständliche Meditation; Ps 19,2-7; 104; Sir 42,15-43,33)
 
 

8.6 Den eigenen Weg suchen - was dem Leben Halt und Richtung gibt

Es wird heute zunehmend schwerer, mit den sich immer schneller verändernden Welten von Beruf, Technik und Wissenschaft, von Lebensauffassungen und -verhältnissen zurechtzukommen. Mit Blick auf ein selbstbestimmtes Leben sollen die Schüler Personen kennen lernen, die in der lebendigen Beziehung zu den Mitmenschen und zu Gott ein dauerhaftes und tragfähiges Fundament gefunden haben. Dabei sollen sie darauf aufmerksam werden, dass sich Menschen auf unterschiedlichste Weise von Gott angesprochen fühlen und dies auch ganz unterschiedlich in ihrem Leben zum Ausdruck bringen. Durch die Beschäftigung mit biblischen Gestalten können sie ermutigt werden, sich immer wieder für Gott und die Menschen zu öffnen und zu engagieren.
 

8.6.1 Unser Lebensumfeld - Gesellschaft im Wandel  Eth8.3.2, Al8.3.3, Inf8.4.1

- immer schnellere Veränderungen (z. B. in Beruf, Technik, Wissenschaft, Lebensauffassungen, Lebensformen); Probleme unserer Zeit: z. B. Arbeitslosigkeit, Sehnsucht nach Neuheit und Jugendlichkeit, Spezialistentum, Unübersichtlichkeit, "Gleich-gültigkeit", "anything goes" ...
 

8.6.2 Orientierung finden - was Menschen dauerhaft Halt gibt  Eth8.4.2, Al8.3.3

- wovon sich Menschen leiten lassen (z. B. Personen aus Alltag und Öffentlichkeit; Werte und Haltungen, wie Freiheit, Verantwortung, Menschenrechte, Tugenden, Religiosität, Einsatz für andere; eigene Motive); auf das Gewissen hören - was heißt das? (z. B. Erscheinungsformen des Gewissens; Gewissensorientierung: Mt 22,36-40, Wegweisungen der Kirche; Gewissensbildung)

- aus dem Glauben leben: mit Gott und den Menschen verbunden (z. B. Menschen, die sich für andere einsetzen; Menschen, die allein oder gemeinsam nach den evangelischen Räten leben; "Glaubensgestalten" im eigenen Lebensbereich und bekannte Persönlichkeiten); von Gott angesprochen werden (unterschiedlichste Erlebnisse und Auswirkungen)
 

8.6.3 Frauen und Männer der Bibel - Mut zu unangepasstem Leben

- Maria, eine junge Frau vertraut Gott: Schwester und Vorbild im Glauben (ggf. GL 261); Frauen, die sich trauen (z. B. Rut, Ester, Maria aus Magdala)

- Propheten erfahren und bezeugen den "An-spruch" Gottes (z. B. Elija, Jeremija  EvR8.7.2, Jesaja, Amos, Hosea)
 
  Evangelische Religionslehre (Jahrgangsstufe 8)  
 

8.1 Bebauen und Bewahren - der Mensch in Gottes Schöpfung  KR8.5

Schüler können über dem großartigen "Funktionieren" der Natur ins Staunen kommen, sich angesichts von Umweltzerstörungen aber auch fragen, woher es kommt, dass Menschen ihre Welt immer wieder selbst gefährden. Indem die Schüler sich mit der biblischen Urgeschichte befassen, sollen sie Einsichten zum ambivalenten Wesen des Menschen gewinnen, vor allem zu den Folgen seiner gestörten Beziehung zu Gott. Dabei sollen sie auch wahrnehmen, dass die Bibel nicht historisch berichtet, sondern in ihren "Bild-Geschichten" auch die Schüler selbst ansprechen will. Das Vertrauen, dass Gott seinen Bund hält, kann sie ermutigen, sich für die Bewahrung der Schöpfung und für eine verantwortliche Gestaltung der Zukunft einzusetzen.
 

8.1.1 Menschen gestalten ihre Welt  Ph/Ch/B8.1, Ph/Ch/B8.2.2, Ku8.2

- Staunen, wie wunderbar die Natur eingerichtet ist

- Menschen nutzen die Natur (z. B. Nahrungserzeugung, Städtebau, Energiegewinnung; Bequemlichkeit, Kultur) und gefährden sie (Raubbau an Luft, Wasser, Boden, Bodenschätzen usw. )

- Der Mensch mit seinem Erfindungsgeist gestaltet die Welt (Landwirtschaft, soziale Institutionen, Kultur usw.), geht mit seinen Möglichkeiten jedoch oft egoistisch und unverantwortlich um.
 

8.1.2 Menschen gefährden die Schöpfung - Gott erhält sie

- Gottes gute Schöpfung (1 Mose 2, 4b-23: wohl versorgter Garten; Menschen einander "Gehilfen"; fürsorgliche Herrschaft über die Tiere; Anweisung, sich an Gottes gute An-Ordnung zu halten); Besonderheit des Menschen: Antwort auf Gottes Anrede ("Odem"; dazu Ps. 8); 1. Glaubensartikel mit Luthers Auslegung

- der Mensch trennt sich von Gott und verdirbt Gottes gute Gabe: selbstsüchtige Entscheidung über Gut und Böse statt Achtung der gottgegebenen Lebensmöglichkeiten (1 Mose 3); tödlicher Konkurrenzneid statt "Hüten" der Bruderschaft (1 Mose 4,1-16); Machtstreben und Machbarkeitswahn statt Einander-Verstehen (1 Mose 11,1-9)  S8.3

- Gott lässt seine Menschen und seine Welt nicht fallen (1 MosE8,20-22 und 9,1-15); der Noah-Bund: Gottes Treue zeigt sich an seinen weiterbestehenden Ordnungen; Versöhnung von Mensch und Welt mit Gott durch Christus (Röm 8,19-22; 2 Kor 5,17-20; Kol 1,20)
 

8.1.3 Gott beauftragt Menschen mit dem Bebauen und Bewahren seiner Schöpfung

 G/Sk/Ek8.5.1, HsB8.1, HsB8.2

- Gottes Fürsorge als Befreiung von der Angst, im Leben zu kurz zu kommen (Mt 6,19 oder 25-34), und als Ermutigung, Einstellungen und Verhalten zu ändern (statt Unachtsamkeit, Habgier, Bequemlichkeit, Ausbeutung: Aufmerksamkeit, Maßhalten, Schonung von Gottes Gaben, Bereitschaft und Einsatz für aktives Gestalten)

- Möglichkeiten verantwortlichen "Bebauens und Bewahrens": solidarisches Handeln; phantasievolles Wahrnehmen konkreter Aufgaben; Ehrfurcht vor den Mitgeschöpfen (dazu: Konsumverhalten angesichts "unmenschlicher" Tierzucht und Tierhaltung; Tierversuche); Beschränkung auf das, was wir wirklich brauchen (Lebensstil)
 
 

8.2 Suche nach Sinn - Sehnsucht nach Leben  KR8.1, Eth8.1

Bei ihrer Suche nach einem erfüllten Leben begegnen Jugendliche einem breiten Angebot von Möglichkeiten, Sinn zu finden. Sie sollen sich der Ausdrucksformen ihrer Sehnsüchte ebenso bewusst werden wie der unterschiedlichen Qualität der Sinnangebote. Indem sie unterscheiden lernen, welche Wege zu Abhängigkeiten, welche zu Selbstbestimmung im Rahmen sozialer Bindungen führen, können sie entdecken, was sie auf ihrem eigenen Lebensweg zu einem sinnerfüllten Leben voranbringt.
 

8.2.1 Was Jugendlichen wichtig ist  D8.1.1, E8.2.2, Mu8.1.2, Ku8.5, WTG8.7

- Lebensstil als Ausdrucksform von Sehnsüchten (z. B. Musik, Mode, Sprache, Symbole; Freizeitgestaltung; Abgrenzungen, Beziehungen, Fan-Clubs, Cliquen; Begeisterung für ...)

- Probleme des Heranwachsens (z. B. Unsicherheit: Wer bin ich, wer will ich sein?; Enttäuschungen und Zukunftsängste; Glaubenskrisen)  Al8.3.3
 

8.2.2 Auf dem Markt der Sinnangebote

- Motive der Sinnsuche wie Wunsch nach Glück, Geborgenheit, Selbsterfahrung; Neugier auf das Außer-Gewöhnliche; Reiz des Extremen

- problematischer Umgang mit Übernatürlichem, Geheimnisvollem, Religiösem (z. B. Okkultismus/Spiritismus; Horoskope/Pendeln/Kartenlegen; autoritäre religiöse Gruppen, Psychokulte, Satanskulte o. Ä.); Folgen wie Realitätsverlust, Abhängigkeit, Isolation

- Flucht in die Sucht (z. B. Nikotin, Alkohol, Rausch- und Suchtmittel, "Glotze"; Spielsucht o. Ä.); Folgen wie Willensschwächung, illusionäres Wirklichkeitserleben, Gesundheitsschädigung o. Ä.; Beratungsmöglichkeiten Ph/Ch/B8.3.4
 

8.2.3 "Von guten Mächten wunderbar geborgen" - befreit leben

- Sinn finden: z. B. Dank für Schönheiten des Lebens (Leben als Geschenk annehmen; Sehnsüchte kreativ umsetzen); Öffnung für andere - Entdecken, dass andere uns brauchen; Angebote zu sinnvollen Tätigkeiten wahrnehmen

- Leben aus dem Vertrauen, von Gott angenommen zu sein - auch in schweren Zeiten (Röm 8,28 und 31-39); zunehmende Unabhängigkeit von der Meinung anderer (1 Thess 5,21)
 
 

8.3 Einander besser verstehen - Glaube und Leben der Juden  KR8.4, Eth8.5

Im Judentum können die Schüler Wurzeln des Christentums entdecken. Sie sollen Grundzüge jüdischen Glaubens kennen lernen und auf dessen Spuren in unserer Heimat aufmerksam werden. Dabei können sie ein Gespür für die Glaubenskraft jüdischer Religiosität bekommen und erkennen, dass das Christentum vom Judentum stark geprägt ist. Die oft leidvolle Geschichte der Juden in Europa und die Schuldgeschichte der Christen gegenüber den Juden sollen sie als Mahnung erkennen, für die Würde jedes Menschen einzutreten, und als Aufforderung zu Verständigung und Versöhnung begreifen.
 

8.3.1 Jüdischer Glaube - Leben und Überlieferung

- Spuren jüdischen Lebens bei uns (regionale Zeugnisse jüdischer Kultur, z. B. Synagogen, Friedhöfe, Straßennamen, Gedenktafeln o. Ä.); Hinweis auf bedeutende jüdische Persönlichkeiten

- Leben gemäß der Tora und ihrer Überlieferung: Alltag, Feste/Festkalender, Speisevorschriften; Feiern in der Synagoge und zu Hause: Sabbat, Pessach (ggf. Besuch einer jüdischen Gemeinde/Synagoge)
 

8.3.2 Miteinander verbunden - jüdischer und christlicher Glaube

- Altes Testament der christlichen Kirche - Heilige Schrift der Juden

- der Glaube an den einen Gott (5 Mose 6,1-9, Dekalog, Gottes- und Nächstenliebe)

- jüdisches Erbe im Christentum (z. B. Synagoge-Kirche, Pessach-Abendmahl, Sabbat-Sonntag)
 

8.3.3 Entfremdung und Verfolgung - Verständigung und Versöhnung  G/Sk/Ek8.7.2, G/Sk/Ek8.7.4

- Christen und Juden in der Geschichte (z. B. Juden als "Sündenböcke", Ghetto, Judenpogrome)

- Verfolgung der Juden im "Dritten Reich" (Auschwitz), dazu die Haltung der Kirche; ggf. Beispiele aus dem örtlichen Umkreis

- Unterscheidung, Verständigung, Versöhnung (Jesus, jüdischer Prophet - Jesus Christus, der Erlöser; II. Vat. Konzil, Synodenerklärungen; "Aktion Sühnezeichen", Woche der Brüderlichkeit)
 
 
 
 

Aus dem Wahlpflichtangebot EvR8.4 - EvR8.7 sind zwei Themenbereiche zu behandeln.
 
 

8.4 Bewusster leben - unser Umgang mit der Zeit

Indem die Schüler über ihre Erfahrungen im Umgang mit Zeit nachdenken, sollen sie die Bedeutung der Zeit für ihr Leben als Gabe, Chance und Begrenzung wahrnehmen. Dies soll sie befähigen, das Freizeitangebot unserer Gesellschaft und das eigene Freizeitverhalten zu prüfen und auch mit der als fremdbestimmt erfahrenen Zeit sinnvoll umzugehen. Durch die Besinnung auf biblisches Zeitverständnis können sich die Schüler der Endlichkeit und der Kostbarkeit menschlichen Lebens bewusst werden.
 

8.4.1 Zeit zum Leben - Chancen und Grenzen

- Was fangen wir mit unserer Zeit an?; Unterschied von Uhrzeit und Erlebniszeit; biblische Einsichten: "Alles hat seine Zeit" (Pred 3,2-15), Endlichkeit des Lebens (Ps 90,12)  Mu8.4

- vertrauensvoller Umgang mit Zeit: "Sorget nicht!" (Ps 31, 16); Geschenk der Sabbat- bzw. Sonntagsruhe, der Zeit für Gottes-Dienst (3. Gebot)
 

8.4.2 Zeit haben - fremdbestimmte und verfügbare Zeit

- Möglichkeiten, mit der Zeit umzugehen: Zeit haben oder sich nehmen für ... (offen sein für ...); Zeit lassen oder schenken; keine Zeit haben für ... (verschlossen sein für ...)

- Zeit einteilen: Zeit, die uns genommen wird, z. B. in Schule, Beruf, Familie, aber auch Verlockungen zum Zeitvertreib, durch Medienkonsum o. Ä.; Zeit, die uns gehört: Frei-Zeit
 

8.4.3 Mit meiner Zeit verantwortlich umgehen  Eth8.3.3, Al8.3.3

- Leben gestalten: Entfaltung von Fähigkeiten und Neigungen im Privat- und im Arbeitsleben (Berufsplanung; vernünftige tägliche Zeiteinteilung, Nützen von sich bietenden Gelegenheiten); dazu ein ausführliches Beispiel für sinnvolle Freizeitgestaltung mit Sport, Hobby o. Ä.

- Engagement für andere als Dank für von Gott geschenkte Zeit  EvR8.5.3, G/Sk/Ek8.1.5
 
 

8.5 Verantwortung übernehmen - Dienste der Kirche an der Gesellschaft  KR8.2

Diakonisches Handeln als Hinwendung zu den "Schwachen" ist zentrale Lebensäußerung christlichen Glaubens. Indem Schüler wahrnehmen, wie sich Christen Not leidenden, behinderten, benachteiligten Menschen zuwenden, gewinnen sie einen ansprechenden Zugang zum Leben der Kirche, der sie oft fern stehen. Sie sollen erkennen, wie Diakonie entsteht, welche Aufgaben sie wahrnimmt, wie sie auf neue Herausforderungen eingeht und damit auch zu einer Humanisierung der Gesellschaft beiträgt. Schließlich sollen die Schüler dafür offen werden, selbst Nöte wahrzunehmen und auf sie einzugehen.
 

8.5.1 Lebendige Kirche - Diakonie am Ort

- Schülerwahrnehmungen: Kindergarten, Gemeindeschwester, Krankenhaus, Sammlungen o. Ä.

- Überlegungen zu Fragen wie: Welche Menschen sind in Not und brauchen Hilfe?
 

8.5.2 Kirche erweist ihre Kraft im Dienen

- Motive diakonischen Handelns: Nächstenliebe (dazu: Gal 6,2 oder Werke der Barmherzigkeit Mt 25, 31-46), leiblich-seelisch-soziale Heilung (Gelähmter, Mk 2,2-12 oder Bartimäus, Mk 10,46-52); Nachfolge Jesu; Gottes-Dienst

- "Innere Mission" (Lebensbilder von Gründergestalten wie Löhe, Wichern, Sieveking im Rahmen ihrer Zeit; Aufbau und Entwicklung von Einrichtungen der Inneren Mission in Bayern)
 

8.5.3 Diakonische Arbeit der Kirchen heute  HsB8.4.2

- Arbeitsfelder und Einrichtungen der Kirchen vor Ort; die Notwendigkeit freier Träger gegen einen staatlichen Monopolanspruch auf Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens

- Aktivitäten der Diakonie wie Beobachtung, Aufdecken, Überwinden der Ursachen von Nöten in der Gesellschaft; neue Aufgaben (Beratung, Arbeitslose, Asylbewerber o. Ä.)

- konkrete diakonische Möglichkeiten von Jugendlichen (z. B. kleine Hilfsdienste im Alltag; Umgang mit Behinderten), ggf. im Rahmen einer Aktion (z. B. Besuchs- und Helferdienste, Sammlungen) als Ausdruck der Erkenntnis: "Auch wir sind Kirche".
 
 

8.6 Die Macht des Wortes - verantwortlich reden

Worte haben Wirkungen - im Guten wie im Bösen; deshalb ist es wichtig, dass Schüler dafür sensibel werden, welche Folgen ihr Reden haben kann. Sie sollen erkennen, dass vertrauensvolles und verlässliches Zusammenleben von Menschen auf Wahrheit angewiesen ist, jedoch von Lüge zerstört wird. Sie nehmen wahr, was es in unterschiedlichen Situationen jeweils heißt, verantwortlich die Wahrheit zu sagen. Im Sinn der Nächstenliebe sollen sie bereit werden, nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihr Reden mit dem Nächsten und über ihn an dem zu orientieren, was für diesen gut ist.
 

8.6.1 Worte wirken

- Erfahrungen der Schüler mit der Wirkung von Worten (dazu auch Sprichwörter und Redensarten): Worte trösten, ermutigen, schaffen Vertrauen; Worte schaden, entmutigen, verletzen, zerstören Gemeinschaft

- Wahres reden fördert das Zusammenleben in Familie, Freundschaft, Schule, Gesellschaft (Verlässlichkeit von Zusagen, Verabredungen usw.; wechselseitige Glaubwürdigkeit)

- Unwahres Reden gefährdet und zerstört das Zusammenleben (Lüge und Verrat untergraben Vertrauen; Beleidigung und Verleumdung verletzen oder trennen; "Notlüge" und Halbwahrheiten verunsichern; Sensationsberichterstattung stützt Vorurteile)
 

8.6.2 Schwierigkeiten beim verantwortlichen Umgang mit dem Wort G/Sk/Ek8.4.3

- Einstellungen und Verhaltensweisen, die förderlich oder hinderlich sind, die Wahrheit zu sagen: zuhören; spüren, was andere an Wahrheit vertragen; Mut zum offenen Wort; im rechten Moment schweigen oder: Angst, Feigheit, Trägheit; rasches Urteilen; nur an sich denken; angeben

- Schwierigkeiten mit der Wahrheit: Situationen und Probleme wie zu wenig Bescheid wissen, echte Loyalitäts- und Interessenkonflikte, Rücksicht auf Schwächere, Wahrung von Geheimnissen (etwa Beichtverschwiegenheit), Vertrauensschutz, Schutz der Privatsphäre
 

8.6.3 Verantwortlich reden lernen

- Gottes Liebe zum Menschen und Nächstenliebe als Maßstab unseres Redens zum anderen und über ihn, dazu Luthers Auslegung zum 8. Gebot sowie Eph. 4,25; Vergebung als Neubeginn

- Regeln für verantwortliches Reden: Informationen beschaffen; bedenken, zu wem, in welcher Situation geredet wird; abwägen, welche Folgen entstehen können; helfen, nicht schaden wollen D8.1.1
 
 

8.7 Gott fordert Menschen heraus - Propheten, ihre Botschaft, ihre Hörer

Unheilsankündigungen begegnen Schülern heute als Zukunftsszenarien, die den Untergang voraussagen, wenn nicht im Umweltverhalten, bei der Bevölkerungsvermehrung, in der globalen Verteilung sozialer Chancen radikale Wandlungen erfolgen. Die Schüler sollen erkennen, dass den biblischen Propheten solcher Ruf zu verantwortlichem Handeln nahe steht, dass jedoch hinter ihrem scharfen Blick für Unrecht und ihrer wachen Hoffnung nicht Angst steht, sondern die Überzeugung: Gott liebt seine Menschen und will sie darum auf den rechten Weg bringen. Auch für ihr eigenes Leben können die Schüler am Geschick von Jeremia oder Jona wahrnehmen, wie das Ausrichten des Gotteswortes - mit seiner Kritik an falschen Wegen - Einsamkeit und Zweifel, aber auch Ermutigung und Hoffnung erleben lässt.
 

8.7.1 Gottes Herausforderung an Menschen

- "Von Imperativen umstellt" - Erfahrungen der Schüler bei der Forderung, mit sich und der Welt zurechtzukommen (Fatalismus, Ignorieren, falsche Sicherheiten o. Ä.)

- Gott will, dass wir verantwortlich handeln: Eine Überforderung? - Können, sollen, wollen wir das?

- Gott fordert Einzelne besonders heraus: sein Ruf an Propheten (Jeremia oder Jona), dazu geschichtlicher/biographischer Hintergrund
 

8.7.2 Erfahrungen mit Gottes Herausforderung

- Stationen auf dem Lebensweg des Jeremia: Tempelrede (Jer 26,1-19); Unheilsverkündigung (Jer 19,1-5 u. 10f.; 20,1ff.); Widerstand des Volkes und die Erfahrung der Demütigung (Jer 27,1-28,11 in Auswahl); Klage und Rettung (Jer 15,10-21); Hoffnung auf Umkehr (Jer 29,11-14; 31,31-34)  KR8.6.3

oder

- Stationen auf dem Lebensweg des Jona: Auftrag; Flucht; Rettung; Bußpredigt; Zorn über den Bußerfolg; Einsicht: Gott will die Umkehr des Sünders, nicht seine Vernichtung (das Buch Jona im Überblick)
 

8.7.3 "Seid aber nicht Hörer des Wortes allein" - "Buße - Umkehr"

- Propheten mahnen Gehorsam gegenüber Gottes Willen an, indem sie die Beachtung seiner Gebote einfordern; Propheten ermutigen, auch gegen innere und äußere Widerstände diesem Weg treu zu bleiben  EvR8.1.3

- Vergleich der Folgen, die das Einhalten bzw. Nichteinhalten von Gottes Geboten für eine Gesellschaft hat, darzustellen am 5., 7. oder 8. Gebot im Hinblick auf eine konkrete Gemeinschaft wie Klasse, Familie, Ortsgemeinde: der menschenfreundliche Sinn der Gebote Ethik (Jahrgangsstufe 8)  
 

8.1 Im Leben Sinn erkennen - dem Leben Sinn geben KR8.1, EvR8.2, Ph/Ch/B8.3.4

Jugendliche sehnen sich nach einem sinnerfüllten Leben. Sie sollen sich der Ausdrucksformen ihrer Sinnsuche bewusst werden und erkennen, dass Sinnfindung auch den eigenen Einsatz braucht. Indem sie Wege in Abhängigkeiten von Wegen zu einem reicheren Leben unterscheiden, können sie entdecken, was ihrem eigenen Leben Sinn zu geben vermag.
 

8.1.1 Was Jugendlichen wichtig ist

- Lebensformen Jugendlicher als Ausdruck ihrer Sehnsüchte, z. B. Mode, Musik, Sprache, Symbole; Treffpunkte, Cliquen, Beziehungen; Sport S8.4, Mu8.1

- Motive der Sinnsuche, z. B. der Wunsch, glücklich zu werden, Geborgenheit zu finden, Außerordentliches zu erleben

- Probleme des Heranwachsens, z. B. die Unsicherheit darüber, wer ich bin, wer ich sein will, was ich werden kann Al8.3.3; Zukunftsängste, Enttäuschungen
 

8.1.2 Abwege der Sinnsuche S8.1

- was zur Sucht führen kann: Alkohol, Nikotin, Tabletten, Glücksspiel, Fernsehen o. a.; Folgen wie Abhängigkeit, Willensschwäche, Gesundheitsschädigung; Beratungsmöglichkeiten

- der Reiz des Geheimnisvollen, z. B. Okkultismus/Spiritismus, Horoskop/Pendeln/Kartenlegen, ggf. in Psychokulten und autoritären religiösen Gruppen; Folgen wie Realitätsverlust, Fremdbestimmung, Isolation gegenüber der bisherigen Lebenswelt
 

8.1.3 Sinn entdecken

- Aufmerksamkeit für die Schönheiten des Lebens

- Wahrnehmung, dass andere gut zu mir sind; Versuche, selber zu anderen gut zu sein; sich auf Freundschaft einlassen

- sinnvolle, kreative Tätigkeiten für sich allein und in Gemeinschaft mit anderen, z. B. im sportlichen, musischen, sozialen, religiösen, politischen Bereich oder im Naturschutz

- bei Erlebnissen des Scheiterns, des Zweifelns, der Sinnleere die Hilfe von Freunden, Eltern und anderen vertrauenswürdigen Menschen suchen; zwischen Unabänderlichem und aktiv Veränderbarem unterscheiden
 
 

8.2 Einen Freund, eine Freundin finden KR8.3

Mit Erwartungen und Neugierde, aber auch mit Unsicherheiten und Ängsten begegnen junge Menschen dem anderen Geschlecht. Sie sollen die damit verbundenen Hoffnungen, Wünsche und Befürchtungen als Ausdruck ihrer Personmitte ernst nehmen und sich über ihre Gefühle Klarheit verschaffen. Sie sollen die Bedeutung einer ganzheitlich erlebten Sexualität erkennen und bereit werden, ihre Beziehungen in Achtung voreinander zu gestalten.
 

8.2.1 Erfahrungen und Wünsche Jugendlicher

- körperliche und seelische Veränderungen bei Mädchen und Buben, Veränderungen in ihren Beziehungen

- unterschiedliche geschlechtsspezifische Verhaltensweisen, z. B. in Medien, im persönlichen Umfeld

- Wünsche, Träume und Hoffnungen zu Liebe und Geborgenheit

- Situationen: (zu) viele Freunde haben, (noch) keinen Freund oder (noch) keine Freundin finden
 

8.2.2 Freundschaft, Liebe und Sexualität

- Erwartungen: wie ich mir einen Freund, eine Freundin, wie Freundschaft vorstelle, z. B. in Schüleräußerungen oder Leserbriefen Jugendlicher an Jugendzeitschriften

- verliebt sein, aufeinander eingehen: Formen respektvollen und verantwortungsbewussten Umgehens miteinander, z. B. Ausdrucksweisen von Zärtlichkeit und Respektierung der Intimsphäre (Schamgefühl); Umgang mit Enttäuschungen Ph/Ch/B8.3.3

- Bedeutung von Freundschaft, Liebe und Sexualität für die Persönlichkeitsentfaltung junger Menschen
 
 

8.3 Das Leben in die eigenen Hände nehmen

Die Schüler verspüren in dieser Altersstufe ein zunehmendes Verlangen, ihr Leben selbst zu bestimmen. Ausgehend von ihren (Wunsch-) Vorstellungen sollen den Schülern einerseits die Grenzen für die Erfüllung ihrer Wünsche bewusst werden, andererseits sollen sie in der Übernahme der Verantwortung für eine aktive Lebensplanung die Herausforderung erkennen, ihrem Leben eine Sinnorientierung zu geben.
 

8.3.1 Vorstellungen von Leben

- bisherige Erfahrungen der Schüler; Rückblick und Vorausblick

- Wunschvorstellungen der Schüler vom eigenen Lebensweg

- Motive für Wunschvorstellungen, z. B. Erfolg, Reichtum, Traum vom Glück; Nachahmung von Leitbildern Mu8.1.2
 

8.3.2 Grenzen eigener Lebensplanung KR8.6.1

- persönliche Voraussetzungen, z. B. Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale; Familie, Wohnort

- gesellschaftliche Gegebenheiten, z. B. politische Rahmenbedingungen, Arbeitsmarktlage

- Versuch, die eigenen Vorstellungen mit den gegebenen Chancen und Grenzen abzugleichen; was ist denkbar, machbar - was nicht, auch im Blick auf die anstehende Berufswahl Al8.3.3
 

8.3.3 Bewusste Lebensplanung - eine Herausforderung EvR8.4.3

- einen persönlichen Lebensplanentwurf, z. B. als Collage anfertigen; Diskussion und Reflexion in der Gruppe

- Gefahren, die einer aktiven und bewussten Lebensplanung entgegenstehen, z. B. sich treiben lassen, Selbstüberschätzung, Entscheidungen dem Zufall oder anderen überlassen, den (vermeintlich) bequemeren Weg gehen

- Einstellungen, die tauglich machen, z. B. richtige Selbst- bzw. Fremdeinschätzung, Mobilität, Offenheit für Neues, Herausforderungen annehmen, auf andere zugehen; Eigeninitiative, Mut, Verantwortung S8.2
 
 

8.4 Leitbilder für mein Leben

Auf der Suche nach der eigenen Lebensperspektive orientieren sich Jugendliche oft an Persönlichkeiten, die ihre Ideale verkörpern. Bei der Beschäftigung mit ausgewählten Themen aus Biographien interessanter Personen soll den Schülern bewusst werden, dass sie diese nicht nachahmen können, aber an ihnen Maßstäbe und Anregungen für die eigene Lebensführung finden können. Zugleich soll ihnen klar werden, was sie an ihren Leitbildern fasziniert.
 

8.4.1 Wie uns Leitbilder beeinflussen

- was uns an unseren Vorbildern beeindruckt, z. B. Reichtum, Schönheit, Erfolg, Ruhm

- was wir von anderen übernehmen, z. B. Mode WTG8.7, Gewohnheiten, Sprache, Vorlieben für bestimme Musik oder für Sportarten

- Gründe für den Wechsel von Vorbildern

- Fragwürdiges an Leitbildern, z. B. Manipulation durch Werbung, Schwärmen und Träumen als Ablenkung von sinnvollen, realistischen Lebenszielen

- Positives an Leitbildern, z. B. Ansporn zu eigenen Anstrengungen
 

8.4.2 Persönlichkeiten aus Vergangenheit oder Gegenwart, deren Leben fasziniert

- Entdecker, Forscher, Künstler, z. B. Marie Curie, Michelangelo E8.2.3, Mu8.1

- Menschen mit humanitärem Engagement, z. B. Elsa Brandström, Albert Schweitzer

- Menschen mit politischem Engagement, z. B. Thomas Morus, Geschwister Scholl, Dietrich Bonhoeffer
 

8.4.3 Worin die Vorbildlichkeit bestehen kann

- Motive bedeutender Persönlichkeiten, z. B. Wissensdrang, Hilfsbereitschaft, Wahrheitsliebe

- zielstrebiges, phantasievolles, entschiedenes, umsichtiges, gewissenhaftes, klares Handeln dieser Personen

- nicht Nachahmung von Einmaligem, sondern Gestaltung des eigenen, anderen Lebens aus ähnlichen Motiven, mit ähnlicher Konsequenz wie bei den Vorbildern
 
 

8.5 Weltreligionen: Glaube und Leben im Judentum KR8.4, EvR8.3

Die Schüler lernen mit dem Judentum die früheste der drei großen monotheistischen Religionen kennen. Sie setzen sich mit den jüdischen Glaubensgrundlagen und gelebten Traditionen auseinander und werden auf Elemente dieser Religion in unserer Kultur aufmerksam. Die oftmals leidvolle Geschichte der Juden dient zur Mahnung, für die Würde jedes Menschen sowie für Verständigung und Versöhnung einzutreten und soll zur Einsicht führen, dass Judenfeindlichkeit überwunden werden muss.
 

8.5.1 Jüdische Zeugnisse, jüdisches Leben

- örtliche Zeugnisse jüdischen Lebens bei uns: Gedenktafeln, Synagogen, Straßennamen, Gebäude, Friedhöfe u. a.

- Beiträge von Juden zur Kultur unseres Landes, z. B. Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler

- die Bedeutung von Gebet, Tora, Reinheitsgeboten im Alltag; Sabbatfeier in der Familie; Feste und Festkalender
 

8.5.2 Das "Alte Testament" - die hebräische Bibel

- Schöpfungs- und Zukunftsverständnis, z. B. Schöpfungsgeschichten und messianische Erwartung

- Bundesgeschichten, z. B. Abraham, Exodus und Sinai, Propheten

- Landnahme- und Vertreibungsgeschichten, z. B. David, Jerusalem und der Tempel, babylonisches Exil

- die Tora als Glaubensweisung: Glaube an den einen Gott (Dtn 6,1-9), Dekalog (Ex 20,1-17), Gottes- und Nächstenliebe (Dtn 6,4 und Lev 19,18)
 

8.5.3 Zeiten der Verfolgung, Zeit der Verständigung und Befriedung

- Zerstörung Jerusalems 70 bzw. 135 n. Chr. und Vertreibung aus Jerusalem

- Leben in der Diaspora und Verfolgungen in Europa

- Vernichtungsprogramm im Nationalsozialismus  G/Sk/Ek8.7.2, G/Sk/Ek8.7.4, z. B. Auschwitz oder Beispiele aus dem örtlichen Umfeld; Gründung des Staates Israel

- Versöhnungsanstrengungen in der Gegenwart, z. B. politischer und kirchlicher Verständigungswille, Woche der Brüderlichkeit, Jugendaustausch
  Deutsch (Jahrgangsstufe 8)  
 

8.1 Sprechen und Schreiben

Die Schüler verwenden ihre sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zunehmend dazu, sich mit ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung und den Anforderungen der Arbeitswelt auseinander zu setzen. Im mündlichen Bereich erproben sie unterschiedliche Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Konfliktbewältigung. Sie vertiefen wichtige Gesprächs- und Diskussionstechniken und gewinnen so an sprachlicher Sicherheit, auch im Hinblick auf das Vorstellungsgespräch. Ihre Ausdrucksfähigkeit erweitern sie zudem anhand neuer Formen des kreativen Umgangs mit Sprache.

Im schriftlichen Bereich lernen die Schüler unter anderem, standardisierte Texte zu erstellen sowie Dokumentationen in individueller Form zu verfassen. In der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und literarischen Texten sollen sie auch Bedeutung und Wandel gesellschaftlicher Wertvorstellungen erkennen.

Weitere wichtige Arbeitstechniken helfen ihnen vornehmlich beim Protokollieren und bei der Ausarbeitung von Kurzreferaten.
 

8.1.1 Miteinander reden und vor Zuhörern sprechen

- Techniken für die Teilnahme an einer Diskussion kennen und anwenden: argumentieren, Zwischenergebnisse zusammenfassen, Rednerliste führen

- Aufgaben, Probleme und Konflikte besprechen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen, z. B. das eigene Befinden ausdrücken, angemessen reagieren, Pro und Kontra abwägen, persönlich Stellung beziehen, im Rollenspiel Lösungsmöglichkeiten erproben, Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickeln KR8.3.1, EvR8.6.3

- situations- und themengerecht einen Fragenkatalog zusammenstellen und Fragestrategien entwerfen und anwenden, z. B. im Zusammenhang mit Betriebserkundung oder Betriebspraktikum  Al8.1.1

- Gesprächsverhalten für Beratungsgespräch und Vorstellungsgespräch einüben, z. B. sich inhaltlich vorbereiten, sich auf die Situation und den Gesprächspartner einstellen  Al8.3.1, Al8.3.3

- Informationen zusammenfassen und vortragen, z. B. Arbeits- und Gesprächsergebnisse, aktuelle Ereignisse aus den Medien, Ergebnisse einer Befragung

- ein Kurzreferat ausarbeiten und halten: Material sichten und ordnen, Thema eingrenzen, Sachlogik bei der Gliederung berücksichtigen, Inhalte visualisieren, beim Vortragen bewusst Interesse wecken, Blickkontakt zu den Hörern herstellen
 

8.1.2 Für sich und andere schreiben

- Protokollieren (z. B. Verlauf oder Ergebnis einer Unterrichtsstunde, Betriebserkundung oder Betriebspraktikum, Projekt, Gruppenarbeit): Techniken des Mitschreibens erproben, Notizen zusammenfassen  Al8.1.1

- standardisierte Texte erstellen, auch mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms: Lebenslauf, Bewerbungsschreiben  Al8.3.3, E8.1.1, E8.2.1, KbB8.4, HsB8.5.2

- eine Praktikumsdokumentation erstellen und ggf. veröffentlichen, z. B. Informationen zum Beruf, Tages- bzw. Wochenberichte, persönlicher Kommentar zum Praktikum, Darstellung und Bewertung von Einsichten und Erfahrungen  Al8.3.2

- sich mit Problemen auseinander setzen (z. B. Text für eine Zeitung): den eigenen Standpunkt darlegen, Argumente und Gegenargumente formulieren und ordnen

- sich mit Sachtexten und literarischen Texten auseinander setzen: Kernaussagen finden, Informationen ordnen und erläutern, die wesentlichen Aussagen formulieren und durch Textstellen belegen, Stellung nehmen, sprachliche Besonderheiten erkennen und beschreiben, textbezogene und thematisch weiterführende Aufgabenstellungen erfassen und bearbeiten
 

8.1.3 Kreativ mit Sprache umgehen  D8.2.1, Mu8.2.1

- sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten spielerisch erproben, auch mit Hilfe medialer Aufzeichnungen  Ku8.6

- Texte verändern, z. B. Nebenschauplätze oder Randfiguren darstellen, Texte verfremden, inneren Monolog entwerfen

- Formen des freien Schreibens pflegen, z. B. Schreiben an bestimmten Orten, Schreiben zu persönlich wichtigen Gegenständen
 

Arbeitstechniken zu 8.1:

- Arbeitsplan entwerfen: Informationen und Gedanken sammeln, ordnen und ergänzen; Arbeitsschritte festlegen

- unterschiedliche Informationsquellen verwenden, z. B. Nachschlagewerke, Statistiken, Schaubilder, Computerprogramme  M8.5.2, Inf8.2.2

- Informationen zusammenfassen und auswerten, z. B. protokollieren, tabellieren, zitieren, Grafiken versprachlichen

- eigene Texte überarbeiten: sprachliche Gestaltungsmittel, Rechtschreibung, Schriftbild und optische Gestaltung beachten KbB8.2, Inf8.2.2
 

8.2 Lesen und Mediengebrauch

Die Schüler steigern ihre Sicherheit im sinngestaltenden Vortragen. Sie lernen unterschiedliche Darstellungsweisen und Wirkungen literarischer Texte, auch aus anderen Ländern, kennen und vergleichen wichtige Aussagen mit ihrer eigenen Erfahrungswelt. Die Schüler lesen Sach- und Gebrauchstexte und Zeitungstexte kritisch unter besonderer Berücksichtigung der lebenspraktischen, vor allem berufsbezogenen, Nutzung.

Durch das Lesen von Jugendbüchern sollen die Schüler weiterhin zur Freizeitlektüre angehalten werden. Darüber hinaus sollen sie angeregt werden, literarische Verfilmungen und Theateraufführungen zu besuchen und sich darüber auszutauschen.
 

8.2.1 Zugang zu literarischen Texten finden  D8.1.3

- ausgewählte Beispiele literarischer Texte, auch in medialen Umsetzungen, kennen lernen

Gedichte, z. B. lyrische Gedichte, Erzählgedichte (Balladen)

epische Kleinformen: Erzählung, Kurzgeschichte

dramatische Texte

- Texte gestaltend vorlesen bzw. vortragen, z. B. Pausen zur Gestaltung einbeziehen, mit gestischer Untermalung lesen

- den Inhalt zunehmend selbstständig erschließen, z. B. durch Verändern der Erzählperspektive, durch Darstellen einzelner Szenen

- wesentliche Gestaltungs- und Formelemente herausarbeiten und ihre Wirkung beschreiben, z. B. durch Vergleich mit anderen Texten, durch Entflechten vermischter Texte

- Informationen zur Entstehungszeit des Textes für das Verständnis heranziehen

- Bezüge zur eigenen Erfahrungswelt herstellen, z. B. das Geschehen in eine andere Zeit oder in ein anderes Land versetzen

- die Wirkung literarischer Texte erfahren und anderen vermitteln, z. B. durch Schattentheater, durch Bild-Text-Collagen
 

8.2.2 Jugendbücher kennen lernen und lesen

- Bücher lesen und vorstellen, z. B. Kurzreferat, Auswerten von Verlagsprospekten und Klappentexten, Buchausstellung, Autorenbegegnung

- Jugendbücher als Klassen- oder Gruppenlektüre lesen G/Sk/Ek8.7

- die eigene Lebenswelt mit der im Buch dargestellten vergleichen

- Bibliotheksangebote gezielt nützen können (z. B. zu Themen des Sachunterrichts)
 

8.2.3 Sach- und Gebrauchstexte erfassen und auswerten

unterschiedliche Sach- und Gebrauchstexte, auch aus anderen Fächern (z. B. Stellenanzeigen, Texte zur beruflichen Orientierung Al8.3.3)

- Inhalte zusammenfassen

- sprachliche bzw. texterläuternde Gestaltungsmittel erkennen und ihre Verwendung begründen

- die Aussageabsicht erfassen, belegen und beurteilen

- die eigene Meinung zu einem Text äußern
 

8.2.4 Sich mit journalistischen Texten auseinander setzen  Ku8.5

- journalistische Textsorten (z. B. Nachricht, Kommentar, Reportage, Interview, Leserbrief) und ihre sprachlichen Besonderheiten kennen lernen

- aus verschiedenen Zeitungen Textbeispiele zum gleichen Thema gegenüberstellen, z. B. im Hinblick auf Umfang, Sprache, Absicht, Layout

- Möglichkeiten der Meinungsbeeinflussung erkennen G/Sk/Ek8.7.2

- Nachrichten-, Jugend- oder Sportsendungen mit entsprechenden Berichten in der Zeitung vergleichen, z. B. Informationsgehalt, unterschiedliche Wirkung, Adressaten
 

Arbeitstechniken zu 8.2:

- "diagonales Lesen"

- Exzerpieren

- unterschiedliche Informationsquellen gezielt verwenden, z. B. Nachschlagewerke, ggf. auch elektronische  Inf8.2.2
 
 

8.3 Sprachbetrachtung und Rechtschreiben

Die Schüler sollen ihre sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten vertiefen und so zu einem zunehmend bewussteren Umgang mit der deutschen Sprache gelangen. Durch Untersuchen und Hinterfragen gelingt es ihnen, fremde Texte besser zu verstehen und eigene Texte situationsangemessen zu erstellen. Die Schüler sollen Bewusstsein für die Bedeutung von Rechtschreibung entwickeln. Sie bauen ihre rechtschriftlichen Fähigkeiten konsequent aus, wobei offene Unterrichtsformen wie Freiarbeit das selbstständige Arbeiten fördern.
 

8.3.1 Sprache untersuchen und aufmerksam gebrauchen

- die unterschiedliche Funktion von Wortarten kennen und in eigenen Texten bewusst einsetzen, z. B. beim Verb Indikativ und Konjunktiv, bei Konjunktionen die jeweils unterschiedliche Wirkung (nebenordnende oder unterordnende Verknüpfung von Sätzen; Herstellung des gedanklichen Zusammenhangs, z. B. aneinander reihend oder begründend)

- Herkunft und Bedeutung von Wörtern (z. B. von Lehnwörtern, Fremdwörtern, Fachbegriffen, Modewörtern) herausfinden, die Wörter situationsangemessen verwenden

- sprachliche Bilder, z. B. Wie-Vergleich und Gleichsetzung (Metapher), Symbol, in literarischen Texten und Sachtexten erschließen

- verschiedene Möglichkeiten der Satzverknüpfung, z. B. Satzzeichen, Konjunktionen, Adverbien, kennen und erproben

- eigene Texte durch den Gebrauch sprachlicher Mittel bewusst gestalten, z. B. Satzbau variieren, Satzarten und Satzlänge wechseln, Wiederholungen vermeiden und Formulierungen verwenden, die den Textzusammenhang verdeutlichen

- direkte und indirekte Rede unterscheiden und sachgerecht verwenden
 

8.3.2 Die individuelle Rechtschreibleistung verbessern

- häufig vorkommende Wörter, Fachbegriffe und Fremdwörter richtig schreiben

- persönliche Schwächen in der Rechtschreibung analysieren und versuchen, für die richtige Schreibweise eine einprägsame Merkhilfe zu finden

- eigene Texte gezielt rechtschriftlich überarbeiten: bekannte Lösungshilfen anwenden, Möglichkeiten der automatischen Rechtschreibprüfung in Textverarbeitungsprogrammen kennen und ggf. überlegt nützen
 

Fachbegriffe zu 8.3:

- Wortarten: Verb (Indikativ - Konjunktiv), Adverb

- Fremdwort

- direkte Rede - indirekte Rede
  Mathematik (Jahrgangsstufe 8)  
 

8.1 Prozent- und Promillerechnung

Ausgehend von der Bruch- und Dezimalbruchrechnung sollen die Schüler ein vertieftes Verständnis des Prozentbegriffes gewinnen. Sie können nun auch komplexere Prozentaufgaben bearbeiten. Gründliche Fehleranalysen geben ihnen Hinweise auf individuelle Schwierigkeiten. Durch gezieltes Arbeiten an diesen Defiziten erlangen sie in den Rechenverfahren des Prozentrechnens Sicherheit.

Die Schüler sollen erkennen, dass bei bestimmten Sachsituationen der Vergleichsbruch Tausendstel (Promille) zweckmäßiger ist. In Analogie zum Prozentrechnen lösen sie Aufgaben zur Promillerechnung.

- Anwendung des Prozentrechnens in schwierigeren Aufgaben

(mögliche Sachfelder: Mehrwertsteuer, Preissteigerung, Preisnachlass; Unkosten, Gewinn, Verlust)   Al8.2.4, Al8.2.5, Al8.4.1

- Darstellung von Prozentangaben in Schaubildern

- Grundaufgaben zur Promillerechnung und sachbezogene Anwendungen , z. B. Versicherungen, Bausparen, chemische Untersuchungen
 Al8.4.1
 

8.2 Rationale Zahlen

Die Schüler lernen neben den bisher bekannten Zahlbereichen auch die negativen rationalen Zahlen kennen. Ausgehend von realitätsnahen Situationen gewinnen sie durch Übertragen der Erfahrungen mit ganzen Zahlen sowie durch veranschaulichende Arbeit an der Zahlengeraden notwendige Einsichten. Sie sollen die Rechenregeln verstehen und anwenden.

- Rationale Zahlen

- Arbeit an der Zahlengeraden

- Grundrechenarten mit Rechenregeln
 
 

8.3 Geometrie

Beim Zeichnen mit Zirkel, Lineal und Geodreieck erwerben die Schüler grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Lösen geometrischer Aufgabenstellungen. Sie sollen Konstruktionsschritte beschreiben, sorgfältig ausführen und das Ergebnis begründen.

Durch systematisches Zerlegen und Ergänzen von Vielecken entwickeln die Schüler Strategien zur Flächenberechnung. Diese Strategien können sie in konkreten Übungen der Feldvermessung erproben. Handlungsorientiertes Vorgehen ermöglicht ihnen die Ermittlung des Umfangs und des Flächeninhalts beim Kreis. Auf diese Weise finden die Schüler Näherungswerte für die Kreiszahl .

An geometrischen Körpern (Übergang vom Körpermodell zur Zeichnung und umgekehrt) schulen sie ihre Raumvorstellung. Beim zeichnerischen Darstellen von Körpern beschränken sie sich auf einfache Formen, wobei Skizzen und Maßstabszeichnungen auch als Lösungshilfen dienen.
 

8.3.1 Zeichnen und Konstruieren

- Grundkonstruktionen: Mittelsenkrechte, Senkrechte, Winkelhalbierende

 GtB8.1

- Konstruktion von Dreiecken (sss, sws, wsw)

- Schrägbilder, Schrägbildskizzen, Ansichten (Grund-, Aufriss) Ku8.1 , GtB8.1, WTG8.1
 

8.3.2 Vielecke und Kreis

- Umfang und Flächeninhalt von unregelmäßigen Vielecken

- Umfang und Flächeninhalt beim Kreis; Kreiszahl

- Kreisbögen, Kreisausschnitte, Kreisringe, zusammengesetzte Flächen
 

8.3.3 Prismen und Zylinder

- Untersuchen von Prismen und Zylinder

- Volumen und Oberfläche
 
 

8.4 Gleichungen

Die Schüler lösen komplexe Gleichungen mittels Termumformung und äquivalentem Gleichungsumformen. Sie sollen auch einfache Aufgaben mit negativen Zahlen bewältigen.

Bei der Anwendung in Sachzusammenhängen sollen die Schüler Werte in Formeln einsetzen und die entstehenden Gleichungen lösen. Sie lernen allmählich den Umgang mit Formelsammlungen, z. B. durch Anlegen einer Sammlung mit Grundwissen.

- Ansetzen und Lösen von Gleichungen

- Umgang mit Formeln

- Anwendung, z. B. in den Bereichen Geometrie und Prozentrechnen
 
 

8.5 Zuordnungen und Schaubilder

Anhand von ausgewählten Sachsituationen aus ihrem Lebens- und Erfahrungsbereich erkennen die Schüler Zusammenhänge zwischen einander zugeordneten Größen. Ergänzend zu den proportionalen Zuordnungen sollen sie auch die Eigenschaften von umgekehrt proportionalen Zuordnungen erfassen. Mit Hilfe unterschiedlicher Lösungsverfahren können sie fehlende Werte berechnen.

Schaubilder zu aktuellen Themen bieten den Schülern die Möglichkeit, eine anschauliche Vorstellung von Zuordnungen zu entwickeln. Durch eine gezielte Auseinandersetzung mit diesen grafischen Darstellungen sollen sie auch zu einer kritischen Sichtweise gelangen. Beim Zeichnen von Schaubildern lernen sie, auf einen geeigneten Maßstab zu achten und aus verschiedenen Darstellungsformen eine geeignete auszuwählen.
 

8.5.1 Zuordnungen

- proportionale und umgekehrt proportionale Zuordnungen

- zusammengesetzte Größen, z. B. Geschwindigkeit, Dichte, Stundenlohn

 Ph/Ch/B8.5, Al8.4.1
 

8.5.2 Schaubilder

- Schaubilder lesen, zeichnen und interpretieren  G/Sk/Ek8.2.1

- Anwendungen am Computer Inf8.2
  Englisch (Jahrgangsstufe 8)  
 

8.1 Sprache

Die Schüler erweitern ihre sprachlichen Kenntnisse so weit, dass sie in Schwierigkeit und Umfang gesteigerte Texte erschließen und sich dazu äußern können. Sie lernen schwierigere Hörtexte, auch mit mehreren Sprechern, zu verstehen. Sie sollen erkennen, dass es mehrere sprachliche Möglichkeiten gibt, eine Sprechabsicht auszudrücken. Sie erfahren auch, dass es Unterschiede zwischen British English und American English gibt.

Die Arbeit mit dem zweisprachigen Wörterbuch wird weiter ausgebaut.

Im Umgang mit verschiedenen Textarten vertiefen die Schüler die entsprechenden Erschließungsweisen.

Sie verfassen Texte nach detaillierten sprachlichen und inhaltlichen Vorgaben.

Mit wachsenden sprachlichen Erfahrungen können die Schüler Gesetzmäßigkeiten der Sprache auch selbst erkennen und besser verstehen. Mustersätze sowie grafische und verbale Darstellungen unterstützen dies. Die Schüler lernen, diese auf analoge Situationen zu übertragen und anzuwenden. Sie sollen jetzt auch in der Verwendung verschiedener Zeiten sicherer werden.

Die Schüler werden zudem in den Umgang mit Lernprogrammen, ggf. auch computergestützten, eingeführt, um individuell vorhandene Wissenslücken selbstständig schließen zu können.
 

8.1.1 Kommunikative Fähigkeiten

- unterschiedliche regionale Varianten verstehen: Zuordnen von Sprechern zum britischen oder amerikanischen Sprachraum

- auch schneller und weniger deutlich gesprochene Äußerungen global verstehen (z. B. Telefonate, Lautsprecherdurchsagen)

- Hör- und Lesetexte global verstehen

- weitgehend selbstständig Texte mit unbekannten Elementen im Detail erschließen, z. B. durch Gliedern, Unterscheiden von Wesentlichem und Unwesentlichem, Nachschlagen im Wörterbuch

- schwierige Textstellen mit Hilfe des zweisprachigen, ggf. auch elektronischen Wörterbuches erschließen
 

- Aussprache schulen: Annäherung an flüssige Sprechweise, Aussprache aus dem Wörterbuch entnehmen

- Bildfolgen mündlich beschreiben

- zunehmend längere, zusammenhängende, auch selbst verfasste Texte zu einem Thema vorlesen und vortragen

- Dialoge zu Alltagssituationen entwerfen und führen

- einige by-passing-strategies kennen, z. B. Gestik und Mimik nutzen, Aussagen durch entsprechende Intonation zu Fragen machen
 

- den Wortschatz richtig schreiben

- persönliche Mitteilungen und Briefe verfassen

- zu Themen aus dem Unterricht Notizen machen

- eine Bildergeschichte schreiben

- einfache sachliche Schreiben erstellen, z. B. tabellarischer Lebenslauf, kurze Bewerbung

 D8.1.2, Al8.3.3, KbB8.4
 
 

8.1.2 Grammatik   ( Sofern keine Einschränkung angegeben ist, lernen die Schüler die Strukturen in allen Satzarten )
 

Folgende Strukturen sollen die Schüler anwenden können: 

- Present Perfect Simple (auch mit since und for) 

- going-to Future 
 
 

- Bedingungssatz Typ I (z. B. If it rains, I'll go to the cinema

- Relativsatz mit who, which, that 

- -ing Form als Subjekt und Objekt 

- Mengenangaben: some, any, no und deren Zusammensetzungen 

- Stellung von Orts- und Zeitangaben 

- Adverbien der Art und Weise 

- weitere Konjunktionen, z. B. if, although 
 

- Infinitiv

Folgende Strukturen sollen die Schüler verstehen können: 
 
 
 
 
 
 

- Past Progressive 

- Passiv (Simple Present und Simple Past
 
 

- Relativsatz ohne Relativpronomen 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

- Ersatzformen: to be able to und to be al- 

lowed to 

- Reflexivpronomen 

- Possessivpronomen ohne nachfolgendes Substantiv 

- Vergleiche: as ...as/ not as ... as 

- Question tags

 
 
8.1.3 Wortschatz/Wendungen

- insgesamt ca. weitere 400 Wörter in Laut und Schrift

- weitere Präpositionen, z. B. on/over/above; to/into/in

- Die Ziffer "Null": zero, o, nil, love

- Dezimalzahlen

- einige Gradadverbien, z. B. quite, fairly

- Verben mit Präpositionen (phrasal verbs), z. B. to look for, to look after

- folgende Wendung: I was born

- einige wichtige Wörter aus dem American English

- einfache Möglichkeiten der Wortbildung, z. B. durch Präfix/Suffix, Substantivierung
 
 

8.2 Texte/Themen/Landeskunde

Die Schüler lernen Großbritannien und die USA als attraktive Touristikländer kennen, sehen aber auch die damit verbundenen Probleme. Sie erfahren etwas über interessante Ereignisse aus der Geschichte der USA und beschäftigen sich mit traditionellen und modernen Arten der Freizeitgestaltung. Insbesondere setzen sie sich mit den Formen der jeweiligen Jugendkultur auseinander.
KR8.1.1
 

8.2.1 Textarten

- dialogische Texte

- Erzähltexte, z. B. Geschichten, Sagen, Witze, Cartoons

- Sach- und Gebrauchstexte, z. B. Berichte und Beschreibungen (auch in Verbindung mit dem Sachkundeunterricht), Bedienungsanleitungen, Arbeitsanweisungen, Reisebeschreibungen, Fahrpläne, Programme, Werbematerial (auch zweisprachig und in Verbindung mit AL), Anzeigen, Formulare, Fax, E-Mail, Texte aus dem Internet

- persönliche Mitteilungen, z. B. Briefe, Tagebucheinträge, Einladungen  Ku8.5, HsB8.5.2

- sachliche Mitteilungen, z. B. schriftliche Anfragen, Bestellungen, Gemeindesteckbrief, Lebenslauf  D8.1.2, KbB8.4, Al8.3.3

- proverbs, Gedichte, Limericks, Lieder (z. B. Pop Songs, Rock, Musicals, Jazz)  Mu8.2.1 u. E8.2.3

- eine Ganzschrift
 

8.2.2 Themenbereiche

- Natur und Umwelt

- zwischenmenschliche Beziehungen

- Idole aus der Popszene  EvR8.2.1, Eth8.4.2, Mu8.1.2

- Beruf und Ausbildung  Al8.3.2
 

8.2.3 Landeskundliche Inhalte

- Nationalparks in GB und USA, z. B. Lake District, Grand Canyon

- Ereignisse aus der amerikanischen Geschichte, z. B. Gründung der USA, Immigration

- Songs aus der Gründerzeit, z. B. Clementine, Oh Susanna

- The British Monarchy

- eine herausragende Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts Eth8.4.1
 

  Physik/Chemie/Biologie (Jahrgangsstufe 8)  

Themenbereich

Physik

Chemie

Biologie

8.1 Boden - Lebensgrundlage und Lebensraum 8.1.1 Lebewesen im Boden

8.1.2 Bodenqualität

8.2 Lebensgemeinschaft Wald 8.2.1 Pflanzen und Tiere im Wald
8.2.2 Funktionen des Waldes
8.3 Gesunde Lebensführung

8.3.1 Ernährung des Menschen

8.3.2 Verdauung beim Menschen
8.3.3 Infektionskrankheiten
8.3.4 Genussmittel und Drogen
8.4 Stoffe im Alltag und in der Technik 8.4.1 Säuren und Laugen
8.4.2 Salze
8.5 Umgang mit Elektrizität 8.5.1 Magnetismus, Elektromagnetismus
8.5.2 Elektromagnetische Induktion
8.5.3 Leistung
8.5.4 Elektrische Energie

 

8.1 Boden - Lebensgrundlage und Lebensraum EvR8.1.1, G/Sk/Ek8.5

Den Schülern soll klar werden, dass der Boden eine wesentliche Voraussetzung für die Lebewesen auf der Erde ist. Sie erkennen möglichst durch eigene Untersuchungen, welche Bedeutung Kleinlebewesen für die Güte des Bodens haben. Im Besonderen lernen sie Bakterien als spezielle Einzeller kennen.

An Beispielen lernen sie die Bodenqualität zu bestimmen. Sie stellen fest, wodurch der Boden gefährdet ist, und sollen darüber nachdenken, welcher Beitrag zum Erhalt der Bodenqualität geleistet werden kann.
 

8.1.1 Lebewesen im Boden

- Bedeutung des Bodens für den Menschen, für Tiere und Pflanzen

- Beschaffen, Auswerten und Wiedergeben von Informationen  KR8.5.1, D8.1.1, D8.2.3

- Lebewesen in der Laubstreu und im Boden, z. B. Regenwurm, Pilze, Kleinlebewesen; ihre Funktion bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und Tiere; Verrottung Ph/Ch/B8.2.2

- Bakterien und ihre Bedeutung; Koloniebildung; Betrachten mit dem Mikroskop Ph/Ch/B8.3.1, Ph/Ch/B8.3.3
 

8.1.2 Bodenqualität

- Bodenproben (Schulhof, Garten, Acker, Baustelle o. Ä.); Untersuchungen, z. B. hinsichtlich Körnigkeit, Bindigkeit, Formbarkeit, Luftdurchlässigkeit, Wasserhaltevermögen, Kalkgehalt, pH-Wert 8.4.1, Wachstum auf verschiedenen Böden

- Bewahrung, Gefährdung und Vernichtung des Bodens; Verantwortung des Menschen  KR8.5.1
 
 

8.2 Lebensgemeinschaft Wald

Die Schüler lernen den Lebensraum Wald sowie einige wichtige Tiere und Pflanzen darin kennen und werden dabei zunehmend mit Bestimmungshilfen vertraut. An einem Beispiel stellen sie Zusammenhänge zwischen dem Wachstum heimischer Waldbäume und Standortfaktoren her. Sie erwerben an einem nach örtlichen und jahreszeitlichen Gegebenheiten ausgewählten Insekt ein Grundwissen über dessen Lebensweise und Entwicklung und verschaffen sich einen Überblick über gemeinsame Merkmale der Insekten.

An einem einfachen Nahrungsnetz werden den Schülern Zusammenhänge zwischen Pflanzen und Tieren im Wald bewusst. Sie erkennen die Bedeutung des Waldes für den Menschen und erfahren, wodurch der Wald gefährdet ist und wie er geschützt werden kann.
 

8.2.1 Pflanzen und Tiere im Wald

- Nadelbäume - Laubbäume, Sträucher, Kräuter; Tiere; Bestimmungsübungen  Ku8.2

- Waldbäume und ihre Ansprüche an den Standort, z. B. hinsichtlich Licht, Wasser, Boden, Klima

- Insekten im Lebensraum Wald, z. B. Staaten bildende Insekten, Borkenkäfer

- weitere Insekten, gemeinsame Merkmale
 

8.2.2 Funktionen des Waldes

- Nahrungsbeziehungen im Wald; Erzeuger, Verbraucher, Zersetzer Ph/Ch/B8.1.1, Ph/Ch/B8.3.1, Ph/Ch/B8.3.3

- Bedeutung des Waldes, z. B.: Lebensraum, Reinhaltung der Luft, Wasserspeicher, Erosionsschutz, Erholungsraum für den Menschen, Holzlieferant

- Gefährdung des Lebensraums, z. B. durch menschliche Eingriffe, Monokulturen, sauren Regen  Ph/Ch/B8.4.1, KR8.5.1, EvR8.1.1
 
 

8.3 Gesunde Lebensführung

Die Schüler werden angeleitet, vor der Klasse zu schildern, was sie über die Ernährung des Menschen und über den sachgemäßen Umgang mit Nahrungsmitteln im Fach "Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich" erfahren haben. Ihnen soll klar werden, dass die Pflanzen durch ihre Fähigkeit zur Fotosynthese die Grundlage des Stoffkreislaufs und damit der Nahrung von Mensch und Tier sind. Sie untersuchen Getränke und machen sich bewusst, warum Menschen trinken müssen. Indem sie den Weg der Nahrung durch den Körper nachvollziehen, wird ihnen die Aufgabe der Verdauungsorgane deutlich. Sie erkennen, wie sie durch ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensführung Krankheiten vorbeugen können.

Die Schüler erfahren, wie Infektionskrankheiten entstehen können, wie diese in der Regel verlaufen und wie sie sich davor schützen können. Sie erhalten grundlegende Informationen zur Infektionskrankheit Aids und sollen einsehen, dass der beste Schutz davor das verantwortungsbewusste Verhalten gegenüber sich selbst und anderen ist. Sie können ein Gespür entwickeln, wie man angemessen mit Kranken umgeht.

Die Schüler werden auf Ursachen des Konsums von Genussmitteln und Drogen sowie auf Folgen des Missbrauchs aufmerksam. Besonders soll ihnen die Gefahr von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr verdeutlicht werden. Am Beispiel alltäglicher Situationen werden ihnen Wege aufgezeigt, wie sie der Gefahr, süchtig zu werden, begegnen können. Sie sollen einsehen, dass ein besonderer Schutz vor Sucht darin besteht, dem Leben einen Sinn zu geben und praktikable Möglichkeiten der Lebensbewältigung verfügbar zu haben.
 

8.3.1 Ernährung des Menschen

- Grundsätze einer ausgewogenen Ernährung, Nährstoffe; Aufbewahren, Zubereiten und Haltbarmachen/Konservieren von Nahrungsmitteln (Hygiene) HsB8.1, Ph/Ch/B8.2; Beschaffen, Auswerten und Wiedergeben von Informationen  D8.1.1, D8.2.3

- Pflanzen als Grundlage der Nahrung: Stoffkreislauf - Fotosynthese (Teil II); Produktion von Zu-cker und Stärke, Nachweis von Stärke Ph/Ch/B8.1.1, Ph/Ch/B8.2.2; wichtige Kulturpflanzen (Überblick)

- Getränke und ihre Bestandteile: Milch (als Emulsion), Limonade (als Lösung); ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit und von Mineralsalzen  S8.1.5
 

8.3.2 Verdauung beim Menschen

- Weg der Nahrung im Körper

- Verdauungsorgane und ihre Funktion; Verdauungsvorgänge (einfache Experimente)

- Erkrankungen der Verdauungsorgane; Vorbeugung; Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit
 

8.3.3 Infektionskrankheiten

- Krankheiten, z. B. durch Bakterien Ph/Ch/B8.1.1, Ph/Ch/B8.2.2 und Viren; Infektion und Verlauf  HsB8.2

- Schutz und Vorbeugung; Verhalten bei Erkrankung

- Aids: Ansteckung, Verlauf, Schutz  Eth8.2.2

- Verhalten gegenüber Kranken
 

8.3.4 Genussmittel und Drogen KR8.1.2, EvR8.2.2, Eth8.1

- Genuss, Gewöhnung, Abhängigkeit, Sucht

- Ursachen von Sucht: Mensch, Milieu, Mittel und Markt; legale und illegale Suchtmittel

- Wirkung von Rauschmitteln; Alkohol und Drogen im Straßenverkehr; Arzneimittelmissbrauch

- Folgen von Sucht, z. B. organische, psychische, soziale Schäden

- Suchtprävention als Entwicklung von Lebenskompetenzen, z. B. Selbstbewusstsein im Umgang mit sich und anderen  KR8.1.3, S8.1
 
 

8.4 Stoffe im Alltag und in der Technik

Ausgehend von Beispielen aus ihrer Umgebung erfahren die Schüler, dass Säuren, Laugen und Salze im Alltag und in der Technik vielfältig zur Anwendung kommen. Sie erwerben sich Grundkenntnisse über diese Stoffe und überlegen, wie man sie mit einfachen Methoden nachweisen kann. Dabei erkennen sie, dass man chemische Vorgänge mit Formeln und Gleichungen beschreiben kann. Sie sollen verstehen, dass durch richtigen Umgang mit diesen Stoffen Gefährdungen der Umwelt vermieden werden.

Bei Versuchen werden sie auch mit den entsprechenden Sicherheitsbestimmungen vertraut.
 

8.4.1 Säuren und Laugen

- Säuren (Säurelösungen) und Laugen aus dem Erfahrungsbereich der Schüler, z. B. im Haushalt; sachgemäßer Umgang, Gefahren

- Nachweisen von Säuren und Laugen

- Eigenschaften von Säuren und Laugen; Wirkungen auf andere Stoffe; Anwendungen

- Herstellen einer Säure (z. B. schweflige Säure, Salzsäure) und einer Lauge (z. B. Natronlauge)

- Formelschreibweise, z. B. H2SO3, HCl; NaOH

- Umweltgefährdungen, z. B. saurer Regen Ph/Ch/B8.1.2, Ph/Ch/B8.2.2, Reinigungsmittel  WTG8.6
 

8.4.2 Salze

- Salze aus dem Erfahrungsbereich der Schüler, z. B. Kochsalz; sachgemäßer Umgang

- Eigenschaften von Salzen; Wirkungen; Nachweis von Salzen

- Herstellen eines Salzes, z. B. durch Synthese oder Neutralisation; Element, Verbindung; Reaktion

- Wortgleichung und Formelschreibweise: NaOH + HCl  NaCl + H2O + Energie

- Verwendung von Salzen, z. B. Streusalz, Düngemittel; Umweltgefährdungen Ph/Ch/B8.1.2, WTG8.6
 
 

8.5 Umgang mit Elektrizität  M8.5.1

Die Schüler erwerben wichtige Kenntnisse über Wirkungen und Zusammenhänge des Magnetismus. Mit Hilfe dieses Wissens verstehen sie, wie ein Gleichstrommotor funktioniert. Sie beschäftigen sich mit den Grundlagen der elektromagnetischen Induktion und sollen begreifen, wie diese beim Generator und Transformator angewendet wird.

Ausgehend vom Begriff "Leistung" im Alltag verstehen die Schüler, was er in der Physik bedeutet. An Beispielen aus ihrem Erfahrungsbereich setzen sich die Schüler mit "elektrischer Leistung" und "elektrischer Energie" auseinander und werden mit den Maßeinheiten bekannt. Dabei lernen sie, wie elektrische Energie gemessen und abgerechnet wird. Bei ihnen soll die Bereitschaft geweckt werden, verantwortlich mit elektrischer Energie umzugehen.
 

8.5.1 Magnetismus, Elektromagnetismus

- Wirkung von Dauermagneten (untereinander bzw. auf andere Stoffe)

- das magnetische Feld; Feldlinien als Modellvorstellung

- magnetische Wirkung des elektrischen Stroms; Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters; Beziehung zwischen Stromrichtung und Richtung des Magnetfelds (ohne Rechte-Hand-Regel)

- Elektromagnet: Abhängigkeit des Magnetfeldes von Windungszahl, Stromstärke und Eisenkern

- Gleichstrommotor und weitere Anwendungen, z. B. Gong, Relais, Klingel  GtB8.3
 

8.5.2 Elektromagnetische Induktion

- Erzeugung von Induktionsspannung

- Abhängigkeit der induzierten Spannung von der Windungszahl der Induktionsspule, von der Stärke und der Änderungsgeschwindigkeit des Magnetfeldes

- Wechselspannung, Wechselstrom; Frequenz

- Funktionsweise eines Generators

- Transformator; Funktion und Anwendungen; einfache Berechnungen
 

8.5.3 Leistung

- mechanische Leistung 

- Bedeutung der Leistungsangabe bei Elektrogeräten

- Zusammenhang von elektrischer Leistung, Spannung und Stromstärke; Berechnen der elektrischen Leistung P = U  I; Einheit: 1 VA (Voltampere) = 1 W (Watt) = 1 J (Joule); Maßeinheiten: 1 mW, 1 W, 1 kW, 1 MW
 

8.5.4 Elektrische Energie

- Bedeutung elektrischer Energie in der Schule, zu Hause

- Zusammenhang zwischen Energiebedarf, Leistung und Einschaltdauer elektrischer Geräte; Einheit: 1 VAs (Voltamperesekunde) = 1 Ws (Wattsekunde); Maßeinheiten: 1 Ws, 1 kWh

- elektrische Energie: Zähler, Kosten (Stromrechnung); verantwortlicher Umgang, Einsparungsmöglichkeiten
  Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde (Jahrgangsstufe 8)  
 

Geschichte

Sozialkunde

Erdkunde

  8.1 Die Gemeinde als politischer Handlungsraum 

8.1.2 Aufgaben der Heimatgemeinde 

8.1.3 Der Stadtrat oder Gemeinderat 

8.1.4 Möglichkeiten der Mitwirkung 

8.1.5 Jugendliche engagieren sich

 

8.1.1 Merkmale der Heimat- 

gemeinde

    8.2 Europa 

8.2.1 Europa im Überblick 

8.2.2 Schwerpunkte verschiedener Wirtschaftsräume

8.3 Imperialismus und Erster Weltkrieg 

8.3.1 Europäische Weltbeherrschung 

8.3.2 Konflikte in Europa 

8.3.3 Der Erste Weltkrieg

   

Fächerübergreifende Bildungsaufgabe 8.4 Gewalt im Alltag - Umgang mit Konflikten  8.4.1 Erfahrungen mit Aggression und Gewalt  8.4.2 Gewalttätiges Handeln: Einflussfaktoren und Zusammenhänge  8.4.3 Konflikte und ihre Bewältigung

    8.5 Boden 

8.5.1 Boden als Ernährungsgrundlage 

8.5.2 Boden als Nutzfläche 

*8.5.3 Naturnahe Schulgeländegestaltung

8.6 Die Weimarer Republik 

8.6.1 Ausgangsbedingungen und Grundlagen 

8.6.2 Leistungen und Belastungen der Republik 

8.6.3 Aufstieg der NSDAP

   
8.7 Deutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft und der Zweite Weltkrieg 

8.7.1 Machtergreifung 

8.7.2 Verführung und Terror 

8.7.3 Der Weg in den Krieg und die militärische Expansion in  

Europa 

8.7.4 Totaler Krieg, Völkermord und Widerstand 

8.7.5 Der Sieg der Alliierten und die Befreiung vom Nationalsozialismus

   

 

Sozialkunde

8.1 Die Gemeinde als politischer Handlungsraum

Die Schüler erhalten einen Einblick in die Raum- und Bevölkerungsstruktur der Heimatgemeinde. (*) Dabei können sie sich auch mit deren historischen Wurzeln beschäftigen. Sie erkennen, dass die Leistungen von den Bürgern mitfinanziert werden müssen. An einem aktuellen Fallbeispiel wird Verständnis dafür angebahnt, dass Interessen in Widerspruch geraten können, Sachverhalte dennoch geregelt werden müssen. Sie sehen ein, dass Entscheidungen nach demokratischen Grundsätzen getroffen werden. So können sie angeregt werden, aktiv an der Gestaltung ihres Heimatraumes mitzuwirken.
 

8.1.1 Merkmale der Heimatgemeinde

* Entwicklung unserer Gemeinde: Meilensteine der politischen Entwicklung, z. B. Gründung, Stadtrecht, Gebietsreform

- Grunddaten unserer Gemeinde nach den Grunddaseinsfunktionen, z. B. Größe, Aussehen Veränderungen, Einwohner, Arbeitsplätze, Wohnraum, Geschäfte, Schulen, Einrichtungen

- Darstellen eines geplanten, aktuellen oder abgeschlossenen Gemeindeprojekts; ggf. Exkursion
 

8.1.2 Aufgaben der Heimatgemeinde

- Pflichtaufgaben: Versorgung und Entsorgung (Art. 83 BV)

- freiwillige Aufgaben: Wohlergehen der Bürger (Art. 57 GO)

- Finanzierung von Aufgaben der Gemeinde; Haushaltsplan

* unsere Gemeinde im Landkreis
 

8.1.3 Der Stadtrat oder Gemeinderat

- die Arbeit im Stadtrat oder Gemeinderat; ggf. Besuch einer Gemeinde- bzw. Stadtratssitzung

- Entscheidungen in der Gemeinde: von der Antragstellung zum Beschluss
 

G/Sk/Ek8.1.4 Möglichkeiten der Mitwirkung

- verantwortliche Mitarbeit, z. B. in Gruppen, Vereinen, Parteien, Bürgerinitiativen

- Bürgerversammlung, Bürgerbegehren, Bürgerentscheid

- Kommunalwahlen
 

8.1.5 Jugendliche engagieren sich

Aufgreifen eines aktuellen Sachverhalts, z. B. zur Verkehrssicherheit, zur Freizeitgestaltung, zur Integration von Behinderten KR8.2.1, EvR8.4.3, HsB8.4.2
 
 

Erdkunde

8.2 Europa

Die Schüler eignen sich topographische Grundkenntnisse an. An ausgewählten Beispielen erfahren sie, wie natürliche Gegebenheiten das Leben der Menschen beeinflussen. Sie erkennen, dass Räume aufgrund wirtschaftlicher Schwerpunkte unterschiedlich geprägt werden. Dabei können sie das Spannungsfeld zwischen Ökologie- und Sozialverträglichkeit einerseits und unternehmerischer Expansion andererseits begreifen. Insgesamt soll ein Verständnis für die Einigung Europas geweckt werden.
 

8.2.1 Europa im Überblick

- Lage und Abgrenzung

- naturräumliche Grobgliederung

- Klima - und Vegetationszonen M8.5.2

- politische Gliederung: Nationalstaaten, politische Zusammenschlüsse, neutrale Staaten
 

8.2.2 Schwerpunkte verschiedener Wirtschaftsräume

- Rohstoffe aus Nordeuropa

- Landwirtschaft und Industrie in Westeuropa

- Tourismus in Südeuropa KR8.5.1

- wirtschaftliche Entwicklung in Osteuropa

- Kern- und Randräume der EU
 
 
 
 

Geschichte

8.3 Imperialismus und Erster Weltkrieg

Die Schüler lernen die Überlegenheitsideologie kennen, die sich in den europäischen Nationen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete, und erkennen, dass diese - in Verbindung mit wirtschaftlichen Überlegungen - eine Politik der europäischen Weltbeherrschung in die Wege leitete. Sie lernen, dass Nationalismus und Militarismus in Europa eine Krisensituation schufen, die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte. Sie werden dazu angeleitet, sich mit der schwierigen Frage nach der Schuld an diesem Weltkrieg auseinander zu setzen. Sie erfahren, wie die ursprünglich weit verbreitete Kriegsbegeisterung in eine durch das Kriegselend ausgelöste tiefe Depression umschlug. Sie befassen sich mit den Wendepunkten des Krieges und erfahren, dass der Krieg die zugrunde liegenden Probleme nicht löste, sondern neue Konflikte und Spannungen schuf.
 

8.3.1 Europäische Weltbeherrschung

- die Vorstellung von der Überlegenheit der europäischen Kultur und der "weißen Rasse": geistige Grundlagen und wirtschaftliche Zusammenhänge des Imperialismus

- das Beispiel des britischen Weltreichs

- das Deutsche Reich im Wettlauf um die Kolonien
 

8.3.2 Konflikte in Europa

- extremer Nationalismus und Rivalitäten zwischen den Staaten

- Bündnissysteme und Aufrüstung

- Militarisierungstendenzen in der Gesellschaft und in der Erziehung am Beispiel des Deutschen Reiches
 

8.3.3 Der Erste Weltkrieg 1914-1918

- Ausbruch; Kriegsschuldfrage

- Kriegserfahrungen an der Front und in der Heimat: zwischen Begeisterung und Elend

- Wendepunkte des Krieges: Eintritt der USA, Revolution in Russland 1917, Zusammenbruch der Mittelmächte
 
 

Fächerübergreifende Bildungsaufgabe

8.4 Gewalt im Alltag - Umgang mit Konflikten D8.1.1

Ausgehend von Fallbeispielen setzen sich die Schüler mit gewalttätigen Verhaltensweisen auseinander. Dabei sollen sie sich auch eigener Aggressionen bewusst werden, den Ursachen sowie dem "Sinn und Zweck dahinter" auf die Spur kommen und für sich klären, wo für sie selbst und für andere Gewalt beginnt. Die Wertschätzung eines friedlichen Zusammenlebens soll zur Bereitschaft führen, Aggressionen bewusst zu beherrschen und sich für gewaltfreie Verhaltensweisen einzusetzen.
 

8.4.1 Erfahrungen mit Aggression und Gewalt

- Gewalttätigkeiten im Alltag: Situationsbeschreibung; Bestandsaufnahme

- Gewalt in der Schule: Erlebnisse, Formen und Ausprägungen von Gewalt

- Wirkung von Gewalt auf Täter und Opfer
 

8.4.2 Gewalttätiges Handeln: Einflussfaktoren und Zusammenhänge

- Gesellschaft und Gewalt: Einstellungen, Akzeptanz, Werte und Normen, Darstellung von Gewalt

- Rolle und Bedeutung z. B. der Familie, des Fernsehens, der Gruppe, von Computerspielen

- Möglichkeiten des Schutzes
 

8.4.3 Konflikte und ihre Bewältigung EvR8.6.2, S8.2

- Entstehen von Konflikten: verschiedene Meinungen, Wünsche, Neigungen, Interessen, Rollenerwartungen

- Möglichkeiten der Konfliktlösung: Gespräch, Zurückhaltung und Verzicht, Kompromiss, Wege, um berechtigte Wünsche durchzusetzen
 
 

Erdkunde

8.5 Boden Ph/Ch/B8.1

Die Schüler lernen die Entwicklung der Landwirtschaft kennen. Dabei erfassen sie das Problem der Bodenbelastung und erfahren von Lösungsansätzen. Ihnen wird einsichtig, dass Boden gebraucht, damit aber auch verbraucht wird. Sie erfahren, z. B. bei einer Betriebserkundung, von naturverträglichen Möglichkeiten der Bodennutzung, wägen verschiedene Lösungen gegeneinander ab und werden in ihrem privaten Umfeld zu verantwortungsbewusstem Handeln angeregt.
 

8.5.1 Boden als Ernährungsgrundlage Al8.1

- Landwirtschaft um 1950: bäuerlicher Kleinbetrieb

- Strukturwandel in der Landwirtschaft: industrialisierte Landwirtschaft, Flurbereinigung

- Folgen und Auswirkungen des Strukturwandels

- Perspektiven einer nachhaltigen Landwirtschaft: ökologischer Landbau, Landschaftspflege, Konsequenzen für den Verbraucher KR8.5.3, EvR8.1.3, HsB8.1
 

8.5.2 Boden als Nutzfläche

- Bodenverbrauch, z. B. Wohnen, Industrie, Verkehr

- Folgen und Auswirkungen, z. B. Versiegelung, Eingriffe in Naturräume

- Perspektiven einer umweltverträglichen Bodennutzung, z. B. ökologisches Bauen und Wohnen, naturnahe Gestaltung von Plätzen, Verkehrskonzepte
 

* 8.5.3 Naturnahe Schulgeländegestaltung

Dieser Lerninhalt eignet sich für eine projektorientierte Bearbeitung
 

Geschichte

8.6 Die Weimarer Republik

Die Schüler beschäftigen sich mit dem revolutionären Umbruch, der Deutschland am Ende des Ersten Weltkrieges erfasste, und mit den unterschiedlichen Konzepten für die künftige Staatsordnung. Sie lernen die Weimarer Republik als die erste deutsche Demokratie kennen und erfassen die Gründe für ihr Scheitern. Sie werden sich der Gefahr bewusst, dass wirtschaftliche Not und politische Unzufriedenheit, aber auch obrigkeitsstaatliches Denken die Bevölkerung anfällig machen für "Führer-Figuren", die mit demagogischen Techniken aggressive Feindbilder verbreiten.
 

8.6.1 Ausgangsbedingungen und Grundlagen

- die Revolution 1918/19: Ursachen, Ziele, Verlauf

* Revolution 1918/19 in Bayern: Personen und Phasen

- Weimarer Verfassung 1919 und Vertrag von Versailles 1919
 

8.6.2 Leistungen und Belastungen der Republik

- Erschütterungen des Nationalbewusstseins und Verunsicherung großer Teile der Bevölkerung durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg, durch Bestimmungen des Versailler Vertrags und durch die Inflation

- innen- und außenpolitische Leistungen, z. B. Wirtschaftsaufschwung, Wohnungsbau, Frauenwahlrecht, Arbeitslosenversicherung, Locarno-Vertrag, Aufnahme in den Völkerbund

- die Weltwirtschaftskrise

- das Ringen demokratischer und antidemokratischer Kräfte
 

8.6.3 Aufstieg der NSDAP

- Elemente der NS-Ideologie: Anti-Haltungen, z. B. gegen Demokratie, Sozialismus, Kapitalismus, Versailles; Antisemitismus und Rassismus; Führerprinzip und "Volksgemeinschaft"

- neue Formen suggestiver Propaganda und organisierte Gewalt als Mittel der Politik

- Protestmotive und Aufstieg zur Massenbewegung
 
 

Geschichte

8.7 Deutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft und der Zweite Weltkrieg

 D8.2.2

Die Schüler befassen sich mit dem Nationalsozialismus als einer totalitären Diktatur. Sie erfahren, welche Folgen die Beseitigung der demokratischen Ordnung und die auf Antisemitismus und Rassismus beruhende Ablehnung der Idee der allgemeinen Menschenrechte hatten. Sie erkennen insbesondere, dass die "Führerherrschaft" keine Institutionen und Verfahren erlaubte, mit denen unterschiedliche Ideen und Interessen zum Ausdruck gebracht und Konflikte friedlich ausgetragen werden können: An die Stelle einer demokratischen Legitimation der politischen Ordnung wurde einerseits die propagandistische Vorspiegelung einer konfliktlosen "Volksgemeinschaft", andererseits die gewaltsame Unterdrückung freiheitlichen Denkens und Handelns gesetzt. Die Schüler verstehen, dass das ideologische Programm der rassistischen "Sanierung des Volkskörpers" zur Entrechtung und Verfolgung der als fremdrassig definierten Menschen führte, vor allem der Juden, aber auch zur Entrechtung der als "minderwertig" bezeichneten Teile der eigenen "Rasse" (z. B. "Euthanasie"). Die Schüler lernen, dass die nationalsozialistische Außenpolitik auf die Entfesselung eines Hegemonialkrieges angelegt war, der mit der Eroberung großer Teile Osteuropas zugleich den Charakter eines rassenideologischen Vernichtungskrieges erhielt - der Krieg als notwendige Voraussetzung für die Durchführung des Völkermordes an den Juden. Sie lernen Motive, Ziele und Formen des Widerstands kennen und die Haltung der Widerstandskämpfer zu würdigen. Die Schüler erfassen, dass dieser Krieg Zerstörungen bisher unbekannten Ausmaßes und unbeschreibliches menschliches Leid hervorrief.
 

8.7.1 Machtergreifung

- Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933

- Aufhebung wesentlicher Grundrechte und "Ermächtigungsgesetz"

- "Gleichschaltung" der Parteien und Organisationen, der Länder; Beseitigung der kulturellen Vielfalt, z. B. Bücherverbrennung, Gleichschaltung der Medien
 

8.7.2 Verführung und Terror

- Propaganda, Führerkult, Inszenierung von Politik als Massenerlebnis D8.2.4

- Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit durch Aufrüstung; sozial-politische Kampagnen, z. B. "Winterhilfswerk", "Kraft durch Freude"

- Erfolge bei der Revision des Versailler Vertrages

- Apparate und Formen des Terrors: Gestapo, SS, Konzentrationslager

- Entrechtung und Verfolgung der Juden und anderer Minderheiten; "Euthanasie" KR8.4.3, EvR8.3.3, Eth8.5.3

- Verhaltensweisen zwischen Zustimmung und Widerstand
 

G/Sk/Ek8.7.3 Der Weg in den Krieg und die militärische Expansion in Europa

- Kriegsziele: Hegemonie in Europa, "Lebensraum" im Osten

- Kriegsvorbereitung: Friedensbeteuerungen und Aufrüstung

- das Münchner Abkommen und die Zerschlagung der Tschechoslowakei; Hitler-Stalin-Pakt

- vom Überfall auf Polen 1. September 1939 bis zur Kriegswende bei Stalingrad
 

8.7.4 Totaler Krieg, Völkermord und Widerstand

- Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten in der deutschen Kriegswirtschaft

- Holocaust: Vernichtung des europäischen Judentums KR8.4.3, EvR8.3.3, Eth8.5.3

- Widerstand in Deutschland, u. a. 20. Juli 1944, Weiße Rose
 

8.7.5 Der Sieg der Alliierten und die Befreiung vom Nationalsozialismus

- Entstehung und Kriegsziele der "Anti-Hitler-Koalition"

- die Problematik des Bombenkriegs

- die bedingungslose Kapitulation 8. Mai 1945

- Flucht und Vertreibung
  Sport (Jahrgangsstufe 8) (Teil I: Basissportunterricht)  
 

8.1 Gesundheit ( Fairness, Kooperation; Umwelt; Leisten, Gestalten, Spielen)

Die Schüler erfahren weitere Aspekte der Gesundheitserziehung inner- und außerhalb des Sportunterrichts und sollen sich an körperliche Betätigung unter gesundheitlichen Gesichtspunkten gewöhnen. Die Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden und regelmäßiger gesundheitsorientierter sportlicher Bewegung sollen ihnen bewusst werden. Ph/Ch/B8.3.4, Eth8.1.2
 

8.1.1 Gesundheitsorientierte Fitnessfaktoren ( z. B. Leichtathletik, Schwimmen, Gymnastik und Tanz)

- allgemeine Ausdauer (aerob): die Übungsformen der Jahrgangsstufe 7 fortführen und verschiedene Formen der Belastungsdosierung (z. B. Fahrtspiel; Musikbegleitung: bestimmte Taktzahl pro Minute) erproben

- Kraftausdauer und Beweglichkeit: Übungen zur Förderung der Kraftausdauer und Beweglichkeit durchführen (z. B. Kreistraining mit Variationen), Haltungsschwächen durch funktionelle Gymnastik beeinflussen (z. B. Kräftigung der Rückenmuskulatur und Dehnung der Brustmuskulatur gegen die Haltungsschwäche Rundrücken S8.4.1)
 

8.1.2 Bewegungserleben, Gewandtheit, Kreativität ( Leisten, Gestalten, Spielen)

- die vielfältigen koordinativen und kreativen Möglichkeiten in verschiedenen Sportarten erleben

( Fairness, Kooperation; Gymnastik und Tanz; Turnen an Geräten)

- die Bedeutung der Gewandtheit für die Unfallverhütung verstehen (z. B. Abrollen bei Stürzen, Verhindern von Zusammenstößen)
 

8.1.3 Körpergefühl, Körperbewusstsein, Entspannungsfähigkeit KbB8.1.1

- den Zusammenhang zwischen Körpergefühl (z. B. Erschöpfung) und psychischen Zuständen (z. B. Wohlbefinden, Unlust) erfahren

- die in Jahrgangsstufe 7 erlernte Entspannungsmethode vertiefen
 

8.1.4 Sicherheit

- Gesundheitsrisiken und Unfallgefahren bei verschiedenen Situationen, Sportarten, Belastungen, Übungsformen und Körperzuständen erkennen und zunehmend selbstständig vermeiden (z. B. Entlastungsübungen für die Wirbelsäule nach Lauf-, Sprung- und Kraftübungen durchführen) ( Leichtathletik, Turnen an Geräten)

- selbstständiges Auf- und Abwärmen erlernen und verstehen

- Helfer- und Sicherheitsgriffe selbstständig anwenden

- Rücksichtnahme üben bei großen und kleinen Spielen ( Fairness, Kooperation)
 

8.1.5 Hygiene und Ernährung

- Hygienemaßnahmen selbstständig durchführen (z. B. Waschen, Duschen nach der Sportstunde)

- selbstständig und bewusst auf richtiges Ernährungsverhalten achten (z. B. Verhältnis von Kalorienaufnahme und -verbrauch erkennen und beachten) Ph/Ch/B8.3.1, HsB8.2
 

8.2 Fairness, Kooperation ( Gesundheit; Umwelt; Leisten, Gestalten, Spielen) G/Sk/Ek8.4.3

Die Schüler sollen Verständnis für die individuellen Stärken und Schwächen ihrer Mitschüler entwi-ckeln. Sie werden zur Nachsicht sowie zur Vermeidung von Schuldzuweisungen angehalten. Sie lernen allmählich, im sportlichen Gegner den Partner zu sehen, ohne den ein sportlicher Vergleich nicht möglich wäre. Eth8.3.3
 

8.2.1 Regelgeleitetes Handeln ( Sportspiele)

- Situationen, die eine Veränderung der Regelvorgaben erforderlich machen, erkennen und die Regelvorgaben entsprechend anpassen (z. B. Herstellen gleicher Chancen durch individuell erschwerende oder erleichternde Bedingungen, z. B. Torschuss nur mit dem schwächeren Fuß für den Geübten erlaubt)

- Schiedsrichtertätigkeiten zunehmend selbstständig durchführen
 

8.2.2 Handeln in der Gemeinschaft

- die eigenen Verhaltensweisen und die des Partners bewusst wahrnehmen und vergleichen (z. B. durch Videoaufzeichnung Sportspiele, Turnen an Geräten)

- eigene Interessen mit dem Gruppenziel in Einklang bringen und die eigenen Fähigkeiten zum Gelingen gemeinsamer Vorhaben einsetzen (z. B. bei der Gestaltung eines Tanzes)

- Unterrichtsvorhaben mitplanen

- verschiedene Möglichkeiten der Konfliktlösung und des Aushandelns von Regeln und Rollen kennen lernen und anwenden

- Mitschüler unterschiedlichen Leistungsniveaus in gemeinsame sportliche Aktivitäten einbeziehen ( Gesundheit)
 

8.2.3 Sichern, Unterstützen, Helfen

- Gefahrensituationen selbstständig erkennen und unnötige Risiken für sich und andere vermeiden ( Turnen an Geräten, Sportspiele, Schwimmen)

- das Lernen in der Gruppe bei Demonstrations-, Unterstützungs- und Korrekturaufgaben mitgestalten
 
 

8.3 Umwelt ( Gesundheit; Fairness, Kooperation; Leisten, Gestalten, Spielen)

Die Schüler vertiefen die in der Jahrgangsstufe 7 erworbenen Kenntnisse über die Bedeutungsvielfalt der Begriffe "Sport" und "Umwelt" und entwickeln die Bereitschaft, verschiedene Verhaltensgrundsätze für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt situativ anzuwenden. EvR8.1.2
 

8.3.1 Umwelterfahrungen

- sportliche Aktivitäten nach regionalen Gegebenheiten und Möglichkeiten auswählen
 

8.3.2 Beziehungen und Konflikte

- Kenntnisse über die Wechselbeziehungen zwischen Sport und Umwelt vertiefen (z. B. beim Geländelauf, Skilanglauf, Alpinskilauf, während des Schulskikurses oder Schullandheimaufenthalts mit sportlichem Schwerpunkt)

- das Verständnis vertiefen, dass sportliche Freizeitbedürfnisse die Umwelt unmittelbar sowie mittelbar (z. B. Abfall bei Sportveranstaltungen) belasten können
 

8.3.3 Verantwortung und Handeln

- sportartbezogene und allgemeine Verhaltensregeln (z. B. Skilauf nur bei ausreichender Schneeauflage, Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln) kennen lernen und anwenden KR8.5.3
 
 

8.4 Leisten, Gestalten, Spielen ( Gesundheit; Fairness, Kooperation; Umwelt) Eth8.1.1

Beim Leisten entwickeln die Schüler ihre Ausdauer und Schnelligkeit weiter und lernen insbesondere entwicklungsgemäße Methoden der Kräftigung kennen. Sie verbessern ihre Koordinationsfähigkeit und ihre sportlichen Fertigkeiten. Sie nehmen Leistungssituationen bewusst wahr, beurteilen diese nach taktischen Gesichtspunkten und erfahren Möglichkeiten der emotionalen Steuerung in Leistungssituationen. Verschiedene Verfahren zur Leistungsfeststellung werden besprochen. Darüber hinaus wird das Miteinander und Gegeneinander im sportlichen Wettkampf thematisiert. Beim Gestalten verbessern die Schüler die ökonomische Ausführung der Bewegungsgrundformen und die Dosierung der Krafteinsätze, sammeln insbesondere Erfahrungen mit der Lage des Körperschwerpunktes, mit der Steuerung verschiedener Bewegungen (z. B. Rotationen um verschiedene Körperachsen) durch Kopf, Arme und Beine sowie mit dem Zusammenspiel von Rhythmus und Bewegung (z. B. Vorgabe des Rhythmus, Vorgabe der Bewegung). Sie reproduzieren festgelegte Bewegungsfolgen, stimmen diese in der Gruppe ab, lernen aber auch, zu vorgegebenen Themen allein und in der Gruppe zu improvisieren ( Gymnastik und Tanz). Besonders werden bei der Gestaltung von Kunststücken Partner und Gruppe mit einbezogen. Beim Spielen lernen die Schüler verschiedene Positionen (z. B. Angreifer, Verteidiger) und die Möglichkeiten der Ausgestaltung kennen. Sie sammeln Ideen für Spiele in der Freizeit, probieren diese aus und erproben unterschiedliche Turnierformen in verschiedenen Spielen. Eth8.4.3
 

8.4.1 Gymnastik und Tanz ( Mu8.4.1, DSU Bewegungskünste)

Es wird empfohlen, die Tänze entsprechend der nach Geschlechtern getrennten Sportklassen auszuwählen. Sind die organisatorischen Voraussetzungen (z. B. Parallelunterricht verschiedener Sportklassen gleicher Jahrgangsstufe) vorhanden, kann Tanz auch im Basissportunterricht koedukativ unterrichtet werden.

Körper- und Bewegungsschulung: Haltung, Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer in weiteren Bereichen der Gymnastik (z. B. Aerobic, Stretching) mit und ohne Musik sowie mit und ohne Zusatzgeräte verbessern

Ausdrucksschulung: unterschiedliche Situationen (z. B. Verfolgung - Flucht) durch Bewegung und Körpersprache ausdrücken und in Kleingruppen darstellen

Gymnastik mit Handgeräten (nur Mädchen): einfache technische Fertigkeiten mit dem Band und Reifen erlernen und einfache Kombinationen nach Musik mit einem Handgerät darstellen

Tanz: tänzerische Techniken (z. B. Haltungen, Fassungen, Schritte, Drehungen, Sprünge und Bodenelemente) aus dem Bereich des Gesellschaftstanzes (z. B. Rock 'n' Roll, Schwerpunkt: Umgangsformen, Rollenverhalten) oder aus dem Bereich des künstlerischen Tanzes (z. B. Jazztanz, Schwerpunkt: Gestaltung und Ausdruck) kennen lernen und exemplarisch an einem Tanz vertiefen

Theorie: musikalische und rhythmische Grundstrukturen kennen lernen (z. B. Takteinteilung); falls künstlerischer Tanz gewählt: Erscheinungsformen verschiedener künstlerischer Tanzformen kennen lernen; Charakter und Struktur der ausgewählten Tänze (z. B. Geschichte des Rock `n` Roll), gesundheitliche Wirkungen der angesprochenen Bereiche kennen lernen
 

8.4.2 Leichtathletik

Techniken leichtathletischer Disziplinen: weitere Fertigkeiten im Sprint, Stoß, Wurf und Hochsprung erwerben: Kugelstoßen (Grobform) mit Medizinbällen und Kugeln bis zu 4 kg Gewicht, Schlagwurf mit Bällen unterschiedlichen Gewichts (v. a. Wurfball 200 g), Hochsprung (Flop)

Umfang und Intensität der Belastungen, Verbesserung grundlegender körperlicher Fähigkeiten: Sprinten bis 75 m nach Zeit, Lauf-ABC mit Kombinationen (z. B. Dribbling, Kniehebelauf vorwärts, rückwärts, Steigerungslauf) und in unterschiedlicher Frequenz, Hochsprung, Verbessern der Sprungkraft in verschiedenen Variationen (z. B. Zahlen-, Figuren-, Linienhüpfen; über Kartons, Langbänke, Matten, Seile springen), Verbessern der Wurfkraft in verschiedenen Variationen (z. B. Werfen mit verschiedenen Gegenständen, unterschiedlichen Gewichten; Abwerfspiele), Weiterführen der Ausdauerschulung

Theorie: Wettkampfbestimmungen, Sicherheitsregeln (v. a. im Stoß und Wurf) einüben, leichtathletische Trainingsmethoden zur Entwicklung der Sprung- und Wurfkraft kennen lernen
 

8.4.3 Schwimmen

Grundlegende Bewegungserfahrungen: Wassergefühl und Orientierungsfähigkeit verbessern (z. B. durch Schwimmen mit Paddelbewegungen der Hände, Tauchen, Drehungen)

Techniken des Schwimmens: Bewegungserfahrungen zur Vorbereitung des Delphinschwimmens erweitern, die Technik des Rückenschwimmens einschließlich Start und Wende erlernen

Umfang und Intensität der Belastungen, Verbesserung grundlegender körperlicher Fähigkeiten: Schwimmen nach Zeit bis 50 m in Brusttechnik und Kraul- oder Rückentechnik

Rettungsschwimmen: grundlegende Fertigkeiten der Fremdrettung erlernen (z. B. Befreiung aus Umklammerungen, Achselgriff), eigene Fähigkeiten zur Rettung anderer richtig einschätzen und Bereitschaft zum Helfen entwickeln, Tief- und Streckentauchen verbessern

Theorie: Gefahren des Wassers, Verhaltensregeln in Gefahrensituationen, Wettkampfbestimmungen des Rückenschwimmens, schwimmspezifische Trainingsmethoden zur Entwicklung der Kraftausdauer kennen lernen, theoretische Grundkenntnisse des Rettungsschwimmens erwerben (z. B. Grundsätze der Fremdrettung)
 

8.4.4 Sportspiele

Grundlegende Spielerfahrungen: kleine Spiele mit- und gegeneinander durchführen

Technik und Taktik der Sportspiele: technische und taktische Grundformen in 2 gewählten Sportspielen vertiefen und erweitern: (für die in JahrgangsstufE8 neu gewählten Spiele gelten die Inhalte der Jahrgangsstufe 7)

Fußball: technische Grundformen: z. B. Kopfballspiel, Außenspann- und Spannstoß, Finten; taktische Grundformen: z. B. Positionswechsel, Manndeckung

Handball: technische Grundformen: z. B. Fangen und Werfen in der Bewegung, Fallwurf; taktische Grundformen: z. B. Raumdeckung (z. B. 6:0), Anbahnen von Kreuzen und Übergeben/Übernehmen

Basketball: technische Grundformen: z. B. Dribbling mit Richtungsänderungen, Korbleger, Rebound, Finten; taktische Grundformen: z. B. Freilaufen, Gleich- und Überzahlspiele, Manndeckung,

Volleyball: technische Grundformen: z. B. Tennisaufschlag, Angriffsaufbau mit oberem Zuspiel, Lob als Hinführung zum Angriffsschlag; taktische Grundformen: z. B. Abwehrformationen erlernen; neben dem Spiel 3 : 3 ist das Spiel 4 : 4 anzustreben

Theorie: die Regelkenntnisse vertiefen; Schiedsrichtertätigkeit wahrnehmen; vergleichende Betrachtung von Streetball/Basketball und Beachvolleyball/Volleyball
 

8.4.5 Turnen an Geräten

Das Einüben von Hilfe- und Sicherungsmaßnahmen erzieht zu Partnerschaft, ermöglicht hohe Unterrichtseffizienz und dient der Unfallverhütung. Der zweckdienliche und normgerechte Einsatz von Geräten und Matten ist besonders zu beachten. Sprungrollen (Hechtrollen) über Geräte und Schüler sowie vom Absprungtrampolin sind nicht gestattet.

Grundfertigkeiten des Turnens: weitere Fertigkeiten am Minitrampolin sowie an Barren und Reck (Buben), Schwebebalken und Stufenbarren (Mädchen) aus folgenden Strukturgruppen erwerben:

gymnastisch-tänzerische und statische Elemente am Schwebebalken (Mädchen), Kippbewegungen (Buben: aus dem Streckhang Kippe in den Grätschsitz am Barren) Felgbewegungen (Buben: Felgaufschwung vorlings vorwärts - früher Kippaufschwung - aus dem Hangstand am Reck), Rollbewegungen (Buben: Rolle vorwärts zum Grätschsitz am Barren, Mädchen: Rolle vorwärts auf dem Schwebebalken), Schwungbewegungen (Buben: Kehre, Wende und Oberarmstand am Barren, Rückschwung mit Vorhocken zum Seitstand am Stützreck, Mädchen: hohe Wende vom Stufenbarren), Umschwungbewegungen (Mädchen: Spreiz-Umschwung vorwärts am Stufenbarren), Sprungbewegungen (Mädchen: Hocke als Aufgang am Stufenbarren und Schwebebalken, Hockwende vom Stufenbarren), Überschlagbewegungen (Buben und Mädchen: Minitrampolin, Überschlag (Salto) vorwärts gehockt) und diese Fertigkeiten zusammen mit den bereits erlernten unter erleichterten Bedingungen (Gelände- und/oder Partnerhilfe) in Übungsverbindungen darstellen

Verbesserung grundlegender körperlicher Fähigkeiten: zielgerichtete Übungen zur speziellen Kräftigung durchführen und gerätespezifische Kraftzirkel kennen lernen

Theorie: Kenntnisse in Geräteaufbau, Gerätesicherung, Helfen und Sichern sowie in der turnspezifischen Fachsprache erwerben, Kenntnisse über die Strukturgruppen erwerben und turnspezifische Übungen zur Entwicklung der Kraft kennen lernen
 

8.4.6 Wintersport

Die Einzellehrpläne für Eislaufen, Rodeln, Skilaufen befinden sich im Anschluss an den Lehrplan für die Jahrgangsstufe 10.
  Musik (Jahrgangsstufe 8)  
 

Die Lehrer haben die Möglichkeit, nach den gegebenen Voraussetzungen bei den Spiegelstrichen Schwerpunkte zu setzen. Wenigstens ein Thema im Schuljahr sollte in der Art eines Projekts behandelt werden, das den Schülern größere Freiräume in der Planung und Durchführung lässt und mit einer Präsentation des Ergebnisses abschließt.
 
 

8.1 Musikalische Lebensläufe - Leben mit Musik

In der Auseinandersetzung mit Biographien von Musikern verschiedener Zeiten erfahren die Schüler, wie Musik die Lebensgestaltung beeinflusst. Sie sollen erkennen, welche Bedeutung das Erlernen musikalischer Fertigkeiten für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft haben kann.  KR8.1.1, Eth8.1.1, Eth8.4.1
 

8.1.1 Ein musizierender Mitschüler

- einen Mitschüler, der musikalisch aktiv ist, nach seinem musikalischen Werdegang und seinen Erfahrungen befragen

- ggf. das Spielen und Üben eines Instruments aus nächster Nähe erleben

- Gespräch über Bedingungen und Bedeutung aktiver Beschäftigung mit Musik in unserer Zeit
 

8.1.2 Ein Musiker unserer Zeit  Eth8.3.1, E8.2.2

- Entscheidung für einen Musiker nach den Vorlieben der Schüler, z. B. aus dem Pop/Rock-Bereich

- Sammeln und Auswerten von biographischen Fakten und Aussagen über die Person

- über die Imagebildung und ihren Einfluss auf Jugendliche diskutieren  EvR8.2.1, Ku8.6

- Hören von Musikbeispielen, ggf. Auseinandersetzung mit Texten

- ggf. Nachgestalten eines ausgewählten Stückes mit den gegebenen Möglichkeiten
 

8.1.3 Ein historischer Musiker (z. B. Bach, Beethoven)

- Erkunden der Lebensgeschichte: Zusammentragen von Fakten, z. B. aus Lexika, Biographien, Aufsätzen, Briefen, Tagebüchern

- Vergleich der Bedingungen musikalischer Ausbildung mit heutigen Gegebenheiten

- Präsentation von Ergebnissen (z. B. Schautafel, Videofilm, Hörspiel)

- Hören und Beschreiben von Werken oder Werkausschnitten

- nach Möglichkeit Musizieren eines geeigneten Werkes oder Werkausschnitts
 

8.2 Musik provoziert

Die Schüler lernen Beispiele aus verschiedenen Bereichen der Musik kennen, die gegen gesellschaftliche Missstände und eingefahrene Hörgewohnheiten gerichtet sind und damit herausfordern. In der intensiven praktischen und theoretischen Auseinandersetzung mit musikalisch-sprachlichen Ausdrucksmitteln sollen sie den Wirkungsweisen der Provokation nachspüren und über Möglichkeiten nachdenken, mit Denkanstößen positive Veränderungen hervorzurufen.
 

8.2.1 Provokation durch Lieder

- Singen und Hören von Liedern mit provozierenden Inhalten aus Geschichte und Gegenwart

- Gespräch über Textinhalte und über Hintergründe der provozierenden Wirkung (z. B. Zusammenhang von Musik und Text)

- ggf. Gestaltung eines eigenen Liedes, das auf Missstände reagiert und Möglichkeiten zur Veränderung aufzeigt (Entwerfen eines Textes zu einer bekannten Melodie oder eigene Gestaltung von Text und Melodie)  D8.1.3, E8.2.1
 

8.2.2 Provokation in der Musik des 20. Jahrhunderts?

- Hören von Werkausschnitten, die über die Hörerfahrungen der Schüler hinausgehen (z. B. von Ives, Penderecki, Varèse)

- Feststellen von musikalischen Mitteln, die über den Rahmen der Tradition hinausgehen (z. B. Bitonalität, Atonalität, Verwendung von Geräuschklängen, Vierteltöne); ggf. Erprobung in eigenen Gestaltungsversuchen

- Auseinandersetzung mit einer Komposition neuer Musik (Kurzporträt des Komponisten, musikalische Intention, verwendete Mittel, Notation), ggf. eigenständiges Nachgestalten von Werkausschnitten

- Gespräch über die Veränderbarkeit von Hörgewohnheiten durch intensive Auseinandersetzung mit ungewohnter Musik

- nach Möglichkeit Gespräch mit einem Komponisten
 

8.2.3 Provokation in der Pop/Rock-Musik

- Hören und Besprechen von Beispielen aus verschiedenen Entwicklungsphasen und Stilrichtungen, Beschreiben musikalischer Mittel im Zusammenhang mit dem Text

- Sammeln und Auswerten von Informationen über Präsentation und Vermarktung von Pop/Rock-Musik  KR8.1.2

- Diskutieren über mögliche Hintergründe der Provokation (z. B. Publicity oder Wille zur Veränderung; altersspezifische Protesthaltung)

- Singen und Musizieren eines Songs mit den zur Verfügung stehenden Mitteln; ggf. Neutextierung  E8.2.1

- nach Möglichkeit Gespräch mit einem Rockmusiker
 
 

8.3 Musik und Computer

Die Schüler gewinnen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, Computer in der Musik einzusetzen. Sie erproben die in der Schule vorhandene Hard- und Software und setzen sie bei einem Gestaltungsversuch ein.  Inf8.4
 

8.3.1 Musikalische Anwendungsmöglichkeiten des Computers

- Erproben verschiedener Programme, z. B. interaktive Programme zur allgemeinen Musiklehre oder zur Gehörbildung, zur Werkbetrachtung oder Instrumentenkunde, dabei Wiederholen und Vertiefen musikalischer Grundkenntnisse

- ggf. Umsetzen von Musikdaten in Notenbilder über Tastatur oder Keyboard

- ggf. Bearbeiten von gespeicherten musikalischen Verläufen mit einem Sequenzerprogramm

- nach Möglichkeit Vergleichen von Notenbild und Tonausgabe
 

8.3.2 Gestaltungsversuch "Computermusik" (als Projekt geeignet)

- Zusammenstellen der zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel (am Computer zu generierende Klänge und ggf. traditionelle musikalische Instrumente)

- gemeinsame Entscheidung für ein Thema, Planen eines musikalischen Ablaufs, ggf. mit multimedialer und szenischer Erweiterung

- Realisieren der einzelnen Bestandteile in arbeitsteiligen Unterrichtsverfahren

- Zusammenfügen der Bestandteile zu einem Ablauf, Einübung

- nach Möglichkeit Darbietung in geeignetem Rahmen (z. B. Schulkonzert, Klassenelternabend), Band- bzw. Videoaufnahme
 
 

8.4 Bewegung und Ruhe in der Musik

Die Schüler setzen sich mit den musikalischen Gestaltungselementen "Bewegung" und "Ruhe" auseinander. Im Singen, Musizieren und Tanzen sowie im reflektierenden Hören sollen sie ihr Verständnis für Musik unterschiedlicher Stile und Kulturen weiterentwickeln und zu einer intensiveren Musikerfahrung gelangen.  EvR8.4.1
 

8.4.1 Bewegung und Ruhe im Tanz  S8.4.1

- freies Bewegen zu rhythmisch unterschiedlichen Musikstücken aus den Bereichen Volkstanz, Rock 'n' Roll, Folklore, meditative Musik

- Erlernen, ggf. selbstständiges Entwickeln eines choreografierten Tanzes, der die Elemente der Ruhe und der Bewegung im Wechsel enthält

- ggf. Sprechen über die dabei gewonnenen Erfahrungen
 

8.4.2 Bewegung und Ruhe im aktiven Musizieren

- Experimentieren mit Klängen und Klangfolgen, Gestalten einfacher Klangbilder zu Begriffen und Stichwörtern wie: Abend, Traum, Rush-Hour, Verfolgungsjagd, Eislauf usw.

- ggf. Gestalten eines komplexen Klangbildes mit Bewegung und Ruhe, z. B. in Form der Steigerung bzw. der Rückentwicklung und/oder des Wechsels

- ggf. Versuche grafischer Darstellung oder bildnerischer Nachgestaltung
 

8.4.3 Bewegung und Ruhe in Musik aus verschiedenen Kulturen

- Kennenlernen von Beispielen aus verschiedenen Musikkulturen, die unter den Gesichtspunkten Ruhe und Bewegung ausgewählt werden

- Vergleich einer Komposition aus der europäischen Musiktradition und eines Musikstücks aus einem anderen Kulturkreis nach Ruhe und Bewegung

- Feststellen der musikalischen Mittel nach dem Gehör und anhand des Notenbildes

- ggf. Darstellung des Spannungsverlaufs in Zusammenhang mit Ruhe und Bewegung, nach Möglichkeit Verdeutlichung mit grafischen Mitteln
  Kunsterziehung (Jahrgangsstufe 8)  
 

BILDNERISCHE PRAXIS
 

8.1 Räumlichkeit entdecken und sichtbar machen: Perspektiven

Die Probleme der Raumdarstellung erfordern eine individuelle Anpassung der Aufgabenstellung an den jeweiligen Entwicklungsstand des einzelnen Schülers. An realen und dargestellen Raumsituationen werden Größenverhältnisse und Raumerstreckung beobachtet und Regeln für die zeichnerische Darstellung abgeleitet. Die Schüler sollen mit Hilfe einfacher Konstruktionen der Parallel- und Fluchtpunktperspektive die Illusion des Tiefenraums auf der Fläche erzeugen.

An Werken der bildenden Kunst untersuchen sie die räumliche Wirkung von Farben.

Optische "Verwirrspiele" sollen sie zum phantasievollen und spielerischen Umgang mit perspektivischen Darstellungsregeln und Farbkombinationen anregen.

Gestalten:

grafisches und malerisches Darstellen von Landschaft, Bauwerk oder Innenraum, z. B. durch

- Schichtung, Überschneidung, Größenstaffelung

- Parallel- und Fluchtpunktperspektive  M8.3.1, GtB8.1

- Farbperspektiven (z. B. "Verblauung")

Spiel mit Perspektiven und optischen Täuschungen: Erfinden und Darstellen z. B. von

- Irrgärten und Labyrinthen

- Räumen mit unterschiedlichen Fluchtpunkten und "falschen" Perspektiven

Betrachten:

Entdecken und Überprüfen:

Reale räumliche Situationen

- Peilen und Messen von Größen mit dem Daumen, Ermitteln von Fluchtpunkten, Vergleich der Ergebnisse, Ableiten von Darstellungsregeln

Räumliche Darstellungen

- eigene Bilder (z. B. Fotos, Zeichnungen, Malereien)

- ausgewählte Werke der Malerei und Grafik, z. B. aus Renaissance, Manierismus, Surrealismus 

BILDNERISCHE PRAXIS
 

8.2 Abbilden und Variieren: Gegenstand - Mensch - Natur

Beim Abbilden einfacher Objekte lernen die Schüler, deren Erscheinungsmerkmale eingehend zu betrachten, sie in ihren Grundformen und Einzelheiten genau zu erfassen und zeichnerisch festzuhalten. Dazu werden Umrisse und Oberflächenstrukturen, Größenverhältnisse und volumenbildende Merkmale erkundet und wiedergegeben.

Diese Grunderfahrungen werden im Stillleben, Portrait oder in der Naturstudie erweitert und vertieft. Die Schüler lernen, die Proportionen der Gegenstände und ihre räumlichen Beziehungen zu erkunden und bildnerisch umzusetzen, wobei zur Charakterisierung der Form auch die Farbe treten kann.

Durch Variieren der Darstellungsmittel sollen sie deren spezifische Wirkung erkunden und in ihren gestalterischen Arbeiten überlegt einsetzen.

Das Betrachten von Kunstwerken, an denen die Merkmale sachgetreuer Wiedergabe deutlich in Erscheinung treten, vertieft die eigenen Erfahrungen. KR8.5.1, EvR8.1.1, Ph/Ch/B8.2.1

Gestalten:

Wahrnehmen und wirklichkeitsnahes Darstellen des Sichtbaren (z. B. Objekte im Raum, Köpfe und Gesichter, Pflanzen, Tiere, Steine)

- Anordnung, Lagebestimmung

- Größenstufungen, Proportionen

- Überschneidungen, Verkürzungen

- Licht - Schatten - Verläufe (verdichtende Schraffur bzw. Weißhöhung zum Abdunkeln und Aufhellen von Oberflächen)

- Erscheinungsfarbe; Farbtonabstufung

Variieren der Bildmittel unter Verwendung verschiedener Techniken. Zur Wahl: Zeichnen mit Bleistift, Kreide, Tusche und Feder; ggf. auch Malen, Drucken, Mischtechniken

Betrachten, Vergleichen, Beschreiben:

Das sichtbar Gegebene und seine Erscheinungsmerkmale, z. B.

- Größe und Form

- Stofflichkeit, Farbigkeit

Das Dargestellte in eigenen Bildern und auf vergleichbaren Kunstwerken

- Merkmale sachgetreuer Wiedergabe

- Art, Verwendung und Wirkung der Darstellungsmittel

- Vergleich der Bildwirkungen bei Variation der bildnerischen Techniken

KUNSTBETRACHTUNG
 

8.3 Künstlergruppen und Einzelgänger: Wege in die Moderne

Das an den Sehgewohnheiten orientierte Darstellen wurde von Künstlern im 19. Jahrhundert seit der Erfindung der Fotografie zunehmend in Frage gestellt und durch neue bildnerische Ausdrucksmöglichkeiten abgelöst. Suchen die Realisten und Impressionisten in ihren Werken dem Seheindruck noch möglichst nahe zu kommen, so schlagen die Künstler der Folgezeit andere Wege ein, die in der Moderne schließlich zum autonomen Bild führen.

An exemplarischen Bildwerken, die auf sehr unterschiedlichen Wegen den Aufbruch in die Moderne dokumentieren, sollen die Schüler zum bewussten Betrachten und zum reflektierten Umgang mit neuen Sehweisen und Darstellungsabsichten in der bildenden Kunst geführt werden. Sie sollen dabei auch Grundlagen erwerben für das Verständnis der weiteren Entwicklung der Kunstströmungen im 20. Jahrhundert, wie sie von Künstlergruppen und Wegbereitern der klassischen Moderne angestrebt wurden. In der Gestaltung eines "biographischen Blattes" setzen sich die Schüler mit dem Werk eines Künstlers ihrer Wahl gedanklich und bildnerisch auseinander.

Betrachten:

Künstler und Werkbeispiele:

Wegbereiter im 19. Jh., z. B.:

- Realisten und Impressionisten

- van Gogh und Gauguin

Einzelgänger und Künstlergruppen im 20. Jh., z. B.:

- Picasso und der Kubismus

- Kandinsky und Klee

- deutsche Expressionisten

("Die Brücke", "Der Blaue Reiter")
 

Gestalten:

Jeder Schüler fertigt ein "biographisches Blatt" zu einem Künstler seiner Wahl.

Das biographische Blatt soll enthalten:

- die Abbildung eines Werks

- eine eigene Zeichnung zum Werk

- eine kurze Bildbeschreibung

- biographische Daten über den Künstler GESTALTETE UMWELT
 

8.4 Modelle entwickeln und einrichten: Mein Traumzimmer

Jugendliche wollen den eigenen Bereich zu Hause neu gestalten und entwickeln dazu oft recht extravagante Vorstellungen. Ihren vielen Wünschen KR8.1.3 stehen oft räumliche und finanzielle Einschränkungen gegenüber, die sie auch in ihre Überlegungen einbeziehen sollen. An einem Modell, das sie nach dem Grundrissplan ihres Zimmers fertigen Gtb8.1, prüfen die Schüler, welche ihrer Vorstellungen sich verwirklichen lassen, und lernen, ihre Wünsche und die tatsächlichen Möglichkeiten einer Veränderung realistisch aufeinander zu beziehen. Angeregt durch Einrichtungskataloge sollen sie versuchen, dem Raum eine persönliche Note zu geben.

Gestalten:

- Erarbeiten eines Grundrissplans im Maßstab 1:10

- Darstellen eines selbst gewählten Bereichs als farbige Raumkulisse

- Fertigen und Einrichten eines Modells aus Karton
 

Betrachten:

- Abbildungen von Möbeln und Einrichtungsgegenständen verschiedener Stilrichtungen

- Vergleichen und Bewerten der Arbeitsergebnisse VISUELLE MEDIEN
 

8.5 Nachrichten aus der Klasse: Was uns interessiert und bewegt

Tagtäglich sind die Schüler mit Zeitungen und Zeitschriften konfrontiert, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, wie sehr der Inhalt einer Mitteilung von seinem äußeren Erscheinungsbild mitbestimmt sein kann. In einem eigenen Zeitungsprojekt sollen die Schüler versuchen, selbst verfasste Mitteilungen zu eigenen Interessensgebieten (z. B. Idole und Stars, Hobbys, Sport und Freizeit, Reisen, Freundschaften) oder zu allgemeinen Anliegen (z. B. Dritte Welt, Behinderte, Umweltschutz) zu veröffentlichen. Für die visuelle Aufbereitung ihrer Mitteilungen in Schrift und Bild setzen sich die Schüler mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Typographie und des Layout praktisch auseinander, nach Möglichkeit auch unter Einbeziehung elektronischer Verfahren der Text- und Bildbearbeitung (DTP) KR8.1.1, KR8.2.3, KR8.5.1, EvR8.2.1, D8.1.2, D8.2.4, E8.2.1, Al8.3, Inf8.
 

Zur Wahl: Klassenzeitung, Wandzeitung oder Infosäule.

Empfohlen wird die Verwirklichung in einem fächerübergreifenden Arbeitsvorhaben.

Gestalten:

Experimentieren mit Typographie

- Schrifttypen und deren Anmutungscharakter

- Reihung und Zeilenabstand, Textgliederung

- Seitenraster und Satzspiegel

Herstellen und Aufbereiten von Bildern zur Veranschaulichung (Zeichnung, Foto, Fotomontage, Grafik, Computergrafik)

Gesamtgestaltung im Layout

- Seitenraster und Satzspiegel

- Überschriften, Schlagzeilen, Bildplatzierung
 
 

Betrachten:

Beispiele aus den Printmedien

(Zeitung, Zeitschrift, Prospekt, Buch)

Leitfragen:

- Wie ist die Seite aufgebaut und optisch gegliedert?

- Entsprechen sich Inhalt und Darstellungsform?

- Beeinflusst die Aufmachung den Inhalt der Mitteilungen (z. B. verstärkend - abschwächend, klärend - irreführend)? DARSTELLENDES SPIEL
 

8.6 Vor und hinter der Videokamera: Szenen wie im Film

Filmarbeit ist Teamarbeit, bei der die Schüler mit unterschiedlichen Aufgaben betraut sind, die zu einem gemeinsamen Ergebnis führen sollen. Ob sie nun dabei am inhaltlichen Entwurf der Szenen arbeiten, als Schauspieler vor der Kamera agieren, für die Dekoration und Beleuchtung zuständig sind, die Kamera führen oder an der technischen Fertigstellung des Films mitwirken - im gesamten Ablauf muss sich jeder Mitwirkende auf die anderen verlassen können.

Die Möglichkeit, den Darstellern mit entsprechender Kameraführung ganz nahe zu kommen, verstärkt beim Betrachter die Wirkung und Aussage meist gezielter als beim personalen Spiel auf offener Bühne. Wechselnde Aufnahmestandorte, Einstellungsgrößen und Einstellungsperspektiven verlangen vom Spieler, sich immer neu auf die Kamera auszurichten.

Das Spiel gliedert sich in einzelne Aufnahmesequenzen, die für die Darsteller eine bewusste Identifikation mit ihrer Rolle verlangen, weil Haltung, Stimmung und Ausdruck über die Einstellungs- und Schnittfolgen hinweg durchgehalten werden müssen.
 

Themen zur Anregung, ggf. mit inhaltlichen Beiträgen auch aus anderen Fächern:

"Fernsehnachrichten aus der Schule", "Interview", "Streitgespräch", "Verhör", "Der Star und seine Fans", "Produktwerbung / Musikclips" Mu8.1.2, "Unerwartete Begegnung", "Unverhofftes Wiedersehen", "Wettbewerb der Zauberer".

Die Zusammenarbeit mit dem Deutschlehrer wird empfohlen.  D8.1.3

Gestalten:

Entwurf kurzer Spielhandlungen ("Drehbuch") für eine Filmsequenz;

personales Spiel vor der Videokamera, in kurzen Einstellungen und Szenen

- Mimik, Gestik, Bewegung, Sprache

- Aktionen und Reaktionen mit Spielpartnern

Arbeiten hinter der Kamera

- Kameraposition, Blickwinkel, Ausschnitt, Schwenk, Fahrt, Zoom,

Gestalten einer Filmsequenz

- Licht und Ton, Effekte, Maske, Kostüm WTG8.5

- Filmbearbeitung: Schnitt, Montage

Betrachten:

Beispiele professioneller Film- und TV-Arbeit unter Beachtung der Urheberrechte (z. B. aus dem Verleih der Bildstellen, Medienzentralen und des Schulfernsehens), selbst gedrehte Urlaubsvideos und die Ergebnisse der Filmarbeit in der Klasse

Aspekte, z. B.:

- Klarheit und Verständlichkeit

- Verhalten der Akteure

- Szenenbild und Ausleuchtung

- Kameraführung

- Wirkung auf den Betrachter

- das Ergebnis im Verhältnis zum technischen und zeitlichen Aufwand 
  Arbeitslehre (Jahrgangsstufe 8)  

Hinweise: Die Themenbereiche Al8.1 und Al8.2 können parallel durchgeführt werden: Fragen und Probleme, die ggf. bei der Projektarbeit auftauchen, können wirklichkeitsnah bei Betriebserkundungen geklärt werden. 

Die Lehrplaneinheit Al8.2 Schüler arbeiten und wirtschaften für einen Markt im Schulumfeld ist als Projekt im Lernfeld Arbeitslehre vorgesehen. Die Fächer Arbeitslehre, Gewerblich-technischer Bereich (GtB), Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich (KbB) und Hauswirt-schaftlich-sozialer Bereich (HsB) planen und gestalten das Projekt gemeinsam. 
 

Neben den eingearbeiteten Hinweisen zu anderen Fächern können ggf. auch Verbindungen zu WTG hergestellt werden.

 

8.1 Der Betrieb als Ort des Arbeitens und Wirtschaftens KbB8.3, Inf8.4.1

Die Schüler sollen zwei bis drei Betriebserkundungen in mindestens zwei Wirtschaftssektoren (z. B. in Urproduktion G/Sk/Ek8.5.1,  , Dienstleistung) durchführen. In den Mittelpunkt der Erkundung stellen sie Fragen zu den betrieblichen Grundfunktionen Beschaffung, Produktion und Absatz ( Al8.1.2Al8.1.3, Al8.1.4). Weitere Lerninhalte ermöglichen es dem Schüler, sich einen aspektorientierten Einblick in die Voraussetzungen, Bedingungen und Auswirkungen menschlicher Arbeit im Betrieb zu verschaffen. Außerdem sollen sie herausfinden, wie Betriebe ökologisch verantwortlich handeln. Aus den angebotenen Inhalten wählen sie einzelne Sachverhalte als Erkundungsschwerpunkte aus. Darüber hinaus können die Schüler versuchen, Fragen und Probleme der Projektarbeit wirklichkeitsnah mit einer Erkundung zu überprüfen. Durch die wiederholten Erkundungen soll den Schülern das methodische Vorgehen (Al8.1.1) nach und nach vertrauter werden, und sie sollen zunehmend sicherer und selbstständiger werden.
 

8.1.1 Erkundung - warum und wie? D8.1.1, D8.1.2

- inhaltliche Vorbereitung und Durchführung der Erkundung: sich möglichst selbstständig Informationen zum Betrieb beschaffen, gemeinsam Fragen und Beobachtungs- und Erkundungsaufgaben entwickeln; in Rollenspielen Fragetechniken prüfen und Selbstsicherheit gewinnen; gezielt beobachten, Interviews führen, Ergebnisse protokollieren; Arbeitsabläufe skizzieren und dokumentieren

- organisatorische Vorbereitung der Erkundung: gemeinsam die Erkundung planen, Schwerpunkte der Erkundung festlegen; die jeweiligen Aufgaben der Gruppen oder Gruppenmitglieder festlegen und verteilen

- Nachbereitung der Erkundung: die Ergebnisse zusammenfassen (ggf. in Grafiken und Diagrammen), Erkenntnisse in einem Bericht formulieren, Ausstellungstafeln gestalten, Schlussfolgerungen ziehen, das gesamte Vorgehen bei der Erkundung kritisch analysieren
 

8.1.2 Beschaffung 

- Einkauf und Lagerhaltung 

- Investitionen, z. B. technische Einrichtungen

Mensch und Ökologie im Betrieb 

Folgende Aspekte sollen in freier Auswahl in die Lerninhalte 8.1.2-8.1.4,  integriert werden. Dabei sind die jeweiligen betrieblichen Möglichkeiten und der gewählte Schwerpunkt zu berücksichtigen. 

- Technik - Beruf - Arbeitsplatz: menschliche Leistungsvoraussetzungen, berufliche Anforderungen, Veränderungen 

- Arbeitsplatzbedingungen: Umgebungseinflüsse, Arbeitsbelastung und Arbeitsbeanspruchung, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit 

- Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Zukunftsaussichten 

- ökologische Verantwortung im Betrieb

8.1.3 Produktion 

- Leistungserstellungsprozess: Güter- und Dienstleistungen 

- Arbeitsorganisation

8.1.4 Absatzwirtschaft (Marketing) 

- Produktpolitik 

- Preispolitik 

- Kommunikationspolitik 

- Distributionspolitik

 

8.2 Schüler arbeiten und wirtschaften für einen Markt im Schulumfeld

Die Schüler erhalten die Gelegenheit, als Warenproduzent und Warenanbieter am heimatlichen Schulstandort in Erscheinung zu treten. Markt kann sowohl die Schule als auch eine schulnahe Öffentlichkeit (z. B. Kindergarten, Weihnachtsbasar, Flohmarkt, Schulfest) sein.

Das Thema eignet sich für ein Projekt. Die vier Fächer des Lernfelds Arbeitslehre tragen im Rahmen ihrer Möglichkeiten durch ihre fachspezifischen Inhalte und Arbeitsweisen zum Gelingen des Projekts bei.
 

8.2.1 Produktentscheidung

- Herstellungsanlass

- Produktmerkmale
 

Die konkrete Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und den entsprechenden Lernzielen erfolgt in Kooperation mit den arbeitspraktischen Fächern. 

8.2.2 Beschaffung und Produktionsvorbereitung 

- Entwurfszeichnung und/oder Konstruktionspläne 

- Materialbeschaffung und Materialkosten 

- Werkzeuge und Maschinen 
 

8.2.3 Produktion 

- Festlegung von Fertigungsverfahren 

- Arbeitsorganisation 

- Arbeitsteilung, Arbeitszerlegung 

- Güterdurchlauf und Wertsteigerung

 

8.2.4 Marketing

- Produktgestaltung; Präsentation

- Werbung

- Preisbildung und -gestaltung M8.1
 

8.2.5 Verkauf und Erfolgskontrolle

- Kosten; die Kostenermittlung im Projekt vergleichen mit einer betrieblichen Kalkulation

- Umsatz

- Gewinn und Verlust M8.1
 

8.2.6 Das Zusammenwirken von Unternehmen und Haushalten in der Marktwirtschaft

- Unternehmen und Haushalte als Pole des Wirtschaftens

- Geld- und Güterkreislauf
 

Arbeitsschritte im Projekt: Themenvorschläge gemeinsam diskutieren und sich auf ein Thema einigen; Ziele vereinbaren; einen Zeitplan aufstellen; gemeinsam die Arbeitsschritte planen und die Arbeitsaufgaben verteilen, über Arbeitshilfen nachdenken; Informationen beschaffen und verarbeiten; manuell tätig werden; über Gestaltungsmöglichkeiten nachdenken; überlegen, wie die Kenntnisse und Fertigkeiten aus den Fächern GtB, KbB und HsB in das Projekt eingebracht und genutzt werden können; den Projektverlauf prüfen; das Projektergebnis darstellen und bewerten u. Ä.
 
 

8.3 Die persönliche Berufsorientierung

Nachdem sich die Schüler einen gewissen Überblick über die Vielfalt der Berufe verschafft haben, sollen sie sich ihrer persönlichen Interessen sowie ihrer spezifischen Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale wie auch ihrer körperlichen Voraussetzungen bewusst werden und diese realistisch einschätzen und das Angebot der Berufsberatung nutzen. Auf diese Weise können sie aus dem Angebot der Berufe zunehmend selbstständig jene Berufsrichtungen ermitteln, die ihren eigenen beruflichen Zukunftsvorstellungen entsprechen. Sie sollen Alternativangebote erfassen und realistisch erwägen. Im Betriebspraktikum ordnen sich die Schüler in einen betrieblichen Ablauf ein und vergleichen ihre persönlichen beruflichen Vorstellungen mit der vorgefundenen Wirklichkeit. Sie erkennen, dass sie in ihrer Berufswahlentscheidung auch die aktuelle Entwicklung und die perspektivischen Trends auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigen müssen. Ihre bisher gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse setzen die Schülerinnen und Schüler in Beziehung zu ihren Lebensplanüberlegungen und ziehen ihre persönlichen Schlussfolgerungen.
 

8.3.1 Zusammenarbeit mit der Berufsberatung und Betrieben

- Auswertung berufskundlicher Informationen

- Erkundung des BIZ im Arbeitsamt; die persönlichen Voraussetzungen mit Anforderungen von Berufen vergleichen; Anforderungsprofile zu den besonders interessierenden Berufen auswerten; ein persönliches Qualifikationsprofil zeichnen

- ein Berufsberatungsgespräch vorbereiten: einen Katalog bzw. Stichwortzettel mit Angaben zur eigenen Person und individuellen und einschlägigen Fragen für das Beratungsgespräch schreiben; selbstständig ein Beratungsgespräch mit dem Berufsberater vereinbaren und führen D8.1.1; den Ausbildungsstellenvermittlungsservice der Berufsberatung nutzen

- Veranstaltungen zur Berufsinformation mit Eltern, Ausbildern und Auszubildenden sowie Berufsberatern
 

8.3.2 Praktisches Tätigwerden im Betriebspraktikum D8.1.2

- organisatorische und inhaltliche Vorbereitung des Praktikums: Angebote von Betrieben für Praktikumsplätze erfassen, einen Praktikumsplatz suchen, Termine abstimmen, sich im Betrieb vorstellen, Praktikumsbedingungen absprechen, Praktikumserwartungen und -wünsche zusammenstellen, sich über Arbeitsschutz und -sicherheit informieren, Arbeitsbedingungen und -belastungen erfragen

- berufliche Orientierung und Erprobung: berufsrelevante Tätigkeiten unter Anleitung oder eigenverantwortlich durchführen; Arbeitsplätze analysieren, technische Abläufe beobachten; sich über berufliche Möglichkeiten informieren; Erfahrungen und Erlebnisse festhalten; eine Praktikumsdokumentation zusammenstellen

- Überprüfung und Kontrolle der Berufswahl: Anforderungen des Wunschberufs und persönliche Voraussetzungen überprüfen

- Nachbereitung: den Verlauf und die Ergebnisse in einer Dokumentation zusammenfassen, strukturieren, systematisieren und auswerten E8.2.2; eigene Berufsvorstellungen kritisch überprüfen
 

8.3.3 Entscheidungsphase

- eine aktuelle Übersicht über die regionalen Ausbildungsplätze anfertigen und mit der aus Jahrgangsstufe 7 vergleichen; verschiedene berufskundliche Statistiken auswerten, Stellenangebote in Zeitungen mit den eigenen beruflichen Vorstellungen vergleichen D8.2.3

- Weiterentwicklung der Berufs- und Lebensplanung; die eigenen Berufswahlergebnisse und Erkenntnisse dokumentieren; Lebensplanentwürfe und Berufswünsche von Jungen und Mädchen vergleichen; Überlegungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstellen, die Zukunftswerkstatt aus Jahrgangsstufe 7 weiterführen KR8.6.1, KR8.6.2, EvR8.4.3, EvR8.7.1, Eth8.1.1, Eth8.3.2

- Bewerben um einen Ausbildungsplatz: Bewerbungsunterlagen sach- und formgerecht anfertigen  D8.1.2, E8.1.1, E8.2.1

- ein Vorstellungsgespräch (Einzel- und Gruppengespräch) in einem Rollenspiel nachgestalten  D8.1.1
 

8.3.4 Kritische Bestandsaufnahme zum Berufswahlprozess

- Reflexion des eigenen Berufswahlprozesses in den vergangenen zwei Schuljahren; die persönliche Startsituation in den Beruf darstellen; vorläufiger Abschluss der Lebensplanentwürfe, Zukunftswerkstatt

- typische Mädchen- und Jungenberufe in unserer Klasse; Diskussion
 
 

8.4 Arbeit und Entgelt

Die Schüler verschaffen sich anhand von Fallbeispielen einen Überblick über die verschiedenen Lohnformen und über die Bemessungsgrundlagen des Arbeitslohnes. Als künftige Lohn- und Gehaltsempfänger ergründen sie den Zweck und die Notwendigkeit von Steuern und Beiträgen. Sie können an ausgewählten Beispielen den Zusammenhang von Lohn und Leistung aufzeigen und auch zu Lohnunterschieden bei Männern und Frauen Meinungen sammeln und diskutieren. Aus Fallbeispielen kennen sie die Funktion von Tarifpartnern und Tarifverträgen und setzen sich mit den Hintergründen von Tarifverhandlungen auseinander.
 

8.4.1 Lohn, Gehalt und Abgaben

- Wirkfaktoren für eine leistungsgerechte Entlohnung

- Lohnformen; Fallbeispiele und Statistiken auswerten

- Lohn- und Gehaltsabrechnung M8.1, M8.5.1
 

8.4.2 Tarifvertragsparteien

- Tarifpartner und Tarifautonomie; einschlägige Gesetzestexte lesen und interpretieren, z. B. Art. 9, Abs 3 GG; Auszüge aus dem Tarifvertragsgesetz (TVG)

- Tarifverhandlungen und Tarifvertrag; den Verlauf von Tarifverhandlungen oder eines Arbeitskampfes mit Presseausschnitten dokumentieren und diese auswerten; evtl. Karikaturen über Tarifverhandlungen sammeln und analysieren; ggf. in einem Planspiel die Kenntnisse über Tarifverhandlungen vertiefen
  Gewerblich-technischer Bereich (Jahrgangsstufe 8)  

Hinweis 

Im Lernfeld Arbeitslehre ist in dieser Jahrgangsstufe ein Projekt vorgesehen. Leitfach hierfür ist das Fach Arbeitslehre mit der Lehrplaneinheit Al8.2 Schüler arbeiten und wirtschaften für einen Markt im Schulumfeld. Die Fächer Arbeitslehre, Gewerblich-technischer Bereich (GtB), Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich (KbB) und Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich (HsB) planen und gestalten das Projekt gemeinsam. 

 
 

8.1 Technisches Zeichnen

Die Schüler lernen die Zeichnung als Kommunikationsmittel der Technik verstehen. Schwerpunkte bilden räumliche Projektionsverfahren als Skizze und Konstruktion. Auch unter Zuhilfenahme elektronischer Zeichengeräte gewinnt das technische Zeichnen für die Schüler immer mehr an Bedeutung.

- fachgerechter Umgang mit Zeichengeräten (z. B. Zeichenplatte, Schablonen, CAD-System)

- geometrische Grundkonstruktionen auf der Zeichenplatte und mit einem CAD-Programm (auch mit Veränderungen)  M8.3.1

- räumliche Projektionsverfahren unter Berücksichtigung geltender Normen (z. B. Kabinettprojektion, Isometrische Projektion, Dimetrische Projektion)  M8.3.1

- 2D-Koordinatensysteme (kartesische Koordinaten, Polarkoordinaten, absolute und relative Koordinaten) für die Erzeugung einfacher zweidimensionaler Zeichnungen mit CAD

- Schaltpläne und Flussdiagramme als vorbereitende Maßnahme zur Fertigung von Werkstücken
 
 

8.2 Materialbereiche Holz und Metall Al8.2

Anhand einer von den Schülern skizzierten und geplanten Werkaufgabe vertiefen und erweitern sie fachgerechte Arbeitsweisen und lernen Werkstoffe gezielt auszuwählen. Durch Erproben und Reflektieren gewinnen die Schüler zunehmend Sicherheit im Umgang mit Material und Werkzeug. Die Schüler sollen die Werkstücke nach gemeinsam festgelegten Kriterien kontrollieren, Mängel analysieren und gegebenenfalls beheben.
 

8.2.1 Holz

Massivholz und Holzwerkstoffe

- Handelsformen und Einsatzmöglichkeiten

- Vor- und Nachteile der technischen Nutzung abwägen
 

Werkaufgabe

- geeignete Werkstoffe, Werkzeuge und Hilfsmittel bestimmen

- erforderliche Planungselemente (z. B. Skizze, Holzliste)

- fachgerechte Arbeitsverfahren vertiefen und erweitern: Messen, Trennen, Fügen (z. B. Überblattung, Schlitz- und Zapfenverbindung, gefälzte Ecke)

- erforderliche Fachbegriffe
 

8.2.2 Metall

- Grundstoffe, Halbzeuge und Normteile: gezielt unterscheiden und zweckbezogen auswählen
 

Werkaufgabe

- geeignete Werkstoffe, Werkzeuge und Hilfsmittel bestimmen

- erforderliche Planungselemente (z. B. Skizze, Abwicklung, Stückliste)

- erforderliche Arbeitsverfahren anwenden z. B. Messen, Anreißen (Körnen), Trennen (z. B. Bohren, Gewindeschneiden), Fügen (z. B. Schrauben, Nieten) und Umformen (z. B. Abkanten, Bördeln)
 
 

8.3 Technisches Umfeld - Elektromagnetismus in der Technik

Die Schüler sollen die Bedeutung von Elektromagneten, z. B. in Schaltelementen, in Antriebssystemen, bei der Informationsübertragung etc., erkennen. Schwerpunkte sind hierbei elektromagnetische Vorgänge in Geräten, Maschinen und Anlagen. An einer Werkaufgabe lernen die Schüler den Elektromagneten einzusetzen.

- Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise von Dauer- und Elektromagneten

- Anwendung von Elektromagneten (z. B. Relais, Elektroantriebe, Lautsprecher)  Ph/Ch/B8.5.1

- Verbindungstechnik Löten
 

Werkaufgabe

- Entwicklung und Planung

- sachgemäße Ausführung des Werkstücks mit Halbzeugen und Bauteilen

- fachgerechtes Löten in der Elektrotechnik

- Erprobung, Auswertung und Verbesserung der Arbeitsergebnisse

- Vergleich des Werkstücks mit gebräuchlichen technischen Anwendungen
  Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich (Jahrgangsstufe 8)  

Hinweis 

Im Lernfeld Arbeitslehre ist in dieser Jahrgangsstufe ein Projekt vorgesehen. Leitfach hierfür ist das Fach Arbeitslehre mit der Lehrplaneinheit Al8.2 Schüler arbeiten und wirtschaften für einen Markt im Schulumfeld. Die Fächer Arbeitslehre, Gewerblich-technischer Bereich (GtB), Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich (KbB) und Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich (HsB) planen und gestalten das Projekt gemeinsam. 

 
 

8.1 10-Finger-Tastschreiben / Texteingabe

Die Schüler erarbeiten die Tastwege zu weiteren Buchstaben. Für die Bedienung der Ziffern-, Zeichen- und Sondertasten eignen sie sich eine rationelle Arbeitsweise an. Die Schüler lernen weitere Schreib- und Gestaltungsregeln kennen und anzuwenden. Beim Schreiben schülergerechter Texte achten sie auf eine fehlerfreie und sichere Texterfassung.
 

8.1.1 Schreibtechnik

- Tastwege zu den weiteren Buchstaben und Satzzeichen

- rationelle Bedienung der Ziffern-, Zeichen- und Sondertasten

- Schreib- und Körperhaltung, Ausgleichsgymnastik/Entspannungsübungen S8.1.3
 

8.1.2 Einschlägige Regeln

- für Buchstaben, Wörter und Satzzeichen

- für Ziffern, Zahlen und Zeichen
 

8.1.3 Texteingabe

- Tastwegübungen, Wörter, Sätze und Fließtexte

- Ausdauer- und Konzentrationstraining

- Fehlererkennung und -berichtigung

- Steigerung der Schreibsicherheit und Schreibfertigkeit, 10-Minuten-Abschriften mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 bis 100 Anschlägen in der Minute
 
 

8.2 Textbearbeitung / Textgestaltung Al8.2

Die Schüler erlernen weitere Grundfunktionen der Textverarbeitung. Durch Kenntnis allgemeingültiger Prinzipien von Textprogrammen für Computer werden die Schüler befähigt, die erworbenen Fähigkeiten auf andere Programme zu übertragen.

- Objekte (z. B. Zeichen, Wörter, Absätze) markieren

- Objekte löschen, einfügen, überschreiben

- Zeichenattribute (z. B. fett, kursiv, Unterstreichen, Schriftarten, Schriftgrößen)

- Silbentrennung
 
 

8.3 Arbeitsplatz- und Raumgestaltung

Die Schüler erfahren, welche Bedeutung die Gestaltung des Büroarbeitsplatzes hat. Sie gewinnen die Einsicht, dass sich die Arbeitsplatzumgebung auf die Leistungsbereitschaft und das Wohlbefinden des Menschen auswirkt. Der Mensch, seine Motivation, seine Bedürfnisse und seine Gesundheit stehen im Mittelpunkt. Al8.1

- Büromöbel und -maschinen

- Arbeitsplatzumgebung (z. B. Klima, Beleuchtung, Farbgestaltung, Raumschmuck)

- Betriebsklima

- ökologische und ökonomische Überlegungen
 
 

8.4 Korrespondenz

Die Schüler fertigen mit Hilfe der Textverarbeitung Briefe für private und öffentliche Adressaten. Sie erkennen, dass Schriftstücke je nach Zweck unterschiedlich gestaltet werden sollen. Dazu lernen sie einschlägige Normen sachgerecht einzusetzen.

- Textgestaltung, z. B. Briefe, Bewerbungsschreiben, tabellarischer Lebenslauf  D8.1.2
 
 

8.5 Telekommunikation

Die Schüler lernen Anwendungsmöglichkeiten moderner Telefone kennen. Sie erarbeiten Grundlagen einer situationsangemessenen Gesprächsführung.

- Arten der Telefonapparate

- Anwendungsmöglichkeiten moderner Telefonanlagen

- Tarife des Telefondienstes

- Teilnehmerverzeichnisse (z. B. Telefonbuch, CD-ROM, Online-Dienste)

- Dienste im Fernsprechwesen

- das Telefongespräch (Vorbereitung, Gesprächsführung, Telefonnotiz)

  Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich (Jahrgangsstufe 8)  

Hinweis 

Im Lernfeld Arbeitslehre ist in dieser Jahrgangsstufe ein Projekt vorgesehen. Leitfach hierfür ist das Fach Arbeitslehre mit der Lehrplaneinheit Al8.2 Schüler arbeiten und wirtschaften für einen Markt im Schulumfeld. Die Fächer Arbeitslehre, Gewerblich-technischer Bereich (GtB), Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich (KbB) und Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich (HsB) planen und gestalten das Projekt gemeinsam. 

 
 

8.1 Ökonomisch und ökologisch verantwortlich handeln

Die Schüler sollen erkennen, dass die zunehmende Technisierung in Haushalt und Lebensmittelindustrie zur Umweltbelastung beiträgt. Spezielle Geräte für umfangreichere Aufgaben wählen sie aus und können sie wirtschaftlich einsetzen. Die Schüler sollen bereit werden, Produkte mit hohem Energieaufwand bei Herstellung und Vermarktung zu vermeiden und regionale, saisonale und weitgehend naturbelassene Erzeugnisse zu bevorzugen.

Sie beurteilen Möglichkeiten der Vorratshaltung hinsichtlich des Nutzens sowie des zeitlichen und finanziellen Aufwandes. Bei allen Arbeiten gehen sie ökonomisch mit Arbeitszeit und Arbeitskraft um.

- mechanische und elektrische Geräte funktionsgerecht einsetzen

- Informationen über Rohstoff- und Energieaufwand bei Herstellung, Lagerung und Transport von ausgewählten Produkten auswerten und Vorteile von weitgehend naturbelassenen, regionalen und saisonalen Erzeugnissen herausfinden.  KR8.5.3, EvR8.1.3, G/Sk/Ek8.5.1, Al8.1.3, Ph/Ch/B 8.3.1

- Produkte besonders aus dem Schulgarten nützen und ggf. bevorraten

- Verfahren der Vorratshaltung, auch unter Einbeziehung persönlicher Vorlieben, durchführen und die Rentabilität beurteilen  Ph/Ch/B8.3.1

- umfangreichere Arbeitsvorhaben planen und organisieren
 
 

8.2 Gesundheitsbewusst entscheiden und handeln

Die Schüler stellen einfache Speisen und Speisefolgen nach ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten zusammen und versuchen dabei, eine insgesamt ausgewogene Ernährung zu erreichen. Sie erwerben Kenntnisse über den möglichen Verderb von Lebensmitteln, vermeiden gesundheitliche Gefährdung durch entsprechende Maßnahmen und gelangen zu einer Wertschätzung von Nahrungsmitteln.

- an Beispielen Gesichtspunkte der Beurteilung alltagsgerechter Kost finden wie ernährungsphysiologisch hochwertig, abwechslungsreich, naturbelassen, saisonal, regional und diese situationsgemäß anwenden  Ph/Ch/B8.3.1, S8.1.5

- sich über den möglichen Verderb von Lebensmitteln (z. B. Schimmelpilze, Fäulnisbakterien, Salmonellen) und seine Folgen informieren Ph/Ch/B8.3.3

- Maßnahmen zur Vermeidung gesundheitlicher Gefährdung befolgen, entsprechende Lagerung beachten, natürliche Gifte ausschließen.  Al8.1.2
 
 

8.3 Lebensmittel sachgerecht auswählen, vorbereiten, verarbeiten und präsentieren  Al8.2

Die Schüler können Lebensmittel nach anerkannten Qualitätskriterien auswählen und begreifen, dass die Art der Verarbeitung Auswirkungen auf das Ergebnis hat. Sie kennen die Besonderheiten weiterer Verarbeitungsverfahren und wenden diese fachlich richtig an.

Gerichte aus der eigenen Region lernen sie kennen und schätzen. Zugleich sollen sie einsehen, dass eine bewusste Esskultur sowohl zur Gesundherhaltung als auch zur Lebensfreude beiträgt und insofern einen gewissen Aufwand rechtfertigt.

Bei allen praktischen Vorhaben sollen die Schüler möglichst selbstständig planen, ihre getroffenen Entscheidungen begründen, ihre Arbeitsausführung verbessern und ihre Arbeitsergebnisse beurteilen. Grundsätze der Verhütung von Unfällen sollen sie ständig beachten.
 

8.3.1 Lebensmittel nach ihrer Qualität beurteilen

- Gesundheitswert, Eignung und Genusstauglichkeit von Lebensmitteln feststellen

- sensorische Prüftechniken praktizieren und Wahrnehmungen treffend beschreiben
 

8.3.2 Lebensmittel verarbeiten

- Techniken der Vor- und Zubereitung von Lebensmitteln erweitern

- konventionelle und besondere Garverfahren anwenden und vergleichen

- herkömmliche Gerichte zubereiten unter Verwendung von Lebensmitteln aus der Region, ggf. aus dem Schulgarten
 

8.3.3 Speisen und Getränke beurteilen

- Aussehen, Geschmack, ästhetischer Eindruck

- ernährungsphysiologische, ökonomische, ökologische o. Ä. Gesichtspunkte
 

8.3.4 Tischkultur pflegen

- Formen "schnellen Essens"(Fastfood) mit konventionellen Formen der Nahrungsaufnahme vergleichen (Zeitaufwand, Form der Präsentation, Kommunikation und Geselligkeit u. Ä.) und sich jeweils bewusst entscheiden
 
 

8.4 Im sozialen Bereich sensibel werden und verantwortlich handeln

Die Schüler werden bereit und fähig, für Säuglinge und Kleinkinder in einem begrenzten Rahmen Verantwortung zu tragen. Sie lernen einfache Maßnahmen der physischen und psychischen Betreuung kennen und umsetzen und sie sollen sensibel werden für die spezifischen Bedürfnisse dieser Altersgruppe. Sie versuchen, dem zu betreuenden Kind Geborgenheit und Sicherheit zu geben, sind sich ihrer Verantwortung bewusst und sehen ein, dass Verlässlichkeit erforderlich ist.

Sie erkennen die Notwendigkeit, einzelne Familienmitglieder bei der Betreuung und Pflege zu entlasten und bei gegebenenfalls auftretenden Notsituationen zu helfen.

Auch bei der Betreuung hilfsbedürftiger Personen aus ihrem Umfeld sollen sie versuchen, sich in deren besondere Bedürfnisse einzufühlen. Durch die Erfahrung des Helfenkönnens sollen die Schüler bereit werden, auch weiterhin Dienste für hilfsbedürftige Menschen freiwillig zu übernehmen oder sich gegebenenfalls für einen entsprechenden Beruf zu entscheiden.
 

Je nach den örtlichen Bedingungen kann entweder HsB8.4.1 oder HsB8.4.2 verwirklicht werden.
 

8.4.1 Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern in der Familie, bei Verwandten, bei Nachbarn, in Institutionen (z. B. Mutter-Kind-Gruppen)

- Informationen einholen über die zeitliche Dauer der Betreuung, über Alter, Gewohnheiten und besondere Bedürfnisse des Kindes wie Essen, Trinken, Ruhen, Spielen

- situationsangemessene körperliche Betreuungs- und Pflegemaßnahmen durchführen, z. B. Körperpflege, Kleiden, Zubereiten einer Mahlzeit

- verschiedene Möglichkeiten alters- und situationsgerechter Betreuung auswählen und praktizieren, z. B. Spielen, Vorlesen, Singen, Musizieren, Bewegungsübungen

- Experten wie Säuglingsschwester, Kinderpflegerin, Eltern zu Betreuungsmaßnahmen (Beruhigen, richtiges Tragen, Verhalten in Konfliktsituationen u. Ä.) befragen

- Erfahrungen und Meinungen zu konkreten Betreuungssituationen austauschen
 

8.4.2 Betreuung von hilfsbedürftigen Einzelpersonen aus dem unmittelbaren Umfeld  KR8.2.2, EvR8.5.3, G/Sk/Ek8.1.5

- Begleitung zu Veranstaltungen, zu Arztbesuchen u. Ä., Besorgungen machen

- Wünsche und Eigenheiten der betreffenden Personen akzeptieren

- über Anforderungen und Erfahrungen bei der Betreuung reflektieren
 
 

8.5 EDV als Werkzeug der Informationsbeschaffung und -verarbeitung nützen

Die Schüler sollen befähigt werden mit Datenträgern zu arbeiten und Grundfertigkeiten im Umgang mit Anwenderprogrammen erwerben.
 

8.5.1 Arbeiten mit Anwenderprogrammen

- Software-Angebote zu den Lernbereichen HsB8.1, HsB8.2 und HsB8.3 sichten und nützen
 

8.5.2 Arbeiten mit Textverarbeitung

- einfache Texte (z. B. Einladungen, Rezepte, Menükarten) eingeben, gestalten, korrigieren, speichern und drucken D8.1.2, E8.2.1
 

8.5.3 Arbeiten mit Datenträgern

- Verzeichnisse/Unterverzeichnisse öffnen, schließen, wechseln
  Informatik (Jahrgangsstufe 8) (Wahlfach)  
 

8.1 Grundlagen der Informationstechnik

Aufbauend auf den Vorkenntnissen aus der Jahrgangsstufe 7 (Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich) sollen die Schüler Sicherheit im Umgang mit den Bestandteilen der schuleigenen Computeranlage gewinnen. Sie lernen deren funktionelle Gliederung kennen und werden mit Grundbegriffen der EDV vertraut. Die Schüler sollen die Fähigkeit entwickeln, mit Hilfe einer grafischen Bedienoberfläche grundlegende Operationen am PC durchzuführen. Sie erkennen die Notwendigkeit eines nach gesundheitlichen Aspekten gestalteten Arbeitsplatzes und erfahren die wesentlichen Anforderungen an dessen Einrichtung.
 

8.1.1 Umgang mit der schuleigenen Computeranlage

- Erarbeiten von Verhaltensregeln

- Handhabung der einzelnen Geräte

- Behebung kleinerer Störungen (z. B. Papierstau, Überprüfen der Kabelverbindungen)
 

8.1.2 Die funktionelle Gliederung und Arbeitsweise der Computeranlage

- Maßeinheiten zur Beschreibung für Speichergrößen (Bit, Byte, KB, MB, GB)

- Bestandteile der Zentraleinheit (CPU, Mikroprozessor, Chip, Platine, Motherboard, interne Speicher, externe Speicher) und der Peripherie

- Verarbeitungsprinzip Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe
 

8.1.3 Umgang mit grafischen Oberflächen

- grundlegende Elemente

- Funktionen (Formatieren und Kopieren von Disketten, Dateien kopieren, Verzeichnisse anlegen)
 

8.1.4 Gestaltung des Arbeitsplatzes

- ergonomische Anforderungen (z. B. Bildschirm, Tastatur, Lärmentwicklung)

- geeignetes Arbeitsumfeld (z. B. Mobiliar, Beleuchtung)
 
 

8.2 Informationsverarbeitung

Die Schüler erlernen grundlegende Techniken der Informationsbeschaffung, -bearbeitung, -darstellung und -weitergabe und erfahren durch praktischen Umgang die Bedeutung der Datenkommunikation.

Die Schüler sollen im Rahmen einer Projektarbeit zwei Elemente aus den Daten "Bild" und "Text" oder "Text" und "Zahl" oder "Bild" und "Zahl" zu einer Publikation kombinieren. M8.5.2
 

8.2.1 Darstellung und Bearbeitung von Informationen

- Technik der Texterfassung und -berichtigung (z. B. Eingabe von Fließtext, Zusammenführen von Textdateien, Rechtschreibprüfung, Silbentrennung, OCR-Software) KbB8.1

- Techniken der formalen Textgestaltung (Zeichen-, Absatz- und Seitenformatierung) KbB8.2

- Techniken der inhaltlichen Textgestaltung (Umstellen, Ersetzen)

- Grundlagen der Dateiverwaltung (Erfassen, Ändern, Löschen, Ergänzen)

- Bilderfassung (z. B. Scanner oder Grafikeditor)

- Bildbearbeitung (Verändern mit Hilfe eines Grafikeditors)  Ku8.5
 

8.2.2 Beschaffung und Auswertung von Informationen

- Informationsbeschaffung über elektronische Datenträger (z. B. Hypertexte, Nachschlagewerke)

- Kennenlernen der Informationsbeschaffung aus Datennetzen

- Auswerten von Datenbanken (Suchen, Sortieren, Filtern, Ausgabe einfacher Listen)
 

8.2.3 Aus- und Weitergabe von Informationen

- Aus- und Weitergabe von Dateien (z. B. auf Massenspeicher oder komprimiert über DFÜ)

- Verbindung verschiedener Formen der Informationsdarstellung (z. B. Text und Bild, Text und Daten, Bild und Daten)
 
 

8.3 Steuern von Abläufen

Die Schüler sollen Abläufe analysieren, algorithmisch gliedern, in einer der jeweiligen Zielsetzung angemessenen Befehlssprache darstellen und am Rechner praktisch erproben. Im Vordergrund steht dabei die Arbeit mit übertragbaren algorithmischen Strukturen, nicht das Erlernen einer bestimmten Programmiersprache.

- Belegen von Variablen (z. B. Werte, Texte, Formeln in Standardsoftware oder Programmiersprachen)

- linearer Ablauf (z. B. Steuern eines Lauflichts oder Erstellen einfacher Makros in Standardsoftware)

- ein- und mehrfache Auswahl (z. B. Auswahlmenü, Fußgängerampel, Formeln und Makros in Standardsoftware)

- Kombination der Grundstrukturen
 
 

8.4 Veränderungen im beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Bereich

Die Mikroelektronik hat in viele Bereiche des Lebens Einzug gehalten und verändert in zunehmendem Maße die Lebensumwelt der jungen Menschen. Sie müssen darauf vorbereitet werden, sich mit der neuen Technik als Hilfsmittel und Bedrohung auseinander zu setzen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Fach Arbeitslehre erfahren und bewerten die Schüler anhand von aktuellen Beispielen aus der Arbeitswelt Auswirkungen der Computertechnik auf Berufe und Arbeitsmarkt.

Sie untersuchen Computerprogramme, unter dem Aspekt, diese als Freizeitangebot verantwortungsbewusst zu nutzen und werden für die Notwendigkeit des Urheberrechtsschutzes sensibilisiert.  Mu8.3
 

8.4.1 Computer in der Arbeitswelt Al8.1

- Einsatzgebiete der Mikroelektronik in der modernen Arbeitswelt

- Rationalisierung durch den Einsatz computergesteuerter Systeme

- Verlust alter und Entstehung neuer Arbeitsplätze KR8.6.1

- Veränderung der Qualifikationen in einem ausgewählten Berufsbild

- Notwendigkeit der Flexibilität und Weiterbildung
 

8.4.2 Computer in der Freizeit

- unterschiedliche Qualität bei Spielesoftware hinsichtlich Inhalt, Zielsetzung und Ausführung

- Beurteilungskriterien zur verantwortungsvollen Nutzung
 

8.4.3 Schutz des Urheberrechts

- Funktion des Urheberrechtsschutzes

- Schutzbestimmungen und Sanktionen bei Missbrauch
  Kurzschrift (Jahrgangsstufe 8) (Wahlfach)  
 

8.1 Merkmale der Kurzschrift

Die Schüler werden in die Verkehrsschrift der deutschen Einheitskurzschrift eingeführt und lernen anhand von Gegenüberstellungen Unterschiede zwischen der Langschrift und der Kurzschrift kennen. Sie erfahren, wie sich die Kurzschrift die Gesetzmäßigkeiten der deutschen Sprache zunutze macht und wie wichtig es ist, genau und sorgfältig zu schreiben. Die Schüler erlernen Zeichen und Regeln der Kurzschrift sowie Besonderheiten der stenografischen Rechtschreibung. Dabei soll ihnen bewusst werden, welche Bedeutung der Größe, Form und Stellung der einzelnen Zeichen zukommt.
 

Elemente und Bildungsgesetze der Verkehrsschrift

- vereinfachte Rechtschreibung

- einfachere Zeichen für Laute und Mitlautfolgen

- Kurzformen (Kürzel und Silbenzeichen) für häufig vorkommende Wörter und Wortteile

- sinnbildliche Selbstlautdarstellung

- Auswirkungen der deutschen Grammatik auf die Kurzschrift
 
 

8.2 Schreibfertigkeit

Die Schüler lernen, Wörter, Wendungen, Sätze und einfache Texte unterschiedlichen Umfangs und Inhalts den Regeln der deutschen Einheitskurzschrift gemäß zu schreiben und Fremd- und Eigenstenogramme flüssig zu lesen. Sie sollen erkennen, wie wichtig es ist, bereits während der stenografischen Aufnahme eines Textes dessen Inhalt zu erfassen. Dies erleichtert die vollständige Übertragung und befähigt, lückenhafte Aufzeichnungen sinngemäß zu ergänzen. Durch Geläufigkeitsübungen und durch Diktate, die bereits in dieser Jahrgangsstufe auch auf den Block geschrieben werden können, versuchen die Schüler, ihre Schreibgeschwindigkeit zu steigern.
 

Systemrichtig schreiben

- Erlernen und Einüben der Verkehrsschrift

- kurzschriftliche Vorgaben lesen, abschreiben und bearbeiten

- langschriftliche Vorlagen übertragen
 

Steigerung der Schreibgeschwindigkeit

- abwechslungsreiches Schreibtraining
 
 

8.3 Nutzen und Anwendung der Kurzschrift

Bei einer frühzeitigen Anwendung auch in anderen Fächern erkennen die Schüler den Nutzen der Kurzschrift als Notiz- und Arbeitsschrift. Sie sollen angeleitet werden, die Stenografie bei schriftlichen Arbeiten im schulischen und privaten Bereich einzusetzen, z. B. Hausaufgaben zu notieren, Aufzeichnungen auch in anderen Fächern zu machen oder Vorlagen für die Erfassung mit einem Textsystem zu erstellen. Die vorbildhafte Benutzung der Kurzschrift durch den Lehrer motiviert die Schüler, die Kurzschrift als Gebrauchsschrift (gerade beim Schreiben ohne Liniennetz) vielseitig anzuwenden.

In Zusammenarbeit mit dem Kaufmännisch-bürotechnischen Bereich trägt Kurzschrift zur beruflichen Orientierung bei und macht die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Kurzschrift im Bürobereich sichtbar.

Kurzschrift als rationelles Hilfsmittel D8.1.2

- zunehmende Verwendung kurzschriftlicher Elemente bei Aufzeichnungen, z. B. Verknüpfung von Texten in Lang- und Kurzschrift für Notizen aller Art

- Einsatzmöglichkeiten im schreibtechnischen Bereich
 
 

8.4 Entwicklungsgeschichte der Kurzschrift

Die Schüler verschaffen sich einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Kurzschrift, die für das Verstehen der heutigen Stenografie von Bedeutung ist. Dabei lernen sie wesentliche Merkmale verschiedener Systeme kennen.
 

Entwicklung der Kurzschrift allgemein

- Aufzeigen geschichtlicher Zusammenhänge bzw. Voraussetzungen für die Notwendigkeit von Kurzschriften

- Vorstellen richtungsweisender Systeme und deren Erfinder (z. B. Franz Xaver Gabelsberger)
  Werken/Textiles Gestalten (Jahrgangsstufe 8) (Wahlfach)  
 

WERKPRAXIS
 

8.1 Konstruktiv-plastisches Gestalten mit Draht (evtl. zusammen mit WTG8.2 und WTG8.4.)

Beim Experimentieren mit Draht finden die Schüler heraus, dass die körperhafte Linie durch Bearbeiten und Verbinden ihren Ausdrucksgehalt ändert. Sie entwickeln stabile filigrane oder dichte Drahtgefüge mit starren oder/und dynamisch-federnden Elementen und schulen dabei ihre konstruktiven Fähigkeiten sowie ihr formgestalterisches und plastisch-proportionales Empfinden. Bei der Anwendung bekannter Verbindungsmöglichkeiten linearer Werkstoffe wird den Schülern bewusst, dass sie auf einem komplexen Erfahrungsfundus aufbauen können. Durch die eigene Gestaltungserfahrung werden sie sensibel für die Wahrnehmung durchbrochener Metallstrukturen (z. B. Schmuck, Gitter, Grabkreuze) in ihrem Umfeld und für die Beurteilung der Gestaltqualität. Sie erhalten Einblick in die Entstehung- und Entwicklungsgeschichte der Drahtbinderei und -flechtkunst, in Wanderhandwerk und -handel sowie in Berufe, die sich mit Drahtverarbeitung befassen.

- wechselseitige Abhängigkeit von Drahtstärke, Metall- und Verbindungsart erproben

- plastische Konstruktionen entwickeln, skizzieren  M8.3.1 und modellhaft darstellen (z. B. mit Papierstreifen); Formzusammenhänge, Funktionalität und Proportionalität beurteilen

- Biegevorrichtungen zur ökonomischen Fertigung gleicher Formelemente entwickeln

- Trenn-, Halte- und Umformungswerkzeuge sachgerecht und sicherheitsbewusst handhaben

- traditionelle handwerkliche Techniken, bestehende Berufe
 
 

8.2 Gestalten von Metalloberflächen (evtl. zusammen mit WTG8.1 und WTG8.4)

Die Schüler lernen eine elementare Möglichkeit der ornamentalen Gliederung von Metalloberflächen kennen: Zur Wahl stehen reliefplastisches Umformen durch Punzieren oder Ziselieren, reliefartiges Vertiefen durch Ätzen, Einfügen andersfarbiger Metalldrähte durch Tauschieren oder glasartiges Beschichten durch Emaillieren. Sie finden den Schmuckcharakter und die Gliederungselemente der gewählten Dekortechnik heraus und versuchen, Formkombinationen gezielt als bildnerisches Mittel einzusetzen und die Oberflächengestaltung als integrierten Bestandteil der Gestaltungsaussage eines Objekts zu entwickeln. Dabei sind sie sich der ästhetischen Wirkung einer exakt ausgeführten Werktechnik bewusst.

Informationen über ausgewählte metallgestaltende Berufe können ihnen dabei behilflich sein, eine begründete Berufswahl zu treffen.

- einschlägige Berufe (z. B. Goldschläger/-in, Goldschmied/-in, Graveur/-in, Ziseleur/-in) und ihre Anforderungen

- Eignung verschiedener Blecharten und -stärken für die gewählte Schmucktechnik herausfinden

Zur Wahl:

- punktartiges Setzen der Gestaltungselemente beim Punzieren vom reliefplastischen Formzusammenhang beim Ziselieren unterscheiden

- Punz- oder Ziselierwerkzeuge sachgerecht handhaben

- Stilmittel der Ätztechnik herausfinden und selbst kombinieren; Ätzgrund (Asphaltlack) und Ätzflüssigkeit (Eisenchlorid) werkgerecht, gesundheits- und umweltbewusst verwenden

- Gestaltungsmittel der Tauschierung nach Ordnungs- und Gestaltungsprinzipien anwenden, Grabstichel und Schlichthammer sicherheitsbewusst handhaben

- Emailsorten (opak, opal, transparent) und deren Wirkung unterscheiden, glasartige Oberflächen als Stilmittel zur harmonischen Objektgestaltung einsetzen

- vorbereitende Maßnahmen, Emailauftrag, Brand und Nachbehandlung sorgfältig und sachgerecht ausführen
 
 

8.3 Plastisches Gestalten mit Speckstein

Die in der Steinstruktur entdeckten formalen und farblichen Besonderheiten werden für die Schüler zum Gestaltungsanlass. Beim Betrachten und Deuten der Maserung des Specksteins mit seinen fließenden Strukturlinien sowie den unregelmäßigen Farbeinschlüssen werden sie dazu inspiriert, Gestaltformen zu entdecken. Die Schüler erfahren, dass der weiche Stein bei der plastischen Formgebung Geschlossenheit sowie einen sanft verlaufenden Bewegungsfluss der gerundeten Formelemente erfordert und sie sehen ein, dass die Verdeutlichung der gemeinten Form durch geringe Materialwegnahme handwerkliche und ästhetische Selbstdisziplin erfordert.

Sie werden angeregt, Natursteine (Hausteine) und deren Verwendung in ihrer Umgebung ausfindig zu machen und erhalten Einblick in die Steinmetzkunst (z. B. Werkzeugspuren, Steinmetzzeichen, Bauhütten).

- Konturen von Gestaltformen unmittelbar auf dem Stein markieren

- Vorrichtungen zur bruchsicheren Bearbeitung des weichen Steins entwickeln

- Bearbeitungsschritte und deren Abfolge von der Holzbearbeitung ableiten, spanabhebende Werkzeuge sachgerecht handhaben, Staubmasken und Steinöl gesundheits- und umweltbewusst verwenden

- zur Steigerung der plastischen Wirkung des Werkstücks die Leuchtkraft der Farbe durch Glättung und Behandlung mit Steinöl erhöhen
 
 

GESTALTETES UMFELD
 

8.4 Zur Kulturgeschichte von Gebrauchsgeräten und Schmuck aus Metall (evtl. zusammen mit WTG8.1 und WTG8.2)

Schmuck und verzierte Gebrauchsgeräte sind so alt wie die Menschheit. Die Schüler sollen beim Betrachten ausgewählter Objekte der Schmuck- und Gerätekultur empfänglich werden für den Zauber, der von altem Schmuck und Zierrat ausgeht, und versuchen, Anregungen für die eigene Gestaltung aus den handwerklichen Leistungen der Vergangenheit zu gewinnen. Beim Vergleich alltäglicher Gebrauchsgeräte aus Metall entdecken sie, wie groß der Gestaltungsspielraum trotz der durch die Funktion gesetzten Grenzen ist.

- Bedeutungswandel von Geschmeide (z. B. Weihegeschenk/Opfergabe, Amulett/Talisman, Schmuck, Wertanlage)

- Gründe für das Schmuckbedürfnis des Menschen überlegen und eine eigene Einstellung zur ästhetischen Qualität und zum Tragen von Schmuck entwickeln  KR8.1.1

- Schmuck als Mittel der kulturellen und sozialen Identifikation und des persönlichen Stils erkennen (z. B. Standesabzeichen, Ausdruck für Besitz und Reichtum sowie für ästhetisches Empfinden; Entwertung durch Massenproduktion und Modeschmuck)

- Objekte (z. B. der engeren Umgebung, einer ausgewählten Kultur oder Stilepoche) erkunden, dokumentieren und unter ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten beurteilen; Kennzeichen der Herkunft entschlüsseln (z. B. stilistische Merkmale, Meistermarken)
 
 

TEXTILE PRAXIS
 

8.5 Gestalten mit textilem Material (evtl. zusammen mit WTG8.7)

Die Schüler wählen Materialien, Verfahren und Objekte nach individuellen Bedürfnissen zur Gestaltung ihres persönlichen Umfelds und sammeln dabei Erfahrungen mit Aspekten eigener Lebensplanung. Als neue Möglichkeit textiler Flächenbildung erlernen sie die Flächenfügung. Sie entwickeln harmonische Flächenmuster oder Zentralmotive nach bestimmten Ordnungsprinzipien und setzen das Stilmittel Farbe unter bestimmten Rahmenbedingungen ein. Die Schüler erfahren so schrittweise die strukturierende Wirkung bildnerischer Mittel. Beim Vergleichen entstandener Wirkungen stellen sie Qualitätsunterschiede fest, werden angespornt, Korrekturen vorzunehmen und erfahren damit den Gestaltungsprozess bewusst in den Phasen Suchen, Finden, Abwägen, Verwerfen und Neu-Probieren. Sie erhalten Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Patch- und Quilttechnik und setzen sich mit den soziokulturellen Bedingungen für die Entstehung und Verbreitung dieser Volkskunst, insbesondere während der Kolonialisierung Amerikas, auseinander.

Zur rationellen Fertigung lernen die Schüler die Overlockmaschine kennen. Beim Vergleichen ihrer Gestaltungsergebnisse mit käuflicher Ware werden sie in der Wertschätzung individuell gestalteter Werkstücke bestärkt. Mit dem Vorhaben "Maske-Kostüm-Verkleidung" sowie der Vorführung und filmischen Dokumentation der Modelle kann das Gestaltungsanliegen erweitert werden, zum Verständnis von Mode als Verkleidungsspiel beitragen und zudem den gestaltend-aktiven Umgang mit Medien ermöglichen.  D8.1.3, Ku8.6
 

8.5.1 Bilden und Gestalten textiler Flächen

z. B. durch Patchen, Quilten, Applizieren, Sticken

- Abwandlung geometrischer Formen durch Konstruktion und Subtraktion; Anordnung der Formelemente/Formen zu Teilfiguren, Motiven und Flächen nach Ordnungsvorgaben (z. B. Ordnungsrichtung, -dichte, -menge)

- Struktur des Ausgangsmaterials, Textur der Fläche, Struktur der Flächenfügung und Struktur des geplanten Gegenstands als Stilmittel einsetzen

- Auswahl der Stoffe sowie der Farben und ihrer Anordnung in Abstimmung auf den Gegenstand, seine Umgebung, den Verwendungszweck und den geplanten Ausdruck

- Vorbereiten und Fügen der Teile zu Musterblöcken, Bahnen und Flächen; sachgerechte Ausführung unter ästhetischen und handwerklichen Gesichtspunkten
 

8.5.2 Gestalten ausgewählter textiler Objekte

- Maskierung als Identifizierung mit einem anderen Wesen erfahren

- Kleidformen zur Unterstreichung von Persönlichkeitsmerkmalen oder/und zur optischen Änderung bestimmter Körperformen entwickeln und anwenden

- Schnittgestaltung und Schnittabwandlung sachrichtig ausführen

- Nutz- und Gestaltungsfunktion der Overlockmaschine und deren pfleglicher und sicherheitsbewusster Einsatz zur rationellen und ästhetischen Gestaltung textiler Objekte
 
 

8.6 Pflege und Erhaltung von Textilien

Die Werterhaltung von Textilien durch pflegliche Behandlung, Reinigung und Ausbesserungsarbeiten erfahren die Schüler durch Beispiele und praktische Übungen. Sie erkennen dabei, dass die Qualität eines textilen Gegenstands wesentlich von den Faktoren Gebrauchswert, Haltbarkeit und Pflegeeigenschaften bestimmt wird, und dass sie bei entsprechender Auswahl einen Beitrag zur Bewahrung unserer Umwelt leisten können.

- Pflegekennzeichen für Oberbekleidung interpretieren, umweltschonende und energiesparende Reinigungsverfahren auswählen  Ph/Ch/B8.4.1,Ph/Ch/B8.4.2

- Kostenaufwand, Umwelt- und Gesundheitsbelastung der chemischen Reinigung diskutieren  D8.1.1 und Schlussfolgerungen ziehen für das Einkaufsverhalten

- Reparieren und Ausbessern schadhafter Textilien durch einfache Handnäharbeiten oder mit der Nähmaschine

- Arbeitsaufwand und Kosten der Werterhaltung im Vergleich zur Neuanschaffung feststellen
 
 

TEXTILES UMFELD
 

8.7 Ausgewählte Kleidungsstücke und ihre Geschichte (evtl. zusammen mit WTG8.5)

Kleidungsstücke können vielfältige Botschaften übermitteln; Kleidungsrituale verweisen auf die symbolische Bedeutung von Kleidung. Deshalb sollen Schüler ein Gespür dafür entwickeln, welche Signale sie mit ihrer Kleidung aussenden und welche Reaktionen sie damit auslösen. Beim Vergleichen ausgewählter Kleidungsstücke verschiedener ethnischer Gruppen sollen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfinden, um bereits bestehende Meinungen zu überprüfen, zu Werturteilen zu gelangen und Toleranz zu üben. Gleichzeitig erhalten die Schüler Einblick in die Langlebigkeit tradierter Bekleidungsformen und können damit ihr Geschichtsverständnis erweitern.

- grundlegende Funktionen und Wirkungen von Kleidung (z. B. Gebrauchsfunktion, soziale, ästhetische und kommunikative Funktion)  KR8.1.1; Tradition aktueller Kleidungsstücke (z. B. Jeans)

- Entstehungsgeschichte und soziokulturelle Bedeutung ausgewählter Kleidungsstücke (z. B. Volkstracht, Amtstracht, Zeremonialkleidung); Kleidung als Motiv in der Literatur  D8.2.1

- Kleidungsverhalten und Signalwirkung von Kleidung erkunden  KR8.3.2, EvR8.2.1, Eth8.4.3

- Kleidungsgewohnheiten und -regeln als Ausdruck von Kultur, Kulturzugehörigkeit, politischer Gesinnung, Ausgrenzung und Entrechtung  G/Sk/Ek8.6.3, G/Sk/Ek8.7.2, Eth8.5.3
 
 
(Anfang)